Dominikanerwitwe

HI

Kann mir Irgendwer Tipps über Haltung und Zucht der Dominikanerwitwe geben?
Wäre jedem sehr dankbar.

MFG Florian

hi florian

ich hatte die gleiche frage wie du, hab sie nur versehentlich ins falsche forum geschrieben

ich habe überhaupt keine ahnung von diesen arten, deshalb wollte ich mal fragen ob alle arten so einen langen schwanz haben wie die strohwitwe?

finde auch leider nichts in meinen büchern.

Hallo Sabine und Florian,
ich halte Dominikaner- und Strohwitwen. Sie sind beide recht anspruchslos in der Haltung, aber fast nicht zu züchten. Meine Witwen waren bis letzte Woche noch in der Freivoliere und haben sich dabei wohl gefühlt. Ernährt werden sie bei mir wie afrikanische Prachtfinken und können mit diesen auch ohne Probleme zusammen gehalten werden. Da die Männchen mit ihrem Schwanz recht groß wirken, dominieren sie im Schwarm gegenüber den Prachtfinken. Die Dominikanerwitwe ist Brutschmarotzer bei Wellen- und Grauastrild, die Strohwitwe beim Veilchenastrild. Und da haben wir das Problem. Schon die Wirte sind nicht gerade leicht zu züchten. Hat man da ein gutes Zuchtpaar, muss man das Glück haben, dass Schmarotzer und Wirt gleichzeitig in Brutstimmung geraten und in der im Vergleich zur Natur recht übersichtlichen Voliere der Wirtsvogel nicht die Brut beendet, wenn die Witwe zum Legen auf dem Nest war. Zusätzliches Problem: Die männlichen Witwen tragen ein Brut- und ein Ruhekleid. Letzteres gleicht dem des Weibchens vollkommen. Das heißt, mancher als Weibchen gekaufte Vogel zeigt sich später als Männchen. Das kann noch nach fast einem Jahr passieren. Fast alle Witwen haben im Brutkleid einen langen Schwanz. Ausnahme: Atlaswitwe (= Atlasfink oder Stahlfink). Außerdem sind, soviel ich weiß, alle polygam, d.h. pro Männchen mindestens zwei, besser drei oder vier Weibchen (s´ist halt so). Literatur: Horst Bielfeld - Weber, Witwen, Sperlinge – Ulmer Verlag. Ist schon alt (1976), aber ich kenne nichts Neueres.
Gruß Reiner

Hi Reiner

Ich dachte schon es meldet sich keiner mehr.
Deswegen bin ich dir sehr dankbar.
Wie groß ist deine Voliere?
Wieviel Prachtfinken hast du mit den Witwen noch reingesetzt?
Und wieviel Witwen hast du drin?

MFG Florian

Hallo Reiner ..ja das buch ist zwar alt aber sehr informativ habe da sehr viel draus gelernt ..und es behndelt viele arten das ist schön sehr gut geschrieben ...und was neueres habe ich auch noch nicht gefunden

liebe grüsse Lanzelot

hallo

ich wollte ja nicht unbedingt züchten.

ich finde nur das federkleid so schön.

sind denn witwen schwer zu bekommen und könnte ich sie mit goulds, schmetterlingsfinken, gemalte astrilden, ringelamadinen ,senegalamaranten zusammen setzen ?

was bezahlt man im durchschnitt dafür?
(fragen über fragen )

Hallo Sabine und Florian,
ich halte derzeit 1,0 Strohwitwe und 1,2 Dominikanerwitwen und beide Arten schon mit den verschiedensten Prachtfinken und kleinen Weichfressern zusammen gehalten. Insofern dürfte es bei Dir, Sabine, keine Probleme geben. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sich bei mir nach dem Winter nicht herausstellt, dass ich 3,0 Dominkaner habe. Von den Strohwitwen habe ich schon vor ca. 10 Jahren einmal 1,3 gehalten, auch da ohne Probleme und ohne Zuchterfolg. Allerdings kamen die Veilchenastrilde auch nie richtig in Brutstimmung. Meine Außenvoliere ist 5,5x2x2 m. Im Moment sind die Vögel in einer meiner Innenvolieren mit 2x2x2m. Dominikaner-, Paradies und Atlaswitwen gibt es sozusagen „ an jeder Ecke“. Selbst in einem Zoogeschäft in der Darmstädter Innenstadt habe ich sie schon gesehen. Der Preis sollte m.E. nicht über 35.- DM pro Tier liegen. Strohwitwen sind, wie Königswitwen, eher selten. Vor kurzem hatte noch Herr Scholz aus Ludwigsburg 1,0 Strohwitwe zu verkaufen. Auf einer Vogelbörse in Gießen habe ich ein angebliches Paar Strohwitwen gesehen. Das Weibchen war allerdings eine Dominikanerwitwe. Also Vorsicht! Am besten ein Foto oder ein Bestimmungsbuch zum Kauf mitnehmen (Bei Herrn Scholz allerdings nicht nötig, der ist in Ordnung).
Viele Grüße Reiner

Habe mir jetzt 1,2 Dom. Witwe gekauft
Und als Wirtsvögel 2,2 Grauastrilde und 1,1 Wellenastrilde.

MFG Florian

@reiner
danke für die infos


@florian
wäre schön wenn du hier dann deine erfahrungen reinschreibst. das würde mich interessieren ob es mit den wirtsvögeln auch so geklappt hat.

Wenn es was Interessantes gibt werde ich berichten.
Aber Zuchtversuche mache ich erst im Sommer.

Mfg Florian

Hallo Leute,

auf der diesjährigen DKB-Meisterschaft hat eine geschlossen beringte 1,0 Dominikanerwitwe gestanden. Sie soll nach Aussagen des Züchters von Dreifarbigen Papageiamadinen aufgezogen worden sein.

MfG
Joachim

Hallo zusammen,
ich habe heute für mein einsames Strohwitwenmännchen 3 Weibchen bekommen. Veilchenastrilde sind schon seit 2 Monaten da. Im Sommer hoffe ich auf Zuchterfolge.
Gruß Reiner der Optimist

Hallo zusammen,
ich will kurz von meinen Strohwitwen berichten. Meine Zuchtgruppe besteht jetzt aus 1,3 Tieren. Das Männchen kam im Winter in die Mauser und verlor seinen Strohschwanz. Auch das schwarze Halsgefieder wurde bräunlich. Trotzdem konnte man ihn noch gut von den Weibchen unterscheiden. Jetzt hat er wieder seine Schwanzfedern und der Hals färbt sich schwarz. Leider bleiben aber helle braune Punkte, so dass er nicht mehr so schön ist, wie vor der Mauser. Dasselbe habe ich auch schon bei Atlaswitwenmännchen erlebt, die nach der ersten Mauser nie mehr das stahlblaue Gefieder bekamen, das sie vorher hatten. Zwischen den Strohwitwen und dem Pärchen Veilchenastrilden, die in der Voliere als potentielle Wirte mitfliegen, besteht zwar Frieden, aber keiner interessiert sich für den anderen. Ich hoffe, dass alle 6 bald in Brutstimmung kommen.
Gruß Reiner

Strohwitwen

Hallo Reiner,
was du da vorhast, ist ein schwieriges, wenn nicht unmögliches Unterfangen.
Ich habe diese Zuchtversuche schon vor 16 Jahren mit Stroh- und Königswitwen unternommen, bis heute und herausgekommen ist nichts.
Das größte Problem sind die 0,1 der Witwen, sie sind allgemeinen große Eierfresser. Sie untersuchen jedes Nest, aber nicht um bei den Wirtsvögeln Eier abzulegen, sondern um sich der Eier im Nest zu bemächtigen.
Nur Prachtfinken die ihren Nestbereich energisch verteidigen, haben eine Chance ihre eigene Brut hoch zu bekommen.
Dazu gehören alle Prachtfinken.
Bei mir haben sogar die 0,1 Dominikanerwitwen die Kanariennester ausgeräubert.
Wohl gemerkt, dieses Verhalten hat nichts mit mangelnder Ernährung zu tun, sondern ist im Brutverhalten der Witwen begründet, auch wenn es auf den ersten Blick nicht logisch erscheint.
In "Weber und Witwen" von Karl Aschenborn wird einiges beschrieben. Diese kleine Büchlein ist ein "Muß" für jeden der sich mit der Materie beschäftigt. ISBN3 7907 0120 3
Es wird viele die sich mit Zucht von Witwen beschäftigen, einige Illusionen nehmen.
Und es kostet nicht die "Welt".
Trotzdem viel Glück und halte mich mit den Fortschritten bei deinen Zuchtversuchen auf dem Laufenden.
Ich beschäftige mich auch schon seit 2 Jahrzehnten mit Witwen und Webern.
Und noch etwas wichtiges hätte ich fast vergessen:
Um die Witwen permanent in Brutstimmung zu halten,
gebe ich ihnen das ganze Jahr über Keimfutter.
Wenn ich also merke, daß die Witwen mit der Mauser ins Ruhekleid beginnen, gebe ich verstärkt Keimfutter und viel Grünzeug.
Sie mausern dann direkt in ein neues Prachtgefieder.
Es schadet ihnen nichts. Mein ältestes Strohwitwenmännchen erreichte ein Alter von 18 Jahren, ohne nur einmal ins Ruhekleid zu mausern.
Das hilft zumindest, um immer wenn die Wirtsvögel, wie Granat- und Veilchenastrilde mit dem Nestbau beginnen, auch brutbereite Witwen zu haben, da ja die Ruheperiode wegfällt.
Ich hoffe, ich habe dir in sofern geholfen, das du etwas unabhängiger von der Brutperiode der Witwen wirst, da sie ja kein Ruhekleid anlegen.
Übrigens sind Witwen erst im 2. Jahr brutreif, sie mausern dann erst ins Prachtgefieder.
Daher, alle Witwen die wir im Prachtgefieder kaufen, sind mindestens 2 Jahre alt.
Dafür erreichen sie dann aber auch ein beträchtliches Lebensalter.
Gruß
Siegfried