Balzrituale

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Ylvie

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Hallo, alle!

Was genau aus dem Artistikprogramm der Nymphen gehört eigentlich zum Balzen? Ich habe gerade gelesen, das Schnabelklopfen dazugehört; ist damit das schnelle Trommeln an Gitter oder Sitzstangen gemeint? Fine und Jessie (Fine mehr!) tun das öfters: Sie klappern mit dem Schnabel abwechselnd von links und rechts an das Gitter, und das mit affenartiger Geschwindigkeit!

Außerdem beherrschen beide (und inzwischen auch die Wellis!) eine Melodie, die immer wieder mit größter Ausdauer wiederholen (nerv!)

Jessie hat sich eine Art Balletsprung angeeignet: Sie trippelt ein Stück über die Stange, hält dann kurz inne und vollführt dann mit einem Quieker einen Sprung nach rechts, woraufhin sie zurücktrippelt, und dann von neuem anfängt.

Fine nickt öfters heftig mit dem Kopf während sie singt, während Jessie den Kopf eher vorstreckt.

Kann man anhand des Balzverhaltens auf das Geschlecht schließen, oder sieht es bei beiden gleich aus?

Ich will sie nicht ermutigen sich zu vermehren (durch Nistkasten), will aber auch keine Eier abtöten (es gibt ja noch die Möglichkeit einer Ausnahmegenehmigung bei ungewolltem Nachwuchs). Wie groß ist die Chance, das auf dem Boden gelegte Eier befruchtet sind?

Was die Farbe angeht: Beide sind Schecken, Jessie hat Ihren grauen Kopf nach der Jugendmauser behalten, aber beide haben eher Flecken unter den Schwanzfedern, als Streifen.

Viele Grüße
Ylvie
 
Liebe Ylvie,

ob die Eier auf dem Boden liegen hängt nicht damit zusammen, ob sie befruchtet sind, sondern, ob sie eine Nistkasten haben. Mit dem Nistkastenentfernen ist des aber nicht getan, denn wenn die Henne besonders brutlustig ist, wird sie auch versuchen, die Eier auf dem Boden auszubrüten bzw. immer neue nachlegen. Dieser Zustand (Dauerlegerei) ist gesundheitlich sehr gefährlich und kann - ebenso wie das Brüten im Sand - der Henne einen psychischen Knacks versetzen. Wenn also die Brutversuche andauern, solltest Du auf jeden Fall einen Nistkasten bereitstellen.

Auf die Ausnahmegenehmigung darfst Du nicht vertrauen, denn es liegt allein im Ermessen des Amtstierarztes, ob er Dir entgegenkommen will oder nicht. Rechtlich gibt es für diese Ausnahmegenehmigung nämlich gar keine Grundlage. Die Psittakoseverordnung besagt nämlich genau das Gegenteil.

Deshalb solltest Du entweder beizeiten eine Zuchtgenehmigung beantragen und erwerben oder aber die Eier anstechen. WEnn Du Dich für's Züchten entschließt, darfst Du nicht vergessen, Dir rechtzeitig GEdanken zu machen, wohin Du mit den Küken willst. Sie in x-beliebige Hände zu geben, würde mir bedeutend mehr widerstreben, als die Eier noch vor ihrer Entwicklung unfruchtbar zu machen. Schließlich ist das ein Ei, wie man es in die Pfanne haut, nur etwas kleiner. Das Küken aber in auf Gedeih oder Verderb den neuen Besitzern ausgeliefert. Alle Vögel unbegrenzt behalten ist sicherlich nicht möglich, wenn Du nicht unbegrenzte Räumlichkeiten hast. Das hieße nämlich, den bereits vorhanden Vögeln ihren Platz zu reduzieren. Irgendwann sind es zu viele, als daß sie artgerecht leben könnten.

Das sind alles so Überlegungen, die Du beizeiten anstellen solltest, damit sich dann die Ereignisse nicht überschlagen.

Gruß, Silke.

PS: Ich bin nicht sicher, ob gescheckte Nymphen diese Streifen zeigen...
 
Hallo Ylvie,
Du hast gefragt, ob man vom Balzverhalten auf das Geschlecht der Vögel schließen kann. Ich will keine vorschnellen Schlüsse ziehen, nur ist mir aufgefallen, daß das Balzverhalten von Fine mit dem von meinem Männchen übereinstimmt und das von Jessie mit dem von meinem Weibchen.
Es sieht also so aus, als wäre Fine ein Männchen und Jessie ein Weibchen (vermute ich jedenfalls).
Gruß,
Sine
 
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