keine Brutlust

Diskutiere keine Brutlust im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Guten Morgen! Ich habe ein Anliegen, bei dem ich etwas weiter ausholen muß, damit die Zusammenhänge etwas besser zu verstehen sind. Letztes...
K

kulturbeutel

Guest
Guten Morgen!

Ich habe ein Anliegen, bei dem ich etwas weiter ausholen muß, damit die Zusammenhänge etwas besser zu verstehen sind.

Letztes Jahr, kurz nach Silvester haben wir draußen (!) ein Kanarienmännchen gefunden. Wir sind eigentlich eher Freunde von etwas größeren Tieren, sprich sind Hunde- und Pferdebesitzer, aber wir entschlossen uns doch, den Vogel zu behalten. Zum Gesundheitscheck ging es dann erst einmal zum Doc, und da alles in Ordnung war, beschlossen wir, dem Hahn eine Freundin zu beschaffen.

Bei einem Händler „besorgte“ ich dann eine Henne , sowie eine Voliere (Foto) und wir brachten die beiden langsam zusammen. Sie verstanden sich auf Anhieb gut und entschieden sich prompt, kurze Zeit später Nachwuchs in die Welt zu setzen. Wir hängten ein Nestchen in die Voliere, legten Nistmaterial aus und schon ging es los.

Leider muß ich erwähnen, daß die Dame keine gute Mutter ist, denn die ersten drei Babys hat sie, ohne mit der Wimper zu zucken nach einigen Tagen verhungern lassen. Wir waren total geschockt, aber der Doc hat uns im Anschluß gesagt, daß dies gar nicht ungewöhnlich sei. Nach wenigen Tagen fingen die beiden dann aber wieder an und wir ließen die beiden dieses Mal sozusagen „nicht aus den Augen“. Nach ungefähr einer Woche hatte die Gute wieder keine Lust mehr zu füttern, ich griff ein und zog die zwei Babys erfolgreich mit der Hand auf. Ich habe nicht gedacht, daß ich es schaffe, aber die zwei Goldköpfchen sind in sehr, sehr gute Hände gekommen und wohl auf.

Ende letzten Jahren haben wir dann beschlossen, kommende Jungvögel zu behalten und gegebenenfalls noch eine Voliere zu bauen, falls es zu eng werden sollte. Und da liegt das Problem. Die zwei kommen nicht in Brutlust, sie ignoriert erfolgreich das Nest, wenn wir es in die Voliere hängen und Balzverhalten sieht irgendwie auch anders aus. Ich muß noch erwähnen, daß wir im letzten Jahr NICHTS an den äußeren Gegebenheiten verändert haben, daß heißt Standort, Käfiggröße, Futter usw. sind gleich geblieben. Die zwei verstehen sich nach wir vor gut (der Hahn singt vielleicht etwas weniger als sonst), aber das ist im Winter ja nicht unbedingt außergewöhnlich.

Mir ist klar, daß es erst Februar und die Brutzeit gerade erst begonnen hat, aber da da die zwei im letzten Jahr um diese Zeit schon fröhlich dabei waren, machen wir uns doch so unsere Gedanken, ob wir vielleicht etwas falsch gemacht haben, oder was sonst mit den beiden los sein.

Gibt es jemanden, der wirklich Ahnung hat, und mir weiterhelfen kann?

Vielen Dank,
Petra
 

Anhänge

  • IMG_0005.jpg
    IMG_0005.jpg
    23,3 KB · Aufrufe: 34
Hallo Petra und willkommen im Forum,

die Kanarien sind bei vielen noch nicht brutig. Das ist aber auch nicht schlimm, denn dazu ist ja noch Zeit genug.

Was hast du denn im Vorfeld der Brut zur so genannten "Brutvorbereitung" gemacht ?

Zur Brutvorbereitung lässt sich folgendes sagen:

Maria schrieb:
In die Zeit der Brutvorbereitung fällt die Änderung bestimmter Umweltbedingungen für die Vögel. Die Tage werden länger (Beleuchtungszeiten werden länger), das Futter wird reichhaltiger und abwechslungsreicher, die Temperaturen steigen... all das zeigt den Vögeln, dass die Zeit der Brut langsam beginnt, denn die Veränderungen versprechen eine erfolgreiche Brut und Jungvogelaufzucht.... und es ist und bleibt nun mal der Halter, der diese Umweltbedingungen für seine Schützlinge kontrolliert.

Wenn man das weiterdenkt, beginnt eine gute Brutvorbereitung damit, dass man seine Tierhaltung an den Jahresablauf anpasst - daher ist für mich eine gute Brutvorbereitung eine ganzjährige Angelegenheit! Wenn ich den Tieren immer viel Futter und eine über die Jahreszeit gleichwarme Umgebung mit viel Licht biete, dann kann die Zeit vor der Brut keine wesentlichen Signale mehr beinhalten. Dann ist es kein Wunder, dass die Tiere im Winter brüten! Und dazu gehört dann auch, dass man seine Neugier und Ungeduld zügelt -was vielen jungen Vogelhaltern schwerfällt- und nicht die Brut forciert, nur weil man auch "kleine Kükies" haben will.

Maria schrieb:
Insgesamt hängt es wohl davon ab, was ich im Winter füttere, denn nur davon ausgehend kann ich "reichhaltiger und vielfältiger" füttern. Winterfutter heißt bei mir persönlich "Sparflamme" für die Vögel: 1TL Körnerfutter (Standard-Futtermischung) pro Vogel am Tag, etwa 1x pro Woche Apfelschnitz oder ein Chicoreeblatt oder ähnliches, ein etwa 3 cm langes Stück Kolbenhirse pro Woche, Mineralien stelle ich immer zu Verfügung. Davon ausgehend ist es dann keine Kunst, langsam reichhaltiger und vielfältiger zu werden ohne die Vögel zu überfüttern, indem ich zu Frühjahrsbeginn abwechselnd mal ein wenig Eifutter oder Keimfutter reiche oder an manchen Tagen ein wenig Wildvogelfutter (mit Grassamen und vielem mehr) untermische, die Frischfuttergaben langsam erhöhe auf etwa 2x bis 3x pro Woche. Dabei ist die gegebene Frischfuttermenge eher gering, um Durchfall zu vermeiden.

Zugeflogen schrieb:
Zur Brutvorbereitung:

Dazu gehören die schon von Maria erwähnten Dinge. Das Futter wird abwechslungsreicher, ich gebe häufiger Grünfutter.
Zusätzlich beginne ich langsam mit der Gabe von Keimfutter und Eifutter.
Außerdem gebe ich in der Vorbereitungsphase Calcilux übers Trinkwasser, in Verbindung mit einem Vit. D 3 Präparat.

aus diesem Thema.


zu dem Tierarzt:

Mich wundert, dass er sagt:

kulturbeutel schrieb:
Leider muß ich erwähnen, daß die Dame keine gute Mutter ist, denn die ersten drei Babys hat sie, ohne mit der Wimper zu zucken nach einigen Tagen verhungern lassen. Wir waren total geschockt, aber der Doc hat uns im Anschluß gesagt, daß dies gar nicht ungewöhnlich sei.

Ich finde das garnicht so normal . . . .

Wenn ihr die diesjährigen Jungvögel behalten wollt, dann müsst ihr euch für das nächste Jahr Gedanken um die Unterbringung machen.
In der Brutzeit kommt es zu Streit unter den Hähnen, da jeder Hahn ein eigenes Revir haben will. Daher müssen diese voneinander getrennt werden. Je mehr Hähne du hast, umsomehr Käfige / Volieren brauchst du. Zu den Hähnen kann dann jeweils eine Henne.
 
vll liegt es ja dran dass die brutzeit eigentich erst im mai anfängt?
meine brüten zwar jetzt auch schon aber naja...
 
Hallo,

und Danke für das nette WILLKOMMEN und die schnelle Antwort.

Tja, zu den Äußerungen des Tierarztes kann ich nichts weiter sagen, eben nur wiedergeben, was er gesagt hat. Er hat gesagt, daß er in seiner Jugend ich glaube Nymphen versucht hat zu züchten, was regelmäßig aus den erwähnten Gründen gescheitert ist ...

Zur "Brutvorbereitung" kann ich nur sagen, daß wir die zwei eigentlich ganzjährig gleichbleibend ausgewogen füttern, weil das die Brutlust im letzten Jahr auch nicht beeinträchtigt hatte. Ich habe mir aber auch schon gedacht, daß es unter Umständen daran liegen könnte und wollte in den nächsten Tagen unter anderem Eifutter kaufen.

Mit der Zimmertemperatur ist das so eine Sache, denn in unserem Haus ist es eigentlich das ganze Jahr über sehr warm, was man auch nicht wirklich ändern kann.

Wie schon erwähnt werden wir, was die Voli betrifft alles tun, damit jeder Vogel bzw. evtl. zukünftiges Paar genügend Platz hat.

Gruß, Petra
 
Hallo nochmal und Danke für den Link.

Ja, das mag ja stimmen. Nur ist es ja so, daß die zwei im letzten Jahr bereits Anfang Februar Eltern waren und zur Zeit sämtliche Vogelforen überfüllt sind mit Beiträgen von aktuell brütenden Vogeleltern.

Gruß, Petra
 
PS:

Kann es eigentlich sein, daß die Vogeldame zu alt ist? Können Hennen wirklich nur bis zum 3. oder 4. Lebensjahr Junge bekommen, wie es in dem Beitrag/Link von HILLI steht.

Wenn man sich die "Füße" meiner Vogeldame ansieht, erkennt man deutlich mehr bzw. andere "Schuppen" an ihnen als beim Hahn und der Doc hat damals auch gesagt, daß der Hahn noch relativ jung ist.

Petra
 
Ich wollte mit dem link zeigen ,dass die Brutzeit nicht erst im Mai geginnt.. zur zeit muß wohl jemand wohl etwas mißverständlich schreiben ,dass es erst im Mai anzufangen hat.Da soll die Brutzeit aber nur dahin verschoben werden.
 
ass es erst im Mai anzufangen hat.Da soll die Brutzeit aber nur dahin verschoben werden.

:zustimm:, aus diesen Gründen:

Zugeflogen schrieb:
Die Tiere sind zum Zeitpunkt der ersten Brut (eigendlich selbstverständlich) optimal vorbereitet.
Wenn dann mitte April / Anfang Mai die Nester gegeben werden, dann wird in etwa 1 Woche ein Nest gebaut, 1 weitere Woche und das Gelege ist komplett. Anschließend 4 Wochen Aufzucht und die Jungtiere sind aus dem gröbsten raus.
Dann haben wir 6 Wochen Brutgeschäft und sind nach dem 1. Durchgang bei Mitte Juli (wenn Anfang Mai Nest und Material gegeben wird).
Im Idealfall beginnen die Tiere dann mit der Mauser.

Das führt dann dazu, dass die Tiere nur mit 1 Brut belastet worden sind. Für die meisten Hobbyhalter ist das von der Anzahl der Tieren her sowieso ausreichend.

aus diesem Thema.

sofern 2 oder 3 Bruten (letzteres als Maxium pro Jahr) durchgeführt werden sollen, muss der Zeitraum natürlich entsprechend um die jeweilige Anzahl der Monate vorverlegt werden.
 
@kluturbeutel:
Tja, zu den Äußerungen des Tierarztes kann ich nichts weiter sagen, eben nur wiedergeben, was er gesagt hat. Er hat gesagt, daß er in seiner Jugend ich glaube Nymphen versucht hat zu züchten, was regelmäßig aus den erwähnten Gründen gescheitert ist .
Ein Nymph kann aber nicht mit Kanarien verglichen werden ;)

Zur "Brutvorbereitung" kann ich nur sagen, daß wir die zwei eigentlich ganzjährig gleichbleibend ausgewogen füttern, weil das die Brutlust im letzten Jahr auch nicht beeinträchtigt hatte. Ich habe mir aber auch schon gedacht, daß es unter Umständen daran liegen könnte und wollte in den nächsten Tagen unter anderem Eifutter kaufen.
Wie gesagt, das Eifutter gehört zu einer umfassenden Brutvorbereitung dazu.
Keinfutter ebenfalls, dazu schaun mal hier: Keinfutter und Keimprozesse


Wie sieht die Mineralienversorgung bei dir aus ?

Zur Menge von Eifutter: In der Brutvorbereitung bitte nur sehr wenig reichen. Mit 1 mal Eifutter die Woche beginnen, das ganze ein wenig steigern auf etwa 4 mal eine sehr geringe Menge (1/4 TL pro paar).
Wenn die Henne dann auf den Eiern sitzt nur 1 mal die Woche eine geringe Menge.
Wenn die Kücken geschlüpft sind dann täglich eine größere Menge 1, 1,5 TL pro Tag und dann mal schauen wieviel sie davon nehmen.

Mit der Zimmertemperatur ist das so eine Sache, denn in unserem Haus ist es eigentlich das ganze Jahr über sehr warm, was man auch nicht wirklich ändern kann.
Die Zimmertemperatur ist ein Faktor unter vielen bei der Brut, viel wichtiger ist die Lichtlänge.

p.s. cooler benutzername ;)
 
Eine Henne, die so schlecht füttert, sollte vielleicht nicht unbedingt zur Zucht eingesetzt werden. Wenn ihr sowieso an Zuwachs und Anbau denkt, dann wäre es vielleicht auch eine Überlegung wert, bei einem Züchter eine andere junge Henne auszusuchen und eure jetzige Henne auf Plastik brüten zu lassen.
 
Ich kann Marias Meinung sehr gut nachvollziehen, auch ich würde eine solche Henne nicht zu Zucht einsetzten. Gegebenenfalls könnte sich dieses Verhalten auch auf den Nachwuchs vererben und Handaufzucht sollte ja nicht die Wahl sein sondern nur eine Notlösung.

Wenn Nachwuchs gewünscht wird, kommt man nicht um die Anpassung an den natürlichen Jahreskreislauf herum. Vielleicht sind ja auch nur die Eier aus der Henne "gefallen" ohne das der Bruttrieb aufrecht erhalten wurde.

Viele Grüsse
Verena
 
Thema: keine Brutlust

Ähnliche Themen

Zurück
Oben