Die "dunkle Seite" der Kakadus - Gattenmord und Agression

Diskutiere Die "dunkle Seite" der Kakadus - Gattenmord und Agression im Forum Kakadus im Bereich Papageien - Danke, aber der schein trügt! sancho und melodie verstehen sich zwar super gut jedoch ist er ein hennenmörder und hat melodie fast mal getötet...
M

MELODIE

Guest
Och...das letzte Bild, wo Sancho und Melodie aus dem Fenster gucken, ist ja goldig!

Schoen ueberigens, mal wieder von dir zu lesen Melodie! :trost: :freude:

Danke, aber der schein trügt! sancho und melodie verstehen sich zwar super gut jedoch ist er ein hennenmörder und hat melodie fast mal getötet. seid dem müssen beide zur nacht durch ein gitter getrennt werden. ansonnsten sind sie ja den ganzen tag frei und da sie die wendigere fliegerin ist, versucht er sie erst garnicht zu jagen.

LG MELODIE


Anmerkung des Moderators:
Ich habe hier einige Beitraege aus dem Kakadu-Zaehlthread abgetrennt und ein neues Thema daraus gemacht, weil ich glaube, dass das Thema Aggession bei Kakadus ziemlich wichtig ist und einen bedeutenden Teil der Kakaduhaltung ausmachen kann. LG Fioretta
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kommt der Gattinnen-Mord eigentlich auch in freier Wildbahn vor? Ist darüber etwas bekannt?

Nein, in der freien Wildbahn ist das bisher nicht bekannt. Aber da haben die Männchen eigentlich auch genug zu tun: Brutbeteiligung, Futtersuche, Nestverteidigung etc., da sind sie sicherlich ausgelasteter als in Gefangenschaft. Abgesehen davon haben die Weibchen viel mehr Platz zum Ausweichen, sollte es wirklich mal zu Aggressionen kommen.
 
Gattenmord bei Kakadus ist ja leider so ein Thema, mit dem man oft erst konfrontiert wird, wenn die Probleme auftauchen.
In freier Wildbahn gibt es das (aus Gruenden die Boemmel schon beschrieben hat) wohl nicht, aber in der Gefangenschaft ist es ein ziemlich haeufiges Problem.
Scheinbar sind einige Arten davon auch mehr betroffen als andere, so wird es zum Beispiel dem Inkakakadu ganz besonders nachgesagt.:traurig:
Mir haben schon Inkahalter hier in Australien von solchen Faellen erzaehlt, unter anderem auch bei Paaren, die sich vorher mehrere Jahre gut verstanden haben.
 
Danke für die Antworten! Ich habe keine anderen Aussagen erwartet, würde der Gattinenmord bei Kakadus biologisch wenig Sinn machen.
Man kann immer wieder von diesem Gefangenschaftsphänomen lesen, es ist keine Seltenheit.
Also müssen wir postulieren, dass die Ursache das Haltungssystem ist, die Gefangenschaftshaltung an sich, die diese Verhaltensstörung bedingt.
 
Nicht nur diese Verhaltensstoerung, sondern alle Verhaltungsstoerungen (und auch nicht nur bei Kakadus).
Das ist keine Neuigkeit denn es ist bekannt dass gerade die Haltung von Kakadus mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist.

Vielmehr waere es wichtig, Moeglichkeiten aufzuzeigen, wie man solche Verhaltungsstoerungen verhindern kann bzw. wenn sie schon vorhanden sind, wie man damit umgehen kann.

Es ist schon klar, dass Kakadus (und alle anderen Wildtiere auch) wohl am besten in der Freiheit aufgehoben sind, aber das hilft den Kakas, die bereits in Menschenobhut leben ja auch nicht weiter.
 
Also müssen wir postulieren, dass die Ursache das Haltungssystem ist, die Gefangenschaftshaltung an sich, die diese Verhaltensstörung bedingt.

Ja, sehe ich auch so.
Die Haltung und Beschäftigungsmöglichkeiten sind selbst beim besten Willen in Gefangschaft nicht umsetzbar, da das Maß für Kakadus so hoch ist, das ein Mensch dies nicht bewerkselligen kann.
Gibt er sich noch solch eine Mühe es umzusetzen.

Allerdings stellt sich mir die Frage wie es wäre, hält man so ein Kakadupärchen frei??
 
Vielmehr waere es wichtig, Moeglichkeiten aufzuzeigen, wie man solche Verhaltungsstoerungen verhindern kann bzw. wenn sie schon vorhanden sind, wie man damit umgehen kann.
.

Für mich nach wie vor ein Punkt, solche Vögel nicht in der Wohnung zu halten.
Haltung in Volieren mit angrenzender AV bieten viel mehr Anreize, als man in der Wohnung je schaffen könnte.
 
Vielmehr waere es wichtig, Moeglichkeiten aufzuzeigen, wie man solche Verhaltungsstoerungen verhindern kann bzw. wenn sie schon vorhanden sind, wie man damit umgehen kann.

Welche Möglichkeiten gäbe es?
Selbst Pico schreibt mit sicherlich ausreichend eigener Erfahrung:

Die Haltung und Beschäftigungsmöglichkeiten sind selbst beim besten Willen in Gefangschaft nicht umsetzbar, da das Maß für Kakadus so hoch ist, das ein Mensch dies nicht bewerkselligen kann.
Gibt er sich noch solch eine Mühe es umzusetzen.



Es ist schon klar, dass Kakadus (und alle anderen Wildtiere auch) wohl am besten in der Freiheit aufgehoben sind, aber das hilft den Kakas, die bereits in Menschenobhut leben ja auch nicht weiter.

Eine Konsequenz und eine längerfristige Lösung wäre doch, diese Vögel in Gefangenschaft nicht mehr nachzuzüchten (mögliche Ausnahmen: Zoos mit entsprechenden Haltungsbedingungen, die Verhaltensstörungen verhindern).
 
Hallo Zugvogel,

die Konsequenz ist sicher gut gemeint, aber letztlich für mich nicht nachvollziehbar. Wenn ein Vogelpaar (hier Kakadus) Nachwuchs haben will, werden sie sich auch darum bemühen. Sicher kann man das durch äußere Umstände (insbesondere Nahrungsmittelangebot) beeinflussen, aber nicht bewusst verhindern können (Ausnahme wäre logischerweise eine völlig unzureichende Haltungsweise).
In zahlreichen Erhaltungszuchtprojekten (nicht nur für Kadadus) sind zwar in erster Linie Zoos federführend, aber nicht zwingend erfolgreich (was auch immer das heißt). Und wenn ich an Zoos denke, denke ich auch an Vogelparks. Deren "Zuchtstationen" möchte ich meinen Flugtierchen nicht zumuten.

Das besagte Foto finde ich übrigens alles andere als goldisch. Wahrscheinlich müssen die zwei erstmal einen Volkshochschulkurs besuchen, um sich miteinander verständigen zu können.

Beste Grüße
bluenotes
 
Wenn ein Vogelpaar (hier Kakadus) Nachwuchs haben will, werden sie sich auch darum bemühen.

Sehe ich ähnlich.
Logische Konsequenz (aber nur ein Traum) wäre, Kakadus nicht an jeden x-beliebigen und "Möchtegernkuschelvogelhalter" abzugeben.
Was sich für mich allerdings nicht ausschließlich auf die Kakadus bezieht.
 
Hallo zusammen,

ich will euch noch etwas zum Thema Aggressionen mitteilen, da sich der Thread aus meiner Sicht zu sehr darauf beschränkt, dass die männlichen Vögel den dominanten Part quasi abonniert hätten. Ich selbst hatte vor einigen Jahren einen (Goffin) Hahn, der seine Dame regelrecht aufgeschlitzt hat. Zum Glück konnte sie in einer Klinik wieder zusammengenäht werden. Nach erfolgreicher OP und Wundverheilung waren beide wieder in einer - wenn auch größeren - Voliere. Es geschah nichts. Beide gingen sich aus dem Weg. Nachdem das nun monatelang so ging und keine Annäherung stattfand, habe ich den Hahn abgegeben. Zwei Tage später erhielt ich einen Anruf, dass er die "neue" Henne getötet habe ...

Aktuell ist eine (Goffin) Henne damit beschäftigt, ihren Hahn zu jagen, der sich des öfteren auf den Volierenboden zurückziehen muss. Beide nehmen dennoch gemeinsam Seite an Seite ihre Mahlzeiten ein. Auch dann, wenn sie sich unbeobachtet fühlen (halte ich für sehr wichtig, da Kakadus sehr gute Schauspieler sind).
Bisher kannte ich das geschechtlich "umgekehrte" Aggressionspotential nur von wenigen Erzählungen und bin mal gespannt, wie sich das entwickelt.

Zur Info: Beide (Moppel und Traudel) sind von verschiedenen Eltern in meinen Volieren geboren. Traudel ist 8 Jahre alt und damit ein Jahr älter als Moppel. Beide sind Naturbruten und in einer Außenvoliere mit Schutzhaus beheimatet.
Da Moppels Vater aus Einzelhaltung stammt (Importvogel), sehr aggressiv ist und auch kannibalistisch (zeitweise Halskrause etc.) veranlagt, zum Teil seinen Nachwuchs getötet hat bzw. tötet, hatte ich diese Neigung auch von Moppel erwartet.
Aber es sind eben Kakadus: Da läßt sich nix generalisieren.

Beste Grüße
bluenotes
 
Sehe ich ähnlich.
Logische Konsequenz (aber nur ein Traum) wäre, Kakadus nicht an jeden x-beliebigen und "Möchtegernkuschelvogelhalter" abzugeben.
Was sich für mich allerdings nicht ausschließlich auf die Kakadus bezieht.

Hallo Pico, so eine Art Vogelhalterführerschein, der vor einigen Jahren seitens des BNA diskutiert worden ist, fände ich auch nicht das schlechteste. Ist aber wohl an der Lobby des Zoofachhandles politisch gescheitert. Ist schon komisch ... vor ca. 10 Jahren wurde für einige Zeit nach Aufnahme des Goffin-Kakadus in den Anhang A (damals Anhang I) des WA und nach Kenntnis der Populationszahlen in Freiheit ein europaweites Erhaltungsschutzprojekt für eben diese Kakaduart ausgerufen ... da habe ich gerne mitgemacht ... und jetzt sieht man die Vögel wieder via Foto in einem Wohnzimmer hocken. Ich sag nix ...
 
ja, so eine "Führerschein" bzw. Ablegen einer Sachkunde bundesweit!! würde ich auch begrüßen.:+klugsche

Und das die Durchsetzung scheiterte.......klar, kommt ja zu finanziellen Einbußen.

Weißt Du, ich bin auch immer wieder erstaunt wieviel Anhang "A" Vögel jüngeren Semesters und keine älteren WF oder Nachzuchten (zur Zeit des Erwerbs noch kein Anhang "A") in deutschen Wohnzimmern hocken dürfen und das dazu noch einzeln und/oder mit ne anderen Art "verpaart"!

Anhang "A" definiert ganz klar die (zukünftige) Haltung und nicht nur die Option für einen Handel mit selbigen, wenn es eine Nachzucht ist.

Aber das scheint Niemanden wirklich zu interessieren.
Das Gefühl habe ich manchmal.

Wobei ich denke, eigentlich wäre es sinnig alle Papageien bekämen einen entsprechenden Schutzstatus, der verbietet das sich jeder einen Papagei kaufen darf nur weil er schon immer einen Papagei halten wollte.
Dieser Schutzstatus sollte aber auch so ausgelegt sein, das selbst der Händler/Züchter es nicht einfach hat einen Vogel an den Mann bzw. die Frau zu bringen.

Sorry, das auch ich manchmal in naive Traumvorstellungen verfalle.:~ :D
 
natürlich wäre das alles richtig und gut. absolut wünschenswert.

ist momentan eben zukunftsmusik. und erübrigt sich vielleicht auch, wenn immer mehr menschen sich vorab schlau machen und in einem forum wie diesem hilfe suchen und finden.

kleine schritte führen auch zum ziel. ich war jetzt in einem dieser xxl-bau/tier/gartenmärkte. dort wegen papageien paarweise gehalten und einige arten nur paarweise verkauft. in schildern neben den volis wird die paar- oder gruppenhaltung empfohlen - und die unterbringung in einer außenvoli mit einer außerordentlich groß dimensionierten fläche!

es setzt eben auch bei händlern ein umdenken ein: ein paar bringt mehr kohle als einzelvögel, eine voli auch, die geier brauchen mehr spielzeug und futter. wenn man den kunden mit all diesen dingen an sich bindet, hat man auf lange sicht einen treuen kunden....

man kann halt an besserer haltung gut verdienen. der gedanke muss aber eben weg vom kuschelvogel oder "traumvogel" etc.
 
ich war jetzt in einem dieser xxl-bau/tier/gartenmärkte. dort wegen papageien paarweise gehalten und einige arten nur paarweise verkauft. in schildern neben den volis wird die paar- oder gruppenhaltung empfohlen - und die unterbringung in einer außenvoli mit einer außerordentlich groß dimensionierten fläche!

Hab diese Erfahrung auch gerade in Berlin-Spandau (meinen wir denselben Laden?) gemacht, diesbezgl. auch bewusst das Gespräch mit den Verkäufern gesucht und dann noch mitbekommen, wie einer (ernsthaft) interessierten Kundin der einzeln gehaltene Weisshauben-Kakadu (zumindest für den Moment) ausgeredet wurde. Auf das Kostenargument der Kundin hin verwies die Verkäuferin auf preisgünstigere Tiere wie z. B. Nymphen oder Halsbandsittiche, die auch als Paar noch viel günstiger als ein einzelner Grosspapagei seien. Fand diese Erfahrung sehr schön. Es scheint wirklich (langsam) ein Umdenken einzusetzen.
 
Sorry, das auch ich manchmal in naive Traumvorstellungen verfalle.

Denke nicht, dass deine Vorstellung naiv ist. Vielmehr sind es einige Vertreter der Spezies Mensch, die naiv sind und glauben, Papageien domestizieren zu können (Clicker-Training etc.). Aber das gehört nicht hierher.

Für mich gibt es da zwei Ebenen:
Das eine sind die, die versuchen ihre Vögel zu verstehen. Das andere sind die, die versuchen, von ihren Vögeln verstanden zu werden.
 
erübrigt sich vielleicht auch, wenn immer mehr menschen sich vorab schlau machen und in einem forum wie diesem hilfe suchen und finden.
.

Träumer:D

Leider ist die Realität fernab solcher Foren erschreckend anders.
Es gibt mehr Menschen, die zwar Internet haben und trotzdem nicht wissen wie und wo.

- Trotz Internet oder solchen Foren falsch aufgeklärt werden.
- Überhaupt kein Internet besitzen.

Also, die Liste ist ellenlang warum es weiterhin und im Grunde nicht großartig weniger zu Problemen in der Vogelhaltung kommt.

Beispiel:
Die Tage habe ich auf eine Anzeige (im Internet) geantwortet wegen eines Partnervogels.
Auf die Frage nach dem Geschlecht bekam ich (wieder mal) zur Antwort das doch allgemein bekannt ist (steht so auch im Internet), das auch Gleichgeschlechtliche gut miteinander klarkommen können.
Also wäre es doch egal.

Nachdem ich zurück schrieb, das dies eben nicht egal ist und genau aus diesem Grund nun nur ein gegengeschlechtlicher Partner in Frage kommt, kam nix mehr.

Und so ist es mehr oder weniger immer.
Unzureichende und/oder falsche Informationen werden umgesetzt oder eher Glauben geschenkt, als den wirklich Richtigen.

Glaube mir, es ist naiv zu denken das durch das Internet wesentlich mehr erreicht wird als ohne.

Die Erfahrung mache ich immer wieder, wenn ich persönlich mit den Leuten spreche.
 
Denke nicht, dass deine Vorstellung naiv ist. Vielmehr sind es einige Vertreter der Spezies Mensch, die naiv sind und glauben, Papageien domestizieren zu können (Clicker-Training etc.). Aber das gehört nicht hierher.

Für mich gibt es da zwei Ebenen:
Das eine sind die, die versuchen ihre Vögel zu verstehen. Das andere sind die, die versuchen, von ihren Vögeln verstanden zu werden.

Ohne weitere Worte stimme ich Dir da zu.:zustimm:
 
Thema: Die "dunkle Seite" der Kakadus - Gattenmord und Agression

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