Hallo Jessy...
Federlinge: (Mallophagen)
Ursache:
Auch bei gesunden Vögeln treten Federlinge auf, befinden sich aber in einem Gleichgewicht mit ihrem Wirt und richten kaum Schaden an.
Bei Krankheit des Vogels aber, besonders bei Schnabelverletzungen und - dadurch bedingt - vernachlässigter Gefiederpflege kann es zu massenhafter Vermehrung der Parasiten kommen.
Federlinge sind flügellose Insekten von etwa 1-3mm Länge und 0,5mm Breite.
Der Kopf ist, im Unterschied zu dem der Laus, breiter als die Brust.
Es gibt viele verschiedene Arten, die jeweils nur auf einer Vogelart in einer bestimmtem Körperregion (Nischenbewohner) leben können.
Auf dem Storch gibt es sogar Federlinge in zwei Farbschattierungen, sowohl weiße als auch schwarze, der Gefiederfarbe angepaßt.
Die Eier der Federlinge heißen Nissen, haben einen Deckel und kleben in Reihen an den Federästen.
Die Entwicklung vom Ei zur Larve dauert 1-2 Wochen, von der Larve zum Federling 3-6 Wochen.
Als Nahrung werden Hautschuppen, Hornsubstanz und manchmal auch Blut aufgenommen.
Diagnose:
Da die Federlinge besonders gern auf der Flügelunterseite in den Federästen der Flugfedern sitzen, muß auch hier nach ihnen gesucht werden.
Findet man keine Federlinge, sollte nach charakteristischen Fraßspuren an den Federn gesucht werden.
Symptome:
Bei massenhaftem Befall leiden die Vögel unter Juckreiz, sind unruhig und benagen ständig das Federkleid.
Behandlung:
Da Federlinge wirtsspezifisch sind, braucht in einer
Voliere nur die Vogelart behandelt werden, auf der die Federlinge nachgewiesen wurden.
Kontaktinsektizide aus der Gruppe der Carbamate oder Pyrethrumderivate werden auf das Gefieder des Vogels aufgetragen.
Die Behandlung sollte nach 10 Tagen wiederholt werden.
Meine persönliche Meinung:
Da ich selbst bereits einmal mit Federlingen bei meinen Birdies zu tun hatte, erklärt das m.E. auf keinen Fall die Tatsache, dass du in der letzten Zeit so viele schmerzliche Verluste unter deinen Vögeln hattest.
Federlinge sind vergleichsweise "harmlos", wenn man sie z.B.
dem Befall der Roten Vogelmilbe gegenüber stellt.
Vermutlich konnten sie sich nur deshalb so rasant ausbreiten, weil einige deiner Vögel ohnehin schon geschwächt waren.
Hoffentlich ist dein TA vogelkundig, denn die Behandlung gegen Federlinge sollte verhältnismäßig unproblematisch sein.
Mein Tipp zur Prophylaxe:
Es ist durchaus sinnvoll, den Vögeln von Zeit zu Zeit ein spezielles, Badesalz ins Badewasser zu verabreichen.
Diese Badesalze wirken abweisend auf Parasiten.
Ich drücke dir die Daumen, dass deine Vögel kompetent behandelt werden und die Todesursache deiner gefiederten Pfleglinge herausgefunden werden kann, damit du nicht mit weiteren Verlusten rechnen mußt.
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Liebe Grüsse
Nancy