Handaufzucht?

Diskutiere Handaufzucht? im Forum Nymphensittiche im Bereich Sittiche - Hallo, Ihr habt ja sicher schon mitbekommen, dass ich mir im Sommer 2 neue Kumpels für meine Beiden holen möchte. 1 Nymphen, 1 Welli. Nun bin...
P

Phil

Guest
Hallo,

Ihr habt ja sicher schon mitbekommen, dass ich mir im Sommer 2 neue Kumpels für meine Beiden holen möchte. 1 Nymphen, 1 Welli.
Nun bin ich am überlegen, ob ich mir Handaufzuchten oder "normale" Nachzuchten holen soll.

Meine Beiden sind ja leider nicht handzahm, da sie ja schon etwas älter waren, als sie zu mir kamen.

Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht? Lohnt sich die Ausgabe für einen handaufgezogenen Vogel? Wie kommt es eigentlich zu Handaufzuchten, nehmen die Altvögel ihre Tiere nicht an?

Und wie teuer ist so ein Vogel ungefähr?

Ich kann es kaum mehr abwarten bis endlich der Sommer da ist und der große Moment für die Beiden und (für mich) kommt!!!


Liebe Grüße

Tina
 
Hallo erst mal,
also ich würde dir dringen von Handaufzuchten abraten, auch wenn diese handzahm sein mögen.
Meist sind sie so fehlgeprägt auf Menschen, das sie mit anderen Vögeln nichts anfangen können:( , das ist natürlich nicht immer so ,es gibt auch sehr verantwortungsvolle Züchter die nur per Hand aufziehen, wenn die Eltern die Jungen nicht versorgen, aus welchen gründen auch immer. Diese Züchter versuchen auch die Jungen so früh wioe möglich wieder in einen Schwarm zu integrieren, damit sie das Sozialverhalten der Vögel lernen.

Es gibt aber auch "Züchter" die die Jungen absichtlich aus dem Nistkasten nehmen und per Hand aufziehen, weil man dann mehr Geld für sie verlangen kann. Diese Vögel sind dann sehr Fehlgeprägt, und kennen das Soziale miteinander im Schwarm oder auch nur im Paar nicht. Ob sie es je lernen werden ist fraglich und wenn sie es lernen, dann nur sehr schwer. :(

Diese Vögel bleiben meist "einzelvögel" weil sie sich keinem Partner anschliessen.
 
Hallo Tina,

da kann ich iris nur voll und ganz beipflichten :D!

Die Jungen, die ganz normal von ihren Eltern aufgezogen wurden, können aber auch sehr zahm sein! Es gibt viele Züchter, die die Küken bei den Eltern lassen, sie aber ganz gemächlich an den Menschen gewöhnen! Diese Art der Aufzucht finde ich am Besten, denn die Jungen sind dann nicht fehlgeprägt, haben also ein natürliches Sozialverhalten, sind aber später trotzdem zutraulich!
 
Hi,

also da muß ich widersprechen ! Das ist nicht generell so. Lediglich einzeln handaufgezogene Küken, die mit keinen anderen Nymphen zusammen waren sind so fehlgeprägt auf Menschen, daß sie keine Artgenossen mehr annehmen. Ich selbst habe welche mit der Hand aufgezogen. Sie sind zwar zahm, aber haben doch mehr Bezug zu ihren Artgenossen, wie zu mir. Es waren allerdings mehrere Küken auf einmal und sie waren ab der 5 1/2 Lebenswoche mit im Schwarm. Sie haben sogar Partner, wenn sie auch immer neugierig auf mir rumturnen, wenn ich mal in der Voliere bin.

Man muß also lediglich aufpassen, woher man die handaufgezogenen Nymphen bekommt, denn auch ich halte natürlich nichts davon, wenn sie total auf Menschen fixiert sind.

Phil, es gibt sicher Züchter bei dem Du ein "natürlich" aufgezogenes Küken kriegen kannst, welches schon an die Menschenhand gewöhnt ist, aber dennoch nicht fehlgeprägt. Sie sollen ja eigentlich auch Partner für Deine Beiden vorhandenen sein.
Wenn sie schon einigermaßen zutraulich sind, dann kannst Du Glück haben und die "Alten" werden auch vertrauensvoller.

liebe Grüße

Bell
 
Hallo,

Ich könnte Bände über dieses Thema schreiben, muss mich aber jetzt erstmal zurückhalten (Zeitdruck). Will nur mal schnell anmerken, dass auf meiner HP (http://www.papageien-info.com/hz03_.htm) und auch in den FAQ-Foren (http://www.vogelforen.de/showthread.php?s=&threadid=9996) einiges zum Thema Pro und Contra von Handaufzuchten steht, was vielleicht von Interesse sein könnte. _Ich_ würde mich wo`s geht für Naturbruten entscheiden, bei dem Thema sind sich allerdings auch Experten heute nicht einig.
 
Habe mehrere Handaufzuchten

Hallo,

habe selber 3 Handaufzuchten: 2 Ws und einen Nymphen. Sie waren ihr ganzes Leben noch nie ohne Artgenossen, d.h. sie sind an Artgenossen gewöhnt, wurden auch mit Geschwistern zusammen aufgezogen, nicht einzeln.

Alle drei verstehen sich prächtig mit den Naturbruten und sind ebenfalls vollständig in den Schwarm integriert. Würde man nicht wissen das es sich um Handaufzuchten handelt, würde man es nicht bemerken, wenn man vor der Voliere steht.

Die beiden WS haben jeweils einen Partner (Naturbrut), kraulen und Füttern sich gegenseitig stundenlang. Der Nymphensittich (Handaufzucht) und Nymphensittich (NB) verstehen sich noch nicht ganz sooo gut, d.h. kraulen tun sie sich nicht. Dies liegt in keinem Falle daran, das es eine Handaufzucht ist, sondern an der NB. Dieser Nymphe lebte ein Jahr lang nur mit WS zusammen und ist auf diese geprägter als auf andere Nymphen. Dies bessert sich momentan (fast) täglich - dank der Handaufzucht (!). Dieser Vogel hat eine enorme Ausdauer und versucht immer wieder "annäherungsversuche" und "imponieren", halt die aufmerksamkeit des anderen erlangen.

Fazit: selber habe ich keinerlei schwierigkeiten mit Handaufzuchten - würde mir jederzeit wieder eine zulegen!
Ein Vogel der jedoch in Einzelhaltung lebt (dazu zähle auch ich Vögel die alleine unter anderen Vogelarten leben,bsp. ein Nymphe unter 2 WS) ist schlimmer mitanzusehen und macht u.U. Probleme als eine Handaufzucht, die immer mit Artgenossen zusammen gelebt hat.

Natürlich macht nicht jeder Züchter Handaufzuchten gleich, daher muß man schon nach einem geeigneten suchen.
 
Hallo,

Also jetzt etwas auführlicher. ;)

Handaufzucht - wieso sollte das bei Nymphensittichen notwendig sein? Ich sehe keinen Sinn darin, ehrlich nicht. Die Zahmheit ist bei richtig eingewöhnten Naturbruten genauso.

Was die Zahmheit und die Gefahr einer Fehlprägung bei Handaufzuchten betrifft, so streiten sich die Geister. Einerseits gibt es genug Fälle, wo Papageien zu hoffnungslos nicht-resozialisierbaren, psychisch sehr mitgenommen Problemfällen durch die Handaufzucht wurden (vor allem bei der Handaufzucht eines Einzelvogels). Andererseits habe ich auch selbst schon handaufziehen müssen, und kann bei meinen Vögeln nichts negatives feststellen. Sogar die Handaufzucht eines Einzelvogels - einer Blaustirnamazoe (Pauli, war damals nicht anders möglich) - funktionierte ohne bleibende "Schäden" zu verursachen. Ich erkläre mir das dadurch, dass ich die Handaufzuchten grundsätzlich so früh wie möglich in eine Gruppe integriere und mich anschließend stark von ihnen zurückziehe, sodass ich gar nicht als "Partner" in Betracht kommen kann. Meine handaufgezogenen Wellensittiche (ebenfalls Notfall-Handaufzuchten) sind heute sozusagen wieder "verwildert", sprich sie verhalten sich genauso wie die Naturbrut-Wellis. Einen anderen Fall kenne ich von meinem Bekanntenkreis, wo die Trennung zweier gruppenweise (!) handaufgezogenen Gelbnackenamazonen nötig wurde, da jedesmal ein wilder Kampf ausbrach, wenn die Bezugsperson den Raum betreten hatte. Die beiden Vögel standen regelrecht in Konkurrenz gegeneinander, wenn es um die Zuwendung des "Lieblingsmenschens" ging. Das gruppenweise handaufgezogene Papageien also generell keine Probleme im Umgang mit Artgenossen bekommen können, ist demnach auch nicht ganz richtig. Pauschal wird man also nie etwas zur Fehlprägung bei Handaufzuchten sagen können. Das die Wahrscheinlichkeit bzw. "Gefahr" allerdings bei von Vornherein auf den Menschen fixierten Vögeln größer ist, ist aber dennoch ein Fakt. Ich persönlich komme an der Stelle eigentlich immer wieder auf die oben genannte Frage zurück, nämlich wieso die Handaufzucht (ausgenommen bei Notfällen) überhaupt notwendig sein sollte,....

So, habe ich jetzt alle Klarheit beseitigt? *g* ;)
 
Danke für die vielen Antworten

Ich muß wirklich sagen, dass ihr mich sehr zum Nachdenken angeregt habt.

Habe mir nochmal die genannten Artikel durchgelesen und merke, dass es ein sehr schwieriges Thema ist. Die Meinungen gehen doch teilweise sehr auseinander.

Ich bin froh, dass ich bis zum Sommer noch eine Menge Zeit habe, um mir die Sache zu überlegen.
Traurig bin ich darüber, dass es wohl Züchter gibt, die Handaufzuchten nicht aus der Not heraus machen, sondern aus finanziellen Gründen.
Werde wohl noch einige Zeit was zum Grübeln haben.

Bekommen die Züchter denn für Handaufzuchten soviel mehr Geld?! Dann kann ich mir gut vorstellen, dass manche "Züchter" denn Griff ins Gelege nicht scheuen.

Mit tierischen Grüßen

Tina und ihre beiden Racker
 
Hallo Phil,


ich würde an Deiner Stelle auf keinen Fall eine superteure Handaufzucht kaufen, denn die Leute, die es des Geldes wegen machen, werden es erstens nicht vernünftig machen ("Massenproduktion") und zweitens halte ich das für absolut unseriös.

Wenn man eine Handaufzucht aus der Not herraus macht ist das ok. Das man für diese auch ein wenig mehr nimmt (falls man sie überhaupt abgibt) ist auch ok, denn es kostet auch mehr, als wenn sie von den Eltern aufgezogen würden (Handaufzuchtfutter, Babybrei, Lactobakterien etc.) . Außerdem ist der Zeitaufwand immens, wenn man die Aufzucht mit viel "Liebe" macht.

Aber wie gesagt. Auch eine Naturbrut kann schon an Menschen gewöhnt sein, so daß es ein Kinderspiel ist den Vogel zu "zähmen" und er trotzdem seine Artgenossen akzeptiert.

liebe Grüße

Bell
 
Thema: Handaufzucht?

Ähnliche Themen

K
Antworten
54
Aufrufe
1.784
Sam & Zora
Sam & Zora
Lysann
Antworten
26
Aufrufe
795
Lysann
Lysann
G
Antworten
4
Aufrufe
319
owl
Martina123
Antworten
47
Aufrufe
2.598
Sammyspapa
Sammyspapa
R
Antworten
6
Aufrufe
900
Karin G.
Karin G.
Zurück
Oben