Vergesellschaftung

Diskutiere Vergesellschaftung im Forum Nymphensittiche im Bereich Sittiche - Hallo, da ich neu in diesem Forum bin, möchte ich mich erst einmal kurz vorstellen, ich heiße Nicole und bin stolzer Besitzer von 2 Nymphen...
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Nicole

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Hallo, da ich neu in diesem Forum bin, möchte ich mich erst einmal kurz vorstellen, ich heiße Nicole und bin stolzer Besitzer von 2 Nymphen, Fischen, 2 Hunden und einer Katze. Nun aber zu meiner Frage. Bei unserem heutigen Besuch in einem kleinen Privatzoo sind mir in der Nymphenvoliere 2 Nymphen aufgefallen (ein Pärchen), die reichlich verrupft aussahen. Das Weibchen hat es ganz schlimm erwischt, der Kopf ist völlig (!!) kahl, das Männchen hat einen kahlen Streifen an Bauch und der Unterseite der Flügel. Dazu kommt, daß die Vögel nur draußen gehalten werden und auch keinerlei Unterschlupfmöglichkeiten haben, außer so einer Art Nisthöhle, also der Kälte Schutzlos ausgeliefert sind. Nun spiele ich mit dem Gedanken die beiden Vögel bei uns aufzunehmen, aber ist das überhaupt möglich, bei Vögeln die keinen Käfig gewöhnt sind? Sie müßten sich dann ja den Käfig mit meinen Nymphen teilen (mein Käfig ist ca. 1m auf 60 cm plus ca. 4-5 Std. Freiflug pro Tag), bzw, erst müßten sie mit meinem "Notkäfig" vorlieb nennen, denn ich kann sie ja nicht sofort mit meinen Nymphen zusammensetzen. Oder findet ihr es vielleicht gar nicht so dramatisch wie ich. Ich kann mir jedenfalls vorstellen, daß es für die beiden gesünderes gibt, als bei der Kälte nackt draußen zu sitzen. Ich gehe übrigens davon aus, daß zumindest das Männchen ein Rupfer ist, da es keine Federn an Stellen hat, die es erreichen kann, und das Weibchen an Stellen, die ja auch nur vom Männchen erreichbar sind. Es wäre schön, wenn mir jemand einen Rat geben könnte, was er/sie von der Sache hält. Ich bin gespannt auf euere Tipps...
:-)
Nicole
 
Hallo Nicole,
gute Frage. Ich habe auch ein Paar, daß sich rupft( Siehe gerupftes Huhn). Ich habe heute nochmal Literatur gewälzt und etwas gefunden:
Vögel haben energetische Punkte über den Körper verteilt, die aufgrund des hohen energetischen Umsatzes sehr empfindlich sind. Da steht, daß der Vogel diese Punkte bewußt stimuliert, z.B. beim Putzen,um das innere Gleichgewicht zu beeinflussen. Wenn Partner rupfen, dann will der Vogel oft nur helfen, sozusagen die Lebensgeister zu wecken. Weiterhin können natürlich Aggressionen verschiedener Herkunft die Ursache sein.
Ich bin leider auch ratlos.....und suche weiter...
Gruß
Miam
 
P.S.: Es heißt natürlich...,das sich rupft.

Es gibt noch die Möglichkeit eines Hautpilzes. Wer weiß etwas darüber?????
Gruß
Miam
 
Das Problem mit dem "Partnerrupfen" kenne ich schon von meinem Nymphensittichweibchen, auch sie hatte einen Partner (der leider verstorben ist, schon bevor sie zu mir kam) der ihr den ganzen Hals und Hinterkopf kahl gefressen hat. Jetzt sind die Federn nach fast einem Jahr schon fast wieder alle nachgewachsen, aber wenn sie den Hals reckt sieht man es immer noch.Ich weiß nicht, das mit den Stimulierungspunkten kann ich mir zwar vorstellen (das wäre so eine Art "Vogelakupressur"), aber es bleibt ja trotzdem ein zwanghaftes Verhalten, da die Federn ja nicht nur stimuliert, sondern ja richtig ausgerissen werden. Aber trennen kann man die Tiere ja auch nicht, sie sind ja ein Paar und würden dann ja nur noch mehr leiden.
Ich denke die ganze Zeit an Bachblüten, ich kann mir vorstellen, daß die was bewirken könnten, leider habe ich damit mit Tieren noch gar keine Erfahrung.

Gruß Nicole
 
Moin Nicole, moin Miam!

Da jetzt doch das Thema Bachblüten bereits angesprochen wurde, gebe ich an dieser Stelle zwei Rezepturen gegen das Rupfen weiter (nochmals will ich betonen, daß ich selbst keine Erfahrungen mit Bachblüten gemacht habe):
1. im APN-Diskussionsforum hat Lippl zwei Zusammenstellungen für eine Therapie vorgeschlagen, bei der es vor allem darum geht, den Rupfer wieder in ein psychisches Gleichgewicht zu bringen:
1.für aggressive Rupfer- Beech/Holly/White Chestnut
2. für ängstliche Rupfer Centaury/Clematik/Mustard/Larch
Je 10 Tropfen pro vewendeter Bachblüte auf 100ml Wasser, dieses in eine
Blumenspritze geben und den Vogel jeden Tag damit einsprühen;
oder je 1 Tropfen pro verwendeter Blüte ins Trinkwasser geben;
oder je 1 Tropfen pro Blüte direkt auf das Gefieder geben.

Eine andere Rezeptur stammt aus dem Buch "Naturheilpraxis Vögel" von
Bernd Dorenkamp (GU-Verlag):
Rock Water / Hornbeam/ Mustard / Chestnut /Bud / Willow / Water Violet.
Entweder je ein Tropfen pro Blüte auf 10ml Wasser und davon viermal
täglich 4 Tropfen eingeben oder je 1 Tropfen pro Blüte ins Trinkwasser
und je 10 Tropfen pro Blüte in 100ml Wasser zum Einsprühen

Zum anderen Punkt, ob Du, Nicole, die beiden Vögel bei Dir aufnehmen solltest: zieht man das "Gutachten über Mindestanforderungen an die Haltung von Papageien" zu Rate (welches allerdings Nymphen- und Wellensittiche als bereits domestizierte Papageienarten ausdrücklich ausnimmt, dennoch erscheint mir eine Übertragung legitim) so soll eine Mindesttemperatur von 5°C im Schutzhaus herrschen. Auch meine Erfahrung ist, daß Nymphen sehr widerstandsfähig gegen Kälte sind, aber ein Schutzhaus ist eben erforderlich. Von daher liegt hier sicherlich eine ungenügende Haltung vor.
Geht man jedoch wiederum von dem Gutachten aus, so braucht ein Nymphenpärchen einen Käfig mit den Mindestmaßen von 2m X 1m X 1m.
In Anbetracht der Freiflumöglichkeiten Deiner Vögel ist Dein Käfig wohl ausreichend für zwei Tiere, für vier jedoch, insbesondere, wenn zwei davon an eine Voliere gewöhnt sind, erscheint er mir doch zu klein.
Insofern ist sicher für alle vier Nymphen besser, sich nach einer Alternative umzusehen.

------------------
Tschüss Rüdiger
 
Liebe NIcole,

Du hast ganz richtig beobachtet, daß hier eine unfachmännische Haltung vorliegt. Du solltest deshalb mit den Besitzern vernünftig reden, wenn Du aber auf taube Ohren stößt, solltest Du auch konsequent sein und den Amtstierarzt über die Zustände in der Voliere informieren.

Auch, wenn die Rupferei tatsächlich am auffälligsten ist, das ist nicht der Punkt, wo ein Amtstierarzt Auflagen machen könnte, vorausgesetzt, die Rupferei ist nicht auf eine Erkrankung zurückzuführen, jedoch würden dann nicht diese speziellen Zonen betroffen sein, zumindest ist es erst einmal unwahrscheinlicher. Dazu kommt, daß dies typische Rupfzonen sind, der Kopf wird aus übersteigerter Putzsucht oder aus Dominanz gerupft, der Bauchbereich deutet auf Selbstverstümmelung hin - passend wäre es eben wegen jener möglichen Dominanz des Hahnes. Das ist aber aus der Ferne erst einmal eine Spekulation.

Was der Amtstierarzt aber bemängeln wird, ist das fehlende Schutzhaus. Ohne entsprechenden Wetterschutz kann man hier nicht von artgerechter Haltung sprechen, auch wenn die Tiere insgesamt sehr robust sind. Umgedreht dürfte es auch dem gerupften Weibchen schwerfallen, seine Körpertemperatur mit diesen Gefiederlücken gut zu bewahren.

Gibt der Besitzer die Tiere freiwillig ab, würde ich Dir empfehlen, trotzdem vorsichtig zu sein, die beiden in einen sehr kleinen Käfig zu setzen. Geht die Rupferei auf Differenzen zwischen den Tieren zurück, kann dies zu einer fatalen Entwicklung führen.

So würde ich, falls Du gar keine andere Möglichkeit hast, ins Auge fassen, beide Tiere zunächst in separate Käfige zu setzen, diese aber so eng nebeneinanderzustellen, daß sich beide durch das Gitter erreichen können.

Dann solltest Du unbedingt darauf hinarbeiten, die beiden möglichst bald in Deinen Schwarm einzugliedern. Sind Milben oder Ekzeme als Ursache für die Rupferei auszuschließen (ich halte es auch nicht für wahrscheinlich), wäre der nächste wichtige Test eine Kotuntersuchung auf Bakterien und Parasiten. Wenn die Ergebnisse negativ ausfallen, steht einer Vergesellschaftung nichts mehr im Wege. Diese sollte auf neutralem Territorium, also während des Freifluges erfolgen.

Gruß, Silke.
 
Erst einmal herzlichen Dank für Euere Antworten, ihr habt mir damit sehr weitergeholfen. Jetzt kann ich nur noch hoffen, daß ich den Vögeln weiterhelfen kann.
Drückt mir den Daumen.

Liebe Grüße
Nicole
 
Thema: Vergesellschaftung

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