Zuchtbeginn???

Hallo,
man liest und hört ja ständig andere Varianten zum Thema Zuchtbeginn: Wann ist der richtige Zeitpunkt? Soll zuerst der Hahn und dann die Henne eingesetzt werden oder beide gleichzeitig? Meine Kanarien, mit denen ich züchten möchte, sind in einer Außenvoliere untergebracht. Die Zucht soll im Haus stattfinden. Vergangenes Frühjahr war es so, dass mein damaliges einziges Pärchen in meinem Arbeitszimmer in einem normalen Käfig gelebt und dort gebrütet hat. (Dreimal erfolgreich) Im Sommer habe ich allen Vögelchen eine Außenvoliere im Garten "gegönnt". Mit Schlafhaus, Außenbereich, usw... Habt Ihr Tips für mich, wie ich jetzt vorgehen kann?

Soviel ich bisher mitbekommen habe, setzen die meisten Züchter zuerst die Hähne in die Zuchtboxen und lassen die Weibchen erst noch in den Volieren, um sie später dazu zu setzen.
Die Hähne sind wohl ein wenig empfindlich was die Kälte angeht, daher dürfen sie wohl zuerst ins warme .
Branjo setzt zuerst die Weibchen rein und später die Hähne.
Beide Varianten scheinen gut zu funktionieren.
Zuchtbeginng ist wohl von Züchter zu Züchter unterschiedlich und hängt mit den Ausstellungen im Herbst zusammen.
Aber dazu wirst du bestimmt noch Antworten bekommen.
Ansonsten einfach mal in die Suchfunktion Zucht eingeben und sehen was da so alles ausgespuckt wird.
Ach ja und herzlich willkommen bei den Kanarienvögelverrückten, vielleicht möchtetst du dein Profil auch noch etwas erweitern, damit wir z.B wissen woher du kommst?
LG Iris

Traditionell ist der Josefstag, 19.März, der Tag an dem die Paare zusammengesetzt werden.
Das zusammensetzten vorher hat einfach den Sinn, im Herbst mehr durchgemauserte Jungvögel zu haben.
erich

Die Hähne brauchen meist länger um so richig in Brutstimmung zu kommen, darum macht es durchaus Sinn sie zuerst einzusetzen und sie mit entsperechenden Futter, Licht, ect in Brutstimmung zu bringen!

Hi herrlucci & Willkommen in den VF !!

Wie Iris schon geschrieben hat, setzten wir eigentlich immer zuerst die Weibchen in unsere Zuchtboxen ein. Danach erst die Hähne. Ist wohl noch eine alte Marotte aus meiner/unserer Cardueliden-Zeit.
Zum anderen hat es auch mit der Art der Zucht zu tun. Wir betreiben meist Wechselhecke, sprich mit einem Hahn (Springer) auf mehrere Weibchen. Da sitzen halt die Weibchen in den Boxen & die Springer dürfen schonmal für ein paar Std zu besuch. *schnupper*

Hallo Branjo,
wie groß sind denn bei euch die Zuchtboxen für die einzeln sitzenden Hennen?
Bei Paaren(Yorkshire) nehme ich die 0,80 Boxen. Die Hähne, die mehrere Hennen bekommen, sitzen die auch in Boxen oder läßt Du sie in der Voliere fliegen.
Wie lange und zu welcher Tageszeit läßt Du sie jeweils zu den Hennen?

Hi Eva !!

Unsere Zuchtboxen sind 60x40.
Unüblicherweise lassen wir zu einem die Springer bei einem Weibchen in der Box sitzen oder er wandert in eine der Flugboxen zu den anderen Hähnen.
Ist aber eine Ausnahme !! Ist einfach das Platzangebot. Wir haben nicht soviel Boxen, um die Hähne alle seperat zu setzten. Gibt nicht viele die so verfahren. Tommi handhabt es ähnlich. Er läst schonmal einen Springer bei einem Weibchen solang sitzen, bis er wieder im Einsatz ist. Haben dazu schonmal in einem anderen Forum darüber gesprochen.

Das größte Problem ist, daß die Hähne sich untereinander richtig an die Wäsche gehen können wenn sie in der Flugbox sind. Da muß man ein ganz schön aufmerksames Augen haben. Sonst kann nächsten Tag ein Hahn schon so angeschlagen sein, daß er für die Zucht nicht mehr zu gebrauchen ist. Wir predigen ja nicht umsonst hier immer das zwei Hähne sich nicht vertragen wärend der Brutzeit in einem Käfig. Es müssen eigentlich immer mehr als 3 sein. Bei drei und weniger funzt es nicht. Da gibt es immer ein Opfer !! Man muß halt immer genau darauf achten. Des weiteren
ändert sich die Besatzung in einer Flugbox fast wöchentlich. Und wenn sich mal wirklich zwei Experten getroffen haben, die nicht mehr voneinander loskommen hilft nur der Umzug in eine andere Flugbox. Wir haben zwei Flugboxen für die Hähne vorgesehen. Eine zum absetzten für Jungvögel.

Wie lange wir einen Hahn bei der Henne lassen ?? Das ist immer unterschiedlich. Wichtig - er muß getreten haben !! Aber das kannst Du ja auch nicht immer sehen.
In der Regel ist der Hahn auf 3 folgenden Tagen je 1 Minute bis zu 5 Tage durchgänig bei Ihr. Je nachdem wie schnell er ist Es gibt durchaus Hähne die nur 3x 1 Minute brauchen. Fettich !! Die anderen fangen erstmal an zu fressen & baden im Wasserröhrchen. Das kann sich nur um Stunden handeln bis der in die Puschen kommt

Lieber locker vom Hocker, als hecktisch über'n Ecktisch.
Ist ja auch etwas von den Damen abhängig.
Oder fällst du gleich mit der ganzen Tür in's Haus
erich

Wie Du schon gelesen hast hat jeder so seine Methode, der eine erst die Hähne der andere die Hennen. Ich setze die Hennen in die Zuchtboxen und die Hähne einzeln und wenn die Hennen mit dem Nestbau anfangen setze ich die Hähne dazu. So kann ich mich dann danach richten wie weit die einzelnen Hennen sind, denn es sind immer ein paar "Frühreife" und ein paar "Spätzünder" dabei

Kann es eigentlich Probleme geben, wenn man die Paare zusammensetzt? Ich meine, meistens waren ja die Hennen das Jahr über in ner Voliere und die Hähne in ner anderen. Dann kennen die sich überhaupt nicht und wenn eines der beiden Geschlechter schon ne Zeit in der Hecke sitzt, stellen die dann nicht Revieransprüche und geben dem "Eindringling" erst mal eins auf die Mütze?

Bei mir geht es volgendermaßen.
Die Hennen sitzen in der Außenvolgere bis zum Brutbeginn . Die Hähne sitzen nach den Ausstellungen in den Zuchtboxen aber kalt. 6 Wochen vor Brutbegin fang ich bei den Hähnen langsam mit der Lichtverlängerung an so das ich nach 6 Wochen ca.14 bis 15 Std. Tageslänge habe. Mein Brutbeginn ist so ausgelegt das die jüngsten Hennen mindestens 7 Monate alt sind. Sollte ich auch mal Althennen einsetzen dann muß sie mindestens eine Ruhevase nach der letzten Brut von ca. 8 Monaten haben. Die Zeit von 6 Wochen für die Hähne ist so gewollt, da sie länger brauchen um richtig zu befruchten .
Die Hennen bekommen täglich 5 gr. Körnerfutter und 3 gr. Eifutter (trocken)
Ein Napf mit Vogelmineralien und ein Napf mit etwas Salz sehen ihnen immer zur Verfügung. Wenn ich nach den 6 Wochen die Hennen in die Zuchtboxen setze ,Haben sie nach 14 Tagen fast alle Eier. Auch die Befruchtung von den Hähnen ist sehr gut.
Gruß Hans

Hi Christine !!

Sicher kann es bei der Paarzusammenstellung Probleme geben. Kommt immer mal wieder vor.
Es ist ja so, daß der Züchter seinen Stamm "lenkt". Er verspricht sich was aus der Verpaarung AB x CD. Es heißt aber nicht, daß sich die beiden auch riechen können. Nun beginnt die Trickserei. Meist nutzt man dann die Situation des "sexuellen Druck" aus ( ich nenn das jetzt mal so ). Die beiden Altvögel werden quasi so "heiß" gemacht, daß sich das Weibchen sofort treten läst wenn der Hahn wieder in Ihre Box kommt. Oder die andere Variante, der Hahn ist so stürmisch - der fragt erst gar nicht. Das kann dann schonmal bisschen wilder aussehen.

Im Großen & Ganzen ist es ein Vorteil die Geschlechter getrennt zu lassen. So können sich "eventuelle Liebschaften" erst gar nicht bilden. Dann bereitet es auch weniger Probleme zwei füreinander bestimmte zusammen zu setzen.

Stimmt Branjo,
ich hatte in einem anderen Forum schon mal das Thema. Im letzten Jahr war das dann aber doch nicht notwendig.
In diesem Jahr sollen 2 meiner Hähne jeweils 2 Hennen bekommen und ich muß noch ein paar Zuchtboxen dazukaufen. Deshalb die Frage nach der Größe.
Ich habe gehört, dass es vorkommt, dass sie sich auch durch Gesang oder Sichtkontakt auf einen bestimmten Partner festlegen und dann nur schwer davon abzubringen sind.
Bei mir sind sie durch einen Defekt am Frostwächter in der Außenvoliere alle drin, sehen und hören sich also ständig. Ein Tip von einem Züchter war, die Hennen, die vom gleichen Hahn getreten werden sollen, schon mal tageweise mit ihm zusammenzusperren. Was hälst Du, oder auch andere hier, davon?

Ich halte nicht viel davon, ist auch keine 100 %ige Sicherheit! Wenn die Hennen richtig triebig sind, ist eigentlich das Beste den Hahn abends, ca. ne halbe Stunde bevor das Licht ausgeht dazuzusetzen, dann ducken sich die Hennen meist sofort. Kannst auch den Hahn bis morgends, ca. ne halbe Stunde nach dem das Licht angegangen ist dabeilassen! Das sind meiner Erfahrung nach die besten Zeiten.

Werde ich so versuchen. Danke Jörg.

Hi Eva !!

EV114 schrieb:

Ein Tip von einem Züchter war, die Hennen, die vom gleichen Hahn getreten werden sollen, schon mal tageweise mit ihm zusammenzusperren. Was hälst Du, oder auch andere hier, davon?

Zum Vergrößern anklicken....

Habe dazu schonmal zwei Beiträge vorher was geschrieben.

Branjo schrieb:

Da sitzen halt die Weibchen in den Boxen & die Springer dürfen schonmal für ein paar Std zu besuch. *schnupper*

Zum Vergrößern anklicken....

Wollte damit sagen, daß wir schon vorher die Vögel aneinander gewöhnen. Meist klappt es ganz gut.
Es gibt aber immer mal ne Ausnahme !! Wie Jörg schon sagte keine 100%. Aber wo haben wir denn eine 100%ige Wahrscheinlichkeit in unserem Hobby ?!?

Ich habe gehört, dass es vorkommt, dass sie sich auch durch Gesang oder Sichtkontakt auf einen bestimmten Partner festlegen und dann nur schwer davon abzubringen sind.

Ich halte meine z.Z. alle in einer Voliere, sprich keine Trennung zwischen den Geschlechtern, das mache ich erst wenn ich die Vögel reinhole und dann alle trennen. Aber bis jetzt hatte ich erst einmal das Problem das eine Henne sich durch den Gesang eines Hahnes derart auf diesen fixiert hatte das sie den ihr zugedachten derart "verprügel" hat das ich den Hahn wegnehmen mußte. Als sie dann den von ihr erwählten Hahn bekam war Ruhe.
Aber so ist die Natur nun mal, die läßt sich nicht immer was vorschreiben.

Habe mir erlaubt eine Textstelle von Hans Claßen aus dem Buch "Kanarien" abzutippen, aber es beschreibt genau deinen Fall :

Problematisch wird es wenn das Weibchen das Männchen überhaupt nicht annehmen will. Ein solches Weibchen hat sich meistens schon gegen unseren Willen ein anderes Männchen nach dem Gesang ausgesucht. Hier sollte ein alter Trick angewandt werden. Abends gehe man hin und setze kurz vor dem Erlöschen des Lichtes das Männchen zum Weibchen in das Heckfach. Am folgenden Morgen bei Einsetzen des Lichtes, beginnen die Männchen mit dem Gesang, natürlich auch das vom Weibchen bevorzugte Männchen, der das Weibchen veranlasst, sich zur Begattung hinzusetzen. Dieses nutzt das dem Weibchen beigegebene Männchen im Heckfach aus, um ein „unwilliges“ Weibchen zu befliegen. Etwa 20 bis 30 Minuten nach dem Einschalten des Lichtes sollte das Männchen jedoch wieder entfernt werden. Diese Prozedur wiederholt man bis zur Ablage des zweiten Eies. Sollte sich das Weibchen dann friedfertig zeigen, kann das Männchen dabei gelassen werden. Wichtig ist, zu diesem Experiment nur ein erfahrenes, altes Männchen einzusetzen, das den günstigen Augenblick zu nutzen versteht.

Das Problem mit dem nach Gesang auswählenden Weibchen hatten wir letztes Jahr. Die eine Madam kam erst nur schwer in Brutstimmung und wollte immer das andere Männchen haben. Nistmaterial hat sie zwar genommen aber nur dem hahn ihrer Wahl präsentiert, an Nestbau dachte sie zunächst überhaupt nicht.
Der kleine, ihr zugedachte Hahn war am Anfang vielleicht noch nicht mit genügend Durchsetzungswillen, aber er hat sich mit der Zeit dann doch bei ihr durchsetzen können. Dann fing sie auch endlich an ein Nest zu bauen, vorher hatte sie nur den anderen Hahn im Kopf .
LG Iris

Hi Peter !!

Danke für Dein Zitat. Aber bitte in Zufunft nicht wortgeträu abschreiben.
Bin mir da nicht im Klaren wegen Copiwright.
Am besten Sinngemäß wiedergeben oder eingebauten Rechtschreibfehlern & Grammatik.