Behinderte Wachteln

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Kris

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Liebe Wachtel-Freunde,
ich wohne in Spanien und hier gibt es eine ganz üble Tradition. Bei Schieß-Wettkämpfen werden Wachteln und Tauben aus Zuchtfarmen in eine Art Kanone gestopft und in die Luft geschossen, damit die Schützen ihre Schießkünste zeigen können. Manche der Wachteln entkommen und leben fortan im angrenzenden Naturpark. Viele Wachteln werden getroffen, manche tödlich, manche verletzt.

Ein Bekannter von mir ist Tierschützer und machte es sich zur Aufgabe, am Abend nach solchen Wettkämpfen in den Naturpark zu gehen und all die verletzten Wachteln und Tauben aufzusammeln. Er pflegt sie zu Hause gesund und wildert sie wieder aus - wenn möglich. Zwei der Wachteln, die er vor vier Wochen fand, können nicht mehr ausgewildert werden. Einem Weibchen wurde ein Bein so beschädigt, dass sie es nicht mehr benutzen kann. Einem Männchen wurde ein Flügel unheilbar verletzt, außerdem fehlen ihm zwei Krallen und ein Auge ist blind. Es handelt sich also um zwei Schwerbehinderte:traurig:. Ob das, was mein Bekannter macht, sinnvoll ist oder nicht, sei dahin gestellt. Jedenfalls brachte er mir die beiden Wachteln, weil er wusste, dass ich eine Voliere habe. Und nun sollen es die beiden bestmöglich haben.:prima:

Ob es nun Europäische Wachteln oder Legewachteln sind, weiß ich nicht, konnte bei den Fotos im Netz auch keinen großartigen Unterschied - bis vielleicht auf die Größe - feststellen.

Meine Voliere ist ca. 3 x 5 x 2,50 Meter groß. Früher hatte ich Wellis dort, jetzt ist sie seit über einem Jahr leer. Dort gibt es Natur-Erdboden mit größeren Steinen, einer kleinen Pinie und einem Olivenbaum und verschiedene andere Wildpflanzen. Es gibt da eine Mulde (40 x 40), in die ich Sand für ein Sandbad tun will. Welchen Sand nehme ich? Vom Strand? Oder Vogelsand aus der Zoohandlung?

In der Voliere ist ein Häuschen 1,20 x 0,80 x 2,50. Dort sind sie im Augenblick, weil ich erst beobachten wollte, wie beweglich sie sind und eingewöhnen sollen sie sich auch erstmal (mein Bekannter hielt sie in eine Hartplastik-Katzen-Transport-Box). Morgen will ich das Haus öffnen. Es ist zum Freigehege mit einem Maschendrahtgitter verschlossen. Um vom Haus ins Freie zu gelangen müssten sie eine Stufe von 30 cm überwinden. Ich habe sowohl von innen als auch von außen ein schönes breites Brett angelehnt, über das sie raus und rein könnten. Nun frage ich mich, können Wachteln das erkennen? Werden sie von allein rein und raus gehen? Im Augenblick kommen sie mir - abgesehen von ihren Behinderungen - etwas konfus vor. Werden sie beispielsweise bei Regenwetter ins Haus gehen, weil es dort trocken ist?? Oder stellt diese Stufe und meine Bretter ein unüberwindliches Hindernis dar?

Fühlen sie sich zu zweit wohl?

Im Volierenhaus ist Betonboden. Auf der einen Seite ist ein kleines Häuschen als Unterschlupf, auf der anderen Seite hiesiges Trockengras so aufgestellt als wachse es in der Ecke, dort halten sie sich am liebsten auf. Soll ich den Betonboden mit irgendwas ausstreuen (Sand, Sägespäne)? Ich denke, wenn sie mal raus gehen, dann werden sie eh den Naturboden vorziehen.

Brauchen sie eine Badewanne mit Wasser? Oder baden sie nur in Sand?

Die Henne hat heute am ersten Morgen schon ein Ei gelegt. Wäre sie in ihrer einbeinigen Verfassung überhaupt in der Lage zu brüten und ihre Küken zu beaufsichtigen - falls welche kämen? Oder soll ich vorsorglich die Eier entfernen?

Ich würde mich riesig über Antwort freuen und grüße euch alle herzlich :)
Kris
 
Hallo Kris,

Ob es nun Europäische Wachteln oder Legewachteln sind, weiß ich nicht, konnte bei den Fotos im Netz auch keinen großartigen Unterschied - bis vielleicht auf die Größe - feststellen.
Nun, das ist schonmal entscheident für die Haltung. Denn Europäische Feldwachteln werden paarweise und Legewachteln in Gruppen gehalten.
Meine Voliere ist ca. 3 x 5 x 2,50 Meter groß. Welchen Sand nehme ich? Vom Strand? Oder Vogelsand aus der Zoohandlung?
Halte den Vogelsand aus der Zoohandlung für die bessere Wahl, da er fast keimfrei ist.
Um vom Haus ins Freie zu gelangen müssten sie eine Stufe von 30 cm überwinden. Ich habe sowohl von innen als auch von außen ein schönes breites Brett angelehnt, über das sie raus und rein könnten. Nun frage ich mich, können Wachteln das erkennen? Werden sie von allein rein und raus gehen?
Erkennen können sie es sicher, ob sie es allerdings nutzen ist eine andere Geschichte.
Werden sie beispielsweise bei Regenwetter ins Haus gehen, weil es dort trocken ist?? Oder stellt diese Stufe und meine Bretter ein unüberwindliches Hindernis dar?
Wachteln handeln meist instinktiv, so werden die sich eher unter einen Busch als ins Häuschen zurück zuiehen.
Fühlen sie sich zu zweit wohl?
Das kommt auf die Wachtelart an, wie oben schon geschrieben!
Im Volierenhaus ist Betonboden. Auf der einen Seite ist ein kleines Häuschen als Unterschlupf, auf der anderen Seite hiesiges Trockengras so aufgestellt als wachse es in der Ecke, dort halten sie sich am liebsten auf. Soll ich den Betonboden mit irgendwas ausstreuen (Sand, Sägespäne)?
Es eignet sich eine schöne Strohschicht oder Hanfspälze.
Brauchen sie eine Badewanne mit Wasser? Oder baden sie nur in Sand?
Wachteln baden nur im Sand bzw. Staub.
Die Henne hat heute am ersten Morgen schon ein Ei gelegt. Wäre sie in ihrer einbeinigen Verfassung überhaupt in der Lage zu brüten und ihre Küken zu beaufsichtigen - falls welche kämen? Oder soll ich vorsorglich die Eier entfernen?
Es kommt darauf an wie stark sie eingeschränkt ist, aber es ist möglich.
Die Frage ist nur, kann der Hahn sie noch treten also die Eier befruchten. Denn ohne Befruchtung schlüpfen keine Küken.
 
Hallo Susanne,
vielen Dank für deine Antworten :-)
Ich werde sobald möglich Bilder von den beiden einstellen. Vielleicht kannst du mir dann sagen, um welche Wachtelsorte es sich handelt.
Herzliche Grüße
Kris
 
Thema: Behinderte Wachteln
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