Hallo Sabrina
,
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Zu Deinen Fragen:
1. Ich besitzte jetzt schon seit 5 Wochen einen Nymphensittich. Natürlich habe ich sofort mit dem Gedanken gespielt, ihm einen zweiten Vogel dazu zusetzten.
Was muss ich da beachten?
2. Vertragen sich Hahn und Hahn, Hahn und Henne, Henne und Henne?
Außerdem weiß ich ja gar nicht, ob ich einen Hahn oder eine Henne habe. Der Nymphie ist noch sehr jung, und er war noch nicht in der Mauser.
3. Außerdem frage ich mich, ob man Nymphies auch mit anderen Sittichen halten kann? Wie funktioniert das mit Wellensittichen & Co?
4. Ich habe dazu noch ein anderes Problem, denn mein Vogel ist, was die Nahrungsaufnahme betrifft etwas komisch. Körnermischfutter frisst er ohne Probleme (nur die
Sonnenblumenkerne mag er überhaupt nicht), auch Kolbenhirsen und so etwas kann er nicht wiederstehen. Ganz anders bei zB einen Apfelstück. Er rüht es nicht an, ich hab das Gefühl das er gar nicht weiß was Obst ist bzw das er gar nicht weiß, dass man das essen kann. Bin echt schon verzweifelt. Warum frisst er so etwas nicht?? Wie bringe ich ihn dazu?
Zu 1. Es ist gut, dass Du Dir über einen zweiten Vogel Gedanken machst, viele wissen nämlich nicht, dass es dem Nymphen ein elementares Bedürfnis ist, mindestens einen Partner zu haben
Du solltest den zweiten Vogel erstmal in einen eigenen Käfig setzen. Zum einen aus Quarantänegründen, falls er eine Krankheit hat, die man beim Kauf nicht sehen konnte, damit er den alten Vogel nicht ansteckt. Zum anderen damit sie langsam Kontakt aufnehmen können. Denn viele Vögel verstehen sich nicht auf Anhieb und falls es zu Streitereien kommt (was bei den friedfertigen Nymphen selten, aber nicht unmöglich ist) hast Du einen Ausweichkäfig. Aber meistens klettert ein Vogel aus Neugier zum anderen in den Käfig und Du brauchst den Ersatzkäfig nicht mehr.
Zu 2. Gleichgeschlechtliche Paare können sich verstehen, aber es ist davon abzuraten. Meist ist ein Partner bei Eintreten der Geschlechtsreife unzufrieden und die Vögel fangen an, sich zu streiten. Ich habe jetzt schon von so vielen Fällen gehört, in denen es früher oder später schiefgeht, es kann gleich am Anfang nicht klappen oder nach Jahren. Ich musste auch einen Hahn austauschen. Die Kombination von Hahn und Henne ist am artgerechtesten und falls Du Sorge darum hast, dass sich unerwünschter Nachwuchs einstellt, es gibt Plastikeier im Handel, an denen sie ihren Bruttrieb ausleben können, ohne dass es zu Küken kommt oder Du kochst die Eier ab (vorsicht, nicht heiß in den Käfig legen!), beides stellt eine sichere Verhütung dar.
Also es spricht nichts gegen einen Hahn und eine Henne, außerdem ist ihr Verhalten sehr schön zu beobachten, sie verhalten sich ganz anders, wenn sie mit einem gegengeschlechtlichen Partner zusammenleben.
Am Verhalten lassen sich Hahn und Henne gut unterscheiden. Der Hahn klopft, wenn er balzt, alle möglichen Gegenstände wie ein Specht an und singt einen lauten, aber melodiösen Balzgesang. Die Hennen pfeifen in der Regel immer nur einzelne Töne, und wenn der Hahn sie umwirbt, sitzen sie waagrecht auf dem Ast, spreizen die Schwanzfedern nach oben ab und gurren/piepsen (ist schlecht zu beschreiben, es sind eigenartige Töne
).
Nur bei wildfarbenen und geperlten ist an der Farbe eindeutig zu erkennen, ob es sich um Mann oder Frau handelt. Bei den Wildfarbenen hat das Männchen einen zitronengelben Kopf und einen ansonsten dunkelgrauen Körper, das Weibchen einen bräunlicheren Kopf und Querstreifen auf der Schwanzunterseite, außerdem Pünktchen auf den Schwungfedern.
Die Geperlten behalten als Weibchen ihr geperltes Gefieder, während die Männchen sich komplett wildfarben umfärben.
Aber ich würde mich nicht auf die Farbschläge verlassen, es gibt so viele Kombinationen, dass eine Bestimmung schwierig ist.
Das Verhalten ist verlässlicher, aber auch keine 100%ige Garantie.
Am Besten Du lässt vom Tierarzt eine DNA-Analyse anhand der Federn machen, wie Heidi beschrieben hat, um Klarheit zu erlangen.
Zu 3. Die Vergesellschaftung hängt ganz von den räumlichen Bedingungen ab. In der Wohnung ist es kaum möglich, verschiedene Arten vernünftig in einer
Voliere zu halten. Die friedlichen Nymphen brauchen Gesellschaft, die ihrem ruhigen Wesen entspricht und müssen sich bei Bedarf zurückziehen können. Wellensittiche sind sehr quirlig und sollten eher in größeren
Volieren mit ihnen zusammenleben, da sie ihnen zwar nicht gefährlich werden, sie aber auf engem Raum stressen können.
Bei großem vorhandenem Platz würden noch Grassittiche (z.B. Schönsittiche) oder Bourkesittiche gehen, Pflaumenkopfsittiche sind auch friedlich oder Laufsittiche wie der Ziegensittich. Generell muss eine Trennungsmöglichkeit vorhanden sein, sie einfach auf gut Gelingen zusammenzusetzen wäre fatal in manchen Fällen. Bis auf den Wellensittich werden alle anderen Sittich- und Papageienarten aggressiv und können den z.T. nicht durchsetzungsfähigen Nymphen gefährlich werden. Abraten würde ich Dir von Plattschweifsittichen wie Rosellas oder Pennantsittichen, denn sie sind sehr schlecht auf andere Vögel zu sprechen, wenn sie ihr Revier verteidigen!
Ich würde Dir am ehesten zu einem Schwarm Nymphensittiche raten, denn als Schwarmvögel fühlen sie sich unter ihresgleichen am wohlsten!
Zu 4. Du kannst ihm ja kleingeraspeltes Obst und Gemüse unter das Futter mischen. Beim Fressen bleibt ein wenig an der Zunge hängen und der Vogel kommt vielleicht auf den Geschmack. Ungesüßte Fruchtsäfte aus dem Reformhaus eignen sich auch wunderbar, um sie zu gewöhnen.
Noch Fragen? Nur her damit