Bömmel
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Voraussetzungen für die richtige Haltung von Kakadus
Hallo!
Da von Bömmel bisher immer nur nettes und lustiges zu lesen und sehen war, ist es jetzt vielleicht jetzt mal an der Zeit zu schreiben, dass auch hier nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen ist – auch wenn es evtl. so den Eindruck erweckt! Ich denke so ziemlich jeder Kakadu hat seine guten und aber auch seine „schlechten/negativen“ Seiten. Ich erzähle Euch hier mal Bömmels „Lebensgeschichte bei mir“, damit alle, die durch die schönen Bilder womöglich mit dem „Auch-haben-will-Virus“ infiziert werden, auch sehen können was sie unter Umständen mit so einem knuddligen Kerlchen noch alles dazu kriegen können.
Ich habe meinen Bömmel das erste Mal vor 19 Jahren in einer Tierhandlung gesehen. Sein Besitzer war gestorben, die Verwandschaft wollte ihn (damals hieß er noch Coco) nicht und daher sollte er verkauft werden. Er saß bereits 1 Jahr dort, in einem kleinen runden Käfig, ohne Beschäftigung, ohne Zuwendung etc.! Ich denke dort hat er auch angefangen sich zu rupfen, zum einen wegen des plötzlichen Fehlens seines Besitzers, zum anderen sicherlich auch wegen seiner damaligen Unterbringung.
Als ich kurz mit ihm geredet habe, er sein kleines Köpfchen an die Gitter presste zum Kraulen, wurde ich von einer Sekunde zur anderen zum Kaka-Fan! Es war mir egal dass er etwas spärlich befiedert war (die Flaumfedern am Bauch fehlten total, die deckenden Federn waren auch sehr dünn und seine Beine nackt). Natürlich war ich total unbedarft und hatte überhaupt keine Ahnung von diesen Tieren, wird ja auch nicht so schwierig sein, ist ja nur ein großer Piepmatz! ………dachte ich!!!!!!!
Durch einen Berufswechsel war ich 2 Wochen nach Bömmels Ankunft bei mir für 4 Wochen zu Hause. Es war herrlich, überall wollte und durfte Bömmel mit. Sogar abends kuschelte er mit mir auf dem Sofa und meine Schulter wurde zu seinem Stammplatz. Es war allerdings die Katastrophe als ich wieder zu arbeiten anfing - kaum schloß ich die Tür ging ohrenbetäubendes Gebrüll (in einer Mietswohnung) los! Es tat mir leid ihn dann jedes Mal dann so schimpfen zu müssen da mir klar war dass er nicht allein sein wollte, aber ich konnte ihn auch nicht ständig so brüllen lassen.
Dann fing Bömmel plötzlich an zu beißen! Ich wusste gar nicht wieso weshalb und warum! Angefangen hat es dass er das freudige Hüpfen von Schulter zu Schulter dazu benützt hat, den Leuten blitzschnell ins Ohr zu beißen. Und wenn er seinen Rappel hatte stürzte er sich ohne Vorwarnung auf den Boden und griff die Füße an, egal ob in Socken oder Schuhen, nur wer barfuß war konnte sich einigermaßen sicher durch die Wohnung bewegen.Ist mein Freund vor seinem Käfig gestanden hat er ihn mit aufgerissenem Schnabel regelrecht angehüpft – ohne Rücksicht auf Verluste, z.B. seinen regelmäßigen Absturz auf den Boden dabei. Er hat mich zwar vor solchen Attacken verschont, aber Besuch musste ich regelrecht vor ihm in Sicherheit bringen. Putzen um ihn herum war schier unmöglich, der Lappen war der Feind Nr. 1 und musste vernichtet werden - blöd ist halt wenn man dann grad zufällig seine Finger drunter hat! Das ging immer ein paar Tage, dann war er wieder das liebste und schmuseligste Kerlchen der Welt.
Irgendwann kam ich dann zu dem Entschluß: Bömmel braucht eine Frau! In diesem Tierladen wusste man wo eine kleine Gelbwangen-Henne „übrig“ war. Bömmel bekam ein größes Käfig und ein paar Wochen später zog Kiki dann bei ihm ein. Die beiden verstanden sich sofort und kurze Zeit später wurde auch schon geübt wie das wohl mit der Verpaarung geht… Es gab die ganzen Monate nie Streit.
Eines abends verließ ich kurz die Wohnung für eine halbe Stunde, als ich heim kam lag Kiki tot auf dem Boden. Sie hatte keine Verletzungen, ich weiß bis heute nicht ob sie eben einfach schon alt war und eines natürlichen Todes gestorben ist, oder ob er sie im Käfig schlichtweg zu Tode gehetzt hat (was ehrlich gesagt wahrscheinlicher ist). Der Schock und meine Trauer war groß und ich beschloß erst mal, dass Bömmel eben doch alleine bleiben sollte. Doch auch Bömmel trauerte! Er fraß tagelang nichts, kam nicht mehr aus seinem Käfig raus und saß nur teilnahmslos rum.
Nach einigen Erkundigung erfuhr ich nun dass es gar nicht so einfach ist Kakas zu Verpaaren oder zu Vergesellschaften. Von einem Züchter erfuhr ich dass er selber bei seinen Kakadus ein Babyphon in der Voli installiert hat damit er sofort hört falls Missstimmungen auftreten und er eingreifen kann, was ihn auch schon vor einigen Verlusten bewahrt hat. Er empfahl mir, falls ich es noch mal versuchen wollte, dann so viel Platz wie möglich zu geben damit die Henne notfalls ausweichen kann. Ich machte mir nun richtige Vorwürfe das Leben von Kiki wegen meiner Unwissenheit evtl. auf dem Gewissen zu haben.
Ein Jahr später zogen wir um und Bömmel bekam ein ganzes Zimmer für sich allein, ohne Käfig. In der Mitte ein großer Kletterbaum, an der Wand entlang standen viele Pflanzen und an der Wand hängten wir seinen ausgehöhlten Baumstamm auf in dem er schlief. Bei so viel Platz sollte Bömmel doch wieder Gesellschaft bekommen. Immerhin hatte ich inzwischen wohl sämtliche Bücher über Kakadus gelesen die so gab!
Er durfte sich selber aus einem großes Schwarm eine Henne (Luzi) aussuchen damit es diesbezüglich keine Schwierigkeiten gab. Es war alles paletti, die beiden schliefen nachts sogar zusammen im Baumstamm, wobei wir uns wunderten daß keiner von denen Platzangst bekam. Eigentlich war ja nur Platz für einen! Wenn ich tagsüber weg war ließ ich in der ganzen Wohnung die Türen auf damit Luzi flüchten konnte falls es zum Streit kommt. Sie war eine ausgezeichnete Fliegerin und Bömmel glich eher einem Tiefflieger.....! Diesmal war ich echt davon überzeugt daß nun nichts mehr schief gehen konnte. 1 Jahr lang hatten die beiden da oben im 1. Stock ein Paradies....!
Dann kam ich nachmittags von der Arbeit nach Hause, schloß die Haustür auf und Luzi lag tot vor meinen Füßen! Bömmel stand noch neben ihr! Es war nur grausam kann ich Euch sagen! Nie wieder will ich so was erleben! Es ist mir unerklärlich wie er das geschafft hat! Luzi hatte eine 2-stöckige Wohnung zum Ausweichen, sie konnte fliegen, er so gut wie nicht! Und irgendwie hat er sie dann 1 Stock tiefer doch erwischt.
Klar daß wir Bömmel nun alleine hielten. Er war merklich traurig darüber und rupfte auch wieder mehr, aber ich kann ja nicht jährlich eine Henne "opfern" nur damit es Bömmel zwischendurch gut geht! Und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, daß er in dem Moment wohl wahrscheinlich gar nicht begriff was er da tat, denn ansonsten hätte er nicht getrauert sondern hätte ja eher froh sein müssen den "Feind" endlich los zu sein.
Eines abends saß er bei mir auf dem Sofa und lies sich kraulen als er sich plötzlich – ohne jegliche Vorwarnung, mit lautem Indianergeheul auf ein kleines Stoffschäfchen, das auf dem Wohnzimmertisch lag, stürzte! Er packte es, schlug mit den Flügeln, krallte sich daran fest und rollte sich auf den Rücken. Er kämpfte regelrecht damit!!! Ich war echt sprachlos und lies ihn gewähren. Nach kurzer Zeit hüpfte er wieder zurück auf meinen Bauch und Schmusestunde ging weiter, als ob nichts geschehen wäre.
Einige Jahre später hat man dann den kleinen Chicco bei mir abgeliefert. Ich wollte nie eine Amazone, bin Kaka-Fan. Doch das Kerlchen hatte es echt nicht gut und er tat mir unsagbar leid und so behielt ich ihn.
Auch Chicco hat 2 Angriffe von Bömmel nur überstanden weil ich die beiden ständig im Auge hatte und sofort eingreifen konnte.
Bis mir einige Monate später die Sache mit dem Schäfchen wieder einfiel – ich hatte eine Idee. Ich holte es aus einer Kiste und kaum dass Bömmel es wieder sah stürzte er sich darauf und biß darauf herum. Seitdem „kämpfte“ das kleine Stoffschäfchen fast jeden Tag mit ihm ein paar Minuten, und von dieser Zeit an hörten die Angriffe auf!! Er ist seither absolut lieb, Chicco darf sogar mit in seine Hütte, in der er mal mehr mal weniger ein gelbes Plastik-Ü-Ei bebrütet (also höchste Sicherheitszone ist), was er sonst nur meiner Hand gewährte!
Wichtig ist beim Kampfspiel jedoch dass sich der „Feind“ bewegt! Liegt es nur da ist es in kürzester Zeit uninteressant. Also laß ich den Feind heimlich an seine Hütte anschleichen, greife ihn damit manchmal auch als erste an etc. Ich hab echt das Gefühl dass es ihm regelrecht gut tut kämpfen und beißen zu können, dann gibt es aber auch wieder Tage, da ist er nur schmuselig und das doofe Stofftier interessiert ihn überhaupt nicht!
Und seit regelmäßig das Stofftier "angreift" hat Bömmel Chicco nie wieder versucht auch nur eine Feder zu krümmen! Die beiden sind mittlerweile dicke Kumpels, aber sobald ich die Wohnung verlasse werden sie sicherheitshalber getrennt eingesperrt. Jeder hat seine eigene Voli und so bleibt das auch!!!!!!!!
Ich bedaure natürlich zu tiefst diesen „Trick“ nicht schon früher entdeckt zu haben, denn hätte ich Bömmel evtl. schon früher einen „Feind“ zum Abreagieren gestellt, hätte ich vielleicht ja auch so den Tod von Kiki oder Luzi verhindern können!?
.....dann hätte ich vielleicht mittlerweile eine kleine Kaka-Familie....!? *troim*
Aber vielleicht können ja andere Kaka-Besitzer sich meine Erfahrung zu Nutze machen und ihren Tieren irgendwie (je nach dem auf was sie reagieren), regelmäßig die Chance zum Aggressionsabbau geben?
So, und wenn ich es jetzt ganz richtig machen würde müsste Chicco eine Henne bekommen und Bömmel ebenso. Aber das kann ich vom Platz absolut nicht machen! Ist jetzt schon absolute Grenze da beide bei meiner Abwesenheit aus Sicherheitsgründen getrennt gehalten werden. Sollte ich jetzt Chicco hergeben? Was für ein Leben würde ihn u. U. mit seinem amputierten Flügel erwarten? Das bring ich nicht über’s Herz. Also mach ich aus der Not eine Tugend, die beiden verstehen sich und das ist ja schon mal was – oft mehr als andere haben.
Puh, das ist jetzt aber lang geworden!
Falls Euch „Kampfbilder“ interessieren dann kann ich beim nächsten Mal sicher welche machen.
Hallo!
Da von Bömmel bisher immer nur nettes und lustiges zu lesen und sehen war, ist es jetzt vielleicht jetzt mal an der Zeit zu schreiben, dass auch hier nicht immer alles Friede Freude Eierkuchen ist – auch wenn es evtl. so den Eindruck erweckt! Ich denke so ziemlich jeder Kakadu hat seine guten und aber auch seine „schlechten/negativen“ Seiten. Ich erzähle Euch hier mal Bömmels „Lebensgeschichte bei mir“, damit alle, die durch die schönen Bilder womöglich mit dem „Auch-haben-will-Virus“ infiziert werden, auch sehen können was sie unter Umständen mit so einem knuddligen Kerlchen noch alles dazu kriegen können.
Ich habe meinen Bömmel das erste Mal vor 19 Jahren in einer Tierhandlung gesehen. Sein Besitzer war gestorben, die Verwandschaft wollte ihn (damals hieß er noch Coco) nicht und daher sollte er verkauft werden. Er saß bereits 1 Jahr dort, in einem kleinen runden Käfig, ohne Beschäftigung, ohne Zuwendung etc.! Ich denke dort hat er auch angefangen sich zu rupfen, zum einen wegen des plötzlichen Fehlens seines Besitzers, zum anderen sicherlich auch wegen seiner damaligen Unterbringung.
Als ich kurz mit ihm geredet habe, er sein kleines Köpfchen an die Gitter presste zum Kraulen, wurde ich von einer Sekunde zur anderen zum Kaka-Fan! Es war mir egal dass er etwas spärlich befiedert war (die Flaumfedern am Bauch fehlten total, die deckenden Federn waren auch sehr dünn und seine Beine nackt). Natürlich war ich total unbedarft und hatte überhaupt keine Ahnung von diesen Tieren, wird ja auch nicht so schwierig sein, ist ja nur ein großer Piepmatz! ………dachte ich!!!!!!!
Durch einen Berufswechsel war ich 2 Wochen nach Bömmels Ankunft bei mir für 4 Wochen zu Hause. Es war herrlich, überall wollte und durfte Bömmel mit. Sogar abends kuschelte er mit mir auf dem Sofa und meine Schulter wurde zu seinem Stammplatz. Es war allerdings die Katastrophe als ich wieder zu arbeiten anfing - kaum schloß ich die Tür ging ohrenbetäubendes Gebrüll (in einer Mietswohnung) los! Es tat mir leid ihn dann jedes Mal dann so schimpfen zu müssen da mir klar war dass er nicht allein sein wollte, aber ich konnte ihn auch nicht ständig so brüllen lassen.
Dann fing Bömmel plötzlich an zu beißen! Ich wusste gar nicht wieso weshalb und warum! Angefangen hat es dass er das freudige Hüpfen von Schulter zu Schulter dazu benützt hat, den Leuten blitzschnell ins Ohr zu beißen. Und wenn er seinen Rappel hatte stürzte er sich ohne Vorwarnung auf den Boden und griff die Füße an, egal ob in Socken oder Schuhen, nur wer barfuß war konnte sich einigermaßen sicher durch die Wohnung bewegen.Ist mein Freund vor seinem Käfig gestanden hat er ihn mit aufgerissenem Schnabel regelrecht angehüpft – ohne Rücksicht auf Verluste, z.B. seinen regelmäßigen Absturz auf den Boden dabei. Er hat mich zwar vor solchen Attacken verschont, aber Besuch musste ich regelrecht vor ihm in Sicherheit bringen. Putzen um ihn herum war schier unmöglich, der Lappen war der Feind Nr. 1 und musste vernichtet werden - blöd ist halt wenn man dann grad zufällig seine Finger drunter hat! Das ging immer ein paar Tage, dann war er wieder das liebste und schmuseligste Kerlchen der Welt.
Irgendwann kam ich dann zu dem Entschluß: Bömmel braucht eine Frau! In diesem Tierladen wusste man wo eine kleine Gelbwangen-Henne „übrig“ war. Bömmel bekam ein größes Käfig und ein paar Wochen später zog Kiki dann bei ihm ein. Die beiden verstanden sich sofort und kurze Zeit später wurde auch schon geübt wie das wohl mit der Verpaarung geht… Es gab die ganzen Monate nie Streit.
Eines abends verließ ich kurz die Wohnung für eine halbe Stunde, als ich heim kam lag Kiki tot auf dem Boden. Sie hatte keine Verletzungen, ich weiß bis heute nicht ob sie eben einfach schon alt war und eines natürlichen Todes gestorben ist, oder ob er sie im Käfig schlichtweg zu Tode gehetzt hat (was ehrlich gesagt wahrscheinlicher ist). Der Schock und meine Trauer war groß und ich beschloß erst mal, dass Bömmel eben doch alleine bleiben sollte. Doch auch Bömmel trauerte! Er fraß tagelang nichts, kam nicht mehr aus seinem Käfig raus und saß nur teilnahmslos rum.
Nach einigen Erkundigung erfuhr ich nun dass es gar nicht so einfach ist Kakas zu Verpaaren oder zu Vergesellschaften. Von einem Züchter erfuhr ich dass er selber bei seinen Kakadus ein Babyphon in der Voli installiert hat damit er sofort hört falls Missstimmungen auftreten und er eingreifen kann, was ihn auch schon vor einigen Verlusten bewahrt hat. Er empfahl mir, falls ich es noch mal versuchen wollte, dann so viel Platz wie möglich zu geben damit die Henne notfalls ausweichen kann. Ich machte mir nun richtige Vorwürfe das Leben von Kiki wegen meiner Unwissenheit evtl. auf dem Gewissen zu haben.
Ein Jahr später zogen wir um und Bömmel bekam ein ganzes Zimmer für sich allein, ohne Käfig. In der Mitte ein großer Kletterbaum, an der Wand entlang standen viele Pflanzen und an der Wand hängten wir seinen ausgehöhlten Baumstamm auf in dem er schlief. Bei so viel Platz sollte Bömmel doch wieder Gesellschaft bekommen. Immerhin hatte ich inzwischen wohl sämtliche Bücher über Kakadus gelesen die so gab!
Er durfte sich selber aus einem großes Schwarm eine Henne (Luzi) aussuchen damit es diesbezüglich keine Schwierigkeiten gab. Es war alles paletti, die beiden schliefen nachts sogar zusammen im Baumstamm, wobei wir uns wunderten daß keiner von denen Platzangst bekam. Eigentlich war ja nur Platz für einen! Wenn ich tagsüber weg war ließ ich in der ganzen Wohnung die Türen auf damit Luzi flüchten konnte falls es zum Streit kommt. Sie war eine ausgezeichnete Fliegerin und Bömmel glich eher einem Tiefflieger.....! Diesmal war ich echt davon überzeugt daß nun nichts mehr schief gehen konnte. 1 Jahr lang hatten die beiden da oben im 1. Stock ein Paradies....!
Dann kam ich nachmittags von der Arbeit nach Hause, schloß die Haustür auf und Luzi lag tot vor meinen Füßen! Bömmel stand noch neben ihr! Es war nur grausam kann ich Euch sagen! Nie wieder will ich so was erleben! Es ist mir unerklärlich wie er das geschafft hat! Luzi hatte eine 2-stöckige Wohnung zum Ausweichen, sie konnte fliegen, er so gut wie nicht! Und irgendwie hat er sie dann 1 Stock tiefer doch erwischt.
Klar daß wir Bömmel nun alleine hielten. Er war merklich traurig darüber und rupfte auch wieder mehr, aber ich kann ja nicht jährlich eine Henne "opfern" nur damit es Bömmel zwischendurch gut geht! Und irgendwie hatte ich auch das Gefühl, daß er in dem Moment wohl wahrscheinlich gar nicht begriff was er da tat, denn ansonsten hätte er nicht getrauert sondern hätte ja eher froh sein müssen den "Feind" endlich los zu sein.
Eines abends saß er bei mir auf dem Sofa und lies sich kraulen als er sich plötzlich – ohne jegliche Vorwarnung, mit lautem Indianergeheul auf ein kleines Stoffschäfchen, das auf dem Wohnzimmertisch lag, stürzte! Er packte es, schlug mit den Flügeln, krallte sich daran fest und rollte sich auf den Rücken. Er kämpfte regelrecht damit!!! Ich war echt sprachlos und lies ihn gewähren. Nach kurzer Zeit hüpfte er wieder zurück auf meinen Bauch und Schmusestunde ging weiter, als ob nichts geschehen wäre.
Einige Jahre später hat man dann den kleinen Chicco bei mir abgeliefert. Ich wollte nie eine Amazone, bin Kaka-Fan. Doch das Kerlchen hatte es echt nicht gut und er tat mir unsagbar leid und so behielt ich ihn.
Auch Chicco hat 2 Angriffe von Bömmel nur überstanden weil ich die beiden ständig im Auge hatte und sofort eingreifen konnte.
Bis mir einige Monate später die Sache mit dem Schäfchen wieder einfiel – ich hatte eine Idee. Ich holte es aus einer Kiste und kaum dass Bömmel es wieder sah stürzte er sich darauf und biß darauf herum. Seitdem „kämpfte“ das kleine Stoffschäfchen fast jeden Tag mit ihm ein paar Minuten, und von dieser Zeit an hörten die Angriffe auf!! Er ist seither absolut lieb, Chicco darf sogar mit in seine Hütte, in der er mal mehr mal weniger ein gelbes Plastik-Ü-Ei bebrütet (also höchste Sicherheitszone ist), was er sonst nur meiner Hand gewährte!
Wichtig ist beim Kampfspiel jedoch dass sich der „Feind“ bewegt! Liegt es nur da ist es in kürzester Zeit uninteressant. Also laß ich den Feind heimlich an seine Hütte anschleichen, greife ihn damit manchmal auch als erste an etc. Ich hab echt das Gefühl dass es ihm regelrecht gut tut kämpfen und beißen zu können, dann gibt es aber auch wieder Tage, da ist er nur schmuselig und das doofe Stofftier interessiert ihn überhaupt nicht!
Und seit regelmäßig das Stofftier "angreift" hat Bömmel Chicco nie wieder versucht auch nur eine Feder zu krümmen! Die beiden sind mittlerweile dicke Kumpels, aber sobald ich die Wohnung verlasse werden sie sicherheitshalber getrennt eingesperrt. Jeder hat seine eigene Voli und so bleibt das auch!!!!!!!!
Ich bedaure natürlich zu tiefst diesen „Trick“ nicht schon früher entdeckt zu haben, denn hätte ich Bömmel evtl. schon früher einen „Feind“ zum Abreagieren gestellt, hätte ich vielleicht ja auch so den Tod von Kiki oder Luzi verhindern können!?
.....dann hätte ich vielleicht mittlerweile eine kleine Kaka-Familie....!? *troim*
Aber vielleicht können ja andere Kaka-Besitzer sich meine Erfahrung zu Nutze machen und ihren Tieren irgendwie (je nach dem auf was sie reagieren), regelmäßig die Chance zum Aggressionsabbau geben?
So, und wenn ich es jetzt ganz richtig machen würde müsste Chicco eine Henne bekommen und Bömmel ebenso. Aber das kann ich vom Platz absolut nicht machen! Ist jetzt schon absolute Grenze da beide bei meiner Abwesenheit aus Sicherheitsgründen getrennt gehalten werden. Sollte ich jetzt Chicco hergeben? Was für ein Leben würde ihn u. U. mit seinem amputierten Flügel erwarten? Das bring ich nicht über’s Herz. Also mach ich aus der Not eine Tugend, die beiden verstehen sich und das ist ja schon mal was – oft mehr als andere haben.
Puh, das ist jetzt aber lang geworden!
Falls Euch „Kampfbilder“ interessieren dann kann ich beim nächsten Mal sicher welche machen.