Rübsen

Diskutiere Rübsen im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Ich habe mal eine Frage bezüglich des in Deutschland bekannten und oft verwendeten Sommerrübsen. Dieser Sommerrübsen ist ein sehr gutes Futter...
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Werner_Krieger

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Ich habe mal eine Frage bezüglich des in Deutschland bekannten und oft verwendeten Sommerrübsen.

Dieser Sommerrübsen ist ein sehr gutes Futter für unsere Kanarien und sie können davon so viel fressen, wie sie wollen.

Leider ist dieser Rübsen bei uns in Neuseeland nicht erhältlich. Samen einzuführen ist auch sehr eingeschränkt und alle Samen müssen mit Heißluft behandelt werden, was die Samen keim-unfähig macht und somit ist nur noch wenig Vitalstoff enthalten. Statt dessen wird Rapssamen oder auch irgendwelche anderen Brassica in die Futtermischungen gegeben, die hier angebaut werden, je nachdem, was die Futtermittelhersteller gerade bekommen. Zur Zeit haben sie Samen von Chinakohl drin. Noch schlimmer ist es, wenn sie Rettichsamen beifügen. Der ist sehr bitter und sehr giftig bezüglich der genannten Säure. Den fressen die Vögel kaum und wenn sie ihn fressen, dann ist er nicht ungefährlich! Habe an zwei Vögeln Flugunfähigkeit beobachtet. Das geht zwar nach ein paar Tagen zurück, wenn man den Raps wegläßt. Aber wer weiss, wie groß der Schaden trotzdem ist.
Leider nämlich haben alle Brassica-Samen eine leicht giftige Säure (Erudic-Acid) und wenn die Vögel zuviel davon aufnehmen, dann können sie Schaden leiden. Das Hauptproblem sind Krämpfe und leichte Lähmungen. Im Extremfall kann jedoch auch der Herzmuskel gelähmt werden und das führt natürlich sofort zum Tod.

Angeblich ist der Sommerrübsen der einzige Samen aus der Brassica-Familie, der diese Erudic-Acid nicht hat. Er hat schon immer natürlicher Weise nur sehr wenig, aber in den Jahren 1963-1973 hat man in der Uni Gießen die Samen so weit verändert, dass sie nun gar keine Erudic Acid mehr haben. Angeblich wird in Deutschland der übliche Raps (Brassica Rapa) gar nicht angebaut und statt dessen der neue Samen, nämlich Sommerrübsen.
Das ist natürlich prima für unsere Vögel. Und auch für die menschliche Gesundheit zuträglich. Nur frage ich mich, ob diese Veränderungen möglicherweise Gen-Manipulationen sind, die dann möglicherweise andere Auswirkungen haben???

Ist euch hiervon etwas bekannt?
Wenn dieser Rübsen harmlos wäre, dann wäre nämlich wirklich zu überlegen, ob man ihn nicht von Deutschland einführt. Möglicherweise auch hier den Anbau erwägen, nachdem man die sehr schwierige Prozedur mit dem Ministerium hinter sich gebracht hat.
Denn ölhaltige Samen für Vögel sind hier Mangelware. In allen Futtermischungen sind zu wenig ölhaltige Samen drin, was für einige Vögel ein echtes Problem ist. Z.B. Kapuzenzeisige. Die Züchter hier helfen sich, indem sie viel Sonnenblumenkerne füttern. Natürlich für kleine Vögel nur geschält. Aber das ist sehr wenig Abwechslung. Rübsen wäre für uns schon sehr hilfreich!

Danke mal schon im Voraus für eure Antworten!

Werner
 
Warum füttert du kein Mosiken futter wen dir das mit den Raps/Rübsen bekant ist ?
In den mischungen die ich bis jetz ausprobirt hatte waar noch nie sommerrübsen drine immer raps (geschwäfelt) oder winterrübsen den die vögel eh nciht fressen
 
Hallo

In den hellen Rapssamen (Brassica napus)ist doch auch Erucasäure drin (Erucic-Acid),meine ich gelesen zu haben.

Wenn die Samen die du da beschreibst "giftig",schädlich wären,müßte man ja davon ausgehen das bei Vogelhaltern die Vögel bald aussterben.... oder sehe ich das falsch.
Sie werden da doch bestimmt eine für die Vögel unschädliche Menge ins Futter geben.So das nur eine totale Überfütterung mit den Saaten schädigen könnte.

Ich habe keine Ahnung von Biologie .... Forschungsberichten und so....aber ich möchte schon wissen was es mit deinem Bericht über schädliche Saaten auf sich hat,auch wenn meine diese nicht bis jetzt bekommen haben.

Welchen Raps suchst du denn nu... Brassica... und wie lautet der Name weiter?

es grüßt Hilli
 
Das Schaf schrieb:
Warum füttert du kein Mosiken futter wen dir das mit den Raps/Rübsen bekant ist ?
In den mischungen die ich bis jetz ausprobirt hatte waar noch nie sommerrübsen drine immer raps (geschwäfelt) oder winterrübsen den die vögel eh nciht fressen

Dann hast Du aber keinen guten Lieferanten.
 
Hi Werner !!

Da habt Ihr aber Probleme mit dem Körnerfutter. Bei uns in Europa gar nicht vorstellbar. Da muß man schon improvisieren können bei der Fütterung, oder ?!?
Sag mal, kennst Du schon diese Seite ?!? Links siehst Du Einzelsaaten. Vielleicht hilft das ja in irgend einer Weise.

@Schaff: Du bist aber im Thema, daß Werner aus Neuseeland ist ?!? Und ob es überhaupt Mosaik-Körnermischungen da untern gibt, bezweifel ich jetzt einfach mal. Es harpert ja schon an Standart-Samen die in uns bekannten Mischungen enthalten sind.
 
Hallo

Wenn ihr mal bei Google "Erucic acid" eingebt, dann findet ihr unzählige Seiten über das Vorkommen in den Brassica-Samen. Canola ist eine der wenigen B-Samen, die nur 1% von dieser leicht giftigen Säure haben. Für den Menschen ist das nicht gefährlich. Wohl aber für Vögel, wenn sie das in größeren Mengen fressen.
Nur der Rübsen (B. napus compestris ist der Sommerrübsen und B. napus oleifera ist der Winterrübsen) soll nahezu frei von dieser Säure sein. Besonders der Sommerrübsen. Er schmeckt auch deshalb so süß. Die Säure ist es nämlich, die den bitteren Geschmack gibt. Deshalb fressen die Vögel den Winterrübsen meistens nicht.
Das Problem bei uns ist allerdings, dass wir kaum ölhaltige Samen haben. Deshalb sind die Vögel ganz wild auf diese Samen und fressen dann doch den Rapssamen, auch wenn er nicht so gut schmeckt und giftig ist. Der einzige Ausweg wäre Negersaat. Aber diese kostet $ 20 per kg. Das ist schon ein schlimmer Preis!

Ich würde diesen echten Rübsen ja gerne selbst anbauen, aber die Einfuhrbestimmungen sind bei uns extrem streng. Wenn man nur ein Samenpäckchen einschmuggelt, dann kostet das $ 10.000 Strafe plus Gefängnis.

Die Strenge der Strafen ist sogar gerechtfertigt. Denn wir sind hier in einer einmaligen geographischen Lage. Seit Millionen Jahren fand hier kein Austausch mit anderen Organismen statt. In Kontinenten ist das anders, da finden ständige Angleichungen statt und alle Organismen haben sich darauf eingestellt. Bei uns aber kann die Einfuhr nur eines einzigen Organismus solche Schäden hervorrufen, dass man vielleicht für immer ganz gewaltige Probleme hat. Das beste Beispiel ist das Possum, ein Beuteltier aus Australien. Das vernichtet die einheimischen Bäume. Wenn man die Possums nicht bekämpfen würden, dann gäbe es in wenigen Jahren nur noch ganz wenige einheimische Bäume. Ein paar werden nämlich nicht angefressen. Aber wir wollen ja nicht nru 5 Bäumarten hier haben. Also wird das Possum bekämpft und das kostet einen Haufen Geld. Der Schaden findet zwar trotzdem statt, aber er kann dadurch in Grenzen gehalten werden, indem die Possums ständig bekämpft werden. Das kostet pro Jahr mehrere Millionen!

Dies alles erklärt, warum wir hier so wenig Samen für das Vogelfutter haben. Wenn etwas eingeführt wird, dann muss es hitze-behandelt werden. Dadurch verlieren die Samen die Keimfähigkeit. Man kann also deshalb auch nicht einfach was im Garten aussäen. Es würde nicht keimen!
Zum Glück hab ich noch vor der strengen Zeit, also vor mehr als 10 Jahren, ein paar Samen von Kolbenhirse und Negersaat mitgebracht. Aus drei Pflanzen Negersaat habe ich dann einen kleinen Bestand aufgebaut. Von 5 Samen Kolbenhirse ebenfalls. Aber ich hätte sie letztes Jahr fast verloren, weil die Spatzen alles bis auf 2 Kolben gefressen haben.
Die Spatzen sind auch so ein Beispiel von eingeührten Arten. Sie kommen in solchen Mengen vor, dass man einige Sachen einfach nicht anbauen kann. Ich hab mal Amaranth angebaut. Da kamen so viele Spatzen, dass sie die Sonne wie eine Wolke verdunkelten.
Theoretisch kann man unter Aufsicht des Ministerium für die Landwirtschaft schon neue Arten eifnühren. Aber die Vorschriften sind extem. Der Samen muss erst auf einer isolierten Insel unter Laborbedingungen ausgesät werden und erst von der Nachzucht darf man dann was einführen. Aber vorher müssen noch Versuche mit Verträglilchkeit und Unschädlichkeit mit anderen Pflanzen, Kreuzungsmöglichen und vielerlei mehr getestet werden. Ob die Einfuhr von Rübsen dann gerechtfertigt ist, das ist ohnehin fraglich. Denn wieviele Züchter würden ihn dann kaufen? Für eine Tonne im Jahresverkauf würde sich so ein Aufwand niemals lohnen.
Also werden wir weiterhin keinen Rübsen haben.8(

Zu all den Problemen kommt noch hinzu, dass ganz Neuseeland nur 4 Mio Einwohner hat. Also so viel wie eine Großstadt in Deutschland. Dementsprechend gibt es auch wenige Vogelzüchter und da ist es klar, dass es hierfür keinen großen Handel geben kann. Wir haben zwei Firmen, die Vogelfutter anbieten und beide haben eigentlich dasselbe Programm. Es kann ja auch bei den strengen Bestimmungen gar nicht anders sein.

Wir haben hier 4 Arten von Hirse, Negersaat, den "falschen" rübsen, nämlich Raps, Glanz, Leinsamen, Mohn, geschälten Hafer. Enthülste Sonnenblumen kann man im Supermarkt kaufen. Das ist alles, was man hier bekommen kann. Im Bio-Laden gibt es noch Sesamsamen, aber auch der keimt nicht. Alalfa (Luzerne) aus dem Bioladen wäre noch eine Möglichkeit, leider aber auch teuer! Wer hier Vögel züchten will, der ist auf Unkrautsamen angewiesen, die man selbst sammelt. Oder man beschränkt sich auf einfache Arten, wie Zebrafinken und Kanarien oder Wellensittiche. Vogelhaltung ist hier etwas für ganz extreme Spinner. Und weil es so schwierig ist, kommen auch nicht neue Züchter dazu. Im Gegenteil: Das Vogelhobby wird immer weniger attraktiv.

Manchmal kann ich es fast nicht glauben, was in Deutschland alles angeboten wird!
Aber andererseits gibt es hier Züchter, die ganz tolle Vögel haben. Da kann man nur den Hut abnehmen vor so viel Enthusiasmus!

Um auf den Rübsen zurück zu kommen: Dass ihr in Deutschland nur den Vogelrübsen in eurem Futter habt, das ist klar. Meine Frage war nur, ob jemand von euch zufällig weiss, ob dieser gen-manipuliert ist. Denn dann dürfte er nicht nach Neuseeland rein. Und ich würde ihn auch nicht füttern wollen, weil man nie weiss, was hier für Nebenwirkungen auftreten könnten.
Und wenn ich den einschmuggeln würde, dann könnte ich den Rest meines Lebens im Gefängnis verbringen. Denn alle Kreuzblütler können sich untereinander befruchten. Wenn es also gen-manipulierter Samen wäre, dann hätten wir plötzlich gen-manupulierte Kohlpflanhzen im Land. Das wäre die Katastrophe schlechthin! Denn Neuseeland hat Freilandanbau für alle gen-manipulierten Organismen verboten. Nur für medizinische Zwecke unter strengster Abkapselung nach Außen sind solche Versuche erlaubt.

Ich glaube, ihr wißt gar nicht, wie gut ihr es mit eurer Vogelzucht in Deutschland habt!

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo

Mal eine ganz naive Frage.....
Wieso ist es denn dann überhaupt erlaubt Kanarien zu züchten,wenn da nichts was der Natur der einheimischen Flora und Fauna entspricht geduldet wird?
Siehe Possum und Spatzen.
Ich finde es aber gut das ein Naturgebiet so bleiben sollte wie es war oder ist ....
Dann lebst du in dem Bereich wo es früher so gut wie keine Säugetiere gab? Dem früheren Vogelparadies,wie man es lesen kann?
Aber dann muß es doch da Saaten geben...gut wohl wenige fetthaltigen.Also Saaten nicht für fremdartige Vögel.Deswegen verstehe ich auch nicht das dann die Kanarienzucht da erlaubt ist,oder überhaupt Sinn macht.Durch das Angebot das ihr bekommen könnt ,sollen wohl die eingeführten Vögel so gering wie möglich gehalten werden....sie sind doch dann eigentlich unerwünscht...... so würde ich das sehen.

es grüßt Hilli
 
was nu gar nicht dazu gehört....
Kannst du da auch Keas beobachten?.... die finde ich wunderschön.Hast du Fotos von freilebenden?
 
Hallo Werner

Grundsätzlich enthalten alle Brasica-Arten Erucasäure in unterschiedlicher Konzentration was zusätzlich von unterschiedlichen Ölgehalten beeinflusst wird, Ausnahme bildet lediglich eine natürliche Mutante des Raps.
Rübsen ist eine Kulturart des Feldkohl (B.campestris) und liefert gegenüber dem Raps geringere Erträge bei gleichzeitig geringeren Ölgehalt. Hauptanbaugebiete sind Kanada und Westeuropa.
Dieser Rübsen ist genausowenig wie derzeit herkömmlich angebauter Raps genmanipuliert. Wie gesagt beruht die Hemmung der Erucasäurebildung auf eine natürlich aufgetretene Mutante. Da dies bereits über ein halbes Jahrhundert zurück liegt, gehe ich davon aus, daß der Anbau auch bei Euch Einzug genommen hat. Möglicherweise kannst Du vor Ort Informationen dazu bekommen.

Gruß
Oli
 
Hallo Werner,

wie kommst Du darauf das der Rübsen genmanipuliert sein könnte!?
Schreibe uns doch mal bitte was Du denn für Saaten in der Körnermischung hast die Du an Deine Kanarien verfütterst. Vielleicht ja sogar mit Prozentangabe.
 
Hallo Oli

Ich habe mit beiden Futtermittelherstellern telefoniert und das, was man in Deutschland "Rübsen" nennt, ist hier nicht erhältlich.
Ölanbau habe ich bei meinen vielen Reisen in Neuseeland noch nicht gesehen. Allerdings wird Futterraps angebaut für Rinder und auch als Silo, soviel ich weiss.

Auf die Idee, dass der Rübsen in Deutschland genmanipuliert wurde, kam ich deshalb, weil lt. einer Webpage (ich finde sie jetzt leider nicht mehr) gesagt wurde, dass die Uni Gießen diesen entwickelt hat. Nun, das kann natürlich selektive Zucht sein. Aber ich weiss auch, dass in der Zeit, als ich noch in D lebte, viel die Rede war von einem neuen Raps, an dem sich die Hasen "überfressen" hatten und reihenweise eingingen. Ob das damals schon ein genmanipulierter Raps war, weiss ich nicht, es könnte aber sein.

Vor einigen Montaten sah ich einen Doku-Film über Rapsanbau in Amerika. Fast aller Raps dort ist der sogenannte BT-Raps, also manipuliert. Da diese Anbeugebiete riesengroß sind und über das ganze Land verteilt, hat sich durch Kreuzung diese Art in nahezu alle Rapsfelder eingeschlichen. Es gibt angeblich heute keinen Raps mehr in den USA, der nicht gen-manipuliert ist. Das bekannte Kanola-Öl ist aus gen-manipuliertem Raps hergestellt.
Vielleicht werdet ihr in Deutschland über diese Dinge gar nicht informiert. Auch Soja ist weitgehend manipuliert und die so hoch geschätzte Soja-Milch ist meines Erachtens alles andere als gesundheitsförderlich.
Vielleicht habt ihr auch von dem Skandal in Mexiko bezüglich des dort angebauten Gen-Mais gehört? Die LKW, die diesen Mais transportierten, verloren auf dem Weg über mehrere hundert km einige Körner, die am Rande der Straße wild aufgingen und durch weitere Befruchtung den Gen-Mais über eine riesige Fläche verteilt hat.
Bei uns in Neuseeland kamen auch ein paar genmanipulierte Körner zur Aussaat. Man fand in einem Feld 3 ( ! ) Kolben davon. Das ganze Feld, viele Hektar groß, wurde daraufhin vernichtet unter staatlicher Aufsicht. Aber das geht nur in Neuseeland, weil wir eine INsel sind. Auf dem Kontinent werden diese Dinge nicht möglich sein. Bei uns sind auch die Grünen ziemlich stark und viele Demonstationen gegen GE fanden im ganzen Land statt. Da ist die Regierung schon sehr vorsichtig geworden. Ausserdem kommen immer mehr Meldungen über Probleme mit gen-manipulierten Saaten, sodass man allmählich sehr hellhörig geworden ist und nicht einfach diese neue Technologie ungesehen anwendet.

Hallo Hilli

Den Kea habe ich nur in einem Vogelpark gesehen. Sie sind erstens sehr selten und zweitens sehr scheu und leben nur im dichten Urwald.
Ja, in Neuseeland gab es ursprünglich überhaupt keine Säugetiere, außer einer Fledermausart.
Allerdings ist Neuseeland heute kein Vogelparadies mehr. Denn Ratten und sonstige eingeführten lieben Tiere (Wiesel, Iltis, Igel) haben ganz schön aufgeräumt. Denn die Vögel hier sind in ihren Brutgewohnheiten nicht darauf eingestellt. Sogar die Possums fressen Eier. Und weil sie Baumtiere sind, bleibt ihnen fast nichts unerreicht.
Als ich das erste Mal nach Neuseeland kam, das war 1986, da war der Busch noch voll von Vogelgesang. Heute ist es still bei uns im Wald. Man muss schon ganz großes Glück haben, wenn man mal einen Vogel hört.
Besser dran sind die Vögel, die es fertig gebracht haben, sich auf die neuen Lebensumstände umzustellen, wie z.B. der Fantail oder der Tui. Die leben nun in der Kulturlandschaft.
Denn früher war Neuseeland zu 95% mit Wald bedeckt. Die meisten neuseeländischen Vögel sind deshalb nicht in der Lage, in der offenen Kulturlandschaft ihr Auskommen zu finden. Es gibt auch keine einheimischen Finkenvögel, auch keine Prachtfinken. Denn dafür gab es früher nicht das Futter. Es gibt hier sehr wenig samentragende Gräser oder sonstige "Unkräuter". Die wenigen, die es gibt, wurden eingeschleppt, z.B. Löwenzahn, Gänsedistel, Wegerich.
Vor ca. 150 Jahren wußte man noch nichts von den Problemen, die dadurch entstehen, wenn man fremde Arten in ein solch empfindliches Biosystem einbringt. Deshalb hat man viele Tierarten sogar absichtlich eingeführt. Und dabei eine Menge Fehler gemacht. Zum Beispiel hat man Kaninchen her gebracht. Und dann haben sich diese so vermehrt, dass sie zur Plage wurden. Deshalb hat man dann die Iltisse und Wiesel hergebracht. Aber die haben dann mit den Vögel aufgeräumt. Die Kaninchen haben sich trotzdem weiter vermehrt! Und so gäbe es viele Beispiele! Als man dann merkte, was man für Fehler gemacht hat, wurden die sehr strengen Gesetze gemacht.
Einige eingeführte Vögel sind allerdings harmlos. Sie beleben jetzt sogar die Kutlurlandschaft und ohne sie wäre es hier um unser Haus sehr still. Wir sind also sehr dankbar für einige dieser Vögel, z.B. Amsel, Singdrossel, Star, Stieglitz, Birkenhänfling, Grünling, Heckenbraunelle, Buchfink und noch einige andere.
Nun zu deiner Frage wegen der Kanarien.
Diese sind ja keine Wildvögel. Und sie kamen schon mit den frühen Einwanderern. Die Kanarien sind also keineswegs eine Gefahr für unsere einheimische Fauna und Flora.
Ohne diese und andere Stubenvögel (Wellensichtiche und einige Prachtfinken) hätten wir hier überhaupt keine Stubenvögel. Denn keine der heimischen Arten wäre als Käfigvogel geeignet. Und heute sind ALLE einheimischen Vögel streng geschützt und es gibt nicht einmal Ausnahmegenehmigungen, höchsten überwachte Zuchtprogramme für exrem gefährdete Arten. Davon gibt es leider sehr viele, auch der Kiwi gehört dazu.

Hallo Hamsibamsi
Die käufliche Futtermischung für Kanarien ist:
Ca. 35% Hirse, davon haptsächlich die Rispenhirse
ca. 40% Glanz
ca. 10% Raps
Ca. 10% geschälter Hafer
ca. 5 % Leinsamen

Ich mische mir allerdings jetzt mein eigene Mischung, wie folgt:

ca. 30 % Hirse (vier Sorten: fränzösische Hirse, weisse und rote Rispenhirse, Japanhirse)
ca. 30% Glanz
ca. 10 % Leinsamen
ca. 5% Negersaat
ca. 5-10% geschälte Sonnenblumen
ca. 10% geschälten Hafer

Gelegentlich bekommen meine Vögel angekeimten Weizen. In der Zuchtzeit täglich.
Mehr Samen gibt es hier leider nicht.
Ins Eifutter kommt noch etwas Mohn.
Sesam habe ich versucht, wird aber nicht gefressen.
So, nun hoffe ich, dass die Fragen ausreichend beantwortet habe.

Für die neue Zuchtperiode werde ich nun auch noch Alalfa gekeimt versuchen. Ist zwar teuer, aber ich werde nur kleine Mengen verwenden.

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo Werner

Werner_Krieger schrieb:
Ich mische mir allerdings jetzt mein eigene Mischung, wie folgt:

ca. 30 % Hirse (vier Sorten: fränzösische Hirse, weisse und rote Rispenhirse, Japanhirse)
ca. 30% Glanz
ca. 10 % Leinsamen
ca. 5% Negersaat
ca. 5-10% geschälte Sonnenblumen
ca. 10% geschälten Hafer
ich würde sie zwar nicht so füttern, aber im großen und ganzen hört sich das doch nicht schlecht an, ausser die 10 % Leinsaat, das finde ich etwas zuviel! Zuviel Leinsaat ist nicht gut! Nimm max. 6 %, würde ich sagen.
Wofür Du denn Rübsen!? Ich füttere auch keinen, mit der Mischung kommen Deine Vögel schon klar! Bei uns ist meist mehr Glanz in den Mischungen, ca. 60 %. Du hast stattdessen mehr Hirsearten drin, würde sagen das ist überhaupt kein Problem.
 
Hallo Werner

Werner_Krieger schrieb:
Auf die Idee, dass der Rübsen in Deutschland genmanipuliert wurde, kam ich deshalb, weil lt. einer Webpage (ich finde sie jetzt leider nicht mehr) gesagt wurde, dass die Uni Gießen diesen entwickelt hat. Nun, das kann natürlich selektive Zucht sein.
Du schmeisst immer Rübsen und Raps durcheinander !
In Deinem Zitat geht es um Raps und wahrscheinlich in Deiner genannten Webpage um Mutanten die kombiniert und auf Winterraps übertragen wurden.

Werner_Krieger schrieb:
Aber ich weiss auch, dass in der Zeit, als ich noch in D lebte, viel die Rede war von einem neuen Raps, an dem sich die Hasen "überfressen" hatten und reihenweise eingingen. Ob das damals schon ein genmanipulierter Raps war, weiss ich nicht, es könnte aber sein.
Das war der sogenannte "00" Raps - zwei Mutanten kombiniert - einmal Glucosinolatarmut und einmal Erucasäurearmut.
Das mit den Hasen war jedoch nur ein Gerücht.
Problematisch dürften eher solche Rapssorten sein, welche auf einen hohen Gehalt an Erucasäure gezüchtet werden/sollen.

Werner_Krieger schrieb:
Vielleicht werdet ihr in Deutschland über diese Dinge gar nicht informiert.
Die Erucasäurearmut beruht auf eine natürliche Mutation, inwieweit in anderer Richtung etwas gentechnisch verändert wurde oder wird ist ja nicht Bestandteil Deiner Frage nach dem Gehalt an Erucasäure.

Gruß
Oli
 
hallo Werner das was du da über die zerstörung in der natur erzählst ist ja heftig ... man darf sich garnicht vorstellen was der Mesch alles anrichten kan mit unbedachtenhandlungen
 
Hallo Oli

Meine Sorgen wegen der genmanipulierten Rapssorten betreffen nicht die Erucasäure, da hast du schon Recht! Diese Samen wurde manipuliert, um Herbizide spritzen zu können.
Meine Sorge geht jetzt jedoch darauf hinaus, dass diese manipulierten Samen sich mit allen möglichen Kreuzblütlern kreuzen können und dass dann alle möglichen anderen Samen, unter anderm auch der Rübsen, davon betroffen sein könnten.

Hat denn bei euch jemand Erfahrungen mit Rapssamen? Da es bei uns den Rübsen nicht gibt, bleibt uns ja keine andere Wahl als den Raps zu füttern, falls wir mehr ölhaltige Samen füttern wollen.
Zwar kommen bei uns die Kanarien gut zurecht ohne den Rübsen und auch ohne den Raps, aber sie brüten längst nicht so gut wie in Deutschland. Das führe ich auf die nicht ausreichende Versorgung von ölhaltigen Samen zurück.

Ich höre von vielen Züchtern, die haben von einem Paar im Durchschnitt oft nur 3-4 Junge.
Als ich noch in Deutschland lebte, hatte ich so viel Nachzucht, dass ich mir Sorgen um den Absatz machen mußte. Von einem Paar meistens 10 Junge.

Hier rufen mich die Zoohandlungen an und fragen, ob ich nicht Kanarien zu verkaufen hätte.
Also muss doch mit dem Futter etwas nicht in Ordnung sein.

Meine Wellensittiche und Zebrafinken brüten übrigens sehr gut. Von Zebras hatte ich letztes Jahr 15 Junge von 1 Paar. Die WS haben im Durchschnitt 4-5 Junge pro Brut. Im Jahr bekomme ich locker 10 Junge zusammen pro Paar. Da habe ich wirklich auch Probleme mit dem Absatz.


Gebt ihr euren Kanarien auch so wenig ölhaltige Sämereien?
Und warum geben manche Züchter keinen Rübsen???

Schöne Grüße
Werner
 
Werner_Krieger schrieb:
Gebt ihr euren Kanarien auch so wenig ölhaltige Sämereien?
Und warum geben manche Züchter keinen Rübsen???

Hi Werner !!

Das Verhältnis zwischen öl- & mehlhaltigen Samen ist nicht immer gleich. Heutzutage gibt es eine Menge Samenmischungen nur für Kanarien !!
Als Basis-Futter nutzen wir seit gut einem Jahr diese Mischung. Hier kannst Du Dir auch so einige andere Mischungen ansehen. Einfach links in der Navi-Leiste auf die Samenmischungen gehen. Auf dieser Seite sind die Mischungsverhältnisse mit angegeben. Findet man nicht überall.
Der Grund warum einige keinen Rübsen mitfüttern liegt an dem hohen Anteil natürlicher Carotinoide. Gerade die Mosaik-Züchter haben ein großes Interesse daran, daß sich im Großgefieder (fast) keine Farbe einlagert. Dieses ist nämlich nicht erwünscht. Deshalb versuchen Mosaik-Züchter nur Samen mit einem (sehr) geringen Anteil natürlicher Carotinoide zu verfüttern oder aber nur sehr spärlich.
 
Werner_Krieger schrieb:
Meine Sorgen wegen der genmanipulierten Rapssorten betreffen nicht die Erucasäure, da hast du schon Recht! Diese Samen wurde manipuliert, um Herbizide spritzen zu können.
An anderer Stelle hier im Forum wird über transgene Nutzpflanzen bereits diskutiert. Vieles wird jedoch falsch dargestellt.

Werner_Krieger schrieb:
Meine Sorge geht jetzt jedoch darauf hinaus, dass diese manipulierten Samen sich mit allen möglichen Kreuzblütlern kreuzen können und dass dann alle möglichen anderen Samen, unter anderm auch der Rübsen, davon betroffen sein könnten.
Da eine Artbastardisierung - gerade hier im Fall von brassica - nichts ungewöhnliches ist - viele Kulturpflanzen eingeschlossen dem Raps entstanden daraus, nehme ich an Du meinst nicht die Kreuzung ansich, sondern das Problem "Genmanipulation". Ich kann die Sorge nachvollziehen, teile sie jedoch nicht.

Werner_Krieger schrieb:
Hat denn bei euch jemand Erfahrungen mit Rapssamen? Da es bei uns den Rübsen nicht gibt, bleibt uns ja keine andere Wahl als den Raps zu füttern, falls wir mehr ölhaltige Samen füttern wollen.
..............................
Und warum geben manche Züchter keinen Rübsen???
Ansich hat Raps als Bestandteil von Kanarienfuttermischungen einen eher schlechten Ruf. Ursache ist, daß er mehr Bitterstoffe enthält als Rübsen. Die Bitterkeit wird jedoch nicht wie oft behauptet durch die Erucasäure verursacht, sondern vielmehr u.a. durch Tannine. Mit anderen Worten "0" bzw. "00" Raps ist kein Garant dafür, daß Bitterstoffe geringer vorhanden sind.
Sicher hängt die Aufnahme von Raps - neben der Menge an Bitterstoffen - auch mit Gewöhnung zusammen, doch wird zwangsläufig ein Futter mit Raps verschmäht. Da jedoch aus reinen Kostengründen oftmals Raps anstelle von Rübsen eingesetzt wird, erhielt Futter mit Rübsen zu Unrecht bei vielen Züchtern einen schlechten Ruf.
Wenn Deine Vögel jedoch den Raps fressen, sehe ich darin keinerlei Probleme.
Interessant in Bezug auf Raps ist auch, daß er im Keimprozeß seine Bitterkeit verliert.

Gruß
Oli
 
Werner_Krieger schrieb:
Diese Samen wurde manipuliert, um Herbizide spritzen zu können.
8o
Und ich habe immer gedacht die würden die Gene manipulieren um z.B. das Anwenden von Herbiziden zu vermeiden!:?
 
Werner_Krieger schrieb:
Gebt ihr euren Kanarien auch so wenig ölhaltige Sämereien?
Und warum geben manche Züchter keinen Rübsen???

Schöne Grüße
Werner
Sagte ja die Mischungen hier zu Lande haben meist um die 60 - 70% Glanz, dann noch die ein oder andere Hirsesorte, da kommt man auf 70 - 80 %, siehste ja auch bei der Mischung von Branjo und zu dem Rübsen hat er ja bereits was geschrieben wozu ich sagen muß das ich auch schon von Züchtern gehört habe, die keine Mosaiken züchten, trotzdem den Rübsen weglassen. Andersherrum, wenn man mit den alten Züchtern spricht, die sagen das früher fast nur Rübsen gefüttert wurde und bei den Gesangszüchtern gehörts ja auch noch zur Fütterungsweise.
 
Thema: Rübsen

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