Anfängerfragen

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taube06

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Hallo,



Ich bin Jugendlicher (14), und habe seit heute zwei Nestjunge Nymhphis ein weiß-
gelben und eine Schwarzscheck . Ich habe mich auch schon über die
Haltung informiert, die beiden haben eine große Voliere, ganz alleine für sich.
Dann bekommen sie noch Freiflug (erst wenn sie sich eingewöhnt haben). Sie bekommen
alles was sie brauchen...


Jetzt meine Fragen, ich möchte die Tiere zahm machen (oder es versuchen, da ja jeder
Nymphie einen eigenen Charakter hat), wie würde dass am besten gehen, wie würdet ihr
in meiner Situation jetzt vorgehen ?, sie sind jetzt eben noch sehr scheu, und haben angst.
Wann denkt ihr soll ich mit dem zahm machen anfangen, und wie soll ich als 1. vorgehen, vielleicht
ihnen versuchen ein Leckerlie (z.b. Kolbenhirse) durch die Gitterstäbe zu geben ?


Viele Grüße
Niklas :-)
 
Hallo Niklas

und willkommen in den VF :0-

Nun weiss ich wirklich nicht, ob ich dir überhaupt antworten darf. Aus dem ganz einfachen Grund, weil meine beiden Nymphis nämlich nicht zahm sind. Nun gut, ich habe keinen allzu grossen Wert darauf gelegt, die beiden zu zähmen. Allerdings kann ich in ihrer Gegenwart hantieren, sogar Sonnenblumenkerne (die man nur sehr sparsam anbieten sollte, wegen des hohen Fettgehaltes) nehmen sie, wenn ich die Kerne zwischen den Fingern halte. Was sie halt nicht tun, ist sich das Köpfchen kraulen zu lassen, oder auf meiner Hand zu sitzen.

Dein Vorschlag mit der Kolbenhirse klingt doch bereits sehr gut, und wird bei ähnlich klingenden Fragen hier auch häufig empfohlen. Wichtig ist vor allem, dass du hastige und schnelle Bewegungen vermeidest. Versuche auch immer mit ruhiger und nicht allzu lauter Stimme zu deinen Nymphis zu sprechen.
Was du ganz dringend benötigst (und das ist bei allen Vogelhaltern so) ist ganz viel Geduld. Also nichts erzwingen wollen. Manche Nymphis werden sehr schnell zahm, andere gar nie. Ist wie bei uns Menschen, jeder hat andere Bedürfnisse, Hobbies, Ängste und Vorlieben, bzw. einen anderen Charakter. Der eine hat viel Temperament, der andere eher weniger..... auch bei den Nymphen ist das so. Aber das hast du ja bereits selbst geschrieben.

Übrigens finde ich absolut super, dass du dich bereits informiert hast, wie aus deinem Beitrag hervor geht, und dass du zu uns gestossen bist :zustimm: Hier werden viele wichtigen Erfahrungen ausgetauscht, oder weitergegeben, und doch ist es so, was auf den einen Nymphen zutrifft (gerade im Hinblick auf Zahmheit), kann beim nächsten Nymphi wieder ganz anders sein.

Trotzdem, ich bleibe dabei: versuchs mit der Hirse, und sprich gaaanz lieb mit deinen Nymphis. Das würde ich vielleicht sogar täglich um die selbe Tageszeit machen. Am besten wäre, du machst so eine Art "Ritual" daraus. Die Beständigkeit eines Rituals vermittelt deinen Nymphis Sicherheit und Geborgenheit.
Du kannst anstatt der Kolbenhirse auch mal ein Stück Apfel, Löwenzahn, Vogelmiere , Bio-Gurke oder Bio-Salat anbieten. Wobei letzteres eigentlich sehr wenig Vitamine enthält (ausser Feldsalat, und den lieben meine Vögel).

Einfach ausprobieren, und nicht enttäuscht sein, falls es länger dauern sollte ;)

Ich denke, da werden sich bestimmt noch mehr UserInnen auf deine Anfrage melden.

Viel Glück und Freude mit deinen Lieblingen :0-
 
Hallo taube,
oben rechts findest Du die Suchfunktion.
Begriffe wären "zahm", "zähmen", falls Du clickern möchtest noch "Leckerlischälchen" bzw. FAQs des Clicker-Unterforums.

Mal ein Link zu so einem Thema.

Grundsätzlich gibt es 3 Methoden:
1. Intuition, d.h. einfach sensibel mit dem Vogel umgehen, Rituale bilden etc. Kann nur, wer solche Intuition hat.
2. Locken mit Futter etwa roter oder gelber Kolbenhirse, erst am langen Stil, dann direkt in der Hand. Jeden TAg und mit viel Geduld, irgendwann fressen sie von der Hirse kommen näher und dann, wenn man die Hirse entsprechend hält auch auf die Hand.
3. Clickertraining, d.h. der Vogel muss erst etwas machen und wird dann dafür belohnt.
Bei dieser Methode lernt er aus meiner Sicht mutig zu sein und Initiative zu zeigen, auch zu kommen, wenn kein Futter lockt und auch mal etwas auszuprobieren, etwa, Dir auf den Kopf zu fliegen, ohne dass da etwas lockt.

Clickern kannst Du sofort anfangen, s. FAQs und z.B. in meinem Blog wären Suchbegriffe Targettraining (Vogel berührt einen Stock, läuft dem hinterher, nach einiger Zeit etwa auf Deine Hand), Annäherung (Vogel wird langsam an etwas geführt, vor dem er Angst hat, etwa den (Target-) Stock oder Deine Hand, Dich selbst usw.) und Shaping (Vogel wird für etwas belohnt, dass er im Ansatz zeigt und dann immer öfter zeigt, so dass man es weiter "aufformen" kann, etwa ruhig sitzen bleiben, wenn Du kommst => Blick zu Dir ===> zu Dir kommen oder zur Volierentür etc. kommen, oder Vogel lernt, sich auf einen bestimmten Platz zu setzten, wenn er Kontakt mit Dir möchte).

Bei allen drei Methoden musst Du anfangs langsam vorgehen und vorsichtig und sensibel mit dem Vogel umgehen, ERgebnsise kannst Du nach ein paar Wochen erwarten, dann aber meist "solide".
Wenn Du gut beobachtest, kannst Du schon am Anfang ERgebnisse sehen, etwa, dass der Vogel weniger Angst hat, oder mal sein Gefieder schüttelt, wenn Du in der Nähe bist et.c

Clickern hat bei mir den Vorteil gehabt, dass ein Vogel auch mal Angst haben durfte, die aber nicht von Dauer war.
Etwa mein Fiete erschreckt sich sehr leicht, kommt aber immer wieder mit langem Hals nach sehr kurzer Zeit zurück.

Wichtig sind Rituale, also immer das gleiche zur gleichen Zeit mit den gleichen Worten oder Gesten eingeleitet, so dass die Vögel lernen, Dich einzuschätzen und Dir dadurch schneller vertrauen.
Wichtig ist auch, die Körpersprache der Vögel zu lesen (Zeichen von Unbehagen bis Angst: Vogel geht ein paar Schritte zurück, macht sich dünn/ legt die Federn an, macht sich groß/ richtet sich auf, zieht die Maskenfedern / Federn direkt um den Schnabel ein, wird ganz starr und bewegt sich nicht => da musst Du gut beobachten, ob er Dir jetzt vertraut und Dich in seine Nähe lässt oder Angst hat und "erstarrt"), Zeichen von Wohlbefinden: Aufplustern, wenn Du in der Nähe bist sich putzen, Beinchen einziehen, mit dem Schnabel knistern, Augen schließen, "weitermachen" mit dem, was sie gerade gemacht haben (nicht aufhören und Dich anstarren, ob Du etwas Gefährliches machst).


Allgemeine Hilfen - unabhängig von der Methode:

- Rituale - alles zur gewohnten Zeit
- immer die gleichen Worte vor die gleichen Handlungen setzten
- Vogel nicht bedrängen, also nicht nahe kommen, wenn er Angst-Zeichen zeigt
- Vogel auf sich zukommen lassen
- Vogel "spiegeln": geht der Vogel weg, ziehst Du Dich oder Deine Hand auch zurück etc.
- Vogel imitieren: Zähne aneinanderreiben = Schnabelknistern, Kopf leicht immer wieder nicken = Wohlbefinen/ Kopfnicken, Vogel sagt "piep", Du sagt auch etwas kurzes (ich sage immer quaaaak oder wuuuuiiii ;)

Bei den Nymphen:
Auf das eingebaute Stimmungsbarometer :D = die Haube achten - sie sagt Dir viel über das Befinden des Vogels und seine Absichten.

Leckerbissen
wie Golliwoog etc. (Pflanzen) oder andere bevorzugte Sach draußen in Deiner Nähe aufstellen, also etwa auf den Schreibtisch oder in die Nähe Deines bevorzugten Sitzpaltzes, so gewöhnen sich die Vögel schneller daran, dass Du auch da bist.

Den Vögeln unbedingt ihre Privatsphäre
lassen, wenn sie auf den Boden müssen (baden, im Bodenbelag wühlen) oder fressen, dann Abstand halten, auch beim Freiflug erst mal Abstand halten, damit sie sich in Ruhe umsehen können und nicht in Alarmbereitschaft sein müssen, was du denn machst. Das gilt vor allem fürs Fressen und Baden.

Nymphensittichseite: Clickertraining für Anfänger/ Nymphen
und, interessant:

Bastelideen für Nymphensittiche!:D
(Begriffe aus der Liste anklicken => Fotos und Anleitung)
 
Hi,


Danke für eure Antworten, und eure langen Berichte.


Ich werde dass alles mal mit ihnen ausprobieren, hoffentlich klappt es :zustimm:
Bis jetzt wollen sie noch nichts durch die Gitterstäbe haben, wenn ich versuche mit
ihnen zu reden und ihnen z.b. Kolbenhirse zu geben, dann springen sie gegen die Voliere
und werden ganz verrückt, aber ich habe sie ja erst seit gestern. Man muss eben, wie ihr
schon gschrieben habt Geduld haben. Dass mit dem Reden klappt sehr gut, aber dass mit dem
Futter eben noch nicht so, naja dass wird schon noch.


Ich weis nicht, ob es daran liegt, dass sie bei dem Züchter wo wir sie geholt
haben in einer großen Voliere waren, und sie deswegen sehr angst haben.
Aber es sind ja noch Nestjunge, also sind sie nicht so alt.


Singen können sie aber schon sehr laut und schön :mukke:



LG, Niklas
 
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