Beißender Mohrenkopf

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mirinho

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Wer kann mir helfen?
Ich habe zwei Mohrenköpfe (Geschlecht unbekannt), die beide zahm sind. In letzter Zeit hat einer diese Vögel schon mehrfach Bissattacken gestartet. Es begann mit Angriffen auf Tachen und Schuhe und letztens ist er mir ins Gesicht geflogen und hat zugebissen. Ich sah entsprechend entstellt aus. Dieser Vogel wechselt in letzter Zeit auch sehr oft sein Verhalten. Mal möchte er gekrault werden (Köfpchen nach unten und "Schnurren") und im nächsten Moment beisst er in den kraulenden Finger.

Woran kann dieses Verhalten liegen? Der Vogel ist ca. 3 Jahre alt.
Über jegliche Denkanstöße wäre ich sehr dankbar.

mirinho
 
so ein bissiges möhrchen hab ich auch. jetzt war anscheinend brutzeit, da war es besonders schlimm. die eifersucht macht diese vögel zu kleinen bestien.
man soll zu jedem gleich gerecht sein. da aber jeder bevorzugt werden will, macht man es keinem recht.:?

ich habe meine mohren, (die ein pärchen werden sollten und nicht wurden, da beide hartnäckig mich wollen) in der schlimmsten phase, dieses mal getrennt. es kam nämlich zu krassen kämpfen und verletzungen. sie hätten sich umgebracht. mohren kennen da nix. ich meine, unbedingt trennen, in der zeit der kämpfe. diese klingen nach einigen wochen wieder ab. so meine erfahrung. dann kann man sie langsam wieder zusammen fliegen lassen. trotzdem immer aufpassen. sie brauchen viel platz zum ausweichen. es kommt sonst wieder zu bissen, die tötlich enden können.
 
Na ja, der kleine wird jetzt geschlechtsreif. Ich möchte wetten, es ist ein Hahn.

Ganz normales Verhalten.

Lass Dir nur nichts gefallen. Dem Vogel muss klar sein, dass Du der Boss bist, nicht er.

Also sanft aber energisch abwehren. Nicht zurückzucken und Au schreien- auch, wenns schwer fällt.
Nach Attacke für Auszeit im Käfig sorgen.
 
also so mach ich es nicht. erstens haben meine keine käfige und darin einsperren, als strafe finde ich alles andere als artgerecht. wenn es ganz natürlich ist, dass sie geschlechtsreif werden und in der zeit eben auch grössere aggressionen aufbauen, wofür sie ja nichts können, sollte man als halter sehen, dass sie ihre aggressionen schadensfrei abbauen können. und sie nicht in form von bestrafung einschüchtern.

kommandos wie nein, begreifen sie sehr schnell und ein ruhiges verhalten des halters ist wichtig für die vertrauensbasis. sie brauchen viel beschäftigung und viel platz.
 
Also meine beiden Mohren verstehensich auch überhaupt nicht, deshalb gibt es auch zwei Volieren. Was ich sehr schade finde, ist, dass ich sie auch nicht zeitgleich fliegen lassen kann, da dieses als Knäuel endet. Dadurch hat natürlich jeder Vogel nur die halbe Freiflugzeit zur Verfügung. Ich hatte schon überlegt eines der Tiere beim Züchter zu tauschen, bringe es aber nicht übers Herz, obwohl ich auf den beissenden Vogel ziemlich sauer bin und inzwischen auch schon fast Angst vor ihm habe. Aber vielleicht hört das Angreifen ja wieder auf, was ich wirklich hoffe. Es ist ja wohl nicht so wie bei Hunden, von denen man sagt, wenn sie einmal eine Vertrauensperson gebissen haben, kann das immer wieder passieren.
 
als strafe finde ich alles andere als artgerecht. wenn es ganz natürlich ist, .......

Hallochen,

was ist denn an dieser Art der Erziehung nicht artgerecht? Es ist schon wichtig, den Geiern klar zu machen, dass Beißattacken unerwünscht sind, ggf. auch hierfür mal mit einer zeitlich begrenzten Ignoranz darauf hinweisen. Für ein gutes Miteinander ist es wichtig, die Vögel rechtzeitig zu erziehen - auch wenn gerade die Geschlechtsreife eintritt. Der Vogel wird unter solchen Erziehungsmaßnahmen mit Sicherheit nicht leiden - ganz im Gegenteil, ist es für den Geier auch vorteilhaft, stressfrei mit uns Menschen leben zu können.
 
Hallo und Herzlich Willkommen bei uns Langflügelfans!

Beißattacken von Papageien gegen den Halter sind leider gar nicht so selten, daher möchte ich mich unbedingt den Meinungen von Ingo und Frank anschließen, dass eine liebevolle, jedoch konsequente Erziehung bei deinem Mohri absolut notwendig ist, wenn ein friedliches Miteinander gegeben sein soll.

Dazu kommt, das dein Mohri die Geschlechtsreife erreicht und somit auch unerfüllte Paarungsabsichten für Frust sorgen könnten. Ist der Vogel denn sonst sehr auf dich bezogen? Wenn dem so ist, könnte das ein Indiz dafür sind, dass er zusätzlich neben mangelnder Erziehung gefrustet ist, sein normales Triebverhalten nicht ausleben zu können, da Du ja nun mal ein Mensch bist ;).

Was die Erziehung angeht, bin ich fest der Meinung, dass es bei dem engen Zusammenleben von Mensch und Tier ohne nicht geht, möchte man ein friedliches Miteinander! Somit muss dein Mohri lernen, dass er durch Fehlverhalten von Dir ignoriert wird und bei erwünschten lieben Verhalten besonders von Dir gelobt und evtl. sogar mit einem Leckerli belohnt wird. Damit wird der Kleine schnell begreifen, dass es sich mehr für ihn lohnt, wenn er das Beißen sein lässt!

Hast Du den schonmal darüber nachgedacht, das genaue Geschlecht der Beiden zu bestimmen, um möglicherweise durch das Ergebnis herauszufinden, warum die Beiden nicht zueinander finden? Falls Du zu diesem Thema mehr Infos benötigst, helfen wir Dir hier sehr gerne weiter :trost:

Ansonsten wünsche ich Dir alles Gute bei der Erziehung von dem Kleinen. Wie heißt er eigentlich?
 
Es ist absolut artgerecht, einem aufmüpfigen Jungvogel zu zeigen, wo seine Grenzen sind. Das machen die älteren Schwarmmitglieder im Freileben genauso, wie das der Halter tun sollte. Und hier wie dort geht es nicht ohne "Bestrafung". Ein Vogel, der keien solchen Grenzen erfährt, wird sich bald als der größte Boss von allen fühlen und jeder Mitbewohner ist seinen Launen ausgeliefert.
Ich zitiere mich der Einfachheit halber hier noch einmal selber. Vielleicht war das oben gesagte einfach zu kurz gefasst:

Das ist ganz normal. Er ist in der Flegelphase, die alle Graupapageien durchmachen. Mal intensiver, mal weniger auffällig.
In dieser Zeit probiert er aus, was er tun kann und wo Grenzen sind. Gar nicht so unähnlich einem pubertierenden Menschenkind. Vor allem Hähne versuchen dabei im Schwarm auch eine besonders respektable Position zu erlangen und andere zu unterwerfen.
Bei Hennen ist das Geschehen oft weniger offensichtlich-ein scharfes Auge sollte man in der kritischen Zeit aber auch auf diese haben.
Gerade die menschliche Hauptbezugsperson ist in der Flegelphase in der Regel auch der Hauptleidtragende, da hier dem Vogel besonders wichtig ist, einen klaren Überblick über die Rangverhältnisse zu bekommen.
Euer Vogel verhält sich daher in meinen Augen absolut typisch und ist eher spät dran.
Naturbruten sind dabei oft noch recht harmlos, Handaufzuchten beissen dagegen gar nicht mal selten völlig ungehemmt zu.
Diese Phase beginnt meist zwischen 12 und 18 Monaten und endet in der Regel im Alter von drei, vier oder fünf Jahren langsam auslaufend. Ein Vogel, der in dieser Zeit keine Grenzen zu akzeptieren lernt, wird auch als Erwachsener sehr anstrengend bis gar gefährlich sein.
Auch ein erwachsener Vogel, der sich als ranghöchstes Familienmitglied fühlt und etabliert hat, kann seiner Menschenfamilie auf das herzlichste zugetan sein und viele freundliche Interaktionen ausführen. Er lässt sich jedoch nichts von ihnen vebieten oder vorschreiben und "fühlt sich absolut im Recht", seine Wünsche mit blutenden Schnabelhieben durchzusetzen. Das kann für die menschlichen Mitbewohner zu einer dauerhaften Tortur werden.
Ich spreche nicht nur theoretisch: mein Graupapageienmännchen liebt meine Frau abgöttisch, betrachtet sie aber eindeutig als ihm untergeordnet, wogegen er meine übergeordnete Position voll akzeptiert.
Für meine Frau nicht einfach, da sie auch bei freundlichsten Annäherungsversuchen des Vogels nie weiss, ob er nicht plötzlich zubeisst, weil ihm irgendetwas nicht passt. Ihn händeln oder von irgendeiner verbotenen Aktivität rein verbal abhalten kann sie ebenfalls nicht. Beides ist für mich dagegen kein Problem.
Ein mit -sanfter- Konsequenz behandelter Vogel wird im Gegensatz dazu mit dem Erwachsenwerden zunehmend seltener versuchen, Rangpositionen in Frage zu stellen und dann wieder viel pflegeleichter.
Er akzeptiert, dass ihm Grenzen gesetzt sind und dass die federlosen Haushaltsmitglieder in der Hierarchie über ihm stehen.
Durch 2-3 mehr oder weniger harte Jahre muss man aber durch.
Wie soll man sich verhalten?
Nun, vor allem fleissig einfache Kommandos üben. Step up/Step down als Minimum. Dann keine Attacken durchgehen lassen. Beim Beissen möglichst den Aufschrei unterdrücken und den gebissenen Körperteil nicht zurückziehen, sondern dem Vogel entgegendrücken. Nicht leicht, da es gegen die intuitive Reaktion geht, kann empfindliche Papageiengemüter aber bereits sehr beeindrucken. Je nach Charakter und Empfindlichkeit des Vogels kann und muss man unterschiedliche Massnahmen ergreifen. empfindliche Gemüter sind mit einem in den Käfig setzen und für einige Stunden ignorieren nach einem Biss bereits ausreichend bestraft und alles weitere würde sie sehr einschüchtern.
Robustere Individuen brauchen eine Reaktion, die der eines älteren Schwarmpartners ähnelt, der von einem Jungvogel angegriffen wird und diesen in seine Schranken weist.
Wichtig ist, die Reaktion dem individuellen Vogelcharakter anzupassen. Sonst nützt es entweder nichts oder verunsichert den Papagei zu stark.
Bei den möglichen Reaktionen gibt es entsprechend verschiedene Intensitätsstadien.
Die niedrigste ist kurzes aber lautes Anschreien mit aggressivem Unterton und leichtes Klopfen gegen den Oberschnabel. Dabei den Vogel so bedrängen, dass er von seinem Sitzplatz mindestens ein paar Schruitte zurückweichen muss.
Die nächste Stufe ist festhalten des Oberschnabels und zurückschieben des Vogels.
Die höchste Stufe ist ein kurzes Scheuchen, so dass er auffliegen und einige Meter fliegen muss.
Jede Reaktion muss unbedingt unmittelbar auf das Beissen hin erfolgen und jede der genannten "körperlich werdenden" Bestrafungen sollte ihrerseits unmittelbar durch freundliches Ansprechen und, wenn der Vogel es zulässt, kurzes Kraulen beendet werden.
Die geschilderten Massnahmen spiegeln für den Vogel verständlich in etwas das wieder, was einem aufmüpfigen Jungvogel im Schwarm widerfahren würde und er versteht daher ganz gut, was passiert. Die anschliessende freundliche Kontaktaufnahme macht ihm auch klar, dass es bei der Aktion rein um die Folgen des Beissens geht und nicht um generelle Aversionen seitens des Besitzers.
Ich hoffe, das ist eine kleine Hilfe.
 
Hallo Ingo, besser hätte man es nicht erklären können :zustimm::beifall:

Ich stimme Dir in allen Punkten zu und erkenne mich in einigen Passagen selbst wieder. Ich habe auch ein pubertierendes grünes Kongopärchen im Alter von zwei Jahren. Besonders der Hahn Dayo hat mich neben seiner geliebten Cleo als menschliche Hauptbezugsperson auserkoren, von Anfang an. Von ihm musste ich mir auch schon einige Beißattacken "abholen", die ich dann auch wort- und schreilos abgewehrt habe. Das ist wirklich mehr als schwer, wenn Dir ein kleines Stückchen Fleisch vom Finger herausgebissen wird :+schimpf. Jedoch merkt er, wenn ich ihn dann wortlos in die Voli setze und auch das Wohnzimmer verlasse, dass wohl irgendetwas falsch gelaufen sein muss, denn einige Zeit später ist er wieder lammfromm und lieb. Schwierig ist es auch, wenn ich mich um unsere Graupis oder Cleo kümmere, dann springt ihm die Eifersucht praktisch aus den Augen und ich merke richtig, wie sich die Aggression förmlich aufbaut. Ich handle es mittlerweile so, ihn immer als erstes zu begrüßen, mit ihm zu spielen und mich erst dann den anderen Drei zu widmen.

Momentan ist es sowieso etwas schwierig für Dayo, musste er doch seine Thronposition an unseren Graupihahn Gizmo abgeben. Das wurmt ihn immens, muss er aber mit seinen 280 g gegen Gizmo von 500 g durch. Tja, Papagei sein ist manchmal auch gar nicht so einfach...
 
hallo allerseits,
ich sehe bestrafungsaktionen in form von "in den käfig sperren", als unwürdig, dem tier gegenüber. ich tu es jedenfalls nicht. meine meinung ist eher dahingehend, mich in richtung verstehen lernen, selbst zu erziehen und nicht natürliche verhaltensweisen unserer papageien, durch unwürdige bestrafung, zu unterdrücken.

man sollte situationen verbessern, wie beengte käfige und kleinraumvolieren, indenen sich immerhin zwei verschiedene charaktere, ausgeliefert sind. sobald konfrontationen zwischen zwei eifersüchtigen mohren und den zu "erobernden halter",:zwinker: in der zeit der besonders intensiven triebe, wie geschlechtsreife oder brutstimmung, verringert oder verhindert werden, lassen die beissattacken nach. dazu gilt es m.e. bedingungen zu verbessern und nicht die vögel durch bestrafungsmassnahmen, wie in käfig sperren, verschlechtern. so meine devise.:prima:

Jedoch merkt er, wenn ich ihn dann wortlos in die Voli setze und auch das Wohnzimmer verlasse, dass wohl irgendetwas falsch gelaufen sein muss,
das sollten eigentlich wir merken
denn einige Zeit später ist er wieder lammfromm und lieb.
nein er ist auch ohne eingesperrt zu werden hinterher wieder lammfromm, bis zum nächstenmal.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

im Großen und Ganzen schließe ich mich Ninas und Ingos Ausführungen an, wobei ich persönlich meine Vögel jetzt nicht sofort ins Vogelzimmer tragen, wenn sie mal zu ungestüm sind. Eine Voliere gibt es bei uns halt nicht, in die ich die Tiere kurzfristig schnell mal setzen könnte.
Unser Vogelzimmer ist halt im Dachgeschoß und Freiflug gibt es bei uns normal im Erdgeschoß, daher wäre der Weg dann schon etwas weiter und evtl. auch ablenkend von der eigentlichen "Untat".

Ich persönlich setze sie dann unter einem deutlichen nein sofort auf ihren Kletterbaum und ignoriere sie einfach ein paar Minuten, was bei meinen schon soweit ausreichend ist.
Ich kann mir aber vorstellen, dass die Käfigaktion bei hartnäckigen Gesellen durchaus auch eine wirksam Ergänzung sein kann und ich denke hier wird auch nur von einem kurzfistigen Käfigarrest gesprochen, der nach ein paar Minuten sicher wieder aufgehoben werden sollte, was dann schon für mich in Ordnung geht :).
Den Vogel dann ganz im Käfig zu belassen, wäre dagegen sicher nicht unbedingt der richtige Weg, da der Käfig dann sicher auf Dauer eher negativ verknüpft werden könnte. Er sollte dann eher nur kurz zum Runterfahren der Gemüter dienen.

sobald konfrontationen zwischen zwei eifersüchtigen mohren und den zu "erobernden halter", in der zeit der besonders intensiven triebe, wie geschlechtsreife oder brutstimmung, verringert oder verhindert werden, lassen die beissattacken nach. dazu gilt es m.e. bedingungen zu verbessern und nicht die vögel durch bestrafungsmassnahmen, wie in käfig sperren, verschlechtern. so meine devise.
Das wäre ergänzend dazu sicher auch noch zu erwähnen, da die Vögel halt aus den unterschiedlichsten Motivationen zuzwicken können.
Meine Erfahrung ist auch, dass ausreichendes Platzangebot hier mit ein ganz entscheidender Faktor sein kann, je mehr Ausweichmöglichkeit halt unter den Tieren oder auch je nach Situation zum Halter vorhanden ist (z.B. während einer Brutstimmung), um so weniger Agressionen puschen sich meist hoch.

Problematisch sind dabei auch auf den Menschen fehlgeprägte Vögel, die man besser langsam vom Menschen entwöhnen und überwiegend in Gesellschaft eines Artgenossen belassen sollte, wenn sich derartige Übergriffe zeigen.

Ansonsten besteht halt die Gefahr, dass der Vogel sich einen Menschen als Ersatzpartner auswählt und diesen evtl. gegen Artgenossen oder auch andere Familienmitglieder mit Bissen verteidigen und für sich beanspruchen möchte, was auch in gewissen Maße eine natürliche Verhaltensweise ist, die man nur bedingt eindämmen kann, da die Papageien auch in der Natur ihren Partner oder ihre Bruthöhle gegen anderen Artgenossen oder Feinde verteidigen müssen.

Der Tipps mit dem direkten, sanften, aber auch bestimmten Verdrängen von der Sitzpostition von wo der Übergriff ausging, ist sicher mit einer der entscheidensten und wirksamsten Aktionen, die dem Vogel klarmachen, dass er was nicht erwünschtes getan hat und hat sich auch bei uns bei Zwicken bestens bewährt :zwinker:.
 
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ich sehe bestrafungsaktionen in form von "in den käfig sperren", als unwürdig, dem tier gegenüber. ich tu es jedenfalls nicht. meine meinung ist eher dahingehend, mich in richtung verstehen lernen, selbst zu erziehen und nicht natürliche verhaltensweisen unserer papageien, durch unwürdige bestrafung, zu unterdrücken.

Ich habe mich gerade gefragt, wie Du deine Vögel wohl erziehst. So wie ich deinen letzten Satz versuche zu interpretieren, unternimmst Du nichts?:? Vielleicht, weil die Angriffe nie auf dich direkt gerichtet waren? Nach Schilderung deiner derzeitigen Situation, hast Du zwei fehlgeprägte Mohrenköpfe, die sich gegenseitig nicht mögen, vielleicht sogar aus Eifersucht hassen, weil jeder der Beiden dein Partner sein will. Wenn Du schreibst, dass sich die Beiden sogar fast umgebracht hätten und Du sie trennen musstest, was auf jeden Fall richtig war, um Schlimmeres zu verhinden: Aber frage ich mich jetzt wirklich, was "schlimmer" für eine Papageienseele ist: Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung eines sich liebenden Pärchens, wo normale Aufmüpfigkeiten pubertierender Vögel unterbunden werden und diese keineswegs darunter leiden, weil es sonst aufgeweckte, ausgeglichene Vögel sind oder die Trennung von zwei sich hassenden Vögeln, die niemals die sexuelle Erfüllung ihres normalen Triebverhaltens finden dürfen, weil die Auserwählte ein Mensch ist und sich eventuell nicht genug aus einer entstehenden Papageienbeziehung herausgehalten hat. Wobei ich jetzt nicht deine Haltung als Ganzes kenne und das nur vermute. Auch weiß ich nicht, ob Du ein DNA-bestimmtes Pärchen hast oder zwei gleichgeschlechtliche Vögel, dessen Beziehungen ja auch oft problematisch sind.

Und was das in den "Käfig sperren" angeht. In unserem Fall ist das im Moment noch eine riesige Zimmervoliere, in der Dayo auch fliegenderweise wieder auf den Teppich kommt, und das auch nur für einen kurzen Zeitraum, er aber ganz genau merkt, das etwas anders ist. Und ich bin mir ziemlich sicher, sobald die Pubertätsphase vorbei ist, er dahingehend auch ruhiger wird. Zumindest zeigen das die Erfahrungswerte anderer Halter.

Ich "fahre" sehr gut nach dem Motto Ignoranz bei Fehlverhalten und Lob bei erwünschten Verhalten und habe trotz der kleinen Ausreißer von Dayo ein ausgeglichenes, sich liebendes Papageienpärchen und denke daher, doch so einiges in den letzten 1 3/4 Jahren richtig gemacht haben zu müssen, d. h. Dayo kurze "Auszeiten" in der Voli nicht geschadet haben und er diese nicht als "Strafplatz" ansieht, sondern diese trotzdem gerne als Futter- und Ruheplatz von selbst aufsucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gleichgeschlechtliche Langflügel in der Geschlechtsreife attakieren sich ziemlich häufig. Ich meine, der allererste Schritt sollte eine Geschlechtsbestimmung sein. Eine DNA-Bestimmung kostet heute ja nicht mehr die Welt. Erst dann kann man sinnvoll Vorschläge machen, wie es weiter gehen kann.
 
kurz, ich hab jetzt nicht viel zeit. nicht nur gleichgeschlechtliche greifen sich an, meine sind dna-getestet und einwandfrei hahn und henne. trotzdem, sie gehen aufeinander los.

ja natürlich sind sie fehlgeprägt und ich dazu. liebevolle bestrafungsmassnahmen, können nicht liebevoll rüberkommen, auch wenn der halter es als liebevoll beschreibt. beissattacken sollte man ignorieren doch nicht in form, den vogel in den käfig zu setzen. und nein, meine vögel erziehe ich nicht. eher ich mich. trennen muss man. das geht nicht anders. nur immerso, dass es für keinen als benachteiligung empfunden wird. und nur an solchen dingen orientiere ich mich.
 
Die Prägung auf den Menschen muss nicht unbedingt der einzige Grund sein, wenn Mohren aufeinander losgehen.
Und mit "Erziehung" der Vögel hat man nicht automatisch ein sich liebendes Pärchen.
Manchmal ist wirklich nur eine Neuverpaarung der Tiere hilfreich. Die Rangordnung auf ihre Gültigkeit überprüfen tun aber selbst erfolgreich verpaarte Vögel immer wieder. Dies ist ja auch in der Natur für das Überleben der Gruppe notwendig.
Und ein stückweit darauf einstellen, dass man mit Wildtieren lebt, und noch nicht mit domestizierten Tieren, muss sich da jeder Halter. Nur mit der Erziehung eines Hundes vergleichen kann man die von Papageien meiner Meinung nach nicht.
 
Und mit "Erziehung" der Vögel hat man nicht automatisch ein sich liebendes Pärchen.

Hi Janet, natürlich nicht! Die Tatsache, das Cleo und Dayo bisher erfolgreich vergesellschaftet sind, resultiert natürlich nicht aus der Tatsache heraus, das ich "versuche" sie ein wenig zu erziehen :zwinker:

Sicherlich haben wir bisher viel Glück, das die Basis stimmt.

Nur mit der Erziehung eines Hundes vergleichen kann man die von Papageien meiner Meinung nach nicht.

Nein, ganz sicher nicht, aber das hat ja auch niemand in den Raum gestellt. Ich denke nicht, das Erziehung nur bei domestizierten Tieren wie Hunden funktioniert, nur anders. Wenn man sich z. B. das berühmte Clickertraining anschaut, kommt dieses ja gerade aus der "Hundeecke" und man hat erkannt, das es durchaus, nur etwas anders für Papageien anwendbar zu sein scheint.

Natürlich bleiben Papageien Wildtiere, aber sie leben nun mal bei uns nicht in der Wildnis, sondern in unseren Wohnzimmern, Vogelzimmern o. ä. und wir als Mensch und Tier müssen für beide Seiten versuchen, ein angenehmes Zusammenleben hinzubekommen und da ist und bleibt für mich eine gewisse Erziehung einfach unerlässlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Papageien leben in komplexen Sozialverbänden, die weit mehr als nur die direkte Paarbeziehung umfassen. Wenn im Haus gehaltene Vögel Menschen in ihre sozialen Kontakte integrieren, ist es angesagt, sich als solcher Mensch auch entsprechend papageiengerecht zu benehmen.
Dazu gehört auch artgemäßes Konfliktverhalten und ich habe in meinem Posting versucht darzustellen, wie man das IMHO als Federloser am sinnvollsten simulieren kann.
Ein Gegenüber, der alles mit sich geschehen lässt und sich nicht wehrt ist für jeden Vogel ein sozial untergeordneter. Als Mensch hat man es schwer, wenn man einmal in dieser Rolle gelandet ist.
Niemand redet davon, die Vögel zu unterdrücken oder zu drangsalieren. Aber sie sind von der Natur daran angepasst, soziale Regeln zu suchen und zu verstehen. Wenn sie keine vorfinden, gestalten sie eigene, die nur selten die volle Zustimmung des Pflegers finden dürften. Solche spontan aus dem Stubenpapageiverhalten entstehenden "Regeln" entsprechen auch nicht den natürlichen im Papageienschwarm, da hier bei weitem nicht alles angeboren ist, sondern vieles erlernt werden muss. Hier liegt ein Grund, warum sich Papageien als Heimtiere eignen: Sie sind flexibel und lernfähig, wenn es um Regeln bezüglich sozialer Kontakte geht. Auch im Papageienschwarm geschieht das Einfügen neuer Mitglieder oder Heranwachsender in die Gemeinschaft nicht völlig konfliktfrei. Es ist daher absolut keine Tierquälerei, dem Vogel auf artgemäße Weise klar zu machen, wo seine Grenzen sind.
 
Danke für die vielen Tips. Ich bin neu hier im Forum und finde es klasse, dass auf Grund meiner Frage eine so lebhafte Diskussion entstanden ist. Ich werde jetzt erst einmal versuchen, die Ratschläge die für mich am ehesten nachzuvollzeihen sind, zu befolgen. Ist ist auch sehr interessant zu lesen, dass einige meiner Probleme auch bei anderen Haltern zutreffen. Bevor ich meine beiden Mohrenköpfe Laura und Nunchen ( sächlicher Name, da das Geschlecht ja nicht feststeht) bekam, hatte ich in der Volliere Sittiche (Nymphen, Wellensittiche und Bourkis), und es gab nie Probleme, obwohl einige der Vögel zahm und andere Wildlinge waren und ja auch von den Größen her sehr unterschiedlich.

Was mir auf jeden Fall aufgefallen ist, ist dass ich Laura bevorzuge, da man sie eher freifliegen lassen kann. Nunchen ist schwieriger (man muss ständig auf es aufpassen, da es ständig etwas anknabbert, während Laura das gesamte Haus erkundet ohne etwas zu beschädigen) und deshalb ist seine Freiflugzeit oft auch kürzer. Vielleicht ist das der Grund für seine Beissattacken, vielleicht ist es wirklich Eifersucht.
 
hallo mirinho,
ich würde auch meinen, dass beissattacken, durch eifersucht entstehen. wir dürfen einfach nicht vergessen, dass wir unsere vögel in totaler gefangenschaft halten und sie uns völlig ausgeliefert sind. papageien auch nur annähernd artgemäss zu halten, hat nichts mit erziehung zu tun. und ich für mich merke immermehr, dass papageien am schwierigsten zu halten sind, als heim oder haustiere. es sind einfach keine geeigneten heimtiere.

es liegt an uns, wie angenehm wir ihnen das knastleben gestalten.
nicht die vögel müssen mit uns danach trachten, uns ein möglichst stressfreies miteinander zu ermöglichen. nicht im geringsten. es ist unsere pflicht, dafür zu sorgen.
 
Was mir auf jeden Fall aufgefallen ist, ist dass ich Laura bevorzuge, da man sie eher freifliegen lassen kann. Nunchen ist schwieriger (man muss ständig auf es aufpassen, da es ständig etwas anknabbert, während Laura das gesamte Haus erkundet ohne etwas zu beschädigen) und deshalb ist seine Freiflugzeit oft auch kürzer. Vielleicht ist das der Grund für seine Beissattacken, vielleicht ist es wirklich Eifersucht.
Das ist durchaus denkbar, vielleicht ist er wirklich eifersüchtig und greift dich deshalb an. Ich würde daher versuchen, mal die beiden möglichst gleich zu halten :zwinker:.

Zum Anknabbern von Gegenständen:
Das Nagen ist halt mit eine der natürlichen Verhaltensweisen der Papageien, da sie in der Natur so auch ihre Bruthöhlen ausarbeiten usw. Aus diesem Grund gehört es quasi mit dazu und lässt sich nie unterbinden. Man kann aber versuchen, es halbwegs in gewünschte Bahnen zu lenken :).

Wenn einer meiner Krummschnäbel mal ein unerwünschtes Attentat auf Gardinen, Möbel oder so vorhatte, haben wir ihn unter einem deutlichen nein dort sofort weggesetzt und eine Alternative zum Nagen angeboten. Gut bewährt haben sich dazu bei uns halbierte Holzwäscheklammern ohne Metallfeder !, kleine Aststückchen, Bierdeckel oder ähnliches.

Es hat zwar etwas gedauert und ich bin sicher etliche Kilometer deswegen gelaufen, weil man halt wirklich versuchen muss, konsequent zu bleiben, wenn man mal für etwas ein nein ausgesprochen hat, aber letztendlich hat es sich gelohnt und heute wissen meine Banausen eigentlich, was sie nach Herzenslust zerstören dürfen und was tabu ist.

Klar versuchen sie ab und an mal, ob die Regel für das eine oder andere Teil noch gilt, was mittlerweile aber eher selten vorkommt.
Heute reicht dann meist auch ein kurzes nein, ohne dass ich gleich aufstehen muss.
Dass kann aber nur dann klappen, wenn wirklich genug anderes erlaubtes Nagematerial ständig vorhanden ist, an denen sie ihre Nagelust richtig ausleben können (z.B. Naturzweige, Holzspielzeug, Strohhalme, Pappe, Papier usw.), da Papageien halt einfach "Nager" sind :zwinker:.

Nochmal kurz zu der Gesichtsattacke:
Manchmal ist auch ein Sofakissen als Schutzschild nützlich, wenn der Vogel angriffslustig angeflogen kommt.
Auch ein Hut kann schlimmeres verhindern und den Angreifer evtl. verwirren, aber daneben ist es schon ganz gut, wenn man mit den Vögel halt gewisse Grundkommandos erarbeitet und auch z.B. das gezielte Auf- und Absteigen einübt, was Ingo schon ansprach.

Solche kleinen Kommandos kann man mit liebevoller Konsequenz und dem einen oder anderen Leckerli eigentlich ganz gut mit den Vögeln einüben und sie erleichter auch den täglichen Umgang mit dem Vogel und wirken zusätzlich auch vorbeugend gegen zu dominates Verhalten ;).

papageien auch nur annähernd artgemäss zu halten, hat nichts mit erziehung zu tun.
Interessante Aussage, die man so oder so sehen kann.
Vögel die in einer Außenvoliere unter sich leben und wenig Kontakt zum Menschen haben, kommen mit ihren Besitzern allein schon durch die räumliche Trennung halt kaum in Konflikt und da kommt man dann im verhältnis sicher auch fast ohne Regeln/Erziehung aus ;).

Leben die Tiere aber direkt im Umfeld ihrer Menschen und genießen dort halt Freiflug usw., was doch meistens der Fall ist, kann man sich die von Ingo schon angesprochene Lernbereitschaft und das natürliche Rangordnungsverhalten der Papageien halt zu Nutze machen, um das Zusammenleben auf Dauer friedlicher zu gestalten.

Wie Ingo ja schon gut ausführte, gibt es auch in der Natur im Schwarmgefüge gewisse Regeln und Grenzen unter den Tieren, die sie sich gegeneinander setzen.
Im Prinzip tut der Halter nicht viel was anderes, wenn er auch ein paar kleine Regeln einfordert und sich nicht alles vom Vogel gefallen lässt.
Sicher muss man da immer mit Bedacht rangehen und vieles lässt sich auch schon allein mit liebevoller Konsequenz und Belohnung von erwünschten Verhalten steuern, sodass der Vogel auch nicht wirklich darunter leidet.
Eigentlich bildet man so halt eher nur ebenfalls gewisse Schwarmregeln für den gemischten Menschen-Papageienschwarm daheim ;).
Wichtig ist auch, dass man es mit Reglen und Kommandos nicht übertreibt. Der Vogel soll schon noch auch gewisse Freiräume haben dürfen und nicht nur ständig nach unsere Pfeife tanzen müssen, daher sollte man sich nur auf das Notwendigste diesbezüglich beschränken, zumindest meiner Meinung nach.

Ich denke auch, dass ein etwas "erzogener" Papagei auch davon profitieren kann, wenn er zumindest ein paar Regeln kennt, da man den Tieren dann oft auch automatisch mehr Freiheiten bieten kann, weil das Zusammenleben dann halt für alle Beteiligten oft entspannter ist, sowohl für Mensch als auch für den Vogel.

Wenn der Beitzer z.B. oft oder ständig gereizt ist, weil sich die Probleme mit dem Vogel daheim hochschaukeln, weil Beißattacken zu Tagesordnung gehören usw., überträgt sich diese Stimmung auch nicht selten auf den Vogel und löst noch mehr Frust und Aggression beim Tier aus.

Es gibt auch viele Halter, die die Freude am Freiflug ihrer Tiere verlieren, weil deren Vögel überhaupt keine Regeln kennen, sich dann als Oberhaupt fühlen und dadurch mit Beißattacken dem Halter aus verständlichen Gründen die Freude am Freiflug auch soweit vermiesen, sodass manche Vögel dann leider die meiste Zeit im Käfig hocken müssen oder auch gar kein Freiflug mehr bekommen :(.

Dann doch lieber ein paar Regeln, von denen durchaus auch beide Parteien profitieren können :zwinker:.
 
Thema: Beißender Mohrenkopf

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