Einzellhaltung???

Diskutiere Einzellhaltung??? im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Wie ihr wahrscheinlich schon wisst ist meine Kanarienhenne gestorben und nun denke ich drüber nach mir sowas wie Pfirsichköpfe anzuschaffen, will...
Klasse Elke :zustimm:
Damit hast Du zum Ausdruck gebracht wie wir "Züchter" denken !!
Wünsche euch viele schöne Junge Phaeos !!:gimmefive
 
Der Fall ist sowieso klar, es besteht dahingehend eigentlich kein weiterer Diskussionsbedarf mehr.

Deine Weissheit in dieser Antwort hätte ich gerne gehabt.

Ich gebe Dir total Recht.Und ich wusste nicht dass Einzelhaltung ein Streitthema für die Fachleute ist.

Alles andere wird eine Zeitverschwendung,die zu einer unsinnigen Schlussfolgerung führt.
 
Hallo,

wie Hans C schon beschrieben hat lebt der Kanarienvogel (bzw. sein Vorfahre) im Winter in offenen Fluggruppen (was nicht gleichzusetzen ist mit einem Schwarm) zusammen.
Zur Brutzeit ziehen sich die Paare in einem Terretorium einzeln zurück, es werden in diesem keine anderen Tiere geduldet.
Wichtig zu bedenken: nicht jeder Vogel findet einen "Partner", es kommen sicher eine ganze Reihe der Tiere nicht zur erfolgreichen Brut.


Welche Haltungsform kann nun daraus für den Kanarienvogel abgeleitet werden der bei uns in den Käfigen / Volieren gehalten wird ?

Pauschal sicher schwer zu beantworten, die Realisierung halte ich für ebenso anspruchsvoll.
Die möglichst artgerechte (naturgetreue) Haltung wird somit zu einer sehr anspruchsvollen Aufgabe, die vielleicht so nich immer direkt sichtbar wird.

Wie Hans C schon gesagt hat, ist die Einzelhaltung an sich unproblematisch.
Es wird als Gegenargument aufgeführt, der Vogel sei unglücklich.
Für problematisch halte ich hier den Begriff "unglücklich". Wie bereits angedeutet wurde stellt sich hier die Frage, was ist glücklich für den Vogel und vor allem wie kann ich messen, sehen oder objektiv feststellen dass der Vogel glücklich ist ?
Ich denke hier wird häufig eine menschliche Eigenschaft auf den Vogel projeziert.
Der Kanarienvogel ist, meiner Meinung nach ein Tier, welches eher auf die Reize seiner Umwelt mit angeborenen oder konditionierten Verhaltensweisen reagiert und weniger auf einer "psychischen" oder Gefühlsebene.

Es mag sicher zutreffen, dass andere Vogelarten bei Einzelhaltung mit gestörten Verhaltensweisen auffällig werden, z.B. Schreien, Rupfen, Selbstverstümmelung oder ähnliches.
Das habe ich beim Kanarienvogel jedoch noch nicht beobachten können, auch findet sich im Forum / Züchterkreisen keine solche Beschreibung.

Ich habe selber jetzt zum 3. mal einen Hahn über die Brutzeit einzeln sitzen, weil ich keinen Henne für diesen Kerl habe.
Er hat sich bisher, mit Ausnahme des Alters, kein Stück gegenüber anderen Hähnen verändert.
 
Den Wildvogel "Kanariengirlitz" mit dem Kunstprodukt "Kanarienvogel" zu vergleichen finde ich eher unpassend. Davon ab hat der wild und frei lebende Girlitz die Wahl alleine zu leben oder halt nicht. Der Kanarienvogel wird halt einfach zu Einzelhaft verurteilt.

Gruß, Silvio.
 
Hallo Silvio,
zum Teil hast du mit deiner Aussage
Den Wildvogel "Kanariengirlitz" mit dem Kunstprodukt "Kanarienvogel" zu vergleichen finde ich eher unpassend. /QUOTE]

recht, allerdings in ganz anderer Hinsicht als dein Beitrag andeutet: Der Kanarienvogel ist domestiziert, und das schon über rund 500 Generationen.
Zur Domestikation gehört u. a., dass Verhaltensweisen ebenso verändert sind wie Körpermaße. Insofern wäre die Jahrhunderte lange Einzelhaltung sicher so etwas wie ein Selektionskriterium.

Trotzdem bleiben große Teile der Verhaltensmuster erhalten, wie z. B. das Erlernen des arteigenen Gesanges. Ebenfalls in großen Teilen erhalten geblieben ist die Sozialstruktur, deshalb ist ein Vergleich zwischen Kanarengirlitz ("Kanariengirlitz" ist eine falsche Bezeichnung für den Wildvogel) und Kanarienvogel immer noch legitim.
Und eine ganz wichtige Aussage kann man nicht oft genug wiederholen: Das Unterstellen menschlicher Gefühle ist höchst gefährlich. Davor warnten schon die großen Ethologen wie K. Lorenz und seine Schüler. Wer maßt sich an, solche Gefühle wie Trauer oder Einsamkeit bei einem Kanarienvogel zu erkennen? Hier sprechen die empirischen Daten der Tierbeobachtung klar dagegen. Sie sagen uns aber auch, dass einzeln gehaltene Kanarienmännchen ("Hähne" gibt es übrigens nur bei den Hühnervogelartigen!) jahrelang stressfrei und gesund (inclusive der "seelischen" Gesundheit) leben.
Warum ich nicht die Gegendarstellungen kommentiere, die zur paarweisen Haltung verpflichten wollen?
Weil deren Grundlagen unwissenschaftlich, vermenschlichend und haltlos sind. Die Beobachtungen des Soziallebens und die wissenschaftlich untermauerten Schlussfolgerungen hingegen sind nachvollziehbar und entsprechend abgesichert.
Schöne Grüße
Hans C
 
Ja, ich auch. Nur schade dass sicherlich über kurz oder lang dies wieder eine emotionale Diskussion werden wird.
 
Hallo Moni,

nicht "schwarz" :zwinker: sehen. Aber zum größten Teil machen die Fragesteller dann doch so wie sie es denken, so dass die ganze Diskussion eh unnötig ist.

Gruß Elke
 
Also ich habe bei meinen Vögeln beobachtet,dass sie die nähe zu anderen suchen!Habe zz 3 Käfige stehen,in verschiedenen Zimmern,wenn ich sie Morgend`s fliegen lasse treffen sich alle im Wohnzimmer,es sind insgesamt 6 Vögel,darunter 2 erwachsene Hähne,klar drohen sie sich mal,aber im großen ganzen vertragen sich alle,am Abend gehen dann alle in ihren eigenen Käfig!
 
Also ich finde die diskussion auch sehr interessant, da ich auch vor der frage stehe, ob ich mit ein zweites vögelchen zulegen soll.

Allerdings ist hier die ganze zeit nur von Hähnen die rede, die man gut alleine halten kann.

Was ist denn mit hennen? Und was ist, wenn man mehrmals die woche tagsüber nicht da ist (arbeit etc.) ?:?

Felice
 
Wenn man sich den Ausführungen - "Einzelhaltung nicht falsch" - von Hans C. annähert (es ist "irgendwie" nachvollziehbar, was nicht heisst, dass bei der Heimtierhalltung unter sehr guter Beobachtung bezüglich Stress und mit VIEL Platz auch eine "gesellige" Haltung vertretbar ist), sollte man unbedingt das nachvollziehen, was Sebastian geschrieben hat:

Zitat:
"Der Kanarienvogel ist, meiner Meinung nach ein Tier, welches eher auf die Reize seiner Umwelt mit angeborenen oder konditionierten Verhaltensweisen reagiert und weniger auf einer "psychischen" oder Gefühlsebene."


Diese Reize der Umwelt müssen wir dann weitgehend ersetzen oder beschaffen. Draussen muss er überleben mit Futtersuche, Schlafplatzsuche, erlebt alle möglichen Witterungen und Herausforderungen.

Unsere Wohnzimmer (o.ä.) sind dagegen überaus reiz-arm! Evtl steht der Vogel den ganzen Tag allein, weil die menschl. Mitbewohner arbeiten sind.

Wir müssen dann, WENN die Einzelhaltung aus irgendeinem Grund gewollt oder auch notwendig ist, diesen Einzel-Vogel beschäftigen (Zweige, Knibbel-Materialien, Stimmen, etc..).

Das nur mal ein zusätzlicher Gedanke.

Gruß
 
Hi Felice!Also ich denke das es immer besser ist wenn sie Paarweise gehalten werden!Dem Vogel wird es wohl nicht so wichtig sein ob du da bist oder nicht,sie sind im allgemeinen nicht so auf dem Mensch bezogen!Den Partner kann man auf jedenfall nicht ersetzen!
 
Niemand unterstellt den Kanarien " menschliche Gefühle". Ist mit Sicherheit das Falschestete, aber der Mensch neigt halt dazu. Nichts zum Trotze bin ich der Meinung, daß eine freilebender Vogel selbst entscheiden kann was er macht. Ein Vogel in Einzelhaft hat diese Möglichkeit nicht, er ist dem egoistischen Willen des Menschen unterworfen. Wir haben, neben unserer Schar draussen auch 2 im Wohnzimmer. Die beiden sind sogar Hähne, denen wir 2 völlig gleiche Käfige zur Verfügung gestellt. So können sie halt selber entscheiden wonach ihnen ist. Nur mal so zum Thema Stress.
Aber ehrlich gesagt, finde ich es sehr erstaunlich, daß sobald jemand etwas " wissenschaftliches " zu Papier bringt, so eine Zustimmung findet. In anderen Themen wurden die Einzelhalter quasi aufs schärfste verurteilt.

Gruß, Silvio.
 
Man sollte einfach ein offenes Ohr zum zuhören haben,und einbisschen Respekt mitbringen,wenn man lernen will.Besonders den Fachleuten gegenüber,wenn sie das Wort übernehmen.
 
@arneburg

...daß eine freilebender Vogel selbst entscheiden kann was er macht. Ein Vogel in Einzelhaft hat diese Möglichkeit nicht...

Ein Vogel in Gruppen- bzw. Paarhaft hat diese Möglichkeit auch nicht.

Aber ehrlich gesagt, finde ich es sehr erstaunlich, daß sobald jemand etwas " wissenschaftliches " zu Papier bringt, so eine Zustimmung findet. In anderen Themen wurden die Einzelhalter quasi aufs schärfste verurteilt.

Ich hatte schon „immer“ diesen von mir hier vertretenen Standpunkt inne, schon bevor Hans C seine Beiträge jetzt gebracht hat.
Hans C kann die Tatsache aber viel qualifizierter begründen als ich es kann.

In anderen Themen wird stellenweise Gegenteiliges behauptet, weil es die Leute nicht besser wissen, oder evtl. selbst ganz verzweifelt auf Partnersuche sind und ihre Vögel vermenschlichen :D, oder von Wellensittichen, Mövchen oder anderen Arten auf Kanarien schließen.

MfG
Bobbel
 
Hallo,
wenn ich mich hier mal outen darf??
Ich halte mich zumindest als Ornithologe für fachlich kompetent genug, um Beobachtungen zu dokumentieren und Fachwissen aus Fachpublikationen zu deuten.
Und genau aus diesen Gründen ist die Einzelhaltung von Kanarienmännchen die vorzuziehende.
Hans C

ich las im forum, dass sie ornithologe sind. meine frage geht dahin, ich würde gern ein vorhandenes küchenzimmer mit spüle, balkontür und heizung für meine kanaris und goulamadinen ausbauen. die beschriebenen inventarien sollten aussen vor bleiben, sowie platz für mich auf einer liege sein, da ich oft und gern bei den vögeln sitze/liege um sie zu beobachten und nicht in den bereich der vögel eindringen möchte. platz genug (16 qm) ist, mit einer seite zur hälfte schräge (da wäre eh die tür zum balkon, die gleichzeitig fenster ist und die heizung) wie würden sie die erde, die zur zeit aus linoleum besteht, bestücken, rand mit spritzrand mit plexiglas, der draht, welche maschengröße und lohnt es mit erde, darauf sand und pflanzen oder gar verankert baum mit ästen zu arbeiten?

weiterhin würde ich gern wissen, wieviel kanarien (vor allem auf die gesamtfläche zu den hennen mehr als einen hahn, ohne kämpfe zu erleben?) und gouldamadinenpaare würden sie empfehlen? ich habe zur zeit drei fahrbahre, lange, übereinander gebaute rollende vollis von dehner und habe dort die mittlere schublade und zwischenboden ausgebaut. das geht ganz gut, ist mir aber noch immer zu klein. wegen der goulds geht ja leider eine außenvolli nicht. oder eben mischung aus aussen und innenvolli.

für die antwort, falls bei zeit mal möglich, :dance: lieben dank, claudia weidt-goldmann
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Habe mir die einzelnen Kommentare mehr oder weniger durchgelesen und bin zum Schluß genauso klug wie vorher.
Auch ich habe ein Paar, wovon die Henne sehr krank ist ( wurde schon operiert, zusätzlich noch Zysthen ) . sie sitzt fast nur noch auf dem Käfigboden, zittert, und kommt nur selten zum Trinken und Fressen nach oben. Aber jetzt habe ich mich sehr schweren Herzen entschlossen, sie einschläfern zu lassen.
Da stellt sich mir die Frage: hole ich eine neue Henne, oder was soll ich tun?

Leider werde ich aus den unterschiedlichen Antworten nicht schlau.

Gruß Karin
 
Thema: Einzellhaltung???

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