Wie erkennen Kanarienvögel das Geschlecht eines anderen Kanarien?

Diskutiere Wie erkennen Kanarienvögel das Geschlecht eines anderen Kanarien? im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Hallo! Ich hab mich das immer schon gefragt und ich hoffe, es ist keine blöde Frage, aber ich kann mir einfach nicht erklären, wie ein Kanari...
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Christinsche

Guest
Hallo!

Ich hab mich das immer schon gefragt und ich hoffe, es ist keine blöde Frage, aber ich kann mir einfach nicht erklären, wie ein Kanari erkennt, "was" sein Gegenüber ist.
Also bei singenden Hähnen ist es ja klar, dass da jeder andere Kanari weiß: "Ok, das ist ein Hahn." Aber wie ist es, wenn mal ein Hahn nicht oder ne Henne auch singt? Mag zwar selten sein, aber bei den Usern hier im Forum, die von singenden Hennen berichtet haben, kann ich mich nicht erinnern etwas von Agressivität des "echten" Hahns gelesen zu haben.
Oder wie ist es, wenn man einfach zwei Kanarien zusammensetzt - mein etwegen während der Mauser - keiner von beiden singt, aber wie wissen sie dann bescheid? Können die das am Aussehen erkennen?
Oder kann es sein, dass sich Kanarien außerhalb der Brutzeit überhaupt nicht für das Geschlecht der anderen interessieren? Während der Brutzeit wäre dass dann ja einfach: Hahn singt & ist aggressiv auf andere Hähne, Henne singt nich und ist evtl. nur auf andere Hennen agressiv.
Bei meinen Kanarien habe ich beobachtet, dass sie sich merken können, wer wer ist. Das ist ja klar, aber wie haben sie das ursprünglich erkannt, als sie die anderen das erste Mal gesehen/gehört haben?

Weiß jemand von Euch vielleicht näheres? Hat jemand Vermutungen, wie das funktionieren könnte?

Wäre dankbar für Antworten!
 
Hallo Chritine!
Woran erkennst Du denn ob Dir ein Mann oder eine Frau gegenübersteht? So ähnlich wird das wohl auch bei Kanarien sein!
 
Ah, Danke Tommi! Sowas in der Richtung hab ich mir schon gedacht. Wenn die sich am Aussehen und der Stimme erkennen, dann ist das für uns Menchen wohl nicht unbedingt sicht-/hörbar!?
 
Hallo Christine!
Christine Karl schrieb:
Wenn die sich am Aussehen und der Stimme erkennen, dann ist das für uns Menchen wohl nicht unbedingt sicht-/hörbar!?
Ganz genau! Abgesehen davon und ausgehend von der Wildform sind die Hähne in der Regel etwas kräftiger gebaut und auch die Farbe ist leuchtender. Dies setzt sich auch bei den vielen Farbschlägen fort und ist wenn man genau hinschaut auch für uns Menschen sichtbar. Sicher klappt dies nicht zu 100%, aber mit etwas Übung geht's schon!
 
ich bin mir da zwar nicht ganz sicher, aber ich denke, das auch kanaris so wie die meisten anderen tiere sicher ne art eigen geruch haben... für den menschen nicht riech bar, aber für die tiere sicher.
und dann auch unterschiedlich, zwischen hahn und henne...
 
Das wird wohl eher über die Optik als über die Nase gehen. Ein Vogelauge ist einem menschlichen Auge stark überlegen, und wer weiß was im UV-Licht noch dazu kommt?
Die Nase ist bei Vögel übrigens nicht so gut ausgelegt.
Gruss Iris
 
ich denke, dass da viel über pheromone funktioniert. das geht beim menschen auch (obwohl wir mittlerweile eher optisch orientiert sind), wenn auch unbewusst. und bei uns ist der geruchssinn ja auch nicht sonderlich gut ausgeprägt.
 
Hallo Iris!
Fleckchen schrieb:
Die Nase ist bei Vögel übrigens nicht so gut ausgelegt.
Wohl noch nie was von Drogenkanarien und Sprengstoffzebrafinken gehört, oder?
Die werden neuerdings auf den Flughäfen zur Luftüberwachung von Dealern und Al Quaida-Schläfern eingesetzt! :+klugsche :D
 
Na die Schnauze, sorry Schnabel möchte ich sehen :)
Gruss Iris
 
Tommi schrieb:
Hallo Christine!

Ganz genau! Abgesehen davon und ausgehend von der Wildform sind die Hähne in der Regel etwas kräftiger gebaut und auch die Farbe ist leuchtender. Dies setzt sich auch bei den vielen Farbschlägen fort und ist wenn man genau hinschaut auch für uns Menschen sichtbar. Sicher klappt dies nicht zu 100%, aber mit etwas Übung geht's schon!

Ahhh, so ist das! :achja: :idee:

Danke!
 
Tommi schrieb:
Hallo Iris!

Wohl noch nie was von Drogenkanarien und Sprengstoffzebrafinken gehört, oder?
Die werden neuerdings auf den Flughäfen zur Luftüberwachung von Dealern und Al Quaida-Schläfern eingesetzt! :+klugsche :D

:hahaha: :hahaha: :hahaha: Das wär der Renner! Stellt Euch mal nen Zollbeamten vor, der hat net nen Hund an der Leine, sondern ne Kanari auf der Schulter! Das is ja auch pracktisch, weil die so klein sind und überall reinkönnen! Ich glaube das sollte echt mal einer dem Beckstein oder dem Schily vorschlagen! Dann gäbs bestimmte ne "Vogelstaffel" ! :D :D :D

*grööööhl* *aufm Boden rumkugel* *Tränen wegwisch*
 
Hi!
Christine Karl schrieb:
Das is ja auch pracktisch, weil die so klein sind und überall reinkönnen! Ich glaube das sollte echt mal einer dem Beckstein oder dem Schily vorschlagen! Dann gäbs bestimmte ne "Vogelstaffel" ! :D :D :D

*grööööhl* *aufm Boden rumkugel* *Tränen wegwisch*
Sicher wäre das eine Super Idee, würde wohl auch gemacht, wenn Kanarien-oder Vögel überhaupt-nicht eine Nase hätten die der Sehkraft eines Grottenolms sehr nahe kommt.
Daher ist es wohl auch ausgemachter Blödsinn hier von "am Geruch" oder gar von Pheromonen zu sprechen!
Vögel sind Augentiere! Schon vergessen?
 
menschen sind auch "augentiere", und trotzdem haben pheromenone ihre wirkung!
es funktioniert bei säugetieren, bei insekten (bei fischen weiss ich es jetzt nicht), warum dann bitte nicht bei vögeln? erklär mir das doch mal!
 
hallo

Ich habe noch eine Idee :+klugsche wie sie das Geschlecht erkennen können...... sie gucken dem anderen unterm Rock, wie man hier so schön sagt.Geht doch prima wenn der andere eine Stange höher sitzt :zwinker: :D

Ne , aber ehrlich habe mir darüber noch keine Gedanken gemacht. Außer einmal wo 2 Hähne zusammen gepaart hatten.Aber da benahm sich der Hahn ja auch wie eine lockende Henne.

es grüßt
 
Hallo Viviane1
viviane schrieb:
menschen sind auch "augentiere", und trotzdem haben pheromenone ihre wirkung!
es funktioniert bei säugetieren, bei insekten (bei fischen weiss ich es jetzt nicht), warum dann bitte nicht bei vögeln? erklär mir das doch mal!
Das wäre ungefähr so wie Dir erklären zu müssen warum ein Blinder nicht sehen kann! Vögel richen sogut wie nichts, wie bitte schön sollten sie dann womöglich noch über größere Entfernungen am Geruch erkennen können ob da nun gerade Männlein oder Weiblein an ihnen vorbeigeflogen ist?
Schaut euch doch mal bitte hier im Forum in dem Thread Rotfütterung das hier an und ihr wisst was Vögel sehen, was unserem Auge verborgen bleibt, wie Iris schon ganz richtig schrieb!
 
Ein wenig kannst du es selbst bei einem Foto einer Digitalkamera sehen, die keinen UV-Filter davor hat. Mit einer normalen Kamera ginge es vielleicht auch noch, aber hier spielt noch die Filmentwicklung mit rein.
Also wenn ich dann rote Blüten fotografiere ärger ich mich über den "Blaustich". Ich habe die Blüte anders gesehen.
Unsere Wellensittiche sehen auch peppiger auf den Digibildern aus, bei den Kanarien kann ich nicht so grosse Unterschiede erkennen, aber gegen einen Vogel ist mein Auge auch eine ziemliche Krücke.
Vögel sind über die Reptilien entstanden, der Teil des Gehirns, der für den Geruchssinn zuständig ist wurde stark reduziert, dagegen der für den optischen Sinn stark vergrößert. Bei Fischen ist das Riechhirn noch stark ausgeprägt, macht aber auch Sinn da im Wasser Gerüche weiter tragen als dies mit sehen möglich wäre (anderes Medium mit stärkerem Brechungsindex).
Und ich glaube Menschen sind ganz froh darüber kaum Pheromone wahrzunehmen, sonst würden sie ihren Eigengeruch nicht so stark übertünchen z.B Parfüm, Deo. usw. Wobei die Wahrnehmung nicht so bewußt ist, es geht ins limbische System und uns ist das Gegenüber eher sympatisch (kann denjenigen halt gut riechen :)).
Gruss Iris
 
@tommi:
offensichtlich hälst du mich für ziemlich einfältig!
nur, leider kannst du deine behauptung nicht wirklich belegen, nein, du kannst irgendwie nur beleidigen! aber egal!

zu deiner tollen verallgemeinerungen "vögel sind augentiere":

max planck institut schrieb:
"Geruchsnavigation bei Vögel
Vögel können an Hand von Gerüchen mit Hilfe atmosphärischer Spurenstoffe aus unbekannten Gebieten zu ihrem Heimatort zurückfinden. Forscher der Max-Planck-Forschungsstelle für Ornithologie stellten jetzt bei Experimenten fest, dass in entfernte fremde Regionen verfrachtete Brieftauben nur dann heimwärts finden, wenn sie riechen können. Tauben mit durchtrennten Geruchsnerven fliegen zwar oft weite Strecken, nähern sich aber nicht der Heimat. Umgekehrt flogen die Tauben auch dann nicht nach Hause, als die Forscher aus ihrer Atemluft durch Aktivkohlefilter die Spurengase entfernten, kombiniert mit einer lokalen Narkose ihres Geruchssinns in der Nase. Tauben, die an einem Ort der natürlichen Umgebungsluft ausgesetzt werden und dann ohne Zugang zur natürlichen Luft an einem entgegengesetzt gelegenen Ort aufgelassen werden, fliegen so ab, als wären sie an ihrem Ursprungsort und nicht am tatsächlichen Auflassungsort. Das langfristige Abschirmen des Windes in der Heimatvoliere bewirkt bei den Tauben das völlige Versagen der Heimorientierung, ein Umlenken oder Umkehren des Windes sogar eine voraussagbare Ablenkung oder Umkehrung der Abflugrichtungen am Auflassungsort. Die Tests ergaben aber auch, dass die Vögel aus ihnen durch frühere Flüge bekannten Gebieten auch ohne Geruchsorientierung nach Hause finden können. Vögel können also Spurengase der Atmosphäre verwerten und daraus ihre Position in Bezug zu ihrem Heimatort ableiten. Ursache dafür sind weiträumige Gradienten in den Proportionsverhältnissen zwischen verschiedenen Spurensubstanzen, deren Richtungen sich am Heimatort aus der Änderung der Proportionen in Abhängigkeit von der Windrichtung ermitteln lassen. Versuche mit Mauerseglern und Staren weisen darauf hin, dass die olfaktorische Navigation auch eine unter Wildvögeln verbreitete Fähigkeit ist, möglicherweise zum Auffinden des engeren Brut- bzw. Überwinterungsareals beim Vogelzug."

das könnte z.b. auch eine erklärung dafür sein, warum manchen leuten vögel direkt in die wohnung zufliegen. da "riecht" es dann wohl wie zu hause...

am thema pheromone arbeite ich noch!
 
Tommi schrieb:
Ganz genau! Abgesehen davon und ausgehend von der Wildform sind die Hähne in der Regel etwas kräftiger gebaut und auch die Farbe ist leuchtender. Dies setzt sich auch bei den vielen Farbschlägen fort und ist wenn man genau hinschaut auch für uns Menschen sichtbar. Sicher klappt dies nicht zu 100%, aber mit etwas Übung geht's schon!

Stimmt, bei meinen Achat-Kanarien hab ich dies auch erkannt.
Ich habe Achat-gelbe, der Hahn hat mehr Gelb als die Henne, das sehe ich bei meinen zum beispiel am brauch ganz gut. :D

MLG,
Matthias
 
Tommi schrieb:
Daher ist es wohl auch ausgemachter Blödsinn hier von "am Geruch" oder gar von Pheromonen zu sprechen!
Vögel sind Augentiere! Schon vergessen?
Ich hab zwar keine Ahnung wie es bei Kanariens genau mit dem Erkennen funktioniert und was da neben Farbe, Größe, Gesang etc. evtl. noch eine Rolle spielen kann, aber Vögel so pauschal zu "Augentieren" zu machen, heißt den Forschungsstand seit den 1980er Jahren zu leugnen.
Google doch einfach mal zum Stichwort "olfactory navigation" oder Durchsuch mal die proceedings der RSPB zu einem Stichwort wie "olfactory impacts on birdlife": 1987 hat man das noch vom Tisch gewischt, heute streitet man sich darüber, ob das geliebte Federvieh mosaic olfactory maps im Nahbereich und stratographic olfactory maps im long distant Bereich benutzt oder ob's umgekehrt ist ... oder wo bei Albatrossen oder Storm Petrels die Riechgrenzen von Di-methylsulfiden (oder wie immer das Zeugs heißt) und anderen Aerosolen liegen ... und welche atmosphärischen Strömungsmodelle welchen Einfluss auf das Wanderverhalten haben.
So einfach kann man das Argument m.E. heutzutage nicht mehr vom Tisch wischen.
OK ... vielleicht haben's unsere Käfigwichtel verlernt
 
Für die Theorie eines eher augen- und ohrenbestimmten Lebewesens, zumindest hinsichtlich der Partnerwahl, spricht meines Erachtens allerdings sehr stark a) der Gesang der männlichen Vögel und b) die bei vielen Vogelarten vorhandenen Farbunterschiede zwischen Männchen und Weibchen (die zu einem Teil sicherlich auch der Tarnung des brütenden Weibchens dienen). Bei Hunden beispielsweise gibt es ja keine Farbunterschiede zwischen den Geschlechtern - die beschnuppern sich halt. Weibliche Vögel suchen sich den Partner aus der am besten singt, der am prächtigsten gefärbt ist... nicht den der am besten "riecht".
 
Thema: Wie erkennen Kanarienvögel das Geschlecht eines anderen Kanarien?
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