Thommy und Annika kämpfen / Tipps zum Badehäuschen

Diskutiere Thommy und Annika kämpfen / Tipps zum Badehäuschen im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Hallo zusammen, bei mir und meinen beiden Kanaris hat sich in den letzten Tagen einiges getan. Zuerst einmal haben sie Namen bekommen: Tommy...
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StefanD.

Guest
Hallo zusammen,

bei mir und meinen beiden Kanaris hat sich in den letzten Tagen einiges getan.
Zuerst einmal haben sie Namen bekommen: Tommy und Annika.
Beide fressen jetzt gut aus den Außennäpfen.
Sowohl Tommy als auch Annika sind verrückt nach Apfel und Golliwog (Callisia repens).
Ich habe heute beides in der Hand an den Käfig gehalten. Tommy war sehr mutig und hat „aus der Hand“ gefressen. Annika hat es ab und zu auch versucht, traut sich aber nicht so recht.

Am Nachmittag bin ich früher als sonst nach Hause gekommen und habe die beiden beim Kämpfen erwischt. Anfangs sah es so aus, als würde Annika Thommy jagen. Später war es umgekehrt. Egal in welche Ecke sie sich verzogen hat, er hat immer wieder versucht, sich auf sie zu stürzen. Irgendwann saß Annika dann stark atmend auf dem Boden.
Durch zurufen habe die beiden zur „Vernunft gebracht“ (nicht laut aber mit energischem Ton). Nach einiger Zeit hat sich Tommy auf den Platz verzogen, an dem bisher Annika geschlafen hat. Sie kam dann vorsichtig zu ihm, er hat sie dann aber nicht mehr beachtet. Am Ende saß Annika dann auf Thommys bisherigem Schlafplatz. Beide Schlafplätze liegen auf gleicher Höhe aber weit von einander entfernt.

Jetzt mache ich mir natürlich Gedanken, was passiert, wenn ich nicht zu Hause bin. Sollte ich die beiden vorsichtshalber trennen? Bisher habe ich keine Anzeichen für Kämpfe entdeck, wie z.B. Federn, die im oder vor dem Käfig liegen o.ä. Tagsüber vertragen sich beide gut.
Bis jetzt war Annika die dominantere. Egal was Thommy gemacht hat, sie kam an und hat ihn vertrieben. Er durfte erst dann in Ruhe fressen, wenn sie nichts mehr wollte. Sie hat bestimmt, wo sie sitzt, er musste weichen. Kann es sein, dass Thommy sich jetzt (nach 1 Woche) im neuen Zuhause eingelebt hat und versucht, in seinem Revier der Chef zu werden und seinen Platz zu erkämpfen?

Zum Thema Badehäuschen bräuchte ich noch einen Tipp. Ich habe zwei Häuschen an den Käfig gehängt. Beide werden total ignoriert. Zwar hat Annika schon versucht, im Wasserspender zu baden, die Häuschen bleiben aber unberührt. Ich habe inzwischen einen Zweig so gelegt, dass ein Ende in das Badehäuschen reicht. Man bräuchte also nur hineinhüpfen. Die Teile sind komplett transparent. Ist es möglich, dass Thommy und Annika die Häuschen nicht „erkennen“? Ich habe zwar Sand auf den Boden der Häuschen gestreut aber es hat sich nichts geändert.
Habt Ihr einen Rat, was ich tun kann, damit meine zwei doch noch baden. Denkt Ihr, Häuschen mit undurchsichtigem Boden wären besser?

Ich hoffe auf Eure Erfahrungen und Ratschläge :traurig:
Grüße und Dank Stefan
 
SOS: Kämpfe gehen weiter

Guten Morgen zusammen,

es ist zwar noch recht früh, aber der Ärger von gestern Abend (steht weiter unten: Kanaris haben plötzlich angefangen zu kämpfen) geht schon weiter.
Nachdem ich –nach ruhiger Nacht- im Wohnzimmer das Licht angemacht und den Käfig abgedeckt hatte, fing Thommy erst mal sein übliches „Morgenritual“ an: ausgiebig strecken, ein bisschen Federn putzen, etwas fressen wieder putzen, wieder fressen. Seine Annika hat er erst mal gar nicht beachtet.
Annika war ruhiger als sonst. Sie hat sich ausgiebig geputzt, aber kaum gefressen. Aber was macht sie? Pickt gleich wieder Thommy von seinen Plätzen weg bzw. zieht ihn so lange an den Schwanzfedern bis er „ausrastet“ und auf sie losgeht bis sie nur noch leise fiepend auf dem Boden sitzt.
Ich habe dann Annika aus dem Käfig geholt und in einen anderen gesetzt (Ich war mir nicht sicher, wen ich rausnehmen sollte, aber Annika konnte ich sofort einfangen.)

Kaum war Annika nicht mehr da, fing Thommy an, ganz unruhig durch den Käfig zu springen und sie zu suchen. Auch Annika wurde unruhig. Ich vermute, sie reagiert auf seine Rufe.
Im selben Raum, aber an anderer Stelle, springen nun beide aufgeregt durch ihre Behausungen und rufen einander. Annika gibt leise piepsende Töne von sich, Thommy fängt an zu singen (Hört sich aber eher wie ein Wellensittich an.). Ich habe das Gefühl, dass sie sich jetzt doch vermissen und zu einander wollen.

Was soll ich tun? Bis morgen habe ich noch die Option, einen der Vögel zum Händler zurück zu bringen. Sollte ich das tun oder denkt Ihr, die beiden werden sich doch wieder vertragen?
Kann ich etwas tun, damit sie wieder friedlicher mit einander umgehen? (Der Käfig ist ca. 87 x 50 x 80). Die Einrichtung ist mindestens doppelt vorhanden (Näpfe, Tränken, Schaukeln usw.)
Annika wurde mir als Henne verkauft, sie ist deutlich zierlicher als Thommy, auch leiser und hat bisher nur „gepiepst“ während er jetzt auch singt. Auch laut „Abtasten/Untersuchen“ beim Händler ist Annika ein Weibchen. Welche Gründe kann es noch haben, dass sie Thommy provoziert? Wie kann ich sie wieder an einander gewöhnen?

Ich hoffe, jemand von Euch weiß einen Rat.
Viele Grüße
Stefan
 
Hallo Stefan

Es ist nicht ganz einfach, von der Ferne her zu raten. Vorallem sollte man nicht zuviel hinein interpretieren, "was nun die Motivation ist".

Allerdings kommt mir Einiges bekannt vor. Ich musste den ersten "Mann" auch eintauschen, wobei es dort noch extremer und einseitig war. Das Gegacker ist aber auch heute noch mit neuen Konstellationen an der Tagesordnung, wobei besonders die Henne auffällig dominant ist.

Ich würde dir momentan folgendes empfehlen:

1. Den Händler würde ich auf die Situation aufmerksam machen und ihm mitteilen, dass du die Entwicklung gut beobachten würdest. Mit einem Eintausch würde ich zuwarten, die Option aber weiterhin verlangen.

2. Meiner Meinung nach wäre es ein Weg, die beiden momentan getrennt zu lassen, aber die Käfige nebeneinander zu stellen, dass sie sich sehen. Ich würde zudem die Futternäpfe unmittelbar beim Gitter anordnen, so dass sie zusammen fressen können, aber ungestört.

3. Ich würde diesen Zustand mindestens 1-2 Wochen beibehalten und gut beobachten. Dann würde ich einen Freiflug für beide wagen und schauen, wie sie sich gegenseitig verhalten.

Ich musste dieses Prozedere auch aufgrund von Streitigkeiten durchmachen. Der erste Freiflug verlief so, dass der Hahn in den Käfig der Henne flog und dort sitzen blieb.

4. Im Hauptkäfig würde ich vermeiden, ihn zu überladen. Die Tiere sollten noch Freiraum haben. Futternäpfe und Schlafstelle im Doppel finde ich o.k., Trinknapf und Schauckel würde ich nur einfach anbieten.

Die Henne scheint mir wirklich Henne zu sein. Daran sollte es nicht liegen.

Gruss
Rolf
 
Meine Erfahrung ist, dass eine dominante Henne immer eine Domina bleibt. Es gibt Zeiten der Beruhigung und Eintracht, aber Unruhe und Zankereien sind das ganze Jahr über zu beobachten und bleiben auch so. Manche Paare passen vom Temperament einfach nicht zusammen, bei anderen ist es "Liebe auf den ersten Blick":D

Das mag für einen Züchter vielleicht eine untergeordnete Rolle spielen, da er ja die Vögel zu Zuchtzwecken oft nur zeitweise zusammen setzt, aber bei einem Hobbyhalter, der nur ein Paar hat, sind 10 Jahre Streitigkeiten nicht so das Wahre;)

Jetzt ist Mauser bzw. Ruhezeit, da sollten sich die Vögel eigentlich lockerer gegenüber verhalten, oder ist sie noch in Brutstimmung und sammelt deshalb Nistmaterial (seine Federn)?

Ich würde die Option des Umtauschens zumindest in Erwägung ziehen....
 
Ich würde die Käfige auch erstmal nebeneinander stellen, dass sie sich aneinander gewöhnen und dann beiden gleichzeitig Freiflug ermöglichen.
Umtauschen würde ich sie nicht, es ist jetzt deine und das hin und her ist für ein Vogel auch nicht gut.
Die werden sich schon mit der Zeit aneinander gewöhnen. Du sagst ja auch, dass sie sich rufen.
Also wart mal, dass wird schon;) Kanarien ärgern sich hin und wieder auch.
Liebe Grüße
niccy
 
...Die Teile sind komplett transparent. Ist es möglich, dass Thommy und Annika die Häuschen nicht „erkennen“? ...
Hallo Stefan,
ich habe zwar keine Kanarien, hatte aber bei dem ein oder anderen neuen Vogel auch das Problem, dass dieser nicht in´s angehängte Badehäuschen gehen wollte.
Allerdings haben meine Badehäuschen eine durchsichtige Kuppel und einen farbigen Boden. Von den Badehäuschen mit durchsichtigem Boden halte ich nichts.
Für o.g. "Problemvögel" habe ich die erste Zeit wenig Wasser in´s Badehaus gegeben, darin eine umgedrehte Tonschale ("Blumenuntersetzer") so gelegt, dass dessen Boden trocken über dem Wasser lag. Diese Schale möglichst weit weg von der Eintrittsöffnung des Badehäuschens schieben. Ein kleines Stückchen Grünzeug auf diese Schale gelegt hat dann nach einiger Zeit doch den Vogel zum Betreten des Badehäuschen animiert. Man muß aber etwas Geduld aufbringen und es einige Tage versuchen.
 
Als erstes scheint es notwendig die Vögel zu trennen, damit beide zur Ruhe kommen können. Du kannst beide Vögel nebeneinander stellen, dann piepen sie halt ein bisschen mehr, aber das gibt sich schon.

Dann habe ich das Gefühl, deine Henne könnte in Brutlaune sein und zupft deshalb an den Steuerfedern des Hahnes. Er wehrt sich heftig, aber so eine triebige Henne kann schon penetrant sein. Du solltest unbedingt die Ernährung deiner Vögel überprüfen, zu viel Golliwoog und Apfel sind in dieser Jahreszeit unangebracht. Grün- und Frischfutter sollte in dieser Jahreszeit stark eingeschränkt werden.

Mehr dazu findest du im Willkommensthread > Wichtige Themen > Unterbringung im Jahreslauf und ebenda > Überwinterung von Kanarien in der Wohnungshaltung.

Das Badehaus am besten nicht durchgängig hängen lassen, sondern mit jeweils frischem Wasser immer mal wieder anbieten und nach 15 Minuten wieder abnehmen. Mit undurchsichtigem Boden fühlen sich die Vögel vielleicht sicherer, vielleicht nutzt es auch, wenn die Wände des Badehauses mit Wasserperlen benetzt sind? Ausprobieren... Eine Badestelle außerhalb des Käfigs wird sicher auch gerne angenommen. Dafür eignet sich ein recht großer Blumentopfuntersetzer aus Plastik oder Keramik. Aber Vorsicht: Überschwemmungsgefahr! :D
 
Hallo Maria,

die Idee mit dem Futter hatte ich auch schon (Willkommensthread habe ich gelesen.) Kann es bei eingeschränkter Grün- bzw. Frischfuttergabe nicht zu Mangelerscheinungen oder Anfälligkeit für Krankheiten kommen?

Bezüglich der Badehäuschen ziehe ich nächste Woche los und kaufe die mit den farbigen Böden. Mal sehen, ob's klappt. Im Moment liegt mir in erster Linie daran, dass sich die beiden Kanaris hoffentlich wieder vertragen.

Auf jeden Fall vielen Dank für die Antwort und angenehmes Wochenende
Stefan
 
Hallo Maria,

die Idee mit dem Futter hatte ich auch schon (Willkommensthread habe ich gelesen.) Kann es bei eingeschränkter Grün- bzw. Frischfuttergabe nicht zu Mangelerscheinungen oder Anfälligkeit für Krankheiten kommen?

Nein, ein gutes Körnerfutter enthält die notwendigen Nährstoffe, Grit sorgt für Mineralien. Kanarien sind und bleiben Körnerfresser!

Überdenke einfach: Die vielen Vögel in der Natur fallen im Winter auch nicht alle tot um oder leiden reihenweise an Mangelerscheinungen.
 
Hallo Monika,

vielen Dank für Deine Antwort.

Eigentlich würde ich ja gerne beide behalten. Dumm ist nur, dass es bzgl. der Umtauschoption Zeitdruck gibt. Sonst würde ich die Sache mit den zwei Käfigen und dem gemeinsamen Freiflug ausprobieren. Beim Händler habe ich zumindest eine Schonfrist bis Dienstag ausgehandelt. So kann ich mir über's Wochenende überlegen, was ich mache. Inzwischen denke ich auch daran, einen zweiten großen Käfig zu kaufen.

Soweit ich es erkennen kann, sammelt meine Henne kein Nistmaterial... Allerdings gibt es im Käfig auch nichts, was sich eignen würde (außer seinen Federn...) Allerdings haben beide in den vergangenen Tagen immer vorsichtig Kontakt zum anderen gesucht. Beliebt war auch gegenseitiges zartes Knabbern an den Krallen. Oder ist das vielleicht auch ein Zeichen für Brutstimmung?

Mal sehen, was das Wochenende bringt.
Viele Grüße
Stefan
 
Hallo Rolf,

vielen Dank für Deine Antwort und die Tipps.

Die Käfige stehen inzwischen nebeneinander. Beide haben sich sofort entdeckt und sind auf die nächstgelegenen Zweige geflogen.
Allerdings ließ das Interesse beim Hahn schnell wieder nach.

Beim Händler konnte ich leider nur ein paar Tage Aufschub aushandeln. Aber immerhin etwas mehr Zeit habe ich dadurch. In den nächsten Tagen kann ich ja zumindest sehen, wie sich die Vögel in den getrennten Käfigen verhalten.

Grüße
Stefan
 
Hallo noch mal,

das ging ja super schnell mit der Antwort.

Überdenke einfach: Die vielen Vögel in der Natur fallen im Winter auch nicht alle tot um oder leiden reihenweise an Mangelerscheinungen.

Natürlich hast Du Recht, dass (einheimische) Vögel im Winter auch ein eingeschränktes Nahrungsangebot haben. Aber auch die Wildvögel holen sich doch Beeren, wenn sie sie finden. Ist das nicht mit der Gabe von Grün-/Frischfutter vergleichbar?
Ich werde auf jeden Fall Grün und Obst einschränken und hoffe, dass sich die Situation dadurch entspannt.
Hast Du einen Tipp bzgl. eines guten Futters?

Grüße noch mal
Stefan
 
Vielen Dank an alle für die Tipps und Ratschläge!
 
Hallo Ulrike,

die Idee mit Grünfutter an Eingang zu Badehäuschen hatte ich auch schon. Sie haben sich zwar das Grünfutter geholt, das Wasser aber nicht betreten...
Ich ziehe nächste Woche einfach los und probier's mit anderen Häuschen.

Viele Grüße
Stefan
 
Thema: Thommy und Annika kämpfen / Tipps zum Badehäuschen
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