Hallo Sandra,
hier kann es verschiedene Ursachen geben. Eine Diagnose ist in diesem Fall auch schwierig, weil die Krankheit schon weit fortgeschritten ist (hörbares Knacken).
Kanarien leiden häufig an Trichomonaden, während Luftsackmilben seltener sind. Diese Trichomonaden können vom Tierarzt sehr schnell und eindeutig nachgewiesen werden. Es handelt sich dabei um Geißeltierchen, die wie eine Krake mit TRI also drei Armen aussehen. Der Tierarzt macht also einen Abstrich im Hals und schaut sich die Biester im Mikroskop an. Die Behandlung ist nicht leicht, da die Trichomonaden die Luftsäcke des Vogels angegriffen haben. Dadurch entsehen Entzündungen und andere Bakterien breiten sich aus und müssen auch bekämpft werden.
Dann könnte es sich auch um Schimmelpilze oder Hefepilze, Bakterien verschiedenster Gattungen usw. handeln. NACHWEISBAR NUR MIT EINEM Abstrich und dem Anlegen von Kulturen, die auch notwendig sind, damit man ein wirksames Gegenmittel an diesen Kulturen testen kann.
Luftsackmilben wären am einfachsten zu behandeln. Aber auch hier treten häufig Folgeinfektionen auf. Achtung!!! Da die Behandlung so einfach ist, fangen manche Tierärzte einfach ohne Diagnose die Behandlung gegen Luftsackmilben an. Die denken sich wohl: „Entweder es hilft oder der Kunde muss halt wiederkommen, was ja auch finanzielle Vorteile bringt.“
Die Ursache für die explosionsartige Vermehrung der Trichomonaden und anderer Erreger liegt übrigens in falschen Haltungsbedingungen. Bei guten Haltungsbedingungen bleiben die Vögel gesund und leben mit den Trichomonaden. Wenn ihre Gesundheit durch Stress, schlechtes Futter, Auszehrung durch ständiges Brüten oder andere Ursachen angegriffen ist, dann kommt der Moment in dem sich die Krankheit entwickeln kann und sich z.B. die Trichomonaden in riesigen Mengen vermehren. Erkrankten Vögeln kann man zuerst durch absolute Sauberkeit helfen – also täglich den Käfig komplett sauber machen. Außerdem neues wirklich frisches Futter besorgen und das alte wegwerfen. Selbstverständlich braucht der Patient auch Ruhe und muss in einen Krankenkäfig. Gegen Trichomonaden hilft auch Hygiene des Trinkwassers – also täglich die Tränke wechseln und komplett austrocknen lassen.
Gruss, Jörg!!!