ultraängstlicher mohrenkopf

Diskutiere ultraängstlicher mohrenkopf im Forum Langflügelpapageien im Bereich Papageien - hallo zusammen, nachdem ich mein rosenköpfchen leider einschläfern lassen mußte (hatte einen tumor im bauch), haben mir meine freunde einen...
T

tanja f

Guest
hallo zusammen,

nachdem ich mein rosenköpfchen leider einschläfern lassen mußte (hatte einen tumor im bauch), haben mir meine freunde einen mohrenkopf geschenkt. er ist ein wildfang und ultra-ängstlich. alles was in die nähe seines käfigs kommt ist für ihn der absolute feind und wird mit geschrei vertrieben....:) und dann hüpft und fliegt er wie ein wilder durch seinen käfig. ich hab ihn jetzt seit 7 wochen... kann mir vielleicht jemand helfen, wie ich am besten mit ihm umgehe, damit er etwas zutraulicher und weniger änstlich wird. vom fressen her hab ich mit ihm keine probleme, nimmt eigentlich alles an auch obst und salat.

für eine paar tips wäre ich sehr dankbar....

gruß tanja
 
Hallo,
ich denke das ist gar nicht so einfach, ich hatte auch mal 2 Wilfänge die haben nach Jahren immer noch so reagiert.
ICh kenne eigentlich nur einen Wildfang bei den Mohren der zahm wurde leider, will dir ja jetzt keine Angst machen.
Hilfen können sein, Geduld, langsame Bewegungen, ruhige Sprache, Käfig in einer Ecke des Zimmers aufstellen.
Und nochmal viel Geduld.
Ich wünsche dir viel Glück dabei, schade dass es ein Wildfang ist, bei uns gibt es doch schon soviele Nachzuchten.
Vielleicht kann dir auch ein weniger ängstlicher Vogel denn du vergesellschaftest helfen.
 
hallo,

an der geduld soll es bestimmt nicht fehlen. ich hab mein rosenköpfchen soweit gebracht, daß er absolut lieb und zutraulich war...er hat glaub ich in mir sein weibchen gesehen, das hat über 2 jahre gedauert....
ja, die jungs kannte sich da leider nicht aus und haben ihn im zoohandel gekauft... aber zurückgeben wollte ich ihn schon nach 5 minuten nicht mehr.... mal sehen... wird schon klappen.... wenn nicht, werd ich es vielleicht irgendwann mit einem zweiten versuchen, so wie du vorschlägst....

gruß tanja
 
Das könnte helfen muss aber nicht.
Aber jetzt gehen wir mal vom Besten aus.
Wie hast du ihn denn untergebracht?
 
hallo moni,

er hat einen normalen großen papageienkäfig.... raus darf er auch schon und er geht auch irgendwann wieder von selbst in den käfig sein... so richtige spielsachen hat er eigentlich nicht, nur ein paar äste und seine schaukel, die er auch heiß und innig liebt, allerdings wir darauf nicht geschaukelt sondern nur vom stängchen aus ständig rumgeschubbert....ggg

er klettert auch sehr viel im käfig und wenn man in dann aus einiger entfernung anspricht und lobt, kriegt man eigentlich schon das gefühl, daß er dann erst recht seine kunststückchen vollführt... naja, ich werd mal abwarten... geduld, geduld, geduld, wie du schon gesagt hast...

gruß tanja
 
Hallo Tanja,

schade, dass du dein RS einschläfern lassen musstest.
Aber da wo er jetzt ist, geht es ihm gut und er hat keine Schmerzen mehr!
Und superlieb von deinen Freunden, dass sie dir einen Mohr geschenkt haben.
Aber sowohl dein RS als auch dein Mohrenkopf brauchen für ein gesundes und schönes Leben einen Partner.

Schau dir doch bitte folgende Seite an:

www.paarhaltung.info

Mit einem Partner machst du deinen Papa am glücklichsten!
 
Guten Morgen,

das mit dem Partner haben wir auch schon überlegt, aber wir möchten Ihn eigentlich erst etwas ruhiger bringen... Mein RS konnte leider keinen Partner akzeptieren, er hat mir drei RS totgebissen. Der Züchter wußte auch nicht warum, aber er hat nie einen zweiten Vogel in seinem Käfig geduldet...war halt ein komischer Kauz mein Süßer. Deswegen war er dann wahrscheinlich auch bei mir so anhänglich....

Schönen Tag..
Tanja
 
Moin Tanja!

Leider muß ich Moni zustimmen: Mohrenwildfänge werden nur äußerst selten zahm, sehr viel ist schon erreicht, wenn sie sich
überhaupt an die Genenwart des Menschen gewöhnen können!

Ich selbst hatte drei Wildfänge: mein erster, Rufus, erkrankte bald und mußt einige Zeit zwangsernährt werden. Dadurch gewöhnte er sich daran, in die Hand genommen zu werden und es war kurze Zeit auch möglich, ihn auf die Hand zu nehmen bzw. stige er auf den Finger.
Dann kam als Partner Rufine hinzu, die anfangs ebenso so scheu war wie zu Beginn auch Rufus: in der gleichen Weise, wie Du es auch bei Deinem Mohren beschreibst.
Allerdings lernte sie von Rufus bald, das sie vor Menschen keine Angst haben muß und legte ihre Scheu ab, d.h. sie gewöhnte sich an unsere Gegenwart. Zahm aber im Sinne von "auf die Hand gehen" oder gar "sich kraulen lassen" wurde sie nie.
Rufus und Rufine blieben ruhig, wenn man am Käfig vorbeiging oder vor dem Käfig stand, auch, wenn man im Käfig hantierte und nahmen sogar Futter aus der Hand. Das ist aber alles, was ich innerhalb von 26 Jahren bei Rufine erreichen konnte.
Drängte man sie zu sehr, dann wurde allerdings auch mal zugehackt.
Rufus starb vor einigen Jahren, für Rufine habe ich einen weiteren Wildfang erhalten, Otto, der sich allerdings nicht mit Rufine vertrug. Otto hielt ich im Zimmerfreiflug, denn auch er war extrem scheu und geriet in Panik, wenn ein Mensch zu nahe kam. Beim Zimmerfreiflug hatte er allerdings genügend Ausweichmöglichkeiten.
Da ja auch die Verpaarung mit Rufine nicht klappte (die übrigens ohne Partner bald anfing zu rupfen) beschloss ich, Otto abzugeben, und zwar zu jemanden, bei dem der Vogel wenig Kontakt zu Menschen hatte.
Nun kam als Partner Emma dazu, ein handaufgezogener Mohr, der allerdings bereits einmal einen Partne gehabt hat und mit Emma und Rufine klappt es auch halbwegs gut.

Für ganz wichtig halte ich es, das ein scheuer Wildfang einen sehr großen Käfig erhält, der es ihm ermöglicht, weit genug zurückzuweichen, wenn ein Mensch vor den Käfig tritt oder im Käfig hantiert. Unter einem Meter Tiefe wird es da kaum gehen.
Dadurch ist auch die Anwesenheit eines Menschen nicht ständig mit Stress verbunden, der die Gewöhnung an den Menschen erschwert oder gar unmöglich macht.
Der Vogel muß slebst entscheiden können, wie nahe er den Menschen an sich heranläßt.
Dann solltest Du eine Gewöhnung von Anfang an versuchen, die allerdings von deinen räumlichen Möglichkeiten abhängt:
am besten hierzu wäre es, die (große) Voliere in einem Raum unterzubringen, in dem kaum jemand ist.
Zur Not würde ich dazu sogar das Schlafzimmer wählen, auch wenn es sonst kein für Mensch und Tier empfehlenswerter Ort ist.
Der erste Schritt ist dann, einfach im Raum anwesend zu sein, d.h. sich weit vom Käfig entfernt hinzusetzen, zu lesen oder ähnliches.
Mit der Zeit kannst Du immer näher an den Käfig heranrücken, aber stets nur soweit, bis Du merkst, das der Mohr wieder in Panik gerät.
Dabei den Vogel aber nie direkt angucken und immer versuchen, tiefer als der Vogel zu bleiben, auch so gerät er nicht so leicht in Panik:
Wenn Du auf Griffweite an den Käfig heran bist, kannst Du beginnen, Leckerbissen zwischen die Gitter zu stecken, schließlich auch, die Leckerbissen mit der Hand zur reichen.
Immer versuchen, die Fluchtdistanz des Vogels nicht zu unterschreite - gerät er in Panik, ziehe4 dich wieder zurück und versuche es später erneut!
Die unbedingt notwendigen Arbeiten wie Futterwechsel und Reinigung sollten in dieser Zeit auf ein Minimum reduziert werden, am besten ist sogar, wenn sie eine andere Person vornimmt!
Das alles ist ungeheuer aufwendig und braucht viel Geduld.

Solltest Du kein weiteres Zimmer zur Verfügung haben, wird es schwieriger: dann müßt ihr zumindest versuchen, einen großen "Sicherheitsabstand" zum Käfig einzuhalten und dann auf die beschriebene Weise vorgehen.
Für die Zimmerhaltung eines Vogels ist ein Midnetsmaß an Gewöhnung an den Menschen erforderlich. Dauerhafter Stress durch Angst und Panik schadet dem Tier nicht nur psachisch, sondern auch physisch, seine Immunabwehr wird schwächer und er kann Krank werden.
Sollte diese Gewöhnung nicht erreichbar sein, dann mußt Du Dir meiner Ansicht leider überlegen, den Mohren wieder abzugeben und dazu einen Platz bspw. in einer Freivoliere suchen, bei denen er kaum Kontakt zu Menschen hat.

Natürlich ist es unter diesen Umständen auch schwierig, bereits jetzt einen Partner zu besorgen. Ein bereits an Menschen gewöhntes Mohr kann durchaus einen förderlichen Einfluß auf die Entwicklung haben, aber eine Garantie gibt es da nicht.
Aber: auf keinen Fall wieder einen Wildfang!
Leider habe ich auch die Erfahrung machen müssen, wie schnell ein Mohr ohne Partner zu rupfen beginnen kann. Insofern sollt man die Entscheidung meiner Meinung nach auch nicht allzulange hinausschieben.

Tut mir ehrlich leid, Dir nichts positiveres erzählen zu können und rücke die Daumen, das es sich dennoch gut entwickelt!
 
Hm,

muß mal etwas Mut machen. Ich hatte auch einen Mohrenwildfang, einen super scheuen sehr schönen Hahn. Damals hatte ich viel Zeit. Ich habe abends dicht am Käfig gesessen und stundenlang auf den Vogel eingeredet. dabei immer wieder Leckerbissen von Hand angeboten. Es hat gedauert, aber nach zwei Monaten ließ er sich kraulen, nach einem Jahr kam er von sich aus auf die Schulter geflogen und war völlig furchtlos.
Allerdings muß ich auch sagen, daß er, nachdem er später erfolgreich verpaart wurde, Menschen gegenüber etwas unberechenbar wurde. Kraulen ließ er sich nur noch von mir, anderen gegenüber wurde er oft völlig unvermittelt sehr agressiv. Da er völlig furchtlos war, andererseits aber absolut ungehemmt beim Zubeissen, hat er trotz seiner geringen Größe bei Besuchern Angst und Schrecken verbreitet.
Seine partnerin war aber daran nicth ganz unschuldig. Sie forderte ihn immer wieder recht offensichtlich auf, sich auf keinen vetraulichkeiten mit anderen einzulassen und die aufdringlichen Zweibeiner doch besser zu verjagen ;-)
 
Hi,

man war ja in der Zwischenzeit informierter geworden... ;-)
Die Dame war eine Naturbrut....und wir sind damals etliche hundert Km gefahren, um sie abzuholen.
"Zahm" wurde sie nie. Nur furchtlos.
Aber wir haben bei Ihr auch nicht auf Zähmung abgezielt. Sie hat sich auch bald völlig an das Männchen angeschlossen und hatte dann keinerlei Interesse mehr, Kontakt zu uns aufzunehmen.
 
Hallo,

auch ich möchte zum Mut machen beitragen

vor meinen jetzigen beiden Mohren hatte ich 26 Jahre lang einen Mohren, vermutlich ein Männchen und mit ziemlicher Sicherheit ein Wildfang, wie es damals (1976) meistens üblich war. Ich war damals 15 Jahre und habe keine großartigen Erziehungsversuche mit ihm gemacht. Nach ca. 1 Jahr kam er zu mir und ließ sich kraulen. Später wurde er regelrecht eine "Schmusekatze". Dies ist sicher nicht der Normalfall aber mit der Zeit kann sich das auch bei einem Wildfang so entwickeln:-))
 
Guten Morgen, danke für die vielen tipps und aufmunterungen. Ich denke mal, daß ich das schon irgendwie hin bekomme... Geduld ist alles... Ich werd jetzt mal abwarten, denn das es dauern wird ist mir schon klar. Ich halt Euch auf dem laufenden...

Danke nochmal

Gruß Tanja
 
Thema: ultraängstlicher mohrenkopf
Zurück
Oben