Beißender Mohrenkopf

Diskutiere Beißender Mohrenkopf im Forum Langflügelpapageien im Bereich Papageien - Wer kann mir helfen? Ich habe zwei Mohrenköpfe (Geschlecht unbekannt), die beide zahm sind. In letzter Zeit hat einer diese Vögel schon mehrfach...
Eifersucht ist EIN Grund für Beissattacken. Rangordnungsambitionen aber sicher ein häufigerer.
Je klarer die Rangverhältnisse geklärt sind, umso entspannter ist der Umgang miteinander für Mensch und Vogel. Eine geregelte "Hackordnung" hat nichts mit "Erziehung" im Sinen von Hundeerziehung zu tun. Dem Papagei kommt es entgegen, wenn klare Verhältnisse herrschen und ich sehe nichts negatives darin, darauf zu achten, dass der Mensch dem Vogel als ranghöheres Schwarmmitglied erscheint. Der Rang an sich sagt nichts über freundschaftliche Beziehungen aus. Die können unabhängig davon vorhanden sein oder nicht.
Einem Vogel, der die "Vorgestztenfunktion" des menschlichen Partners akzeptiert, kann man viel mehr Freiheiten einräumen, als einem, der sich für den Boss vom ganzen hält.
Ich kann daher beim besten Willen nicht nachvollziehen, welchen Sinn es machen soll, den Vogel sämtliche von ihm initiierte Konflikte gewinnen zu lassen.
Das ist werder besonders natürlich, artgerecht oder dem Zusammenleben dienlich.
Meine Hauspapageien sind mir absolut herzlich zugetan, vertrauen mir voll, auch in kritischen Situationen, akzeptieren aber auch meine höhere Rangposition.
Das hat auch unmittelbar nützliche Konsequenzen. Beim Tierarzt kann ich die Vögel in jeder beliebigen Position fixieren, ohne Handschuhe zu benötigen oder heftige Gegenwehr zu erzeugen. Jeder andere, auch meine von beiden geliebte aber rangniedere Ehefrau hat in so einer Situation mit heftigen Abwehrbissen zu rechnen.
 
Der Rang an sich sagt nichts über freundschaftliche Beziehungen aus.
Das hast du schön geschrieben, Ingo :zustimm:.

Ich habe ebenfalls das Gefühl, dass mir meine Krummschnäbel nach wie vor freundschaftlich und freudig begegnen, auch trotz meinem wohl höheren Rang :).

Eine geregelte "Hackordnung" hat nichts mit "Erziehung" im Sinen von Hundeerziehung zu tun.
Das stimmt, mit Hundererziehung ist das wirklich nicht unbedingt vergleichbar, auch wenn wir hier im Froum auch bei Vögeln schnell von Erziehung reden. Hackordnung ist da eigentlich wirklich zutreffender :prima:.

Wobei ich auch zu meiner Hundin ein freundschaftliches Verhältnis haben und sie mich ebenfalls wirklich liebt, was man einfach spürt...dies ebenfalls trotz Hundeerziehung, die sie halt durchlaufen musste :).
Ist halt sicher auch eine Frage, wie man dabei vorgeht :zwinker:.
 
Also meine vier Mohren haben von Anfang an Erziehung genossen:

Mit einem deutlich vom freundlich gesinntem abweichendem "Nein" wird verbal ganz klar artikuliert, was wir nicht wünschen. Dazu kommt die umgehende Bestrafung durch Wegsetzen vom zerstörten Gegenstand in ihr eigenes Reich (Spielzeug, Kletterbaum, auch mal die Voliere bei hartnäckigen, sich wiederholenden Aktionen) Allerdings lasse ich die Volierentür auf, das hat immer gereicht, um einen vor Zorn blitzenden Papageien darauf aufmerksam zu machen, dass dies sein Bereich ist. In meinem Bereich dulde ich dieses Verhalten nicht!
Beissen wird grundsätzlich ignoriert, man braucht halt ein dickes Fell (oder dicke Hornhaut an den Händen :zwinker:) um nicht los zu brüllen, woran der Papagei noch viel mehr Freude hat.
Das stellt bei uns ausnahmslos bisher kein Problem da.
Ich empfinde die Erziehung eines Papageien als sehr, sehr wichtig. Und bei einer bestehenden guten Basis zum Menschen, stellt sie auch kein Problem da. Papageien nehmen einem gar nicht so viel übel, wie man immer denkt, habe ich festgestellt. Dafür sind sie viel zu klug und freuen sich viel mehr über Löbchen und Spielen, als über Gemecker und unausgeglichene Halter.

Über das Thema "Beissen" denke ich schon, dass man vielen Bissen einfach entgehen kann, wenn man den Vogel kennt und weiß, wann man ihn zu sehr bedrängt. Sozusagen ist man es oftmals selbst Schuld.
Unsere Aaragon z.B., mag meinen Mann nicht wirklich. Sie ist ein Frauen-Fan und ich finde das okay!
Er muss sie nicht anfassen, wenn sie das nicht möchte. Richtet er sich nicht danach, wird er gebissen, jedes Mal auf's Neue. Seine Versuche, Aaragons Vertrauen doch noch zu gewinnen, ehren ihn, bringen es aber nicht.
Aber, er kann sie händeln und in die Voliere setzen, ohne, dass er gebissen wird, weil sie halt einfach erzogen wurde. Aaragon weiß ganz genau, was Volker von ihr will, wenn er mit der flachen Hand auf sie zu geht und "auf" sagt. Da gibt es keine Diskussionen! Will Volker sich ihr einfach nur so nähern, fliegt sie schreiend weg. Hat sie keinen Fluchtweg, beisst sie ihn, so einfach ist das... ;)
 
Hallo!

Aus eigener Erfahrung kann auch ich berichten, daß man mit einem deutlichen `Nein`und einem `kurzfristigen`Wegsetzen bei Mohrenköpfen einiges erreichen kann.
Bei Ida ist es so gut wie nie nötig!
Bei Michel-gerade zu Beginn- war wohl eine erste Sturm-und Drangphase- musste man des öfteren zu diesen Mitteln greifen, es hat ein paar Wochen gedauert, aber der Erfolg hat sich eingestellt und unser Zusammenleben funktioniert jetzt quasi problemlos!

Ida zwickelt eigentlich nur, wenn sie der Meinung ist, es gäbe zuwenig Zuwendung von meiner Seite aus!
Man sagt immer so schön`Kinder brauchen Grenzen`und ich denke, daß wir dieses auch auf unsere Papageien übertragen können.
Andererseits haben ja auch wir gelernt verantwortungsvoll mit ihnen umzugehen und zu erkennen, wann sie Abstand von uns benötigen oder einfach nur in Ruhe gelassen werden möchten!

Liebe Grüsse!Susanne!
 
mein mohrenkopfp. ist jetzt 15 Jahre alt und er ist meist auch sehr agressiv
 
Thema: Beißender Mohrenkopf

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