Gefäß verletzt

Hallo liebe Forumsteilnehmer,

ich hätte gerne Eure Meinung gehört: Wir haben am Sa. einem meiner Kanarienvögel die Krallen geschnitten. Unglücklicherweise haben wir an einer hinteren Kralle das Gefäß verletzt... Es hat zunächst nicht wenig geblutet, aber die Blutung ist rasch versiegt. Als Hygienemaßnahme habe ich kurze Zeit später alle Stangen und den Käfig saubergemacht. Der betroffenen Hahn zeigt sich munter, er hat das Füsschen noch nicht einmal eingezogen oder sonst in irgendeiner Weise ein Unwohlsein infolge unseres Missgeschicks gezeigt. Badewasser mit ein wenig Badesalzzusatz für bessere Wundheilung steht parat, leider war er bislang noch nicht drin. Muss/Sollte ich Eurer Meinung nach noch irgendetwas unternehmen (irgendwelche Wundsalben, oder was zur Desinfektion auftragen) oder ihn einfach lassen?
Danke für Eure Tipps.

In unser Notfallapotheke ist ein Blutstiller, damit wird die Blutung gestoppt wenn mal was schief geht.
An der Luft trocknet es halt besser aus, also würde ich nichts machen.
Beobachte den Vogel genauer, aber normal sollte nicht passieren.
erich

Hallo Erich,

Danke für Deine schnelle Antwort, die mich sehr beruhigt. Ich werde den Vogel weiterhin unter besonders genauer Beobachtung halten. Aber bislang ist mir wirklich gar nichts aufgefallen. Ich hoffe, es ist halb so schlimm. Trotzdem soll das nicht noch einmal passieren.

PS: ich hatte mal in der Apotheke nach Blutungen-stillender Watte gefragt. In irgendeinem Buch hatte ich gelesen, dass es so etwas gibt. Die haben mich angeschaut, als wenn sie von sowas noch nie gehört hätten. Ich werde mich weiter durchfragen ...

Hallo,

das ist aber wirklich eine Provinz-Apotheke. Blutstillende Watte sollte doch normalerweise in jeder Hausapotheke sein, vor allem wenn man Kinder (oder Vögel) hat. Bei Vögel sollte man aber das von Erich angesprochene Spray haben, ist einfach besser anzuwenden.

Gruß Elke

P.S.

Das habe ich übrigens beim googeln gefunden:

Blutstillende Watte

CLAUDEN-Watte

Um 1871 entfettete der Tübinger Internist Karl EHRLE (1843-1917) [der Erfinder des Maximal- thermometers] Baumwolle, und durchtränkte sie mit Eisenchlorid. Diese Watte wurde als "Dr. EHRLE'sche blutstillende Charpie" von der Schaffhausener Firma Bäschlin produziert und in den Handel gebracht - durchsetzen konnte sich das Produkt nicht: das Aufbringen der Watte war schmerzhaft, die Haut wurde derart verätzt, dass die Wundheilung verzögert ablief..

Eine verbesserte Verbandswatte wird seit etwa 50 Jahren durch ein Spezial- verfahren mit Claudenpulver, Clioquinol und Glycerol 85% imprägniert. Die mit Claudenpulver und - je nach Darreichungsform - anderen Substanzen imprägnierten Verbandmittel verhindern das Verkleben mit dem Wundgewebe. Clauden-Pulver ist ein Konzentrat aus defibriniertem Kälberblut von Kälbern, die nicht älter als 6 Monate sein dürfen. Da Clauden-Pulver ein Eiweiß- konzentrat ist, wird es mit Clioquinol konserviert.

Die Verband-Watte besteht aus 50% Baumwolle und 50% Viskose.

Das Clauden-Pulver verhindert das Verkleben der Watte mit dem Wundgewebe. Es handelt sich um ein Konzentrat aus defibriniertem Blut von Kälbern, die nicht älter als 9 Monate sein dürfen. Das Herstellungsverfahren des Clauden-Pulvers (Säure- und Hitzebehandlung) und die Dampfsterilisation der Darreichungsform schließen das Vorhandensein von Viren und Bakterien aus. Seit dem Skandal mit BSE wird Clauden vorsichtshalber aus Lungengewebe (von Schweinen) hergestellt.

Banale Sickerblutungen aus Hausabschürfungen können mit Clauden-watte abgedeckt werden. In der Veterinärmedizin wird die Watte benutzt für blutende Brüche von Schnabel- und Krallenhorn. Der Inhalt des hier vorgestellten Röhrchens diente möglicherweise der Austamponierung der Nase bei Epistaxis.

Nota: bei bekannten Allergien auf Chinolin u. dessen Derivate, sowie bei Jodüberempfindlichkeit sollten Clauden® Verbandstoffe nicht angewandt werden. Kontraindiziert sind die Claudenpräparate des weiteren bei Rindereiweißallergie, bei vorliegender Schwangerschaft und in der Stillzeit.

Hintermayer schrieb:

Hallo,

das ist aber wirklich eine Provinz-Apotheke. ...

Zum Vergrößern anklicken....

Mich überrascht in der angehenden Weltkulturhauptstadt nichts mehr. Die Apotheke liegt übrigens gegenüber vom Klinikum!!!

Danke für die Infos!

Da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt.
Mit Blutstiller meine ich den Alaun-Stift vom rasieren.
Die Clauden-Watte hat den für mich den Nachteil, sie nur an Hautwunden verwenden zu können. An den Läufen kann sie sich ablösen und in den Schuppen hängen bleiben.
Was ich sehr interessant finde, das Nota!
Danke für die Info, Elke
@Hühnchen
Viele Artikel aus "der guten, alten Zeit" werden ja wieder "ausgegraben". Und das ist dann Wissen, was sich "verliert".
erich

Hallo,
ist Clauden-Watte vergleichbar mit Eisenchloridwatte? Denn Eisenchloridwatte gibts in meiner Apotheke auch nicht, dafür wurde mir dort die Claudenwatte verkauft.
Ich meine einfach nur zum "Draufhalten" bei kleineren Blutungen.

So ist es.
Besser ist aber der Alaunstein.

Also ich hatte es schon 2 mal, dass sich die ZF keine Kralle (Hornteil) komplett abgerissen hatten...
Das Problem, man erkennt es daran wenn der Kopf des Vogels mit Blut verkrustet ist... er kratzt sich nähmlich immer im Gesicht...

Beim einen ist es sehr schnelll eingetrocknet und bei der anderen (hatte grad mal NICHTS im Haus...) hab ich einfach etwas Puderzucker genommen, hat Klasse funktioniert.

Luceo schrieb:

hab ich einfach etwas Puderzucker genommen, hat Klasse funktioniert.

Zum Vergrößern anklicken....

Suboptimal ist ja noch untertrieben!
Einbringung eines Fremdkörper in eine "offene" Körperwunde. Was kostet die Ringelblumensalbe bei dem Discounter mit dem großen A?