Tierchen in der Silberhirse

Diskutiere Tierchen in der Silberhirse im Forum Motten, Milben und Co. im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, wir haben kürzlich eine Lieferung mit Silberhirse erhalten. Durch Zufall ist mir aufgefallen, dass dort kleine Tierchen rumkrabbelten...
oszmrudolf

oszmrudolf

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Hallo, wir haben kürzlich eine Lieferung mit Silberhirse erhalten. Durch Zufall ist mir aufgefallen, dass dort kleine Tierchen rumkrabbelten...
Hänge mal ein Foto an und hoffe, dass man was erkennen kann ;-)
Was sind das wohl für Tiere? Silberhirse habe ich sofort entsorgt.

IMG_3447.jpg
 
Hallole,

der Größe nach könnten es Futtermilben sein. Haben sie sechs oder acht Beine? Futtermilben kommen eigentlich in fast allen pflanzlichen Stoffen vor. Sie sind entweder ein Hinweis auf Überlagerung oder evtl. auch absolut insektizidfreie Produktion.

MfG,
Steffi
 
Hallo und guten Abend, wir vermuten 6 Beine und zwei Fühler?! Bei dem Lieferanten könnte ich mir eine Überlagerung eigentlich nicht vorstellen; oder doch? Bislang haben wir nichts negatives erlebt. Der Lieferant wirbt damit, dass seine Futtermittel pestizidfrei sind und dass soweit möglich Saaten aus biologischem Anbau verwendet werden. Hoffe jetzt nur, dass unsere anderen Lieferungen ohne Tierchen waren! LG, Katrin
 
Staubläuse, eindeutig. Welche Art genau, kann man nicht erkennen.
In jedem Fall ein Hinweis auf bereits längere Lagerung. Die Tierlein gehen nicht an die lebende Hirse.
 
Hallo Katrin,

wenn sie nur sechs Beine haben, können es keine Milben sein. Dann tendiere ich auch zu Ingos "Diagnose".

MfG,
Steffi
 
Nachdem -dank Ingo- die Identifikation abgeschlossen ist, bleibt nur noch die Frage: Wo ist was faul im Staate Dänemark?

Liegt es am Produzent/Lieferant, beweist es das die Hinweise biologischer Anbau/Pestizidfrei nicht unbedingt ein Aushängeschild ist wenn andere Gegebenheiten nicht stimmen. Man hat lediglich die Wahl zwischen 2 Krankheitsrisiken: Entweder durch Pestizide oder Verunreinigungen (Kot; Leichen, Schuppen usw.) durch Schädlinge. Beides ist nicht empfehlenswert. Getreidebefall durch Schädlinge kann durchaus ebenfalls toxische Wirkungen bis hin zu Bakterien und Pilzbildung haben.

Beim vorliegenden Tierchen (eigentlich ein harmloser Hygieneschädling) handelt es sich um ein von hoher Luftfeuchtigkeit abhängiges Wesen. Die Entwicklungsfähigkeit beginnt bei 60 %, optimale Lebensbedingungen bei 70-90%. Das Tier grast unsichtbaren Schimmelpilz z.B. in zu feuchten Wohnungen (Neubauten) ab, welches seine Hauptnahrung ist. Das gleiche tut es bei Getreide, aber so gut wie nie bei Hülsenfrüchte, Schokolade usw. Es grast lediglich den Schimmelpilz des befallenen Getreides ab. Das meinte Ingo mit der Bemerkung:Es geht nicht an lebendes Getreide.
In diesem Fall hat sich ein Schädling als Nüztling bewiesen indem es einen Mißstand aufzeigt. Ein Schädling übrigens der durchaus mit ungiftigen Methoden bekämpft werden kann und auch ohne Fachmann. Auch DAS weist auf widrige Umstände hin.

Du hast gut daran getan die Hirse zu entsorgen, denn durch dieses Tierchen befallenes Gut ist ungenießbar.

All das (falsche Lagerung, ungünstige Verhältnisse usw.) kann aber auch Dir zu Hause passiert sein. Das kannst nur Du selbst beurteilen Aber es sollte Dir nun helfen können u.U. die Befallsursache heraus zu finden.


MfG
 
Ja, Leonhard. Sie werden auch als Bücherläuse bezeichnet. Es gibt zwar genauere Einstufungen. Sie sind jedoch selbst unter dem Mikroskop nur schwer zu bestimmen und für die Lebensmittelhygiene/kontrolleure ist die genaue Einstufung uninteressant, weil das Tierchen an und für sich harmlos ist und nur aufgrund einer strengen Auslegung der WHO als Schädling bezeichnet wird. Da aber auch das harmloseste Tierchen Ausscheidungen von sich gibt, besteht bei befallener Ware immer ein Gesundheitsrisiko. Vereinzelt, wie Du sagst, würde ich nicht als schlimm ansehen, zumal Du -wie ich im anderen Thread las- die Ware einfrierst.

Nebenbei: Vakuumverpackt nützt nichts. Aufgrund der Genügsamkeit der Tier können sich sich auch darin vermehren.

MfG
 
Noch etwas:

Ich würde die Bilder gerne kopieren und in ein Album meines Unterforums "Motten, Milben und Co" zur Erkennung integrieren. Sie sind so herrlich real.

Bekomme ich dazu Eure Erlaubnis?

MfG
 
Noch etwas:

Ich würde die Bilder gerne kopieren und in ein Album meines Unterforums "Motten, Milben und Co" zur Erkennung integrieren. Sie sind so herrlich real.

Bekomme ich dazu Eure Erlaubnis?

MfG

Ja, das meinige Bild steht dir unter der Creative Commons By SA 2.0 Lizenz zur verfügung. ( http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/ ) und ich entbinde dich von der Namensnennung.
 
Nachdem -dank Ingo- die Identifikation abgeschlossen ist, bleibt nur noch die Frage: Wo ist was faul im Staate Dänemark?





All das (falsche Lagerung, ungünstige Verhältnisse usw.) kann aber auch Dir zu Hause passiert sein. Das kannst nur Du selbst beurteilen Aber es sollte Dir nun helfen können u.U. die Befallsursache heraus zu finden.


MfG
Hilft da - als vorsorglicher Schutz - nicht das Einfrieren????
Ich friere die erntefrischen Hirsekolben/ Silberhirsewedel sofort ein .
Leider war ja die diesjährige Ware - wetterbedingt -unter aller ..... und ich mußte Kolben aus 2009 auftauen .
Sahen richtig lecker aus- wie frisch geerntet :
Zwei dicke Probekolben waren nach einem Tag restlos ausgefressen ! Und die 14.0 Zebrafinken sassen satt und glücklich in ihren Nestern beim Verdauungsschlaf .
Auch die Reisfinken stürzten sich auf die Kolben aus 2009 .

PS: die ausgefallenen Körner ( incl. Mitbewohner :D ) im Gefrierbeutel mische ich unter das Körnerfutter.
Die Exoten pullen sie schnell raus und so wird alles gefahrlos und biologisch " entsorgt " - meine Vögel haben nichts gegen eine gefrorene Fleischbeigabe :D.
Und ich habe keine Probleme mit unerwünschten Mitbewohnern
 
Hallo Rasti,
schön mal wieder von Dir zu lesen. Klar, einfrieren kann niemals verkehrt sein. Das sollte mittlerweile auch kein Geheimnis mehr sein. Dein Thread gibt mir den Anlass nochmal allgemein darauf hinzuweisen das nun niemand durch meine Ausführungen in Panik verfallen soll.

Die Gesundheitsrisiken sind auf Grund der Mengen die ein "normaler" Tierhalter kauft, äußerst gering. In den meisten Fällen genügt ein wachsames Auge nach der Rasti-Methode bzw. die eigentlich bekannten Maßnahmen wie Unterbringung in gut verschließbare Behältnisse, die die Ausdehnung eines Befalls verhindern. Man sollte sich aber vor Augen halten das trotzdem ein Schaden eingetreten ist...nämlich ein Wirtschaftsschaden. Wenn ich ein Lebensmittel kaufe muß es in Ordnung sein. Auch wurde ein Risiko geschaffen das bei Einhaltung der Lebensmittelhygienevorschriften und Prophylaxe nicht entstanden wäre. Wie schmerzhaft der finanzielle Schaden ist, muß jeder für sich selbst entscheiden.

Also wie gesagt: Keine Panik aufkommen lassen; einfach ein wachsames Auge haben und die Risiken nicht unterschätzen.

Hier nochmal etwas zum nachlesen: http://www.mieterverein-hamburg.de/...aetter/merkblatt-50-ungezieferbekaempfung.pdf

MfG
 
Noch etwas:

Ich würde die Bilder gerne kopieren und in ein Album meines Unterforums "Motten, Milben und Co" zur Erkennung integrieren. Sie sind so herrlich real.

Bekomme ich dazu Eure Erlaubnis?

MfG

Ja, meine Erlaubnis hast du auch! Wir haben uns jetzt (endlich :dance:) ein Makro-Objektiv bestellt... Dann werden die nächsten Fotos etwas klarer!

Danke für die guten Anworten! Im Fall der Silberhirse glaube ich, dass es wirklich am Lieferanten lag; mir sind die Tierchen ja direkt am Liefertag aufgefallen.

Kann man auch die normale Kolbenhirse einfrieren oder nur die erntefrische / halbreife Hirse?
 
Warum sollte man Kolbenhirse einfrieren, wenn sie nicht halbreif ist?
Sie hält sich gut gelagert über Jahre, warum dann in die Tiefkühltruhe?
Ivan
 
Danke euch Beiden für die Erlaubnis.
Deine Frage hat ja der Ivan beantwortet, der davon mehr versteht als ich.

MfG
 
Warum sollte man Kolbenhirse einfrieren, wenn sie nicht halbreif ist?
Sie hält sich gut gelagert über Jahre, warum dann in die Tiefkühltruhe?
Ivan

Ich dachte an die Tierchen, die beim Einfrieren kaputt gehen würden. Aber dann ist es wahrscheinlich eh zu spät und man sollte die (reife) Hirse bei einem Befall sofort entsorgen...

Danke!
 
Mit dem Einfrieren kann man dem Befall vorbeugen. Jetzt ist es zu spät. Das Einfrieren würde zwar die Staubläuse töten, die giftigen Sekundärmetabolite der Pilze, von denen die Läuslein leben sind und bleiben aber vorhanden und dei Pilzsporen lebensfähig.
Also wech damit.
 
Danke euch allen für die Antworten!
 
Dieser Thread entwickelt sich prächtig und ich werde ihn wahrscheinlich oben festmachen. Dazu muß ich mich natürlich auch bei Ingo und Ivan bedanken, die mich durch ihre Ausführungen afu Lücken hinweisen, an die ich beim Schreiben nicht denke.

Die Identifikation eines Schädlings steht an oberster Stelle. Im vorliegenden Fall diente der sogenannte Schädling als Nützling bzw. Indikator der einen bereits entstandenen Schaden anzeigte. Das heißt: Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen. Also weg mit dem Kram.

Andrerseits gibt es aber Schädlinge ( oft für die Pilzentwicklung verantwortlich) die sich im Verborgenen entwickeln, d.h. zB. im Korn. Davor kann sich ein Produzent/Lieferant selbst kaum schützen. Man kauft also Ware die äußerlich in Ordnung zu sein scheint und es zum Zeitpunkt des Erwerbs trotz Befall auch noch ist. Je länger man also die Ware lagert desto weiter schreitet die Entwicklung voran und somit das Gefahrenrisiko. Daher sollte man die Ware entweder einfrieren um eine Entwicklung zu stoppen. Wem das nicht möglich ist, sollte die Ware wenigstens in festen, verschlußsicheren Behältnissen aufbewahren. Das schützt zwar nicht vor der Entwicklung der Tiere, aber der Befall kann sich wenigstens nicht im Haus ausbreiten und man ist gewarnt und sollte sich überlegen ob man befallene Waren noch verfüttert. Die handelsüblichen Verpackungen sind in keinem Fall ein ausreichender Schutz.

Gefahrenrisiken sind sehr vielfältig und unterschiedlich. Hier ein paar Beispiele:

Milben: Allergien, Asthma, Darmerkrankungen

Kornkäfer: Befressen Ware wird verkehrsunfähig, erwärmt sich und wird muffig, Folgeschädlinge wie Bakterien, Pilze und Milben siedeln sich an.

Plattkäfer: ähnlich wie Kornkäfer

verschiedene andere Käferarten (z.B. Speckkäfer) : Materialzerstörer (Felle, Leder, Wolle) sowie Verschmutzung und Verderbnis verschiedener Lebensmittel.

verschiedene Mottenarten: Lebensmittelverderber (geruchs und geschmackliche Beeinträchtigungen), Materialzerstörer, Verstopfungen von Siebeinrichtungen in Mühlen durch Gespinste

Wie Rasti immer so schön sagt: Wehret den Anfängen

HG, Georg
 
Thema: Tierchen in der Silberhirse

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