Gleichberechtigung von zwei Nymphis

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ClaudiaW

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Hallo zusammen,

ich habe mir (nach 13 Jahren als Wellensittich-Mama) letzte Woche zwei Nymphis als Mitbewohner ins Haus geholt, und schon stehe ich vor ein paar Fragen, bei denen Ihr mir hoffentlich helfen könnt:

Bei den beiden handelt es sich um Ernie, ein Weibchen, und Bert, ein Männchen, beide ca 3 Monate alt. Zwar sind beide aktiv im Käfig unterwegs, aber Ernie erscheint mir als die Dominantere von beiden. Nicht nur, daß sie von Zeit zu Zeit nach Bert hackt, inzwischen habe ich auch beobachtet, daß sie sich auf ihn gesetzt hat, was Bert ganz offensichtlich unangenehm war. Ich weiß nicht recht, ob es so gut ist, die beiden zusammen zu halten??? Schließlich will ich Bert kein Leben bieten, in dem er ständig unterdrückt wird. Soll ich die beiden besser trennen oder kann ich doch noch Hoffnung darauf haben, daß sie irgendwann gleichberechtigt durchs Leben toben? Ansonsten scheinen die beiden sich auch ganz gut zu verstehen, ein dauernder Kampf ist es also nicht. Ich habe sie auch nicht frisch zusammengesetzt, sie bewohnten bereits einen gemeinsamen Käfig.

Tja, die andere Frage ist: Ernie hat täglich ihre Viertelstunde, in der sie anfängt, laut zu rufen. Sie wird dann immer ganz hektisch und tippelt auf der Stange hin und her, um anschließend immer das gleiche Lied anzustimmen. Sie läßt sich gar nicht beruhigen währenddessen, aber ich frage mich doch, was ihr nicht passt. Habt Ihr eine Idee?

Schon jetzt vielen Dank und schönen Gruß aus D´dorf!!!
 
Also, Ernie hat ein Muster und deshalb denke ich auch, daß sie ne Henne ist. Ich werde den beiden jetzt erstmal Zeit geben, in der Hoffnung, daß Bert sich noch entwickelt und Ernie zeigt, wo´s langgeht. Ich hab die beiden schon zu lieb, als daß ich sie jetzt noch leichten Herzens trennen könnte, aber wenn Ernie weiter so zickig ist, muß ich mir wohl was einfallen lassen.
Naja, ich werde die zwei jetzt mal aus dem Käfig lassen. Vielleicht wird Ernie dann auch zufriedener.
Danke Heike & ein schönes Wochenende noch!
 
Hallo Claudia,
bist Du Dir sicher, dass das Geschlecht der beiden so richtig ist, das Verhalten von Ernie kommt eher dem eines Hahns nahe. Die beiden sind erst drei Monate alt. Welche Farben haben sie ? Dein Käfig muß schon groß genug sein, damit Bert ausweichen kann. Wenn der frühere Käfig größer war, kann es sein, dass die beiden sich derzeit sehr beengt fühlen.Die neue Umgebung, neue Menschen, das kann die Vögel schon hektisch machen. Dieses "Gekrähe", was Du beschreibst, kenne ich sehr gut von einem meiner Hähne, er macht ein Mordsspektakel und keiner weiss so richtig warum, wahrscheinlich will er einfach raus, fliegen, die Töne brennen in meinen Ohren, nach 15 Min. ist es wieder vorbei. Er nimmt eine leicht geduckte Haltung ein und spreizt die Flügel etwas ab. Gab es denn beim Vorbesitzer auch Zoff zwischen den beiden ? Nymphen suchen sich ihren Partner eigentlich gern selber aus, bei Zwangsverpaarungen kann es schon mal Ärger geben und bei drei Monaten stellt sich jetzt vielleicht ein "nicht mögen" ein. Aber alles in allem würde ich sagen, gib dem noch Zeit, Du hast die beiden erst seit letzter Woche, trennen würde ich sie nicht, dann wird Ernie wahrscheinlich noch hektischer. Wart einfach ein bisschen ab, hast Du sie schon mal fliegen lassen ?
Gruß Heike
 
Hallo Heike,
erstmal danke für deine Antwort. Also, der Käfig der beiden ist groß genug, denke ich. Bert hätte theoretisch gesehen also schon die Möglichkeit des Ausweichens, aber er beschränkt sich bei Ernies Attacken eher aufs Fauchen.
Ich hab die beiden aus einer Zoohandlung, und da war der Käfig nicht mal halb so groß. Wie immer in Zoohandlungen...
Ernie ist grau und ich bin mir schon sicher, daß sie eine Henne ist. Allerdings habe ich inzwischen so meine Zweifel, daß sie erst 3 Monate alt sein soll. Weder ihre Krallen noch ihr Schnabel sieht noch so taufrisch wie bei Bert aus, was mich aber wirklich stutzig
macht, ist ihre Ringnummer...698 547.
Bert ist ein Lutino und wohl wirklich noch so jung.
Inzwischen habe ich den Verdacht, daß mir der Zoohändler einfach eine alte Ernie untergeschoben hat. Ihr übliches Liedchen klingt mir auch so verdächtig einstudiert, gar nicht der Phantasie eines Nymphis entsprungen. Und wenn sie tatsächlich schon älter ist, dann erklärt das auch, warum sie Menschen gegenüber viel zutraulicher ist als Bert. Und daß sie mal wieder fliegen will, denn das hab ich bis jetzt noch nicht gewagt, Bis jetzt hab ich es erst geschafft, Ernie ein bißchen Kolbenhirse durch die Stäbe zu geben. Soll ich sie trotzdem schon mal flattern lassen?

Hm..
Claudia
 
Hallo Claudia,
wenn Ernie tatsächlich eine ältere Henne ist (698 kann Juni 98 bedeuten, aber mit Ringnummern kenn ich mich nicht aus, ich will Deinem Händler auch nichts unterstellen), würde das die "Agressivität" von Ernie erklären, da stehen die Hennen über den Hähnen. Wenn Ernie grau ist, solltest Du an der Schwanzunterseite keine durchgehend graue Färbung finden, sondern ein leichtes Muster, meist Querstreifen.
Dann ist sie ziemlich sicher eine Henne. Bei grauen sehen sowohl Schnabel als auch Krallen dunkler aus, wir haben auch einen Lutino, der ist 8 und hat sehr helle, fast durchsichtige Krallen und einen sehr hellen Schnabel, die Farbunterschiede müssen nichts bedeuten. Diverse Rufe von Nymphen gleichen sich schon, das ist normal. Die Rufe unseres Hahns sind auch recht monoton, wenn er seine wilde Viertelstunde hat. Genau diese Rufe kenne ich auch aus dem Zoohandel, wenn ich andere Hähne rufen höre. Ich weiss ja nicht, ob es nicht doch ein Hahn ist ? Oder Deine Vermutung ist richtig, dass sie älter ist. Fliegen lassen kannst Du sie, wenn Deine beiden genau wissen, wo das Futter zu finden ist. Dann hast Du gute Chancen, dass sie recht freiwillig wieder in den Käfig zurückgehen. Fenster vogelsicher machen und eventuelle weiter Gefahrenquellen ausschliessen, aber das kennst Du ja von den Wellis.
Viele Grüße
Heike
 
Liebe Claudia, liebe Heike,

zunächst: Monatsangaben auf Ringen gibt es nicht. Einige Ringe enthalten überhaupt keine Jahreszahl, das ist ganz unterschiedlich, je nachdem, wo der Züchter die Ringe bezogen hat.

Ob der Käfig wirklich nicht zu klein ist - bei sich fremden Vögeln kann man nicht die Maßstäbe anlegen, die man bei einem festen Paar anlegt - kann man ohne, daß Du ein Maß nennst, nicht beurteilen. Im Zweifelsfalle würde ich die Partner in der ersten Zeit in getrennten Käfigen, aber mit Kontakt durch's Gitter, zusammenbringen. Das die meisten Zookäfige weit unter dem liegen, was das Gutachten über die Mindestanforderungen für die Haltung von Papageien vorgibt, ist kein Geheimnis. Kein Grund jedoch, sich an diesen viel zu niedrigen Maßstäben zu orientieren.

Dazu kommt, daß eben in der Eingewöhnungsphase es nicht als ausreichende Rückzugsmöglichkeit betrachtet werden kann, wenn ein Vogel der Hackbewegung des anderen ausweichen kann, sondern er muß ihm entfliehen und sich verstecken können, wenn es ihm zu viel wird. Alles andere verursacht Streß und läßt nicht gerade Sympathie füreinander aufkommmen.

Da dies außer in einer großzügigen Flugvoliere nur bei Dauerfreiflug möglich ist, sollte man vorerst auf den Zweitkäfig zurückgreifen.

Die Tiere machen es dem Menschen schon klar, wenn sie sich näherkommen möchten.

Gruß, Silke.
 
Hallo Silke,

naja, ein Maßband hab ich nicht hier, aber der Käfig ist schon sehr geräumig. However, ich werde einen von beiden wohl in den alten Käfig setzten, den ich noch von meinem Wellensittich hab. Blöderweise habe ich einen größeren erst letzte Woche ins Tieheim gebracht, aber der andere ist auch reichlich riesig. Ich frage mich zwar, wie ich den beiden beibringen soll, daß das keine Dauerlösung sein soll, aber Trennung vegrößerst ja bekanntlich die Sehnsucht. Sei es auch nur die Trennung durch ein paar Stäbe.
Dauerfreiflug wird nich möglich sein, wir sind beide berufstätig und so ganz allein laß ich die Flattermänner nicht raus. Bisher wollten sie eh noch nicht fliegen, der heutige Versuch brachte Bert lediglich die Erkenntnis, daß man Petersilie auch von draußen knabbern kann. Aber nun gut, der 2. Käfig kommt und ich werd sehen, was passiert.
Vielen Dank Euch beiden!
 
"Ich frage mich zwar, wie ich den beiden beibringen soll, daß das keine Dauerlösung sein soll, aber Trennung vegrößerst ja bekanntlich die Sehnsucht."

Genau das isses! So können sich die beiden erst einmal in Ruhe beschnuppern, ohne sich direkt mit dem anderen konfrontiert zu sehen und wenn dann erst einmal Eifersucht oder Futterneid verraucht sind, bekommt man schon eher Interesse füreinander.

Gruß, Silke.
 
Hello Silke...

jaja, die Liebe ist ein wunderlich Ding. Inzwischen hat sich Bert heftigst in Ernie verliebt und fordert sie ständig zum Kraulen auf. Und sie macht das auch noch. Als hätten sie Gedanken gelesen... kaum, daß ich sie trennen will, hocken die beiden nebeneinander wie Romeo & Julia höchstpersönlich. Klingt ein wenig strange, ich weiß. Aber ich denke einfach mal, daß der Umzugsstreß von der Zoohandlung hierhin zuviel für Ernie war und sie deshalb so zickig war.
Jetzt lass ich sie jedenfalls zusammen. Immerhin ein Happy End. Danke nochmal für Deine Tips!
In der Hoffnung, nicht bald 10 Vögelchen im Käfig zu finden:
Claudia
 
Hallo Claudia,

ich sage doch, es ist meist nur der Streß des Neuen! Vom Prinzip her wollen und brauchen sie einander, aber einfach so zusammengesteckt und nun macht mal, geht ihnen einfach gegen den Strich.

Trennt man sie von Anfang an, gibt's den Streß normalerweise nicht, so legt er sich eben nach einer heftigen Eingewöhnungsphase, wie in Deinem Fall.

Gruß, Silke.
 
Thema: Gleichberechtigung von zwei Nymphis
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