"Zusatzmittelchen"

Hallo zusammen!

Ich treffe immer wieder viele Vogelzüchter und komme ins Gespräch mit diesen. Was ich immer frage, ist, welche "Zusatzmittelchen" (Korvimin, Prime und wie sie alle heißen) sie verabreichen.

Ich werde dann meistens groß angesehen und bekomme die Antwort, dass sie nichts geben. Nur gutes Futter und Obst und Gemüse. Auf Sauberkeit wird geachtet.

In den Jahren meiner Vogelhaltung hab ich nun auch einiges probiert: Vitakombex, Prime, Probi-Zyme....sogar dieses grausige Quikon Med hab ich mal gekauft und nie verwendet.

Wie geht Ihr damit um? Was verwendet Ihr und wie?

Auf Eure Antworten bin ich gespannt!

Viele Grüße,
Sigrid

Vitamine gebe ich keine. Im Sommer bekommen meine Vögel große Mengen Frischfutter, v.a Gräser und halbreife Samen von allen möglichen Wildpflanzen. Im Winter gibt es Obst, Chicoree, Feldsalat. Vom Tierarzt hatte ich mal Korvimin bekommen, aber fast nie gegeben.

An Mineralien habe ich so einen Kalk-Pickstein von Vitakraft im Käfig hängen. Leider kann meine neue Henne damit nichts anfangen und war vor der Eiablage ganz verzweifelt auf der Suche nach Kalk, so dass ich ihr etwas von dem Stein in einen Napf geraspelt habe. Jetzt habe ich mir gerade gekörnte Mineralien bestellt und bin gespannt, wie die ankommen.

Aufgrund jahrelanger Beobachtungen an meinen Kanarien biete ich auch Salz an. Darauf bin ich gekommen, weil die Vögel immer wieder an meiner Salzkristallampe zu finden waren. Ich habe ihnen dann zunächst einen Himalajasalzkristall auf den Käfig gelegt, an dem hin und wieder gerne geleckt wurde, wobei ich den Eindruck hatte, dass sie sehr genau wussten, wann sie es brauchten und wann nicht. Später habe ich mir für meine chronisch nierenkranke Henne (leider im Frühjahr vertorben) in der Apotheke Salze für eine Tyrode-Lösung mischen lassen. Das Tyrodewasser habe ich in einem Extranapf zusätzlich zum normalen Trinkwasser angeboten. Dabei habe ich festgestellt, dass auch die anderen Vögel das Salzwasser bevorzugten. So biete ich jetzt immer beides an. Ich erinnere mich auch an einen Artikel in einer uralten Ausgabe der Gefiederten Welt, in der das Federrupfen bei einem Papagei mit Kochsalzmangel in Verbindung gebracht und durch Salzgaben geheilt wurde.

Ach ja, dann habe ich noch Spirulina-Alge in gepresster Tablettenform hier (ich nehme die selber ) und schabe einmal pro Woche ein bisschen davon übers Futter.

Korvimin verwende ich nur bei kranken Tieren. Da streue ich das dann über die Körner.
Ansonsten gibt es einmal die Woche Nekton B ins Trinkwasser, wobei ich auch immer eine Wanne mit normalen Wasser stehen habe, so das sie sich aussuchen können, ob sie die Vitamine trinken wollen oder nicht. Im Sommer gibt es dann noch zusätzlich dreimal die Woche Obst oder Gemüse, meistens Äpfel oder GUrke. Im Winter wird das auf einmal die Woche reduziert.
Sepiaschale hängt das ganze Jahr über in der Voli, wird im Sommer denn auch gerne angenommen, wegen der Eierlegerei
Grit wird auch in einer Extraschale angeboten, da meine Voli mit Sägespäne einegestreut ist.

Habe gute Erfahrungen mit Vitacombex, entweder 2 malpro Woche übers Eifutter oder ins Trinkwasser, neben einer ausgewogenen Ernährung. Daneben natürlich immer Vogelgrit und Sepia...

Ich finde bei Vitacombex die Flasche zu groß. Bis das Zeug verbraucht ist, dauert es Ewigkeiten. Ich weiß nicht, ab wann sich da Bakterien und Schimmel drin bildet. deswegen bevorzuge ich eher Pulver

Mit dem Vitakombex im Trinken war ich nicht so zufrieden. Ich befürchte, dass das geradezu ein Nährboden für Keime ist. Deswegen verwende ich jetzt auch lieber Pulver im Eifutter oder in geriebenen Karotten.

Sigrid79 schrieb:

Mit dem Vitakombex im Trinken war ich nicht so zufrieden. Ich befürchte, dass das geradezu ein Nährboden für Keime ist. Deswegen verwende ich jetzt auch lieber Pulver im Eifutter oder in geriebenen Karotten.

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Hallo Sigrid.
Ich gebe in der Regel garnichts,außer Äpfel und Chicorie und ein gutes Mischfutter.Sollte es doch mal erforderlich sein dann mache ich es volgernder weise.Ich gebe die vitamine immer über das Trinkwasse.Da sie schnell ihre wirkung verlieren,nehme ich ihnen das Trinkwasser 2 bis 3 Stunden weg,dann gebe ich die Vitamine und alle Vögel gehen dann sofort saufen.Wenn alle vögel getrunken haben ca.1/4 Stunde nehme ich es wieder weg und sie bekommen dann sofort wieder frisches Wasser.Da die Vitamine nur begenst haltbar sind ,nützen sie danach nichts mehr.
Gruß Hans

Hallo,
ich denke, dass bereits die Fragestellung ungenau ist. Auch die Formulierung "Mittelchen" ist ja eigentlich schon vorverurteilend. Mittel, die wie "Doping" anzusehen wären, gibt wohl keiner der mir bekannten Kanarienzüchter. Und dann ist es z. B. ein Unterschied, ob ich einfache Kanarien "nur" halte oder ob ich größere Positurkanarien züchte. Die größeren Rassen haben sicherlich einen anderen Bedarf, und wenn dann nicht das Futter aufgewertet wird (im Vitamin-, Mineral-Bereich und auch im Bereich der essentiellen Fettsäuren), kommt es zu Fehlentwicklungen, minderwertigem Federwuchs und vor allem auch zu schlechten Brutleistungen.
Als Vergleich: Ein Mensch im Büro hat einen geringeren Kalorienbedarf als ein Arbeiter am Bau.
Und dann ist es von den verschiedenen Phasen im Jahreskreislauf abhängig. Ruhephase braucht den "Grunderhalt", Zucht und Mauser hingegen verlangen eine höhere Menge an Proteinen (und damit auch an Vitaminen). Schließlich nimmt so gut wie jeder Vogel in der Brutzeit auch tierische Nahrung zu sich (und damit auch ein Plus an Proteinen).
Ich habe die besten Erfahrungen gemacht, indem ich die Produkte aus einer Serie nutze, denn die sind im Normalfall aufeinander abgestimmt. Wenn ich aber z. B. einen vitaminisierten Kalk verwende, dazu noch den von anderen genannten Vitaminsaft und dann auch noch vitaminisierte Bierhefe verwende, dann ist dies natürlich auch zu viel. Ich habe dann im ungünstigsten Fall dreimal dieselbe Tagesmenge an Vitaminen zugefügt.
Weiter ist es m. E. wichtig, gleichmäßig ergänzend (substituierend) - und damit unterhalb der vollen Tagesration - zu füttern als einmal "Voll power".
Schöne Grüße
Hans C