Hallo Inflex
Das ist sehr schön, wichtig und richtig, dass du für deine Tricksy einen Artgenossen aufnehmen wirst. Das freut mich für deine Tricksy, und für dich natürlich auch
gibt es dinge die man beachten sollte?
Die gibt es in der Tat, als da wären:
- zu deinem Weibchen, ein Männchen dazu gesellen.
- Das Alter: du hast geschrieben, deine Mädels würden seit 1 ½ Jahren bei dir leben. Natürlich weiss ich nicht, wie alt Tricksy war, als sie vor 1 ½ Jahren bei dir eingezogen ist. Vielleicht einen Partner, der nicht gerade fuffzehn oder noch mehr Jahre älter ist. Ich denke plus-minus 3 bis 4, oder auch 5 Jährchen Altersunterschied sind nicht soo schlimm.
- Beim Erwerb eines jungen Nymphen, ist unbedingt darauf zu achten, dass er selbständig fressen kann. Ich kann nur davon abraten, einen zu jungen Vogel zu kaufen, der noch nicht futterfest ist. Das kann böse enden, und ist hier in den VF zigfach nachzulesen, nicht „nur" bei den Nymphen, sondern querbeet bei den Krummschnäbeln.
- Beim Erwerb eines reiferen oder halbstarken Nymphen: sollte selbiger bereits eine Partnerin haben, dann das Paar bitte nicht trennen. Das ist grausam, und kann deshalb sogar zu Schreien führen. Vielleicht kannst du vor deinem Nymphenkauf, die Vögel ein paar Minuten beobachten.
- Zum Schluss möchte ich nur so nen Tipp in den Raum stellen, und vielleicht im Tierheim in deiner Nähe mal gucken, ob da nicht ein Nymphenmann sitzt, der auf ein neues Zuhause wartet. Ein Männchen sollte es allerdings sein, dabei bleibe ich.
Anfangs getrennt halten? Wenn ja wie lange? Anderer Raum oder nur anderer Käfig?
Ein Patentrezept gibt es wohl nicht. Trotzdem versuch ich dir was halbwegs vertretbares zu empfehlen
Anderer Raum würde ich von vornrein ausschliessen. Dann könnten sie sich womöglich hören, aber nicht sehen, und kraulen schon zweimal nicht. Ich denke, das irritiert die Vögel mehr, als dass es ihnen hilft.
Ok, keiner muss es unbedingt so machen, wie’s bei meinem Rudi, sowohl mit seinem ersten Weibchen, als auch mit seiner Rosi lief, nämlich dass es keine lange Trennung und kein langes Einsperren gab. Von daher möchte ich mich absichern, und empfehle das nicht unbedingt zur Nachahmung,
Insofern empfehle ich, getrennte Käfige nebeneinander oder in Sichtweite stellen. Deine Tricksy ist ja „ortskundig" und dann würde ich bei ihrem Freiflug mal beobachten, ob sie zum Männchen ans Käfig hinfliegt oder klettert, und wie’s dann weitergeht
Bei meinen Neuankömmlingen, sowohl den Nymphen, als auch den Wellis, habe ich beobachtet, dass sich eben jene Neuen, den alten bereits ansässigen Geiern hinten drangehängt haben. Sie sind mit ihnen geflogen, und haben sich quasi navigieren lassen. Aber das muss natürlich nicht immer und überall so sein.
Desweiteren hilfreich beim gegenseitigen Kennenlernen, wenn die Nymphen eine gemeinsame Aufgabe haben. Sprich, etwas zum Schreddern. Neben ungespritzen Naturästen, eignen sich auch Naturkork, die du im Zoohandel in der Aquaristik-Abteilung, oder sogar in Vogel-Online-Shops bestellen kannst. Von Frühling bis Herbst sind auch Wildgräser sehr beliebt. Oder nen ungefärbten Karton zur Verfügung stellen, den du aber vorher zerschneiden solltest, damit sie nicht gleich zum Brüten da reinkriechen.
Auch Weidenkörbe werden von Nymphen gerne zerlegt. Sie sollten nur naturbelassen und ungefärbt sein, und weder Schnüre noch Klammern dran sein. Da muss man wirkich gut aufpassen und genau hinschauen
Ansonsten isses nicht schlecht, wenn sich Mensch so weit wie möglich aus dem Geschehen raushält, und den Tieren die Chance gibt, sich ohne menschliche Einmischung kennenzulernen. Wenn sie denn ein Pärchen oder Freunde geworden sind, kann man wieder mehr "mitreden". Auch das ist nur eine rein persönliche Erfahrung
Zum Schluss möchte ich noch schreiben, dass so ne schöne, dicke, rote Kolbenhirse, doch eigentlich auch viel besser schmeckt, wenn noch einer mit dran rum knabbert
Ich wünsche dir viel Spass beim Verpaaren, das wird schon, und ich drück ganz doll die Daumen