Hallo Manuel!
Ein ganz herzliches Willkommen noch bei uns Langflügeln!!
Maren hat Dir ja schon ein paar Tipps gegeben! Ich kann mich auf jeden Fasll nur anschließen, gleich zwei Mohrenköpfchen zu nehmen, da Papageien Schwarmtiere sind und bei Alleinhaltung Verhaltensstörungen entwickeln können, die sich im Rupfen und Schreiern äußern können.
Optimal wäre es nicht nur ein artgleiches, sondern auch ein gegengeschlechtliches, also echtes Pärchen zu nehmen.
Und das zwei Tiere schlechter zahm werden/ sind als ein Tier zu halten, kann ich vehement widersprechen! Ganz im Gegenteil, es liegt an ganz an euch, wieviel ihr mit ihnen spielt, euch mit ihnen beschäftigt. Denn als Dank werden sie euch sicher gerne in ihrem kleinen Schwarm aufnehmen!
Die von Dir angesprochenen Unterschiede zwischen einer
Handaufzucht (wenn dann bitte zur Teilhandaufzucht tendieren) und einer Naturbrut kannst Du in folgendem Link gut nachlesen
Klick hier
Und nachfolgend siehst Du noch ein paar Tipps, die unsere Manu mal zusammengetragen hat
, die Dir sicher hilfreich sein werden:
Tipps zur Haltung !
Ich habe hier einige wichtige Punkte zusammengetragen, die mir für die erfolgreicher Haltung von Langflügelpapageien wichtig erscheinen.
Es ist allerding nur stichpunktartig zusammengefasst, weshalb ich empfehle, sich mit dem Thema Papageienhaltung intensiver zu beschäftigen und auch Bücher zur Rate zu ziehen und das Internet als Informationsquelle zu nutzen. Einige Buchtipps zum Thema Langflügelpapageien findet Ihr am Ende.
Paarhaltung:
Um richtig glücklich zu sein, brauchen Langflügelpapageien, wie alle anderen Papageien auch, einen arteigenen Partner.
Bitte haltet diese intelligenten Vögel nicht einzeln, da der Mensch nie den arteigenen Partner ersetzen kann .
Mit einem richtigen Partner kann der Papagei seine arteigenen Verhaltensweisen ausleben und es ist wirklich wunderschön, die Tiere dabei beobachten zu dürfen.
Vor allem aber hat ein Zweitvogel immer Zeit für seinen Partner, rund um die Uhr, da er nicht einkaufen fährt oder zur Arbeit muss !
Am besten hält man zwei gegengeschlechtliche Tiere, da hier die wenigsten Unverträglichkeiten vorkommen.
Da man bei vielen Papageienarten rein äußerlich keinem Geschlechtsunterschied erkennen kann, ist es sinnvoll, das Geschlecht mittels
DNA-Test bestimmen zu lassen.
Dafür braucht man heutzutage nur eine frisch gezupfte Feder an ein entsprechendes Labor per Post zu schicken und bekommt dann meist nach einer Woche das Ergebnis mitgeteilt.
So ein Test kostet um die 16 Euro.
Einzeln gehaltenen Papageien neigen sehr häufig zu Verhaltenstörungen, wie z.B. dass Rupfen, Schreien oder Beißen, welche nur sehr schwer wieder in den Griff zu bekommen sind.
Lasst es erst gar nicht so weit kommen und gönnt Euren Vögeln einen Partner.
Die Vögel werden es Euch danken .
Unterbringung:
Die Zimmervoliere/Käfig sollte möglichst geräumig sein und von der Größe her die Mindestanforderungen der einzelnen Papageienarten erfüllen.
Diese Maße könnt Ihr in den einzelnen Steckbriefen der Langflügelpapageien nachlesen. Für Mohrenkopfpapageien empfiehlt man als Mindestgröße L 1,0 x B 1,0 x H 0,5 m (0,5 m² Grundfläche), größer ist natürlich immer besser!!
Die
Voliere/Käfig stattet man am besten mit unterschiedlich starken Naturästen aus.
Auch Seile aus Sisal oder Hanf werden gern zum Sitzen und Hangeln angenommen.
Zusätzlich kann man gutes Papageienspielzeug aus Holz oder Acryl anbieten.
Als Einstreu für den Boden eignet sich grober Vogelsand oder Buchenholzeinstreu.
Bei der Verwendung von Buchenholzeinstreu bitte in einem separatem Napf Sand/Grit anbieten, da Vögel diesen zur Verdauung brauchen.
Natürlich kann man Langflügelpapageien auch in einer Außenvoliere mit beheizbaren Schutzraum halten.
Futter:
Als Basis bietet man den Langflügelpapageien ein gutes, reichhaltiges
Papageienfutter an, welches idealerweise aus Kadi, Paddyreis, Weizen, Hafer, Buchweizen, Glanz, verschied. Hirsesorten, Kiefernsamen und wenig
Sonnenblumenkernen bestehen. Auch Melonenkerne, Mais und getrocknet Früchte wie z.B. Hagebutten, Rosinen usw. können darin enthalten sein.
Dieses Futter sollte keine Erdnüsse mit Schale enthalten, da Papageien davon Aspergillose ( Schimmelpilzerkrankung) bekommen können.
Wenn man auf Erdnüsse nicht verzichten möchte, verfüttert man am besten ungesalzene Erdnüsse, die für den menschlichen Verzehr gedacht sind, wie z.B. ungesalzene Erdnüsse von Ültje.
Dazu sollte man täglich Frischfutter in Form von Obst, Gemüse, Wildkräuter und Wildfrüchte anbieten. Das Frischfutter sollte vorher gewaschen, bzw. geschält werden, da viele Obst- und Gemüsesorten gespritzt sind.
Nicht gefressenes Frischfutter bitte nach einigen Stunden entfernen, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Geeignetes Obstsorten:
Ananas, Apfel, Banane, Birne, Blaubeere, Brombeere, Erdbeere, Granatapfel, Heidelbeere, Himbeere, Holunderbeere, Johannisbeere, Stachelbeere , Kiwi, Litschi, Melone, Mandarinen, Orange, Weintrauben, Papaya.
Aprikosen, Mango, Mirabelle, Nektarinen, Pfirsich, Pflaumen und Kirschen sollten nur ohne Kerne verfüttert werden.
Geeignetes Gemüse:
Endivien, Erbsen, Feldsalat, Fenchel, Gurke, gekochte Kartoffeln, Kopf -und Blattsalate, Mais, Möhre, Paprika, Radieschen, Rettich, Rote Beete, Rucola, Tomate, Zucchini.
Einheimische Wildkräuter u. Früchte zum Selbstsammeln:
Gänseblümchen, Hirtentäschelkraut, Huflattich, Löwenzahn, Spitzwegerich,
Vogelmiere , Beberitze, Eberesche(Vogelbeere), Feuerdorn, Hagebutten, Schlehe, schwarzer Holunder, Sand und- Weißdorn.
Bitte nicht an stark befahrenen Straßen ( Abgase) und Feldern sammeln, wo Pestizide zum Einsatz kommen.
Man sollte den Vögeln auch regelmäßig frische Zweige, gern mit Knospen und Blättern, anbieten.
Daran können die Vögel ihr Nagebedürfnis stillen und nehmen dabei zusätzliche Vitamine auf.
Täglich frisches Wasser und ein Kalk/Mineralstein runden die Ernährung ab.
Nicht erlaubtes Futter:
Gewürzte Nahrungsmittel ,Kuchen, Süßigkeiten, Schokolade, Avocados, Erdnüsse mit Schale.
Salate am besten nur aus dem eigenem Garten oder aus biologischen Anbau anbieten, da Salat aus herkömmlichen Anbau meist sehr viel Nitrat enthält ( durch die Düngung), was für die Vögel ungesund ist.
Vor allem gesalzenen Speisen sind für die Vogelnieren schädlich !
Vogelkauf:
Am besten erwirbt man einen Langflügelpapagei bei einem guten Züchter.
Dort bekommt man die Tiere meist auch wesendlich billiger, als im Zooladen.
Der Vogel sollte einen aufgeweckten, munteren Eindruck machen. Der Po darf nicht mit Kot verschmutz sein, da das ein Anzeigen für Durchfall sein kann.
Auch die Nasenlöcher und Augen sollten sauber und trocken sein. Das Gefieder sollte lückenlos und glatt sein.
Keinesfalls sollte der Vogel aufgeplustert und apathisch dasitzen.
Wichtig ist auch, dass der Vogel ordnungsgemäß beringt/gechipt ist und beim Kauf ein Herkunftsnachweis mitgegeben wird, da Ihr diesen zur Anmeldung des Vogels braucht, weil Langflügelpapageien in Deutschland meldepflichtig sind.
Meist ist die untere Naturschutzbehörde für die Anmeldung zuständig. Im Zweifelsfall kann auch der Amtsveterinär Auskunft geben, wo Ihr den Vogel melden müsst.
Nachzuchten sind generell geschlossen beringt, während Wildfänge offen beringt sind.
Ich möchte Euch an dieser Stelle bitten, keine Wildfänge zu erwerben. Diese Tiere werden aus der Wildbahn geraubt und allein beim Transport stirbt ein Großteil der Tiere.
Danach müssen sie eine mehrwöchige Quarantäne durchlaufen, wo sie mit Medikamenten vollgestopft werden. Diese Vögel sind oft traumatisiert und brauche sehr lange, bis sie vertrauen zum Menschen fassen, viele bleiben auch lebenslang scheu.
Freiflug:
Man sollte den Langflügelpapageien auch täglich zusätzlichen Freiflug gönnen, damit sie auch mal eine größere Runde drehen können, schließlich sind Vögel zum fliegen geboren.
Dabei hat es sich bewährt, einen separaten Kletterbaum anzubieten, worauf die Papageien landen und toben können.
Hinweise zu Gefahren im Haushalt findet Ihr hier.
Baden:
Man sollte den Papageien möglichst eine Badegelegenheit anbieten.
Dazu kann man eine Edelstahlauflaufform, ein Katzenklo oder einen großen Blumentopfuntersetzer verwenden.
Manche Vögel lassen sich auch lieber mit einer Blumenspritze abduschen.
Bitte die Blumenspritze nach Gebrauch reinigen und trocknen lassen, damit sie nicht verkeimt.
Vorbeugend kann man auch ein paar tropfen Apfelessig dem Spritzwasser beifügen.
Luftfeuchtigkeit:
Da alle Langflügelpapageien aus tropischen Gebieten stammen, sollte die Luftfeuchtigkeit möglichst 60% betragen.
Die Luftfeuchtigkeit könnt Ihr leicht mit einem Hygrometer nachmessen, welches Ihr ab ca. 6 Euro in der Terraristikabteilung größerer Zooläden kaufen könnt.
Fehlende Luftfeuchtigkeit kann man gut mit einem Luftbefeuchter anheben. Auch ein Zimmerbrunnen kann helfen.
Tierarzt:
Wenn Ihr bemerken solltet, dass irgendetwas mit Eurem Vogel nicht stimmt, dann zögert bitte nicht mit dem Besuch eines Tierarztes.
Vögel verbergen ihr Krankheiten so lange wie möglich, weshalb viele Krankheiten meist schon fortgeschritten sind, wenn sie bemerkt werden.
Der Tierarzt sollte vogelkundig sein, da „normale“ Tierärzte sich mit Vögeln meist nicht sonderlich gut auskennen, weshalb es dann oft zu Fehldiagnosen kommt.
Zucht:
Um Papageien züchten zu dürfen, braucht man in Deutschland eine Zuchtgenehmigung. Ohne diese macht man sich strafbar und bekommt keine Ring, um die Tiere ordnungsgemäß beringen zu können.
Eine Zuchtgenehmigung könnt Ihr beim zuständigen Veterinäramt beantragen.
Danach besucht Euch der Amtsveterinär bei Euch Zuhaus, er schaut sich den Quarantäneraum und die Unterbringung der Tiere an und prüft mündlich Euer Wissen als zukünftigen Züchter.
Sollten sich noch weitere Fragen ergeben, immer her damit!
Aber erstmal viel Glück bei der Suche nach einem geeigneten Pärchen!