Rote Kanarien und Leber/Nierenkrankheiten und zurückgebliebene Vögel

Diskutiere Rote Kanarien und Leber/Nierenkrankheiten und zurückgebliebene Vögel im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Ich bin sehr traurig. Gestern ist meine wunderschöne rote Kanarienhenne (Cassini) gestorben. Kurz zuvor war sie noch munter, hat gefressen...
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Sailcat

Guest
Ich bin sehr traurig. Gestern ist meine wunderschöne rote Kanarienhenne (Cassini) gestorben. Kurz zuvor war sie noch munter, hat gefressen, gezwitschert, geflogen ... Am Morgen fand ich sie dann tot im Käfig. Die Augen waren geschlossen, so daß ich überlegt habe, ob sie vielleicht im Schlaf von der Stange gefallen ist?!
Sie war knapp drei Jahre alt und man hat wirklich nicht gemerkt, daß/ob sie krank war.
Die letzten beiden Tage hatte sie Durchfall und hat viel Wasser zu sich genommen. Sie war auch früh müde, aber da sie zudem schon in Brutstimmung war (sie hat schon ein Nest gebaut), habe ich gedacht, es liegt daran! Insgesamt war sie sowieso ein ruhigeres Gemüt. Eine freundliche, zurückhaltende Natur, wenn man das so sagen kann. Cassini ist immer als erstes schlafen gegangen, darum hat mich das nicht weiter verwundert, daß sie schon so früh müde war.
Vielleicht hätte ich sofort zum Arzt gehen sollen, aber bei so kurzfristigen Symptomen habe ich ehrlich gesagt nicht mit dem Tod gerechnet. Ich fühle mich trotzdem ganz mies.

Im Internet habe ich irgendwo gelesen, daß der Farbstoff, der den Vögeln zugeführt wird, damit sie ein schönes, rotes Gefieder bekommen, sehr ungesund sein soll. (Bei mir hat sie natürlich nie mit Farbstoff angereichertes Futter bekommen!). Wer weiß mehr darüber und kann mir das bestätigen oder entkräften? Ich wüßte gerne mehr darüber. Sind die roten Kanaris vielleicht sogar besonders anfällig für innere Organkrankheiten?
Natürlich ist dies meinerseits nur Spekulation und ich weiß letztendlich gar nicht, ob sie daran gestorben ist. Es ist nur so, daß ich mir gar nicht erklären kann, warum ein vitaler Vogel plötzlich von heute auf morgen stirbt und das macht mich wahnsinnig. Meine Gedanken hören gar nicht mehr auf zu kreisen ... (Gewißheit könnte ich natürlich dadurch erlangen, daß ich sie untersuchen ließe, aber dieser Gedanke ist mir irgendwie doch unerträglich. Ich habe sie beerdigt)

Noch etwas: wer hat Erfahrungen mit dem zurückgebliebenen Vogel? Wie trauern diese und was macht man am besten?
Ihr Partner Jüppi ist ganz durcheinander und hat gestern die ganze Zeit laut gepiept. Ich bin durch die ganze Stadt gefahren und habe eine neue Henne gekauft. Zwar habe ich erst neulich noch ein zweites Kanarienpärchen adoptiert, aber mir erschien eine ungerade Zahl (also drei) nicht richtig.
Nach langem Suchen fand ich dann (Jose)Finchen. Ein ganz kleines, junges, aufgewecktes, braunes Mädchen mit einem lachsfarbenen Schwänzchen! Zuerst hat sie 4 mal gebadet (Nachholbedarf anscheinend) und dann den Jüppi neugierig beäugt und auch mal kurz in die Zehen gekniffen :)
Der Jüppi ist augenscheinlich sehr irritiert, was kein Wunder ist, da ich ihn mit der neuen Zimmergenossin ja ziemlich überfahren habe. Im Moment ist er noch etwas genervt von dem neugierigen, aufdringlichen Huhn (Finchen sucht immer seine Nähe), aber ich habe die Hoffnung, daß die beiden sich auch noch richtig anfreunden.
Ich hoffe, ich habe das richtige getan, indem ich ihm eine neue Partnerin besorgt habe. Das war eine Bauchentscheidung und ich wollte nicht, daß er traurig ist. Aus menschlicher Perspektive gesehen - ich weiß ja nicht, wie die Piepmätze das empfinden!

Eure Ratschläge und Kommentare sind willkommen.
 
Hallo Sailcat,

erst einmal möchte ich Dir mein herzlichtes Beileid aussprechen.:(
Ich kann es gut nachempfinden, denn ich musste mich in den vergangenen Jahren leider auch schon von einigen meiner gefiederten Freunde für immer verabschieden.
Es passiert gelegentlich, selbst wenn man alles für die Kleinen tut, was menschenmöglich ist.
Deine Cassini war sicher ein wunderbares Wesen.
Im vergangenen November ist meine geliebte Molli an einem Leberschaden gestorben.:(
Der TA meinte, dass eine Überempfindlichkeit der Leber bei einigen meiner Vögel in den Genen lege.
Sie sind wirklich noch nie mit Farbstoff gefüttert worden, da sie bei mir geschlüpft sind.
Manchmal steckt man eben nicht drin.
Allerdings ist es schon möglich, dass Deine Cassini deshalb einen Leberschaden hatte, weil sie evtl. früher mal mit Farbstoff gefüttert wurde.
Das kann man nie ausschliessen.
Das mit der Leber ist aber nur eine Spekulation.
Ausserdem äußert sich ein Leberschaden nach meinen Erfahrungen eher sehr schleichend.
Du sagtest, Cassini sei schon längere Zeit immer schläfrig gewesen, was evtl. auf Kokzidiose hinweisen könnte, der Durchfall spricht auch dafür.
Kokzidien lauern permanent im Vogelorganismus und vermehren sich erst dann rasant, wenn der Vogel sowieso schon geschwächt ist.
Bei allgemeiner Schwäche bricht diese Krankheit dann schnell aus.
Es wäre sicher sinnvoll, wenn Du beim TA mal eine Sammelkotprobe Deiner Kanaris abgibst, um festzustellen, ob Kokzidien im "Bestand" sind.

Du hast völlig richtig gehandelt, Deinem Kanimännchen ein neues Weibchen zu besorgen.
Für Dich ist zwar Deine Cassini nicht zu ersetzen.
Aber Dein Kanari wird durch das neue "Mädchen" abgelenkt und kommt auf andere "Gedanken".
Ihm fehlt in erster Linie eine Partnerin, mit der er sich beschäftigen kann.
Er wird Cassini nach kurzer Zeit vergessen haben.
Das klingt hart...Kanaris verhalten sich aber meistens so, gerade in der Brutphase.
Deshalb sind Kanaris trotzdem nicht herz-oder seelenlos.;)
Ich halte es für eine Überlebensstrategie.
Sie kümmern sich mitunter sehr lange um schwache, oder kränkelnde Mitbewohner.
Aber Vögel die verschwinden und nicht mehr wiederkehren sind schnell vergessen.
Sie haben eben ein anderes Verhältnis zum Tod als wir Menschen.
Jüppi wird sich schon an das kleine Finchen gewöhnen.
Übrigens habe ich auch noch nie einen meiner Birdies zum Sezieren eingeschickt.
Sie wurden alle ordentlich begraben.
Ich wünsche Dir alles Liebe.






_______________
Viele liebe Grüsse
Nancy :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir fällt noch etwas zu Finchen ein...

hoffentlich ist das kleine (Jose) finchen schon alt genug bzw. brutreif.
Sollte es noch zu jung sein, könnte es sein, dass Jüppi noch nicht sehr viel mit der Kleinen anfangen kann.
Diese Erfahrung habe ich leider auch schon gemacht.
In den Zoohandlungen bekommt man mitunter ganz schönen Unsinn erzählt bezüglich Altersangaben oder Geschlecht.
Wie alt ist denn das kleine Finchen?




_______________
Liebe Grüsse
Nancy;)
 
Erst mal danke für deine lieben Worte!

Wie alt das Finchen ist, weiß ich nicht genau. Die Verkäuferin konnte mir nur sagen, daß sie von diesem Jahr ist.
Ich vermute, daß sie noch ganz jung ist und bestimmt kann der Jüppi deswegen noch nicht so viel mit ihr anfangen. Jüppi ist von 2001 und eigentlich alles andere als ein Casanova :)

Nun, aber heute habe ich immerhin beobachtet, daß er viel neugieriger ist als gestern. Sie scheint ihm etwas unheimlich zu sein, aber irgendwie fasziniert sie ihn doch. Streit gibt's nur um die Körner, aber das ist bei den Federbällchen ja normal.
 
hier mal ein Bild von Finchen:
 

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Hallo Sailcat, tut mir leid mit Cassini! Sie war ne ganz Süße! Aber die neue ist ja auch sehr hübsch und wird sich bestimmt bald mit Jüppi zusammenraufen. Sie sieht fast aus wie mein Rabauke! :)
 
Hallo Salicat!

Es tut mir leid für Deinen Cassini! :( Er war wirklich wunderbar! Mir gefiel ihn sehr!

Dein Finchen hat blauen Ring. Ist der Ring beschriftet? Wenn ja, daß drin welches Jahr geschrieben ist! Viel Spaß mit Deinen Finchen! :)

Gruß
Danny :0-
 
Hallo DannyK!

Finchen hat zwar einen Ring, aber beschriftet ist der nicht. Das ist einfach so ein Metallring, wahrscheinlich um Männchen und Weibchen einer Brut auseinanderzuhalten.
Meine anderen beiden Kanaris haben auch nur einen unbeschrifteten Metallring, während Jüppi einen "echten" hat.

Heute habe ich alle rausgelassen. Auch Finchen hat sich herausgetraut. Dabei habe ich bemerkt, daß sie noch etwas unsicher fliegt (mal abgesehen davon, daß sie ja die Umgebung nicht kennt). (Aber gefallen hat es ihr gut :) )
Ich vermute deshalb, daß sie wirklich noch ganz jung ist. Jüppi zankt auch des öfteren mit ihr 8o

Das schlimme an so einem Todesfall ist, daß man sich plötzlich an die ganzen Eigenheiten erinnert. Cassini hat beispielsweise immer Luftsprünge gemacht oder beim Fliegen Haken geschlagen. Außerdem konnte sie singen (!)
Einerseits sind das schöne Erinnerungen, andererseits machen sie auch sehr traurig. :(

Ich hatte ja immer schon Vögel (wenn auch nicht so viele gleichzeitig). Aber in letzter Zeit habe ich wirklich kein Glück mit ihnen. Jahrzehntelang ist keiner gestorben und nun in 2 Jahren 4 Stück!
Vielleicht erinnert sich noch einer von euch daran, daß ich einen fast 18jährigen Kanarienvogel hatte (siehe mein Userbild). Der war wirklich nie krank, obwohl der grundsätzlich meine Chips gefressen hat :)
Die beiden Zebris, die mir gestorben sind, sind leider nicht so alt geworden. Bei dem Weißen weiß ich bis heute nicht, was er hatte. Der Braune hatte irgendetwas, denn zum Schluß war er ganz desorientiert und ist sogar auf den Rücken gefallen ... Vielleicht war er schon durch Inzucht geschwächt?!

Mensch, ich bin heute irgendwie sentimental ....
 
Liebe Sailcat...

möchte mich nicht dazwischen drängen, da Dein Posting ja an Dannyk gerichtet ist.;)
Trotzdem möchte ich Dir unbedingt sagen, dass Du Dir blos keine Vorwürfe machen sollst.
Du hast Deiner Cassini ein paar wunderschöne Jahre bei Dir ermöglicht...nur darauf kommt es an.
Ich kenne diese Art der Selbstzweifel nur zu gut...jedesmal wenn mir ein geliebtes Vögelchen wegstirbt geht das bei mir wieder von vorne los.
Aber ich denke dann an die Zurückgebliebenen, die sich bei mir sehr wohl fühlen und auf meine Pflege und Liebe angewiesen sind.
Es lohnt sich in jedem Fall, für die lebenden Birdies, weiter zu machen.;)
Schön, dass für Dich jedes Vögelchen so einzigartig ist, das spricht für Deine Sensibilität und Dein Einfühlungvermögen.
Es wäre ja auch furchtbar traurig, wenn diese kleinen Wesen austauschbar wären.




_______________
Alles Liebe
Nancy:)
 
Thema: Rote Kanarien und Leber/Nierenkrankheiten und zurückgebliebene Vögel

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