Voraussetzungen und Tips zur Lorihaltung

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MrKoala

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Hallo zusammen,

hier entsteht ein Informationsbereich für die, die sich für die Haltung von Loris interessieren oder beabsichtigen sich diese als "Haustier" zuzulegen.

Ich werde mich bemühen so viele wie mögliche Informationen bereit zu stellen und bin für jede weitere Information oder Nützliche Beiträge dankbar.

Lasst uns zusammen halten und den Neulingen bzw. Interessenten einen Einblick über unsere spezielle Art von Vögeln zu gewähren.

Bei Interesse zum Mitwirken, bitte ich euch mir eure Informationen selbstverfassten Beiträge per Mail zuzuschicken und ich werde diese Beiträge dann hier im Thema unter Nennung des Erstellers dieses Beitrages einfügen.

Die hier zusammengefassten Beiträge sind erkenntnisse aus dem Buch von Theo Pagel Jr. LORIS Pinselzungenpapageien! Ich empfehle jedem dieses Buch zum nachschlagen und Informationszwecken. Die ISBN lautet : 3-8001-7352-2
 
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Überlegung vor dem Kauf

Hallo zusammen,

hier die ersten Zeilen was ihr beachten solltet bevor ihr euch einen Lori zulegt.

1)

Habt ihr die Zeit welche benötigt wird sich um die Vögel auch zu kümmern? Wenn ihr nicht auch Zeit habt euch mit den Tieren zu beschäftigen, dann lasst es gleich bleiben.

2)

Ist genügend Platz für eure eventuell zukünftigen Loris vorhanden um ihnen die Möglichkeit zu geben sich auch frei zu bewegen?

3)

Ist es euch möglich das für Loris "benötigte" Klima zu schaffen? (Feucht tropisch)

4)

Dann solltet ihr euch weiter überlegen, dass Loris so genannte Pinselzungen Papageien sind und diese zu den Arten der Weichfressenden Vögel gehören.
Somit benötigen sie nicht einfach Vogelkerne Nüsse oder dergleichen sondern Brei welcher von den Verschiedensten Herstellern angeboten wird. (CÉDÈ, Nekton oder z.b. Orlux) angeboten wird.
Weiter wird eine reichliche Abwechslung an Obst und Tierischem Eiweiß benötigt.

5)

Also weiter auf das Futter bezogen sollte ihr euch auch im klarem darüber sein, dass hinter dem ganzen auch ein relativ hoher Finanzieller Aufwand steckt.
 
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Haltung

Hier werde ich nun etwas über die Haltung von unseren neuen Freunden berichten.

Grundsätzlich, sollte man sich, bevor man sich egal was für Tiere anschafft darüber informieren, wie die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung leben.

ein paar Anhaltspunkte:

-Lebensgewohnheiten
-Fauna
-Ernährung


Wie viel Platz benötigen die Tiere um halt auch wirklich Artgerecht gehalten werden zu können und ihren Bewegungsdrang ausleben zu können.

Transportkäfige:

Ein Transportkäfig sollte folgende Größe haben.

Die hier aufgeführten Maße habe ich aus dem Buch von Herrn Theo Pagel Jr. entnommen.

Die Maße sollten von der Vorderansicht eine Breite von 240mm ,eine Höhe von 140mm betragen. Von der Seitenansicht wird hier beschrieben, sollten 200mm genommen werden. Eine Sitzstange nicht zu vergessen!
Weiter haben diese Transportboxen einen Schieber wodurch die Vögel in die Box hinein und auch heraus genommen werden können. Um die meisten Vögel einzufangen, empfiehlt es sich einen Handelsüblichen Käscher zu nutzen. Beim Transport ist darauf zu achten, dass eine Ausreichende Verpflegung für die Tiere vorhanden ist. Zu empfehlen ist hier Obst da dieses ein Verschütten unmöglich macht.

Unterbringung:

Eine Artgerechte Unterbringung von Tieren ist Grundsätzlich nicht möglich! Allerdings, kann man ihnen es so gut wie Möglich erleichtern, in Gefangenschaft zu leben.

Ich selber Empfehle eine Haltung in Größtmöglichen Raum (2m x 3m) worauf zu achten ist, dass dieser regelmäßig gereinigt wird und dieses auch relativ leicht von Hand geht. Ein Nistkasten ist nicht zwingend notwendig! Denn auch in der Natur, leben/schlafen die Tiere auf dem Geäst der Bäume und haben nicht immer einen Nistkasten. Ein solcher Nistkasten ist für mich nur zu empfehlen, wenn auch eine Zucht gewünscht wird.

Bei dem Bau einer Voliere, sollte IMMER darauf geachtet werden, dass KEINE Verletzungsmöglichkeiten vorhanden sind. Weiter ist darauf zu achten, dass die längstmögliche Zeit von Sonneneinstrahlung auf die Voliere gegeben ist. Eine Überdachung und ein Beheizter Schutzraum sollte ebenfalls vorhanden sein.
 
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Anpassung und Nahrungsgewohnheiten

Anpassungsfähigkeit:

Loris sind mitunter sehr anpassungsfähig, da diese in Gebieten leben, wo nicht selten Temperaturschwankungen von bis zu 40°c vorkommen. Weiter ist in einigen Gebieten auch ein heftiger Wechsel von heftigen Regenfällen und strahlendem Sonnenschein der fall. Oftmals konnten wir auch verschiedene Lori Arten zusammen beobachten.

Nahrung:

Die meisten Loriarten sind Nektarfresser und ernähren sich vorzugsweise von Blütenpollen und verschiedensten Obst Arten. Allerdings werden nicht nur Nektar und Obst gefressen sondern auch Sonnenblumenkerne und weitere kann man seinen Loris anbieten was allerdings nicht als Hauptnahrung empfohlen wird. Die Loris nehmen die Kerne auf und bringen mit Hilfe ihrer Zunge den Kern in die richtige Lage um ihn mit Hilfe ihres Schnabels zu spalten. Nach dem Spalten wird das kerninnere aus den Schalenhälften entfernt und die Schalen ausgeworfen. Schon oft konnte ich beobachten, dass wenn ich meinen auch mal Erdnüsse anbot diese in den Fuß genommen wurden und dort allmählich geknackt und dann gefressen wurden.

Beim verzehr von Früchten, konnte ich bei meinen Gebirgsloris (Trichoglossus) oft beobachten, dass diese z.b. beim Apfel das eigentliche Fruchtfleisch mit Hilfe des Oberschnabels "Ausstachen" und das dadurch aufgenommene Fruchtfleisch zerkauten den austretenden Saft aufnahmen und das übergebliebene Fruchtfleisch umherwirbelten.

Um den Vitamin ,Minerallstoff und Eiweisanteilen bei der Futteraufnahmen zu gewährleisten, sollten auch Insekten zum Futter angeboten werden. In den meisten Fällen nutzt man dafür Mehlwürmer welche quasi zermalmt und so aufgenommen werden. Die Überbleibsel... (Panzer) werden wie beim Fruchtfleisch wieder durch eine schnelle Bewegung des Kopfes aus dem Schnabel geschleudert.
 
Nahrungsbestandteile, Herstellung und Beschaffung für Loris.

In diesem Beitrag wird von Johan berichtet, wie er das Futter für seine Tiere zubereitet. Netterwise hat er dies verfasst damit ich es eben auch hier mit einbinden kann und allen damit geholfen wird.

Danke dir Johan für deine Mitarbeit und die weitergabe deiner Recherchen und Erfahrungen.



Nahrungsbestandteile, Herstellung und Beschaffung für Loris.
Heutzutage gibt es allerhand Sorten Fertigfutter von Firmen wie Nekton, Cede, Aves und u.v.m., mit dem man seine Loris recht gut und mit geringem Arbeitsaufwand ernähren kann. Hat man aber mehrere Paare, ist es doch recht teuer und man weis nie so recht, ob alles enthalten ist was ein Lori braucht.
Nach einem Rezept des bekannten Lorizüchters Neff füttern sehr viel Lorifreunde schon seid Jahren ihre Vögel und haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Die Hauptbestandteile sind Hafermehl, Blütenpollen, Traubenzucker, Bierhefe und Kalk. Das Mischungsverhältnis sollte je nach Loriart etwas variieren, denn sehr aktive Loris wie z.B. die Bergloris brauchen etwas mehr Kohlehydrate, also erhöht man den Traubenzuckeranteil, Jungvögel brauchen mehr Proteine, also erhöht man die Pollengabe.
So mische auch ich mein Futter, mit kleinen Modifikationen, nach diesem Rezept.
Das Mischungsverhältnis für mittlere bis große Loris sieht wie folgt aus:
Auf 1Kg Nektarlösung kommen 480 g Hafermehl, 220 g Pollen, 150 g Traubenzucker, 85 g Fruchtzucker, 20 g Bierhefe, 15 g Vitaminkalk, 28 g Guarkernmehl und 2 g Steviosit.
Anstatt Hafermehl kann Haferschleim oder Instand- Haferflocken genommen werden, Trauben- und Fruchtzucker verwende ich statt Honig. Das Guarkernmehl ist ein natürliches Verdickungsmittel, es verhindert das Absacken der festen Bestandteile in der angerührten Suppe und festigt zusätzlich den Kot.
150 g dieser Mischung werden mit einem Rührstab in einen Liter Wasser (c`80 grad warm) gut verrührt und möglichst morgens den Loris gereicht, pro Paar Allfarbloris circa 200 ccm.
Da es inzwischen einige Lorifreunde gibt, die diese Nektarlösung bei mir hohlen, kann ich die Bestandteile in größeren Mengen einkaufen und alle haben den Vorteil, dass es dadurch sehr geringe Kosten verursacht.
Das Trockenfutter, welches ich zusätzlich über Obst gestreut reiche, ist eine gute Ergänzung zur Nektarlösung. Hat man seine Vögel erst daran gewöhnt, kann es auch als Alleinfutter verwendet werden, dabei sollte aber immer ausreichend Frischwasser vorhanden sein.
Mein Mischungsverhältnis bezieht sich ebenfalls auf das Rezept von Herrn Neff und sieht folgender Maßen aus: Auf 1 Kg kommen 380 g Hafermehl, 480 g fein gemahlenen Pollen, 120g Traubenzucker und 20g Vitaminkalk.
Da zuviel Zuckergabe bekanntlich zur Fettbildung neigt, kann bei Arten die leicht verfetten, z.B. das Blaukäppchen, ein Teil des Zuckers durch ein Naturprodukt wie Steviosit ersetzt werden. Es ist ein Extrakt aus dem in Paraguay wachsenden Honigblatt (Stevia rebaudiana), das 300-mal süßer als Zucker ist, allerdings ist es recht teuer (100g 25€). Wer mehr darüber erfahren möchte schaue hier mal rein: http://www.freestevia.de
Ich werde immer wieder gefragt, wo man alles bekommt, darum hier meine Lieferanten:
Hafermehl: Harries Spezialmühlenwerk in Stuhr (bei Bremen), Pollen und Bierhefe: Natur-heilmittel Dahmen in Amlieshagen, Zucker: Lebensmittelhandel (Müllers Mühle), Guarkernmehl in kleinen Mengen in der Apotheke, ab 5 Kg König & Wiegand in Düsseldorf,
Steviosit: http://www.medherbs.de
 
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