Rudi11g
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Hallo Langflügelfans,
Ich bin Rudi aus Dresden und jetzt seit einigen Wochen hier und in anderen Foren unterwegs und habe gelesen gelesen gelesen - auch über andere Arten. Seit ein paar Tagen versuche ich zudem ebenfalls alle Informationen aus dem m.E. wirklich tollen Buch von Hoppe/Welcke zu extrahieren und mir ein relativ komplettes Bild über die Langflügelpapageien zu machen. Natürlich bleiben trotzdem viele Fragen offen und ich hoffe ich finde hier ein paar "Experten des Alltags" die mir aus ihrer eigenen Erfahrung mit den Tieren berichten könnten.
Zunächst noch die Information, dass ich zwar seit Jahren über die Anschaffung von Papageien nachdenke, aber da mir bewusst ist, das man sich nicht mal nebenbei für diese Tiere entscheidet habe ich die Anschaffung immer verschoben. Zum einen weil ich beabsichtige die Papageien zu mir in die Wohnung zu holen (leider steht mir kein Haus oder gar der Platz für eine große Außenvoliere zur Verfügung), zum anderen weil ich immer das Gefühl hatte nicht genug über die Tiere zu wissen. Nennt mich ruhig übervorsichtig - aber ich will es mal so sagen: Die Papageien sollten nicht zu jemandem kommen der nicht bereit für sie ist - mit diesem "Typen" müssten sie ja dann viele Jahre aushalten - und welcher Papagei will schon inkompetente Mitbewohner
Nun denn:
Ich kann einem wirklich großen Papagei keine artgerechte Unterbringung bieten - also schaue ich mich nach kleineren Arten um. Dazu gehören neben verschiedenen kleineren Neuweltarten eben auch die Langflügel.
Die Zimmervoliere soll etwa 1,20 x 0,80 x 1,50 m groß werden und dort soll dann nur ein Paar einziehen. Mittelfristig ist auch ein eigenes Vogelzimmer geplant, aber ich will erstmal klein anfangen. Nun impliziert das auch das ich mich bei den Langflügeln eher nach Goldbug-, Rotbauch-, Mohrenkopf-, Rüppells oder gar Braunkopf- umschaue - einem Kongo z.B. kann ich einfach nicht genug Raum bieten - trotz täglich viel Freiflug.
Zu den Unterarten habe ich nun ein paar Fragen:
+ Wie unterartenrein sind Tiere hier in Deutschland bei Züchtern anzutreffen? d.h. wie hoch ist die Chance das ich tatsächlich ein blutsfremdes Paar meyeri meyeri, meyeri saturatus oder meyeri matschiei finde ?
+ Rüppells werden ja im Vergleich scheinbar doch seltener gezüchtet sind aber m.E. wirklich wunderschön - kann mir jemand (evtl. per PN) einen Tipp geben wo ich Rüppells-Züchter finden kann ... die Züchterdatenbank enttäuscht da (oder gibt gar wirklich nur eine Handvoll Züchter in ganz Deutschland ??). Prinzipiell geht es mir vor allem darum die Tiere erst einmal live anzuschauen bevor ich versuche sie zu bekommen ... also muss es nicht zwingend ein Züchter sein - Halter wäre auch schon hilfreich...
+ Hier lese ich immer mal wieder direkt oder im Nebensatz das die Mohrenköpfe doch ziemliche Rabauken sind, d.h. doch irgendwie subjektiv aktiver (um nicht zu sagen destruktiver ), ausgelassener und evtl. auch lauter - kann die Mehrheit ( ich setzte hier mal auf sowas wie Statistik ) das bestätigen oder ist das, wie so vieles, auch wieder nur ein individuelles Fall-zu-Fall Thema ? Ideal wäre wenn sich hierzu jemand äußert der selber schon verschiedene Poicephalen hatte.
+ Luftfeuchtigkeit: Wie regelt ihr die Luftfeuchtigkeit für die Tiere, d.h. wie viele von Euch nutzen Befeuchter etc. ?
+ Voliere: Ich beabsichtige mindestens eine, wenn nicht sogar 2 Seiten der Voliere geschlossen zu halten (Holz) um den Tieren wenigstens in einer Richtung optischen Stress zu ersparen. Falls ihr auch so eine Voliere habt - wie intensiv neigen Eure Schützlinge dazu solche Holzbarrieren mit der Zeit anzuknabbern, d.h. die Leisten an Rändern etc.? oder sollte ich dort dann evtl. konsequent Alu-Profile vorsehen damit mir die "Bude" nicht irgendwann zernagt ist? Ist ihr Nagebedürfnis durch die obligatorischen täglich frischen Äste tatsächlich ausreichend gestillt ?
Ich frage weil ich sonst evtl. eine Voliere entwerfe die Austausch der Seiten ermöglicht.
+ Wie ist eure Erfahrung mit selbstgebauten Volieren bei denen der untere Teil ( ~30cm ) nicht vergittert sondern mit Plexiglas etc. verkleidet ist? Benötigen die Tiere auch Gitter zum Klettern komplett vom Boden aus oder halten sie sich sowieso eher selten dort unten auf? Ist evtl. transparente Fläche in der Voliere generell keine gute Idee da sie dort eher dagegenfliegen könnten ?
+ Am Boden plane ich einen herausziehbaren Kasten um die Reinigung vornehmen zu können ohne die Tiere für diese Zeit aus "ihrem Haus" schmeißen zu müssen - wer hat sowas schon mal gebaut und könnte mir dazu Tipps geben ?
Ich habe alle wichtigen Heimwerker-Werkzeuge da (inkl. Oberfräse) um auch etwas aufwändiger zu bauen - aber schliesslich will ich meinen neuen Hausgenossen für viele Jahre ein schönes Heim bieten, also darf's da schonmal aufwändiger sein - aber eben immer auch praktisch.
+ Nochmal Reinigung: Ich habe einen Staubsaugerroboter ( jaja - ich weiss Männerspielzeug ) ... aber mal generell gefragt: wie sind eure Erfahrungen mit den Tieren und dem Staubsaugen ? Gibt es da Schwierigkeiten ( Panik etc.) oder ist es wie mit allem: wenn ich mir Zeit nehme sie von klein auf daran zu gewöhnen sollte das klappen?
+ Ring: Ich finde prinzipiell ja die Ringe nicht so toll ( stelle mir immer vor jemand schmiedet mir einen Metallring in entsprechender Größe um mein Bein ) und frage ob es nach eurem Wissen inzwischen auch schon Ansätze bei einigen Züchtern gibt auch die kleinen Arten mit implantierten RFID Chips auszustatten? Da die passiven RFID-Systeme ja auch immer kleiner werden (< 8 x 1mm) ist das ja evtl. auch bei den Poicephalen machbar und u.U. für die Tiere tatsächlich weniger belastend als ein Metallring am Bein. Mich würde einfach mal eure Meinung (pro als auch contra) dazu interessieren - vielleicht haben einige auch größere Arten im Besitz die schon Chip tragen ... ?
+ Letzte Frage ( vorerst ): Wie rigoros habt ihr eure gesamte Wohnung von potentiell gefährlichen Pflanzen befreit? Da sie täglich mindestens 2 x 2h Stunden Freiflug in der Wohnung bekommen sollen ( unter Aufsicht ) muss ich mal wissen wie stark ich meine Wohnung hier pflanzenoptimieren muss? Ich habe eine große alte Monstera die wohl schon mit Sicherheit raus muss, aber wie hoch ist den nach euren Erlebnissen die Anknabberbereitschaft der Vögel?
Soooo .... zunächst erst einmal VIELEN DANK das ihr mein doch recht langes Posting bis hierher gelesen habt!
Wenn ihr mir jetzt evtl. noch ein paar der vielen Fragen beantworten könntet und so ein paar weitere meiner Unsicherheiten auszuräumen wäre ich sehr froh und dankbar.
Achso:
+ Gibt es hier Züchter/Halter aus dem Grossraum Sachsen die mich mal einen Blick auf ihre Langflügelpapageien werfen lassen würden ? Ich bin, wie gesagt, noch nicht sicher ob es diese Art wird - ein Live-Erlebnis würde also vieles erleichtern.
Nochmal Danke & einen schönen Gruss aus Dresden
Rudi
Ich bin Rudi aus Dresden und jetzt seit einigen Wochen hier und in anderen Foren unterwegs und habe gelesen gelesen gelesen - auch über andere Arten. Seit ein paar Tagen versuche ich zudem ebenfalls alle Informationen aus dem m.E. wirklich tollen Buch von Hoppe/Welcke zu extrahieren und mir ein relativ komplettes Bild über die Langflügelpapageien zu machen. Natürlich bleiben trotzdem viele Fragen offen und ich hoffe ich finde hier ein paar "Experten des Alltags" die mir aus ihrer eigenen Erfahrung mit den Tieren berichten könnten.
Zunächst noch die Information, dass ich zwar seit Jahren über die Anschaffung von Papageien nachdenke, aber da mir bewusst ist, das man sich nicht mal nebenbei für diese Tiere entscheidet habe ich die Anschaffung immer verschoben. Zum einen weil ich beabsichtige die Papageien zu mir in die Wohnung zu holen (leider steht mir kein Haus oder gar der Platz für eine große Außenvoliere zur Verfügung), zum anderen weil ich immer das Gefühl hatte nicht genug über die Tiere zu wissen. Nennt mich ruhig übervorsichtig - aber ich will es mal so sagen: Die Papageien sollten nicht zu jemandem kommen der nicht bereit für sie ist - mit diesem "Typen" müssten sie ja dann viele Jahre aushalten - und welcher Papagei will schon inkompetente Mitbewohner
Nun denn:
Ich kann einem wirklich großen Papagei keine artgerechte Unterbringung bieten - also schaue ich mich nach kleineren Arten um. Dazu gehören neben verschiedenen kleineren Neuweltarten eben auch die Langflügel.
Die Zimmervoliere soll etwa 1,20 x 0,80 x 1,50 m groß werden und dort soll dann nur ein Paar einziehen. Mittelfristig ist auch ein eigenes Vogelzimmer geplant, aber ich will erstmal klein anfangen. Nun impliziert das auch das ich mich bei den Langflügeln eher nach Goldbug-, Rotbauch-, Mohrenkopf-, Rüppells oder gar Braunkopf- umschaue - einem Kongo z.B. kann ich einfach nicht genug Raum bieten - trotz täglich viel Freiflug.
Zu den Unterarten habe ich nun ein paar Fragen:
+ Wie unterartenrein sind Tiere hier in Deutschland bei Züchtern anzutreffen? d.h. wie hoch ist die Chance das ich tatsächlich ein blutsfremdes Paar meyeri meyeri, meyeri saturatus oder meyeri matschiei finde ?
+ Rüppells werden ja im Vergleich scheinbar doch seltener gezüchtet sind aber m.E. wirklich wunderschön - kann mir jemand (evtl. per PN) einen Tipp geben wo ich Rüppells-Züchter finden kann ... die Züchterdatenbank enttäuscht da (oder gibt gar wirklich nur eine Handvoll Züchter in ganz Deutschland ??). Prinzipiell geht es mir vor allem darum die Tiere erst einmal live anzuschauen bevor ich versuche sie zu bekommen ... also muss es nicht zwingend ein Züchter sein - Halter wäre auch schon hilfreich...
+ Hier lese ich immer mal wieder direkt oder im Nebensatz das die Mohrenköpfe doch ziemliche Rabauken sind, d.h. doch irgendwie subjektiv aktiver (um nicht zu sagen destruktiver ), ausgelassener und evtl. auch lauter - kann die Mehrheit ( ich setzte hier mal auf sowas wie Statistik ) das bestätigen oder ist das, wie so vieles, auch wieder nur ein individuelles Fall-zu-Fall Thema ? Ideal wäre wenn sich hierzu jemand äußert der selber schon verschiedene Poicephalen hatte.
+ Luftfeuchtigkeit: Wie regelt ihr die Luftfeuchtigkeit für die Tiere, d.h. wie viele von Euch nutzen Befeuchter etc. ?
+ Voliere: Ich beabsichtige mindestens eine, wenn nicht sogar 2 Seiten der Voliere geschlossen zu halten (Holz) um den Tieren wenigstens in einer Richtung optischen Stress zu ersparen. Falls ihr auch so eine Voliere habt - wie intensiv neigen Eure Schützlinge dazu solche Holzbarrieren mit der Zeit anzuknabbern, d.h. die Leisten an Rändern etc.? oder sollte ich dort dann evtl. konsequent Alu-Profile vorsehen damit mir die "Bude" nicht irgendwann zernagt ist? Ist ihr Nagebedürfnis durch die obligatorischen täglich frischen Äste tatsächlich ausreichend gestillt ?
Ich frage weil ich sonst evtl. eine Voliere entwerfe die Austausch der Seiten ermöglicht.
+ Wie ist eure Erfahrung mit selbstgebauten Volieren bei denen der untere Teil ( ~30cm ) nicht vergittert sondern mit Plexiglas etc. verkleidet ist? Benötigen die Tiere auch Gitter zum Klettern komplett vom Boden aus oder halten sie sich sowieso eher selten dort unten auf? Ist evtl. transparente Fläche in der Voliere generell keine gute Idee da sie dort eher dagegenfliegen könnten ?
+ Am Boden plane ich einen herausziehbaren Kasten um die Reinigung vornehmen zu können ohne die Tiere für diese Zeit aus "ihrem Haus" schmeißen zu müssen - wer hat sowas schon mal gebaut und könnte mir dazu Tipps geben ?
Ich habe alle wichtigen Heimwerker-Werkzeuge da (inkl. Oberfräse) um auch etwas aufwändiger zu bauen - aber schliesslich will ich meinen neuen Hausgenossen für viele Jahre ein schönes Heim bieten, also darf's da schonmal aufwändiger sein - aber eben immer auch praktisch.
+ Nochmal Reinigung: Ich habe einen Staubsaugerroboter ( jaja - ich weiss Männerspielzeug ) ... aber mal generell gefragt: wie sind eure Erfahrungen mit den Tieren und dem Staubsaugen ? Gibt es da Schwierigkeiten ( Panik etc.) oder ist es wie mit allem: wenn ich mir Zeit nehme sie von klein auf daran zu gewöhnen sollte das klappen?
+ Ring: Ich finde prinzipiell ja die Ringe nicht so toll ( stelle mir immer vor jemand schmiedet mir einen Metallring in entsprechender Größe um mein Bein ) und frage ob es nach eurem Wissen inzwischen auch schon Ansätze bei einigen Züchtern gibt auch die kleinen Arten mit implantierten RFID Chips auszustatten? Da die passiven RFID-Systeme ja auch immer kleiner werden (< 8 x 1mm) ist das ja evtl. auch bei den Poicephalen machbar und u.U. für die Tiere tatsächlich weniger belastend als ein Metallring am Bein. Mich würde einfach mal eure Meinung (pro als auch contra) dazu interessieren - vielleicht haben einige auch größere Arten im Besitz die schon Chip tragen ... ?
+ Letzte Frage ( vorerst ): Wie rigoros habt ihr eure gesamte Wohnung von potentiell gefährlichen Pflanzen befreit? Da sie täglich mindestens 2 x 2h Stunden Freiflug in der Wohnung bekommen sollen ( unter Aufsicht ) muss ich mal wissen wie stark ich meine Wohnung hier pflanzenoptimieren muss? Ich habe eine große alte Monstera die wohl schon mit Sicherheit raus muss, aber wie hoch ist den nach euren Erlebnissen die Anknabberbereitschaft der Vögel?
Soooo .... zunächst erst einmal VIELEN DANK das ihr mein doch recht langes Posting bis hierher gelesen habt!
Wenn ihr mir jetzt evtl. noch ein paar der vielen Fragen beantworten könntet und so ein paar weitere meiner Unsicherheiten auszuräumen wäre ich sehr froh und dankbar.
Achso:
+ Gibt es hier Züchter/Halter aus dem Grossraum Sachsen die mich mal einen Blick auf ihre Langflügelpapageien werfen lassen würden ? Ich bin, wie gesagt, noch nicht sicher ob es diese Art wird - ein Live-Erlebnis würde also vieles erleichtern.
Nochmal Danke & einen schönen Gruss aus Dresden
Rudi