hallo!
von ziegensittichen gibt es nicht so oft handaufzuchten, weil laufsittiche normalerweise ihre brut sehr gut pflegen, das ist nicht bei allen arten so.
und ziegen und springer sind natürlich auch in "privathand" nicht soo weit verbreitet wie z.b. wellis oder nymphen. von daher gehen die meisten läufer in züchterhand. und züchter nehmen handaufzuchten nicht so gerne weil diese oft nicht so sehr für die zucht geeignet sind. laufsittiche werden von den züchtern gerne als ammenvögel für andere arten eingesetzt, weil die alles füttern was den schnabel aufreißt.
ich als besitzerin von 2 amazonenhandaufzuchten habe auch eine recht zwiespältige einstellung zur handaufzucht. meiner meinung nach sollte handaufzucht nur gemacht werden, wenn die elterntiere die kleinen aus welchen gründen auch immer nicht richtig versorgen (war bei meinem bonnie so, die züchterin hat clyde mit rausgenommen damit bonnie nicht isoliert aufwächst)
diese massenhafte geldschneiderische handaufzucht finde ich nicht gut. es gibt schon elterntiere, die ihre vögel nach der 6. woche (papageien, da dauerts länger) nicht mehr weiterfüttern, weil sie einfach nicht mehr daran gewöhnt sind, daß ein jungtier nach der 6. woche noch da ist
und das kanns irgendwie nicht sein.
ich gebe zu, daß es mit handaufzuchten einfacher ist einen kontakt zum vogel herzustellen, auf der anderen seite ist es aber viel befriedigender, wenn der vogel langsam immer mehr vertrauen zu einem fasst. ehrlich gesagt, lege ich bei meinen sittichen gar keinen wert drauf ob sie zahm sind oder nicht, aber obwohl ich mir keine große mühe um zahmheit gebe, merke ich, daß meine sittiche immer zutraulicher werden.
bei den amas war mir eine gewisse zahmheit wichtig, weil sie in der wohnung sonst einfach recht schlecht zu handeln sind. aber kuschelvögel sind meine amas auch absolut nicht.
besonders isoliert aufgezogene handaufzuchten bergen auch das große risiko der fehlprägung was zu verhaltensstörungen führen kann.
ein größeres gesundheitsrisiko besteht bei handaufzuchten eigentlich hauptsächlich bei einer handaufzucht ab ei, denn dann bekommen die kleinen nicht die für die darmflora so wichtige kropfmilch. das kann zwar mit bird bene bac ausgeglichen werden, aber so ganz dasselbe ist es halt nicht. die jungvögel nehmen in der ersten woche über die kropfmilch die darmbakterien von den eltern auf, die die darmtätigkeit regulieren. ansonsten können handaufgezogene vögel bei den heutigen handaufzuchtsfuttern durchaus sehr gut versorgt werden.
es ist natürlich auch eine frage, warum die eltern nicht efüttert haben. oft scheinen die tiere zu spüren wenn mit ihrem nachwuchs was nicht stimmt und treffen dann sozusagen die natürliche auslese. wenn der mensch dann weiterfüttert, passiert es natürlich, daß auf diese weise ein bereits von vornherein geschädigter vogel aufwächst, was dann zu gesundheitlichen problemen führt.