Hallo,
zuerst sollte man unterscheiden, ob es ein Vogel aus privater Vermehrung ist oder ein Vogel, der einer bestimmten Rasse oder Farbe zuzuordnen ist.
Auf jeden Fall ist die Unterscheidung der Geschlechter im Preis ein Relikt aus grauen Vorzeiten. Ein Weibchen ist in meinen Augen genauso viel wert wie ein Männchen, vor allem brauch ich beide, wenn ich züchten möchte. Und beide geben dieselbe Menge an Erbinformationen an ihre Kinder.
Was ich noch zu bedenken geben möchte ist, dass man sich einmal Gedanken darüber macht, was so ein Vogel in der Aufzucht kostet. Nun, niemand betreibt die Kanarienzucht als Broterwerb (zumindest nicht bei uns), und ein Hobby ist immer ein Bereich, der Geld kostet. Aber trotzdem muss ich ja nicht mit meinem Geld (für das Futter meiner Tiere) das Hobby anderer (einen Vogel zu halten) finanzieren.
Wenn ich nur ganz einfach rechne, dann bringe ich z. B. mindestens einen Betrag von 12-14 Euro pro aufgezogenem Kanarienvogel auf. Und das bezieht sich nur auf Futter und dergleichen. Wenn ich ein klein wenig wirtschaftlich denke, muss ich die Kosten für die Eltern, die Käfige, für die Raummiete (Abschreibung) rechnen, und dann habe ich immer noch kostenlos gearbeitet, da ich für die vielen Stunden nicht einen einzigen Cent einkalkuliere.
Wenn ich dann noch etwas heiklere Rassen züchte, die nicht so "ertragvoll" sind, bleiben die Kosten auf der einen Seite gleich, verteilen sich aber auf weniger Jungvögel - und so kommen z. B. auch die Preise der größeren Positurkanarienrassen zustande. Und ein Weiteres regeln Angebot und Nachfrage.
Deshalb ist ein Mindestpreis von 15 Euro (auch unter Freunden) die unterste Grenze. Schließlich kennen wir alle auch die Kehrseite: Wenn Vögel zu billig sind, werden sie als "Verbrauchsmaterial" angesehen. Und dafür sind mir zumindest meine Vögel zu schade.
Schöne Grüße
Hans C