Welche Rolle spielt der Standort?

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Werner_Krieger

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Hallo liebe Freunde in Deutschland

Ich möchte mal eine Frage aufwerfen: Welche Rolle spielt der Standort für das Wohlbefinden der Vögel oder gar für die Zuchterfolge?

Ich züchte Kanarien seit über 50 Jahren und stellte in dieser langen Zeit immer wieder fest, dass an bestimmten Orten die Vögel kaum brüten, an anderen Orten jedoch gute Erfolge bringen.
Sicher kennt ihr das auch: Ihr kauft ein Paar, setzt es in den Zuchtkäfig und wartet auf eine gute Brut. Aber es tut sich nichts.
Dann ändert ihr den Standort und plötzlich brüten die Vögel.
Ich habe auch schon Vögel von Züchtern gekauft, die bei diesem Züchter nicht brüteten und er mir diese Vögel billig überlies. Bei mir legten sie sofort los. Oder die umgekehrte Situation: Ich gab Vögel ab, weil sie bei mir nicht brüteten, und beim neuen Besitzer fangen sie sofort an mit Brüten.

Gerade habe ich wieder so einen Fall erlebt: Ich hatte 3 Paare, die ich separat im Käfig züchten wollte, wegen der Vererbung. Obwohl das Wetter super warm warm und die anderen Vögel längst brüteten, tat sich in diesen Käfigen nichts. Dabei war der Standort nach menschlichem Ermessen optimimal. Auf der Terrasse, ausgerichtet nach der Sonnenseite, jedoch geschützt von Winden.
Als es mir zu dumm wurde und ich nicht länger warten wollte, nahm ich zwei Paare heraus und brachte sie bei den Wellensittichen unter. Und das dritte Paar ließ ich im Käfig, stellte diesen aber an einen anderen Platz.
So, was dann geschah, das war verblüffend: Nach zwei Tagen bauten die Weibchen und nach 2 Wochen sassen alle auf Eiern.

Welche Einflüsse sind hier am Werk? Sind es Strahlungen, Wasserardern, elekktromagnetische Wellen oder was sonst könnte dieses Phänomen verursachen?
Hat von euch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüße
Werner
 
hallo

das habe ich auch schon gemerkt. Wenn ich keine Brut haben möchte stelle ich sie ins Zimmer zur Südseite. Auf der fast Ostseite brüten sie jedes Jahr .
Ich denke das es etwas mit dem Sonnenlicht zutun hat. Auf der Südseite würden die Hennen während der Brut ja schmoren. Auf der Ostseite denke ich bekommen sie die Morgensonne, was ja sicherlich angenehmer ist.
Meine haben auch 2 absolute bevorzugte Ecken zum brüten und da muß dann auch das Nest hin. Hänge ich es zuweit wo anders hin , hopsen sie immer in dieser besagten Ecke rum und wollen auch da Nistmaterial ablegen , egal ob es da auch liegen bleibt oder nicht. Wennich sehe das sie wieder in der Ecke sind und so zappelig sind , weiß ich das sie brüten wollen.Hänge dann das Nest dort hin und los gehts.
Meine erste Henne hat dort gebrütet und die weibl. Nachkommen wollen auch in der Ecke brüten. Ich hatte dieses Jahr 3 Nester nebeneinander an dieser Stelle.Sah echt witzig aus. Alle 3 wollten diese Stelle.

Ich habe auch schon mal überlegt ob es auch etwas mit dem Schatten den das Nest und die Henne werfen zu tun haben kann. Je nachdem wo das Nest hängt , wirft es mehr oder weniger Schatten und ist für Feinde besser sichtbar.Die Nester hängen an einer geschützten Wand und werfen auch morgens , wenn die Sonne drauf scheint sogut wie keinen Schatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Werner,

ich bin zwar keine Züchterin, aber soweit ich weiß soll die Morgen-/Vormittagssonne für die Vögel generell besonders anregend wirken.
Sie sollen viel agiler sein, wenn sie so platziert sind.
Das würde sich zur Bruzeit ja auch auswirken.


Auch wir spüren ja die anregende Wirkung des Sonnenlichts.

Das diese vormittags am höchsten ist, hängt mit der (Licht-) Quantenstromdichte zusammen.
Photosynthesemessungen an Pflanzen werden beispielweise zwischen 8:00 und 11:30 Uhr gemacht, weil zu der Zeit die Quantenstromdichte (oder platt gesagt die energetische Strahlung der Sonne) ihr Tagesmaximum erreicht.
D.h. dann ist auch die Photosyntheseaktivität am höchsten.
Alle Stoffwechselvorgänge laufen auf Hochtouren.

Tiere betreiben zwar logischerweise keine Photosynthese, aber auch auf ihren Stoffwechsel wirkt Sonnenstrahlung anregend.

Also wenn Du schreibst
Auf der Terrasse, ausgerichtet nach der Sonnenseite
was heißt das denn? Vormittagssonne oder Nachmittagssonne?
Vielleicht wäre das ja ein Anhaltspunkt.

Viele Grüße zurück nach Neuseeland!
 
Hallo Werner,
die sonnige Ecke auf der Terrasse ist gut einsehbar? Oder ist ein Dach darüber das die Vögel von oben nicht sichtbar sind? Was unterscheidet die Volieren von dem Terrassenplatz?

Esoterische Einflüsse wie Wasseradern dürften bei Kanarien keine Rolle spielen, ob sie das Magnetfeld überhaupt wahrnehmen ist mir nicht bekannt. Es sind ja keine Zugvögel.

In freier Wildbahn sucht sich das Kanarienvogelweibchen sicher auch einen geschützten Platz wo sie ihr Nest baut, damit es Räubern nicht gleich ins Auge fällt. Wieviel von diesem Instinkt noch bei den Zuchtvögeln übrig ist, wahrscheinlich schwer zu sagen.

Ich würde mir die Stellen wo die Weibchen dann doch ein Nest gebaut haben mal genauer ansehen und im nächsten Jahr einfach die Parameter auch an anderen Stellen anbieten, vielleicht wird dann ja dann dort auch gebrütet.
LG Iris
 
Hey Stef, klar doch :gimmefive obwohl ich deine Antwort noch garnicht gelesen hatte :).
LG Iris
 
genauso Mädels meinte ich das auch :D ..............................konnte es nur nicht wissenschaftlich darlegen :~ habe nur auf das Verhalten meiner Weibchen geachtet. Die Kanarien wissen schon durch ihren Instinkt , wo es gut ist zu brüten. Meine ich jedenfalls.
 
Das Verhalten der Vögel zu beobachten und Schlüsse draus zu ziehen ist doch u.a. auch die Vorgehensweise der Wissenschaftler, Hilli, mein Hase! :trost:

So gesehen, hast Du es doch schon fast wissenschaftlich begründet. :zwinker:
 
Hi Werner !!

Nur hier bekommst Du gleich von zwei Biologinnen eine Antwort !! ;) :D

*wasfüreinklasseservice*
 
Vielen Dank für die vielen Antworten!

Ich beantworte mal die gestellten Fragen:

Die Terrasse ist überdacht. Am späten Nachmittag hatte der unterste Käfig ein klein wenig direkte Sonne. Um diese Jahreszeit ist die Sonneneinstrahlung jedoch noch nicht so extrem hoch, sodass die Vögel sicherlich zu dieser späten Stunde nicht zu heiss hatten.

Die Ausrichtung der Käfige war genau nach Norden, bei uns die Sonnenseite. Die Südseite (entspricht bei euch also dem Norden) hat eine Steinwand und die Ostseite bildet das Haus. Also keine Morgensonne!
Im Westen stehen dichte Büsche, die ein sehr geschütztes Gefühl vermitteln und ausserdem ein Windschutz sind.

Einen dieser Käfige stellte ich dann nach dem langen vergeblichem Warten an einer anderen Stelle auf, jedoch gleiche Ausrichtung nach der Sonne und ebenfalls unter einem Dach. Und hier brüteten die Vögel sehr schnell.

Die Voliere ist ebenfalls nach Norden ausgerichtet, halb überdacht und mit einer Schutzecke (drei Seiten geschlossen).
Dass die Vögel in der Voliere mehr Brutlust zeigen, das hat mich nicht verwundert, denn es ist mehr Platz vorhanden und die Unterbringung ist natürlicher. Verwunderlich fand ich vielmehr, dass die Vögel in ihrem gleichen Käfig sofort brüteten, also nur der Käfig an einer anderen Stelle war.
Dieses Verhalten habe ich schon oft in meiner 50-jährigen Züchterpraxis erlebt und nie fand ich eine plausible Erklärung. Deshalb kam ich auf die Idee, dass hier Einflüsse vorliegen, die wir nicht so einfach (mit den Mittel eines Nicht-Wissenschaflers) messen oder sonstwie beurteilen können. Ob das nun esoterisch ist, das möchte ich mal gar nicht behaupten. Denn die Störung durch Magnetismus oder infolge sonstiger Erdstrahlungen ist ja ein Fakt und nicht unbedingt esoterisch. Oder seid ihr da anderer Meinung?
Vielleicht wissen wir auch vieles noch gar nicht. Hat zum Beispiel Beton eine Ausstrahlung, die wir überhaupt nicht spüren, Vögel jedoch schon? All das sind doch eigentlich nur offene Fragen, aber nicht Esoterik.

Ich habe noch eine zweite Voliere, ca. 5 m lang, und hier mache ich auch sehr interessante Beobachtungen. Obwohl der Lichteinfall überall gleich ist (die Voliere ist nach Westen offen), wird in der rechten Ecke niemals gebrütet. Nur ein Meter davon entfernt ist jedoch der Lieblingsplatz für alle Weibchen. Dieser Platz wird immer zuerst belegt. Sonneneinstrahlung absolut gleich wie der andere Platz. Diese nicht benutzte Ecke wäre sogar geschützter, weil es ja die Ecke der Voliere ist und die Südseite und die Westseite eine Bretterwand hat. Der Lieblingsplatz dagegen ist überhaupt nicht geschützt, das Nest hängt an der Wand, vollkommen frei und gut einsichtbar, mit nur einem Anflug-Ast davor. Genau das ist auch in der Ecke der Fall, aber dort hat in 9 Jahren noch kein Vogel gebrütet. Das gibt doch zu denken, nicht wahr?
Ein anderer sehr beliebter Nestplatz ist ganz vorne an der Ecke. Da mußte ich extra ein Brettchen davor machen, damit das brütende Weibchen nicht in der prallen Sonne sitzt und auch ein wenig vor Eulen geschützt ist. Die Sache mit dem Schutzgefühl kann ich also gar nicht bestätigen!

Mir schenkte mal jemand drei Birkenhänflinge (die gibt es hier als Wildvögel, vor ca. 150 Jahren eingebürgert) und diese Vögel schliefen direkt am oberen Draht, obwohl drei Viertel überdacht ist und obwohl viele weitere Versteckmöglichkeiten in der Voliere waren. Ganz überdachen will ich die Voliere nicht, weil die Vögel sehr gerne im Regen sitzen und sich "baden". Ich will ihnen diese natürliche Bademöglichkeit nicht nehmen! Ich ließ sie schließlich wieder frei, denn sie bestanden darauf, direkt am Draht zu schlafen und das ist bei den vielen Eulen, die es bei uns gibt und die Nachts auf Jagd gehen, ein absolutes Todesurteil.
Ich denke, dass die Verhältnisse in einer Voliere die Vögel irritieren kann und sie unter Umständen nicht mehr ihren natürlichen Instinkten folgen können. Wer weiss, was diese Birkenhänflinge bewogen hat, direkt am Gitter zu schlafen? Da müßte man mal herausfinden, wo sie in freier Wildbahn schlafen. Vielleicht sehr hoch in den Baumgipfeln? Und das hatten sie in der Voliere nicht und somit schliefen sie einfach irgendwo am höchsten Platz. Und das war halt zufällig unter diesen Umständen nicht geeignet. Man muss natürlich immer ein großes Fragezeichen hinter solche Behauptungen stellen. Aber ohne Frage bekommt ja schon gleich mal gar keine Antwort!

Liebe Grüße
Werner
 
Hallo Werner,
es ist schwierig Sinnesleistungen zu messen, gerade wenn das Versuchsobjekt sich nicht verbal dazu äußern kann.
Von Zugvögeln und Tauben weiß man, dass sie die Möglichkeit haben sich am Erdmagnetfeld zu orientieren, auch dass sie polarisiertes Licht wahrnehmen (wofür wir Meßapparate benötigen). Man könnte es fast einen inneren Kompass nennen, nur verfügen Nicht-Zugvögel auch über so etwas?
Tiere haben meist eine sehr viel feinere "Antenne" für Umwelteinflüsse als Menschen, bestes Beispiel die Unruhe vieler Tiere vor Erdbeben.
Die Esoterik bezog ich auf die Wasseradern, nicht auf die anderen möglichen Einflüsse.
Die Betonwand speichert vielleicht die Wärme und gibt sie später wieder ab. Aber das kann wohl jemand der mit dem Bauwesen zu tun hat besser beurteilen.
Hatten deine Birkenhänflinge noch eine andere gleichhohe Sitzmöglichkeit als den Draht? Unsere Kanarienvögel streiten sich abends um die höchstmögliche Sitzposition um dort zu schlafen.
Ungeschützte Nistpositionen, anscheinend geht ein Teil des Instinktes in der Gefangenschaft doch verloren, weil sie keinen direkten Kontakt zum Räuber haben. Und somit auch keine Angst davor haben.
Aber direkt in der Sonne brüten, also gibt es auch bei Kanarienvögeln Sonnenanbeter :) oder ist es bei euch so kühl, dass es ein Vorteil für das Weibchen ist an dieser Stelle zu brüten?
Unsere Vögel bekommen hier nur vormittags direkte Sonneneinstrahlung (Ostfenster und in der Wohnung), nachmittags wird die andere Hausseite bestrahlt. Wir hatten eher das Problem die Weibchen vom Dauerbrüten abzuhalten.
LG Iris
 
Hallo Iris

Meine Birkenhänflinge hätten schon die Möglichkeit gehabt, einen geringfügig höheren Standort einzunehmen unter dem Dach. Allerdings wirklich nur sehr geringfügig, etwa 10 cm.
Übrigens waren dies Wildfänge. Diese Vögel sind hier nicht einheimisch und somit nicth geschützt, ebenso wie Stieglitze, Ammern, Stare, Amseln, Singdrossel, Buchfink, Grünfinken. Einen Stieglitz kann man hier für $ 10 (= € 5) bekommen. Auf die Idee, einen Stieglitz oder gar einen noch billigeren Birkenhänfling zu züchten, ist hier noch niemand gekommen. Gelegentlich werden Mischlinge mit Kanarien gezogen. Aber auch das ist sehr selten.
Stieglitzte sind überigens hier sicher häufiger als in Deutschland. Wir sehen sie fast täglich in unserem Garten, wo sie Unkrautsamen und auch viele Blumensamen finden. Selbst in der Millionenstadt Auckland sind Stieglitze einer der häufigsten Vögel in den Vorgärten.

Die Möglichkeit, dass diese Wildfänge natürliche Instinke verloren haben, schließe ich aus. Vielmehr denke ich, dass der Instinkt, so hoch wie möglich zu sitzen, den Instinkt der Vorsicht im "Freien" zu sitzen überlagert hat. Aber das ist nur meine Vermutung.

Zu meinem Weibchen, das in der Sonne saß: Nein, bei uns wird es extrem heiss. Wir leben am 35. Breitengrad, das entspricht der Lage von Marokka oder Tunesien. Die Sonne ist so heiß, dass man im Hochsommer wirklich nur für einige Minuten die direkte Einstrahlung aushalten kann, selbst wenn die Lufttemperatur stets relativ angenehm ist und kaum 30° überschreitet. Das kommt von der Insellage und dem ständigen kühlen Wind vom Meer. Aber die Sonne ist trotzdem extrem stark. Ich vermute, dass dieses Weibchen entweder das Nest verlassen hätte oder tatsächlich gestorben wäre, wenn ich ihr keinen Schatten gemacht hätte. Dass sie bewußt die Sonne aufgesucht hat, das kann ich also kaum annehmen. Ich muss allerdings betonen, dass der Nestbau schon im zeitigen Frühling begann und zu dieser Zeit ist die Sonne natürlich noch erträglich. Aber sie baute auch dann in der zweiten Brut noch an diesem einmal bevorzugten Platz weiter.

Diesen Thread habe ich eigentlich mit dem Hintergedanken angefangen, auf bisher noch unbekannte Einflüsse in Bezug auf das Wohlbefinden bezüglich des Standortes aufmerksam zu machen. Eventuell sogar ein wenig "Forschung" zu betreiben, indem man ähnliche Fälle sammeln könnte und dann - hoffentlich - vielleicht einige Rückschlüsse ziehen könnte.

Da mir solche eindeutigen Einflüsse von bestimmten Standorten schon öfters aufgefallen sind, nehme ich mal an, dass es Dinge gibt, die wir einfach noch nicht wissen. Weder wissenschaftlich, noch aus einer ausreichenden Erfahrung heraus.
Ich werde auf jeden Fall im nächsten Jahr noch einmal den gleichen Versuch vornehmen und bin gespannt, ob bei diesem Standort dann wieder dasselbe schlechte - bzw. gar kein - Zuchtergebnis vorliegt.
Damit weiss ich zwar immer noch nicht die Ursache, jedoch würde sich der Verdacht verhärten, dass irgend etwas mit diesem Standort nicht in Ordnung ist. Bisher, mit diesen drei Paaren, könnte es ja immer noch reiner Zufall sein.

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo Werner,
das mit dem verlorenen Instinkt bezog ich auf die Kanarienvögel. Wenn die Birkenhänflinge Wildfänge waren, hätte ich sie auch frei gelassen.
Stieglitze kommen langsam auch in Deutschland mehr in die Innenstädte, wir können hier auch welche in den Gärtern beobachten, dafür treten aber weniger Sperlinge auf.
Vielleicht hast du eine Belichtungsmeßgrät, wie man es zum fotografieren benutzt, und mißt damit mal die Lichtintensität der einzelnen Orte, wo du überall Nester aufgehängt hast.
Wenn du dich für wissenschafltiche Literautr in dieser Richtung interessierst, versuch mal hier deine Suchbegriffe einzugeben. Das ist eine Datenbank die medizinische und naturwissenschaftliche Zeitschriften durchsucht. Wenn man Glück hat kommt man sogar kostenlos über das Internet an die Fachartikel, aber das ist von Zeitschrift zu Zeitschrift verschieden und hängt auch vom Alter der Artikel ab. Und Englisch sollte für dich ja kein Problem sein.
LG Iris
 
Hallo Fleckchen

Ich habe mal mit dem Fotoapparat die Lichtwerte gemessen und kaum Unterschiede festgestellt.
Wenn das Licht einen so großen Einfluss hätte, dann würden doch kaum Vögel im Zimmer brüten!
Bei uns ist das Licht um Einiges stärker als in Deutschland. Selbst wenn ein Käfig unter einem Vordach hängt, dann ist der Lichtwert immer noch bedeutend höher als im Zimmer. Und früher züchtete ich in Deutschland nur in Innenräumen. Da war die Lichtstärke gar nicht mit unseren Werten im Freien zu vergleichen! Trotzdem brüteten meine Vögel alle Jahre reichlich.
Ich zweifle nicht an, dass das Licht einen gewissen Einfluss hat. Aber ich zweifle an, dass dieser so stark ist, dass überhaupt keine Brutlust aufkommt, wie das bei meinen Vögeln der Fall war.
Deshalb hatte ich ja auch die Idee, dass es noch viele nicht bekannte Einflüsse geben könnte. Aber weil sie nicht bekannt sind, können wir davon keine Ahnung haben, das ist ja klar. Aber könnte man nicht solche extremen Fälle sammeln und dann vergleichen und auf diese Weise empirisch auf mögliche Hinweise kommen?

LG
Werner
 
Hallo Werner,
deswegen hatte ich dir ja auch den Link von pubmed gegeben, damit du mal in der wissenschaftlichen Literatur stöbern kannst.
Natürlich brüten die Kanarienvögel auch in Räumen, sonst hätten wir ja keine Junge dieses Jahr gehabt :zwinker: .
Gib mal "canary breeding" in pubmed ein, bei mir ergab es 41 Artikel (allerdings auch welche mit Ziegen). Ok, die Artikel mit neuronalen Hintergrund könnten für einen Hobbywissenschaftler ziemlich trocken sein, aber wer weiß, vielleicht auch nicht. Es geht viel um den Gesang, da er sich halt nun mal einfach messen läßt, aber auch um Hormone.
Z.B. dieser Artikel könnte für deine Fragestellung sehr interessant sein (wenn man noch daran kommt, 1975 dürfte in den Archiven gelandet sein).
LG Iris
 
Hallo Werner,
vielleicht hast du ja Glück, guck mal hier , könnte aber sein das es nur die Zusammenfassungen der Artikel sind.
LG Iris
 
Danke Iris für die interessanten Links, da hast du mir ja reichlich Lesestoff gegeben!

Übrigens glaube ich schon auch, dass vielleicht die Tageslänge eine Rolle mitgespielt hat. Allerdings sind bei uns die Wintertage viel länger hell als bei euch. Im Juni fangen üblicherweise die Vögel an, brutlustig zu werden. Schätzungsweise ist der Juni bei uns 2 Stunden länger Tag als bei euch der Dezember. Ich habe immer die größte Mühe, die Vögel bis Mitte oder Ende Juli hinzuhalten. Im August haben wir regelmässig Junge im Nest.
Die Tagesdauer mit in Betracht zu ziehen ist also bei uns ein wenig schwierig.
Ich werde im nächsten Jahr auf jeden Fall auf diese Dinge nochmals besonders auchten und wieder ein paar Versuche machen, denn die Zusammenänge interessieren mich sehr.

Schöne Grüße
Werner
 
Hallo Werner,
wir haben es dieses Jahr mit Abdecken so hinbekommen, das der Brutbeginn am 19.März (Josefstag) erst richtig losging.
erich (auch fleckchen)
 
Hallo Werner,
na ja die Tageslängen waren unter Laborbedingungen und kamen wohl eher den Verhältnissen auf den Kanarischen Inseln nahe, das liegt ja etwas näher am Äquator als unser beider Wohnort :).
Oder deine Kanarienmännchen haben an den anderen Stellplätzen der Käfige betörender für die Weibchen gesungen, das sie dort mit dem Brüten begonnen haben.
Beobachte einfach weiter, vielleicht machst du dir auch jeweils ein paar Notizen wie z.B. Temperatur zu unterschiedlichen Tageszeiten, Wetter usw. alles was vielleicht relevant sein könnte (der Mensch vergißt sehr schnell wieder).
Der Lesestoff ist bestimmt keine leichte, unterhaltsame Lektüre, aber vielleicht was für ein Schattenplätzchen im Garten, bei euch dürfte es ja langsam auf Sommer zugehen.
LG Iris
 
Thema: Welche Rolle spielt der Standort?
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