Ursachenforschung für merkwürdiges Verhalten

Ich muss ein bisschen ausholen...

Seit einem Jahr hab ich 'ne Henne, die vom Züchter zu uns kam, nachdem sie sie der Brut von einer Wellensittichdame am Bein verletzt wurden ist. Der Tierarzt empfohl damals viel Ruhe, die sie natürlich auch bekam
Sie hatte es ganz schön erwischt, aber nach einer längeren Erholungsphase wurde das laut Züchter zwei Jahre alte Weibchen vollwertiges Mitglied unserer Gruppe, die lediglich beim Fliegen immer ein bisschen schwerfällig agierte.

In diesem Frühling setzten wir sie nun mit unserem "Alphamännchen" zusammen in einen Käfig - beide verstanden sich von Anfang toll, hatten viel Spaß - SEHR viel Spaß - und dementsprechend ging es auch rasch voran mit Nestbau und Eiablage. Allerdings weigert sich "Cherry", ihre Eier zu bebrüten. Eine Folge des damaligen Überfalls beim Brüten?

Vorgestern abend nun fiel sie am Abend (während der Nachtruhe im Käfig) von der Stange, saß unten am Käfigboden und schaute mich mit "großen" Augen an, machte aber keinerlei Anstalten, wieder auf eine Stange zu fliegen. Ich ließ sie sitzen, und gestern morgen war wieder alles ok. Fressen, fliegen, Nest ... der alltägliche Ablauf.

Gestern nachmittag geschah nun folgendes: Plötzlich hörte ich sehr aufgeregte Geräusche aus dem betreffenden Käfig - und "Cherry" lag am Boden, mit den Füßen nach oben und nicht in der Lage, sich selbst wieder aufzurichten. Ich gab ihr eine kurze Hilfestellung, und in dem Moment, als sie wieder Boden UNTER den Füßen hatte, schien alles wieder okay. Zunächst etwas schnellere Atmung, aber sonst... Vogel hatte Appetit, war nicht aufgeplustert und beteiligte sich dann sogar am Ausflug ihres "Gatten", den ich unmittelbar nach diesem Vorkommnis nach draußen gelassen hatte.

Allerdings schien sie Schwierigkeiten zu haben, vom Boden aus wieder nach oben zu fliegen: ich musste sie "einsammeln" und setzte sie in einen Extra-Käfig, der ganz nah am Käfig ihres Partners stand. Da beide ganz offensichtlich doch den Kontakt zueinder suchten, ließ ich sie (auch des Nests wegen) doch wieder zueinander, und auf dem Nestrand ist sie dann auch in die Nachtruhe gegangen... (derzeit liegen KEINE Eier drin, sie hat in unregelmäßigen Abständen zwei Eier gelegt und diese dann im Nest verscharrt)
Kurz vor meinem Zubettgehen warf ich dann nochmals einen Blick in den Käfig... und wieder saß "Cherry" auf dem Boden.

Heute morgen beim Füttern war alles wie immer... ausgiebiges Frühstück, Zupfen am Nest, Gefiederpflege...

Ich kämpfe mit mir, ob ich das Tier der Belastung eines Tierarztbesuches aussetzten soll...

Hat irgendwer eine Idee, welches Problem das Tier haben könnte?

Also trotz "großer Augen", schon mal den Hinterllaib kontrolliert, ob da vielleicht doch eine Legenot vorliegt?
Oder erscheit der Vogel "desorientiert", so das eventuell ein Vitamin-B-Mangel vorliegen könnte?

erich

Den Hinterleib betrachtet hab ich mir bislang noch nicht, weil ich auf "Legenot" nicht gekommen bin - im Zusammenhang betrachet könnte das natürlich sein. Werde mir das umgehend ansehen. Hatte bislang nicht den Eindruck, dass der Vogel versucht irgendwie zu pressen oder das außergewöhnliche Wölbungen zu sehen waren... aber das muss genauer betrachtet werden.

Orientierungslos wirkt er eigentlich nicht, wenn man das "Ich fall vom Nestrand"-Syndrom nicht als orierentierungslos betrachtet.

LG

So gesamtmedizinisch würde ich auch auf eine Epelepsie tippen können.
Oder Blutdruch stimmt nicht, könnte von zu dickem Blut kommen.
Wenn es nicht zu viel Streß ist würde ich einen vogelkundigen Tierarzt besuchen. Vielleicht kann der Mann ja Händchen halten?
Gute Besserung auf jeden Fall.
Susanne

Also Legenot ist es nicht .... heute morgen lag ein Ei im Nest. Sie hat immer noch leichte Gleichgewichtsstörungen, frisst aber und kümmert sich ums Nest und ist unternehmungslustig.

Den Tipp mit dem Vitamin B haben wir berücksichtigt und ein Tablettenteil im Trinkwasser aufgelöst - hoffentlich hilfts!

Nur ganz kurz .... auch der Tierarzt hatte Vitamin B empfohlen, und es wurde dann wirklich besser.

Nun war sie grad dabei, ein neues Nest zu bauen - aber am Sonntagnachmittag lag sie nun tot im Käfig.

Aber - eins der "verscharrten" Eier wurde von einem anderen Weibchen ausgebrütet, und das geschlüpfte Kleine erfreut sich bester Gesundheit, so das unsere kleine "Cherry doch immer noch ein bisschen bei uns ist...

Keine schöne Geschichte, aber wenigstens ein klitzekleines (befiedertes)"happy end" .......

Och das ist ja traurig.

Und irgendwie romatisch, dass es ihr Küken doch noch geschafft hat