Mohrenkopfweibchen beißt sich Federn ab

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Ladyhawke

Guest
Hallo liebe Vogelfreunde!

Ich habe zwei Mohrenkopfapapgeien: ein Weibchen und ein Männchen.
Seit dem letzten Sommer beißt sich das Weibchen (eine ausgemachte liebenswerte Zicke) die Schwungfedern ab. Kurz vor Weihnachten war ich mit ihr beim Züchter, der die Kiele dann gezogen hat. Die Federn wachsen nun gut nach. Nur meine Schnecke fängt nun an, die durchbluteten Teile der Kiele anzufressen, so daß Blut fließt.

Ich weiß mir keinen Rat mehr!!!

Hier noch ein paar Basics: beides Handaufzuchten: Weibchen 1 Jahr alt, Männchen 3/4 Jahr alt, leben zusammen in Papageienkäfig, Freiflug, Futtermischung vom Züchter (1A mit *), Obst und Gemüse, Wasser in Araschale (da sie alle Plastikteile in atomare Bestandteile zerlegt) => dort wird dann auch gebadet, Brutkasten seit Weihnachten 2004 drin (wird allerdings vom Männchen besser angenommen als vom Weibchen und sukzessive in seine atomaren Bestandteile zerlegt), Naturholzäste und Schaukel/Leiter im Käfig.

Das Männchen ist es zu 100% nicht. Der saß gestern nämlich im Kasten als sie das Blut fließen ließ.

Ich bin für jeden Tip oder Ratschlag dankbar!!!

Viele Grüße,
Isa...
 
Hallo Isa, ein schlimmes Problem!

Wie ist die Haut? Hat sie evtl. Hautprobleme? Wie ist die Luftfeuchtigkeit? Ist sie hoch genug? Sprühst Du sie manchmal? Kann es vielleicht an der Heizungsluft liegen?
Sie hatte ja schon vorher gerupft... - macht sie das eigentlich auch am Brüstchen, oder nur an den Flügeln?
Ist sie schon einmal gestutzt worden?

Könnte es sein, daß sie Mangelerscheinungen hat? Bekommt sie genug Vitamine und Mineralstoffe/Spurenelemente?

Könnte es sein, daß sie überfordert ist? Ich habe gesehen, daß sie als sie noch alleine war, durch Klickern gefördert wurde.

Das ist erst einmal das, was mir dazu einfällt.

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Isa!

Das klingt wirklich nicht gut und ich befürchte, es wird viele Zeit und Mühe kosten, das Verhaltensproblem des Mohrenweibchens zu lösen.

Auch wenn es spontan nicht nach einer organischen Ursache für das Schwungfederbeißen klingt, sollte der erste Weg doch zu einem guten Tierarzt führen. Möglicherweise sind auch Mißbildungen der Federn oder ein gestörtes Wachstum Ursache für dieses Verhalten.

Ansonsten schließe ich mich Ajnar an: prüfe auch einmal die Luftfeuchtigkeit, sie sollte etwa 60% betragen. Zwar werden aufgrund trockener Luft udn trockener Haut meist nicht die Schwungfedern gerupft, aber Ausnahmen kann es geben und möglicherweise ist es ein Faktor, der zusammen mit anderen Haltungsbedingungen die Ursache mitbildet.
So kann auch vermehrtes Sonnenlicht oder die Installation einer Vogellampe unterstützend wirken.

Du bietest zwar Obst und Gemüse an - inwieweit wird das aber von den Mohren aufgenommen?
Es kann da durchaus bei wenig Frischfutteraufnahme sinnvoll sein, ein Mineralstoff- und Vitaminpräparat zu verabreichen. Ich habe mit Korvimin (über den TA zu beziehen) bei einem längerfristigen Einsatz gute Erfahrungen gemacht.

Schließlich aber muß man sich fragen, ob das Schwungfederbeißen nicht auch eine Stressreaktion ist.
Möglicherweise ist für dieses beiden Mohrenkopfpapageienindividuen der Käfig doch nicht ausreichend groß und das Weibchen befindet sich in einem Dauerstress.
Leider ist auch gegenseitiges Kraulen, Füttern, ja selbst Kopulationsversuche, die durchaus auch von noch nicht geschlechtsreifen Papageien vorgenommen werden können, nicht immer ein sicheres Indiz für eine harmonische Paarbeziehung.
Hast Du beobachten können, ob das Weibchen dem Männchen öfters nachfolgt?
Sind sie bei gemeinsamen Tätigkeiten zu beobachten (Nebeneinander schlafen, Fressen aus einem Napf, synchrones Putzen)?
Oder gehen sie getrennte Wege?
Ist zu beobachten, dass das Männchen das Weibchen von Sitzplätzen, Futterplatz etc. vertreibt?
Oder umgekehrt?
Es kann sein, das sie sich während der Anwesenheit von Menschen anders verhalten als in ihrer Abwesenheit: in deiner Anwesenheit können die beiden dann den Eindruck eines harmonischen Paares machen, zumindest aber zweier Vögel, die sich gegenseitig in Ruhe lassen.
Zumindest habe ich das bei meinen Grauen beobachten können, von denen einer den anderen immer nur dann jagte, wenn kein Mensch anwesend war.
Dieses Verhalten konnte ich nur mit Hilfe einer Kamera beobachten.
Vielleicht bietet sich dir eine ähnliche Möglichkeit.

Wenn Anzeichen für eine Disharmonie vorliegen, dann kann ein größerer Käfig schon helfen. (Ach ja: versuchsweise würde ich auch erstmal den Nistkasten entfernen.)
Versuchsweise kannst Du die Vögel sonst auch getrennt unterbringen, wobei der dominante Vogel umgesetzt werden sollte und der subdominante in der alten Umgebung bleibt.

Viel Glück dabei, dieses Problem in den Griff zu bekommen!
 
Vielen Dank für Eure Ratschläge!

Alle Themen, die Ihr angesprochen habt, habe ich bereits x-Mal selbst durchgekaut.
Ich geh das alles jetzt noch einmal durch:
1. Obst/Gemüse: Es wird sowohl zerschreddert als auch gegessen. Von beiden Tieren. Sie ist so schlau und nimmt es ihm besonders gern aus dem Schnabel oder läßt ihn eher schlecht an die Schale mit dem Futter ran.
2. Wasser/Baden: Sie trinkt. Und sie badet, bis sie tropfnass ist, in der Trinkwasserschale. (Wasserspender gehen nicht mehr - die macht sie in 3 Tagen platt.) Und das nicht zu knapp. Er ist da etwas weniger Wasser-freudig.
3. Beginn des Beißens: Sie hat einige Zeit nachdem der Hahn dazugekommen ist, mit dem Federbeißen begonnen. Er zeigt dieses Fehlverhalten nicht! Ich hab's mit allem probiert: frische Naturäste zum Zerschreddern, mehr Spielzeug, mehr Grünzeug. Das wirkt ganze 10 Minuten, dann haben sie es vernichtet.
4. Brutkasten: der Kasten ist in den Käfig gekommen, damit sie sich abreagieren kann und auf andere Gedanken kommt. Achtung!!! Er ist NICHT die Ursache des Federbeißens!!! Ich habe x-Mal mit dem Züchter gesprochen. Und der hat den Kasten als Ablenkungsmöglichkeit empfohlen. Der Gag an der Sache ist aber, daß der Hahn an dem Kasten rumarbeitet. Die Henne so gut wie gar nicht. Sie setzt sich drauf, um noch höher sitzen zu können.
5. Vitamine/Mineralstoffe: Korvimin ZVT kenne ich gut und habe ich meinen Wellis und Nymphen damals gegeben. Die waren allerdings auch nicht so Grünzeugs-Geil. Mineralgrit steht den Mohren in einer Extra-Schale zur Verfügung. Da geht sie auch dran.
6. Verhalten: Beide Vögel sind Handaufzuchten. Die Henne ist die ältere und definitiv dominant. Der Hahn ist eher der liebe und etwas dusselige Vogel. Die Henne spürt, wenn ich an den Käfig komme, was ich will. Genauso wenn sie draußen ist und ich sie wieder in den Käfig setzen will. Ich habe die zwei schon "schmusend" erlebt. Ich habe sie auch kämpfend erlebt. Generell gilt: Wenn ich an den Käfig trete, ist das Weibchen zuerst bei mir. Sie beansprucht mich regelrecht.
Allerdings: das typische Paarverhalten wie ich es von meinem Nymphensittich-Päarchen kannte, zeigen die Mohren nicht. Gleichzeitiges Putzen ist Seltenheitswert, nebeneinander Schlafen ist gar nicht drin. Manchmal kraulen sie sich. Meist endet das in einer dicken Rauferei.
Nicht das Männchen vertreibt das Weibchen. Das Weibchen vertreibt das Männchen!!!
7. Luftfeuchtigkeit: Ich habe knapp 100 Orchideen, die eine Mindestluftfeuchtigkeit von 50-60 % Prozent haben wollen. Und die bekommen sie auch.
8. Federn: Wenn die Henne die Federn nicht abbeißt, sehen die Federn gut aus. (Der Hahn hat, bis auf den Kopf, auch ein schönes Gefieder.) Die nun nachwachsenden Federn bei der Henne schauen auch gut aus (abgesehen von der Tatsache, daß sie Sonntag die durchbluteten Kiele angebissen hat.)

Langsam glaube ich, daß sie ein typischer Einzelvogel ist, der keine anderen Vögel neben sich dultet. Oder aber sie ist total unterfordert.

Das mag sich jetzt ziemlich blöde anhören, aber ich fühle, daß das Problem nicht in den prinzipiellen Haltungsbedingungen liegt.
Ich bin selbst Tierärztin. Und weiß mir keinen Rat mehr. Würde jemand mit so einem Tier und solch einer Anamnese zu mir kommen, würde ich sagen: "Trennen Sie sich von dem Vogel. Der ist in einer anderen Umgebung besser aufgehoben. Und sehen Sie zu, daß Sie einen passenden Partner für den Hahn bekommen."
Als einfacher Patientenbesitzer blutet mir das Herz, wenn ich das Tier weggeben müßte. Es ist das Gefühl, sie im Stich zu lassen. *seufz* Gefühle eben.

Der Züchter hat jetzt gesagt, daß er (nachdem ich über die angebissenen durchbluteten Kiele berichtet habe) die Henne zurücknimmt und ich ein neues Jungtier bekomme zu dem Hahn. Bis dahin sind es nun noch ca. 6 Wochen.

Und bis dahin möchte ich ihr das Leben so angenehm wie möglich machen, wenn das überhaupt geht.

Traurige Grüße,
Isa...
 
Hallo Isa,
vielleicht findest du in folgendem Buch eine Anregung (es geht speziell auf die Konstititionsbehandlung bei "Problemvögeln" ein):
"Ganzheitliche Vogeltherapie mit Homöopathie und TCM" von Rosina Sonnenschmidt erschienen im Sonntag-Verlag
Ich drücke Dir die Daumen!!
Liebe Grüße
Ina
 
Hallo, wir haben ein ähnliches Problem mit unseren Mohrenköpfen. Sie leben schon 9 Jahre friedlich bei uns und plötzlich fängt das Weibchen an zu spinnen. Sie ist eine Handaufzucht und er ist eine dtsch. Nachzucht. Sie ist total auf mich fixiert und ist total eifersüchtig auf unseren Sohn. Er wird im März 2 Jahre und will natürlich "ei" bei ihr machen und ich muss höllisch aufpassen, dass sie ihn icht beisst. Vor kurzem hat sie das Männchen beim "Schmusen" in die Zunge gebissen, so dass er vom Tierarzt operiert werden musste und er 1 Woche von ihm ernährt wurde. Wir haben die beiden jetzt in 2 Käfigen nebeneinander in der Küche stehen und lassen sie nur raus wenn wir zu Hause sind. Das Männchen bekommt demnächst noch eine etwas "gefühlvollere" Partnerin und ich werde dann der Partnerersatz von Lora:-). Es ist keine Super Lösung, aber wir können uns nach den vielen Jahren und total vielen schönen Erlebnissen mit den beiden einfach nicht mehr von ihnen trennen:-( Wir haben schon tagelang gegrübelt, was wir machen ... aber uns fällt keine bessere Lösung ein. Ich hoffe bei Dir ist alles gutgegangen. Viele Grüsse und ein schönes Wochenende!
 
Thema: Mohrenkopfweibchen beißt sich Federn ab

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