Kanarienhahn alleine

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sputnik

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Hallo liebe Kanarien-Forums-Schreiberlinge,

ich bin neu hier und hätte direkt ein Problem, bei dem ich Rat benötige:

Vor 4 Jahren hatten wir in unserem Kanarienbestand die Krankheit "Makrorabdus ornithogaster" (ich hoffe, ich hab es richtig geschrieben). Nachdem wir einige Tiere dank toller tierärztlicher Hilfe wieder fit bekamen, riet man uns, keine fremden Tiere mehr mit aufzunehmen, da die Tiere manchmal lebenslang ansteckend sein können, auch wenn sie selber keine Symptome mehr zeigen. Ebenso sollten wir keine Tiere in größere Bestände aus unserer Voliere geben. Leider lässt sich diese Krankheit nur pathologisch, nicht aber anhand von Kotproben feststellen.

Nun ist leider unsere letzte Henne gestorben (allerdings an einem Atemwegsinfekt - vermutlich kein Zusammenhang zu der damaligen Krankheit). Unser einsamer übrig gebliebener Hahn ist mindestens 4,5 Jahre alt.

Uns tut er alleine so unendlich leid. Würdet Ihr das Risiko eingehen, ihm eine nette Kanariendame dazuzusetzen? Er ist ansonsten fit, fliegt fröhlich herum, aber glücklich kann er ja als Gruppenvogel alleine vermutlich nicht sein. Da wir auf Dauer keine Vögel mehr halten mehr möchten, würden wir, wenn überhaupt, gerne eine Henne ab 3 Jahren dazusetzen und nicht wieder "neu anfangen".

Würde mich über Ratschläge freuen!

Liebe Grüße,

Sputnik.
 
Willkommen im Forum, sputnik!

Ich kenne die Erkrankung nicht und kann nichts dazu sagen, ob dies für einen neuen Vogel ein Risiko darstellen kann.
 
Hallo sputnik,
unter den Wellensittichen werden welche vermittelt, die "Megas" in sich tragen bzw. infiziert sind, so dass man auch als Halter solcher Vögel keine Einzelvögel halten muss.
Vielleicht findet sich ja über das Vermittlungsforum eine Mega-positive Kantienhenne?

Bei den Wellensittichen hat es schon sehr oft solche Vermittlungen gegeben, einige Halter halten ausdrücklich "Mega-Schwärme".

Ich weiß nicht, wie das bei Kanarien ist, Wellensittche aber können ganz gut damit leben, haben aber immer mal wieder Schübe, die dann medikamentös behandelt werden müssen.
Zwischen den Schüben können sie aber ganz normal leben.

Alternativ findest Du vielleicht einen Platz, an dem schon erkrankte Kanarien sind, und kannst den Hahn dorthin vermitteln?

Megas kann man meines Wissens über eine Kotprobe und Kropfspülung feststellen, so dass es recht einfach sein sollte, von einem vogelkundigen Tierarzt feststellen zu lasen, ob der Vogel infiziert ist.
M.W. kann man aber nicht zweifelsfrei feststellen, jedenfalls bei Wellis, ob er nicht infiziert ist.
 
Vielen Dank für die raschen Antworten!

Ich hab das bei dem TA (war ein Vogelspezialist, den wir damals extra weiter weg aufgesucht hatten) so verstanden, wie Du es beschreibst: Man kann die Infektion nachweisen, nicht aber sicher festlegen, ob er "nicht infiziert" ist.

Dann halt ich den kleinen Kerl lieber alleine oder guck evtl. mal nach einem Platz in einer "Mega-Voliere". Müsste ich aber erstmal im Familienrat besprechen, weil der kleine Kerl heiß und innig geliebt wird und es sicher ein kleiner Prozeß für die Kinder wäre, zu begreifen, dass eine Vermittlung evtl. für ihn viel besser wäre. Ich frag dann auch mal bei den Vermittlungen nach, ob jemand eine Henne für uns hat.

Vielen Dank nochmal,

Sputnik
 
Hallo,
ich hätte an deiner Stelle kein Problem damit dem Hahn eine neue Henne zukommen zu lassen. Es ist richtig wie Heinrich schreibt, das diese Krankheit sehr ansteckend ist. Laut Aussage meiner sehr vogelkundige Tierärztin sind nach ihrer Meinung fast alle Bestände ,und das nicht nur in Deutschland, in irgendeiner Art und Weise mit dieser Krankheit kontaminiert. Diese Meinung vertrete ich persönlich auch. Problem ist, das nur wenige sie kennen, das sie nicht ausbrechen muß und nur sehr schwer erkennbar ist. Oftmals treten auch Begleiterkrankungen auf, sodaß man zuerst überhaupt nicht auf Macrorhabdus ornithogaster kommt und den Vogel zwar behandelt gegen die Begleiterkrankung, aber das eigentlich Grundübel im Verborgenen bleibt. Ich bin mir sicher, das fast jeder Züchter schon das Problem hatte das ihm junge Vögel in der Jugendmauser eingehen, oder von vorherein überhaupt nicht vernünftig in die Mauser kommen und oftmals die typischen roten Därme zeigen und das trotz Kokzidienkur. Wenn dann untersucht wird stellt sich meisten e-coli oder Kokzidien heraus. Das ist sicher richtig. Nur leider sind diese auch nach meiner Meinung nur Begleiterscheinungen. Wenn man bei den Vögeln wirklich mal den Drüsenmagen untersuchen lassen würde, was richtig nur bei einem frisch toten Vogel funktioniert, bin ich mir sicher das da unter Umständen was ganz anderes herauskommen wird. Im Kot ist das ganze nur sehr schwer zu erkennen und das auch nur wenn der Vogel extrem befallen ist und der Kot nicht älter wie einen Tag ist. Nur dann läßt sich die typische Form von Macrorhabdus ornithogaster unter dem Mikroskop erkennen. Grundsätzlich kann die Krankheit in jeder Situation auftreten. Sei es Brut, Mauser oder auch nur das Umsetzen in eine ungewohnte Umgebung oder Zukauf von einem anderen Züchter, wobei dann meistens der zugekaufte Vogel eingeht.Vorbeugend kann man das Wasser ansäuern, das ist aber auch keine Garantie. Die Behandlung von erkrankten Vögeln mit Ampho ist auch nur dann evtl von Erfolg gekrönt, solange der Allgemeinzustand des Vogels noch halbwegs in Ordnung ist. Bei richtig geschwächten Tieren kann man es sein lassen. Da hilft nur das konsequenze Ausmärzen der betroffenen Tiere. Was ich damit sagen will ist ,das du sämtliche Gegenmaßnahmen ergreifen kannst, aber niemals eine 100% Garantie bekommst das es einen nicht doch erwischt. Also von daher kannst du eine Henne dazugesellen, aber wichtig das sie auf jeden Fall nicht mehr in der Mauser steckt, bzw es ein ganz junger Jungvogel ist um diesen Streßfaktor schon mal auszumärzen. Aber zu der jetzigen Jahreszeit sind eigentlich alle Vögel soweit durch. Grundsätzlich kannst du deinen Kanarienhahn aber auch dauerhaft alleine halten ohne Probleme für den Vogel. Bei Sittichen sieht das natürlich anders aus. Dieser Beitrag spiegelt einzig und allein meine persönliche Meinung wieder. Sicher wird es Züchter mit anderen Meinungen geben.
Gruß Mike
 
Hallo, Sputnik! Auch mein Hähnchen ist nun seit letztem Sommer allein, weil seine Partnerin an dieser Krankheit, aber auch am Stress all dieser Untersuchungen, gestorben ist. Seit er nun alleine ist, lebte er richtig auf! Erst seitdem begann er zu singen. Er hatte vorher eher reichlich Zoff mit dem sehr dominanten Mädel.
Wir haben hier in Leipzig eine Uni-Vogelklinik und die Ärztin dort sagte mir, dass es nicht auszuschließen ist, dass mein Hähnchen das auch hat, aber er könnte damit gut alt werden. Vor einer Neuverpaarung schilderte sie mir all diese angeratenen Untersuchungsmethoden ... Und deshalb bleibt er nun als Einzelvogel unser fröhlicher Kumpel. Er ist "mopsfidel", singt, badet, nimmt Kontakt zu uns auf und ich würde ihn niemals dem Stress auusetzen, der mit der Untersuchung, all den Gedanken um Krankheit aber auch mit so einer Neuverpaarung verbunden ist. Schon all das könnte ja "schlummerndes" zum Ausbruch bringen.
Wenn man so liest, was viele Halter von mehreren Vögeln für Probleme haben, wenn sie sich streiten, mit zu oft und zur falschen Zeit Brüten usw ...
Deshalb habe ich für mich entschieden, da ich auch keine Jungen mehr großziehen möchte, dass der fröhliche Sänger so bleibt, wie er ist.
Mensch, Sputnik, vergiss all die traurigen Gedanken um Krankheiten: Freut Euch an Eurem lustigen Kanari!
Bloß nicht weggeben... Ihr wärt doch bloß noch mehr traurig!
Man kann sich auch einbilden, dass sie leiden , alleine...
Aber aussehen tut's doch ganz anders: Fröhlichkeit Tag für Tag, Gesang und Geschnatter...Das kann nicht bedeuten, dass er leidet.
Gruß, Buddhi
 
Hallo,
hier mal meine Meinung zu Eurem Problem:

Ein Kanarienvogel ist kein Wellensittich! Er ist kein Schwarmvogel und der Kanariengirlitz lebt in der Natur allein. Nur in der Paarungszeit wird Euer Männchen vergeblich auf eine Henne hoffen. Aber er kann sehr gut ohne leben und das Risiko einen weiteren Vogel anzustecken währe es mir nicht wert. Auch eine Trennung würde ich nicht vornehmen denn ein Kanarie braucht keinen Schwarm und muss daher in keine "Mega-Voliere".
Lebt einfach glücklich mit Eurem Herrn bis er irgendwann nicht mehr ist. Die Vorstellung das er einsam sein könnte ohne weiteren Vogel steckt nur in unseren Köpfen und liegt vermutlich daran das wir Menschen anders als unsere Kanaries "Schwarmtiere" sind. Gestaltet ihm den Käfig schön und beschäftigt ihn immer wieder neu dann ist es völlig ok
Lg
sith1
 
Danke, Sith!
So meinte ich es auch: Es ist in den Köpfen, kommt oft von außen, von Leuten, die überhaupt keine Ahnung haben... die nur so Zeug nachplappern.
Ich merke es ganz genau, dass Pitti gut drauf ist. Er hat den ganzen Tag unsere Gesellschaft, hat Freiflug, bekommt Gräser und Abwechslung auch im Winter.
Ich habe das, was ich suchte: Freude an einem lebhaften, munteren Sänger.
Hauptsache, Sputnik schaut nochmal hier rein, und hat nicht schon gehandelt...
Ich merkte, dass sein letzter Text hier vom Dezember war.
Ein Glückliches Jahr Euch allen mit Euren Tieren!
Buddhi
 
Thema: Kanarienhahn alleine

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