Ich brauche mal Eure Hilfe...

Diskutiere Ich brauche mal Eure Hilfe... im Forum Nymphensittiche im Bereich Sittiche - Hallo Ihr alle, vor ein paar Tagen rief mein Tierarzt an und fragte, ob ich noch einen Nymphi in meiner Voliere aufnehmen könnte. Ich sagte ja und...
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Petra.S

Guest
Hallo Ihr alle,
vor ein paar Tagen rief mein Tierarzt an und fragte, ob ich noch einen Nymphi in meiner Voliere aufnehmen könnte. Ich sagte ja und ein Ehepaar kam mit einem 4 Jahre alten Nymphenhahn. Er ist ihr ein und alles, spricht, ist zahm aber er hält seinen Spiegel für einen echten Nymph. Diesen darf man weder berühren, geschweige denn entfernen, dann bekommt er Wutausbrüche. Besorgt berichtete mir die Besitzerin, dass er sich verändert hätte in den letzten drei Wochen; kreischend reisst er sich zwischen den Flügeln die Federn raus und schreit, wenn sie den Raum verlässt. Das Ehepaar stellte ganz richtig fest, dass ihm die Partnerschaft zwischen Tier und Mensch nicht mehr reicht und entschloß sich schweren Herzens, ihn an mich abzugeben, damit er unter Vögeln ist. Wenn die Sache doch nur so einfach wäre, wie sie sich anhört....
Mein Nymphenweibchen Coco war froh, einen Hahn zu sehen, und begrüßte ihn gleich aufgeregt. Es passierte folgendes: Der Hahn balzte sie an, aber als sie sich auf sein Werben einlassen wollte, griff er an! Voller Haß biß er sie zwischen die Flügel, und Coco flüchtete. Ich muß dazu sagen, dass Coco sich nicht wehren kann. Sie war sehr krank, als ich sie vom Tierarzt bekam, hat einen Tumor hinter dem rechten Auge und kann kaum fliegen (nur von unten nach oben). Also ging ich in die Voliere, fing den Hahn ein und setzte ihn wieder in seinen Käfig. Der zweite Versuch am nächsten Tag scheiterte genau so kläglich und zusätzlich hätte meinem Wellihahn Hannibal, mein zahmster und bester Zuchthahn, beinahe die letzte Stunde geschlagen. Er wurde von dem Nymphensittich ins Genick gebissen! Da gab ich auf und rief das Ehepaar an, um ihnen alles zu berichten. Sie holten ihn wieder ab, und heute mittag rief die Besitzerin weinend an und erzählte mir, dass der Nymph auch sie angegriffen und ihr die Nase blutig gebissen hat, obwohl sie immer seine Bezugsperson war. Weiß jemand von Euch, was plötzlich in diesen Vogel gefahren ist? 4 Jahre lang war er lieb und zahm, und nun das!!! Wie soll man denn einen Vogel resozialisieren, der seine eventuelle Partnerin angreift? Natürlich hat die Besitzerin nun Angst davor, ein Weibchen zu kaufen. Sie ist völlig ratlos, genau so wie ich. Hat einer von Euch sowas schon mal gehört und kann mir einen Tipp geben, wie wir dem Nymphi helfen können???
 
Hallo, Petra !

Wow, das hört sich ja schaurig an. Ich weiss leider auch keinen direkten Rat - aber ich kann Dir schildern, wie es mit unserem Mohrenkopfpapagei gegangen ist.

Den hatte der Vater meines damaligen Freundes (der ist Züchter) von jemand bekommen, weil er mit ihm nicht mehr zurechtkam. Er hat auch oft scheinbar unbegründet rumgeschrien und alle Menschen versucht zu hacken und beissen - daraufhin wollte ihn auch niemand mehr rauslassen. Er hatte auch ein paar Partnerinnen - Rosenköpfchen - mit denen hat er innig geschmust - und dann nach ein paar Wochen totgebissen.

Als ich mit meinem damaligen Freund zusammengezogen bin, haben wir ihn aus Mitleid zu uns geholt, da war dann tagsüber niemand in der Wohnung und er hatte seine Ruhe - aber rumgehackt hat er immer noch, wenn ihm jemand in die Nähe kam. Aber durfte rausfliegen und ist dann auch wieder freiwillig in den Käfig.

Ich hab dann nach kurzer Zeit beschlossen, dass es so nicht weitergehen kann, und habe ihm ein Weibchen besorgt. Die war ganz furchtbar schüchtern. Ich habe die beiden in großen Käfigen gehabt, und die Käfige in 1 m Abstand nebeneinander gestellt.

Raus durften sie nur getrennt am Anfang, und wir haben vorsichtshalber auf den Käfig des Hahns ein Brett gelegt, falls sie drauf landet und er auf ihre Füße losgehen würde.

Mit der Zeit waren beide nicht mehr misstrauisch, und haben miteinander gezwitschert. Nach ein paar Wochen durften sie dann beide zusammen raus, und nach weiteren Wochen, in denen sie mal einzeln und mal zusammen in den Käfig zurückgekehrt sind, haben wir einen Käfig auf den Boden gestellt, und von da an haben sie friedlich zusammengelebt.

Die Wandlung war wunderbar. Wenn er ihr zu nahe kam, oder sie grad nicht wollte, dann hat sie in angepfiffen und sich gewehrt, und dann hat er sie in Ruhe gelassen - ein perfektes Paar ;-). Auch für uns Menschen war er zugänglicher und hat auch schon mal einen Leckerbissen vorsichtig aus der Hand gefressen.

Mittlerweile sind die beiden zum Züchter zurückgekehrt und wohnen dort gemeinsam in einer großen Aussenvoliere.

Vielleicht solltest Du ihn auch nicht gleich auf andere Vögel loslassen, sondern ihn erstmal in Sichtweite stellen, dass er sie zwar sieht, mit ihnen reden kann und sich nicht allein fühlt, aber andererseits auch nix anstellen kann. Und dann hoffen, dass er sich einigermassen wieder fängt ...

Meine Kollegin hat mir erzählt, ihre Nachbarin hatte eine äußerst agressive Katze und hat das mit homöopatischen Mitteln in den Griff gekriegt. Sowas hab ich noch nicht probiert, aber vielleicht hilft Dir ein Buchtip von mir: Ulmer-Verlag, ISBN 3-8001-7332-8: Vögel Akupunktur.Homöipathie.Bach-Blüten.Kinesiologie von Rosina Sonnenschmidt/Marion Wagner. Da steht auch was darüber drin, aber da muss man den Vogel schon genauer kennen oder gesehen haben, um die Behandlungsweise zu bestimmen.

Viel Glück ansonsten mit dem Vogel -
halte uns auf dem laufenden !

Viele Grüße -
(auch) Petra
 
Hallo Petra!

Also, lies mal bitte meinen Thread - "Hilfe, was mach iich mit ihm...."! Ist fast dasselbe Problem - zuerst lieb und anschmiegsam, auf mich fixiert etc...4 Jahre alein! Und dann begann er zu schreien, er ist auch gelegentlich aggresiv gewesen - allerdings hat er mir nie die Nase blutig gebissen!!!!!

Ich war mit ihm beim TA, die Vorschläge habe ich teilweise auch hier schon gelesen - Futter reduzieren, nicht so fettreich füttern etc... nur eben keine Partnerin dazugesellen - es könnte sein, daß er sie sonst killt!

Seinen Spiegel und seinen Teddybären hat er auch immer wütend verteidigt, allerdings legte sich das normalerweise irgendwann wieder - nur diesmal eben nicht!

Ich hab ihm erstmal jede Menge neue Beschäftigung beschafft - Zweige, Spielplatz, hab ihm einen "Fensterschauplatz" hergerichtet - und siehe da, er beruhigte sich etwas! Nur ich war noch nicht so recht beruhigt - was ist, wenn das wieder anfängt? Also hab ich Mails geschrieben bis zum Umfallen, um mich zu informieren - und habe dann schließlich eine geschlechtsreife Henne gekauft!

Anfangs liefs nicht allzu gut - er war panisch, wenn er sie sah, er flog in die Wand gegen die Stehlampe, suchte Schutz bei mir, ja, er bekam sogar Durchfall!!!

Aber das ist jetzt (6 Wochen) vorbei - er ist halbwegs ruhig, kommt noch immer zu mir, zwitschert sie aber an und rennt neuerdings begeistert in ihrem Käfig aus und ein (allerdings ist sie dann draußen http://www.vogelnetzwerk.de/forum/biggrin.gif)! Auch hat er es aufgegeben sich vor mir zu verbeugen, sondern er hat es heute erstmalig in ihrer Gegenwart getan - sie darf zwar noch immer nicht an ihn heran, sondern er muß näher zu ihr, aber sie bleiben jetzt schon allein draußen und es gibt außer Fauchereien um das Futter keine Schwierigkeiten - bis jetzt!

Ich habe allerdings noch immer getrennte Käfige für die Beiden, und das eine Mal, als meiner aggressiv reagierte, sperrte ich ihn wieder ein!

Ich glaube, das es ganz gut war, das sich der aggressive Balzustand meines Vogels erstmal gelegt hatte, denn wäre sie dann gekommen, wer weiß, wie die Sache ausgesehen hätte. Und wichtig ist auch der zweite Käfig, so hat jeder eine Fluchtmöglichkeit und sie können einander aus dem Weg gehen...meiner ist anfangs gern wieder zurück in seinen Käfig, um sie in aller Ruhe von dort beobachten zu können.

Vielleicht hat der TA Tips auf Lager, wie man den Kleinen erstmal beruhigen kann, und ihr versucht es dann erneut? Schlimmer kann es ja wohl nicht werden, und wenn er gelassener ist und seine Grundstimmung nicht ganz so aggressiv, vielleicht hilft das....schwer zu beurteilen!

Aus Rücksicht auf Deine Nymphiedame würde ich allerdings größte Vorsicht walten lassen, aber das tut ihr ohnehin....

Ich wünsch Euch viel Glück,
mfg, Karin http://www.vogelnetzwerk.de/forum/smile.gif
 
Hallo Petra,

ersteinmal finde ich es wirklich prima ,dass Du einen Problemvogel ganz selbstlos bei Dir aufgenommen hast. Schade dass der Eingliederungsversuch so gescheitert ist.
Ich würde zum Wohle Deiner Henne ersteinmal von weiteren Verpaarungsversuchen absehen. Stattdessen wuerde ich den neuen Vogel neben die Voliere Deiner Voegel stellen, so dass er die anderen Voegel sehen und mit ihnen kommunizieren kann. Ich denke damit hast Du dem neuen schoneinmal eine wesentlich hoehere Lebensqualitaet geschenkt, als er vorher als Einzelvogel hatte. Mehr ist im Moment ja offensichtlich nicht möglich, denn weitere Verpaarungsversuche auf diese Art halte ich auch für zu gefährlich. Den Fehler der Familie den Vogel alleine zu halten ,kannst Du nicht rueckgaengig machen, und psychische Schäden hat er nun offensichtlich. Ich wuerde ihn also neben die Voliere stellen und auch regelmaessig Freiflug (alleine) geben. Den Spiegel wuerde ich auf die andere Seite (weg von der Voliere) haengen, damit er den nicht vor den anderen Voegeln verteidigen will... . Spaeter wenn er Interresse an den "Nachbarn" entwickelt wuerde ich versuchen den Spiegel zu entfernen. Sollte nochmals der Versuch einer Verpaarung geplant werden (z.B. wenn er mit einem seiner "Nachbarn" staendig kommuiziert und seinen Spiegel nichtmehr beachtet), dann wuerde ich das auf "neutralem" Gebiet z.B. beim Freiflug probieren, sofern das mit Deiner Henne gehen wuerde (wegen der Flugprobleme). Ansonsten wuerde ich mir keine Vorwuerfe wegen dem benachberten "Einzelvogel" machen, denn er kann nun wenigstens andere Voegel sehen und mit ihnen kommunizieren, das ist erheblich mehr als er vorher durfte. Damit hast Du ihm dann schon sehr geholfen, denke ich.

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