Nein.
Ein gesunder Vogel gehört nicht zum Tierarzt.
Das ist sinnlose Geldschneiderei und für den Vogel vermeidbarer Streß, außerdem eine mögliche Ansteckungsquelle, wenn wirklich kranke Vögel im Wartezimmer sind.
Nach neueren Erkenntnissen schwanken die Blutwerte bei Vögeln so stark und so schnell (sogar binnen weniger Stunden!), daß sie ohne Verbindung mit einer klinischen Symptomatik wenig aussagekräftig sind. Auch die Untersuchung von Kotproben auf Bakterien ist nicht sinnvoll, solange der Vogel symptomfrei ist. Denn Bakterien im Kot, auch potentiell pathogene, die nicht zur autochtonen Darmflora gehören, sind AUF GAR KEINEN FALL eine Indikation für Antibiotika (was aber in der Praxis "prophylaktisch" häufig geschieht, schon um die ansonsten konsequenzen- und sinnlose Kotprobe nachträglich zu rechtfertigen), solange kein klinisches Bild dazu korrelliert.
Man richtet damit weit mehr Schaden als Nutzen an.
Das einzig sinnvolle ist (bei Vögeln in Außenvolierenhaltung) eine jährliche Sammelkotprobenuntersuchung auf Wurmeier. Dazu müssen die Vögel nicht mit zum TA.
Das Argument, daß Vögel ihre Krankheiten erst spät zeigen, ist zwar richtig, spricht aber nicht für solche Checks. Denn Krankheiten entwickeln sich auch sehr schnell. Es kann sein, daß bei einer jährlichen Kontrolluntersuchung alles o.k. ist, und eine Woche später ist der Vogel sterbenskrank. Es bringt also nichts.
Also nochmal: Ein symptomfreier, klinisch gesunder Vogel hat beim TA nichts verloren.
LG
Thomas