Inzucht und Linienzucht

Diskutiere Inzucht und Linienzucht im Forum Nymphensittiche im Bereich Sittiche - hallo zusammen nachdem in meinem kükenthread das thema schon angesprochen war möchte ich in diesem thead genauer drauf eingehn. möchte...
Ich habe mich nicht angegriffen gefühlt . Ich wollte mit meinem Beitrag nur versuchen zu erklären das man zu 6 Vögeln im Wohnzimmer wohl ein anderes Verhältniss hat als zu so vielen wie du hast. Ich kann mich um meine vögel sicherlich ( bitte nicht als Angriff oder Kritik auffassen) sufmerksamer kümmern als jemand der so eine grosse Menge Vögel hält. Ich habe weder behauptet das du deine Vögel schlecht hälst noch das du dich nicht kümmerst. Ich habe nur geschrieben das für dich wohl andere Dinge wichtig sind als für mich. So schnell bin ich nicht beleidigt oder fühle mich angegriffen. Dein Fachwissen spricht dir auch keiner ab .
So jetzt wünsche ich noch einen schönen Tag :)
 
Spannendes Thema - und immer wieder akuell.

Es klang ja grade in diesem Thread Ist dieser Vogel gesund??? an, dass es Probleme mit Inzucht gibt. Ich bin grundsätzlich dafür, sich an der Natur zu orientieren, wo immer es geht. Und die setzt nicht auf Inzucht, im Gegegenteil. Dort findet mal viele Schranken, gerade das zu vermeiden und die Variabilität im Genbestand ist groß. Große Variabilität heißt ja auch: Ein Schaden an einem Gen ist kann kompensiert werden. Und das ist ein PLuspunkt, wenn es ums Überleben geht.

Inzucht hingegen vermindert massiv die Genvariabilität. Das ist sinnvoll, wenn man möglichst schnell ein bestimmtes phänotypisches Merkmal festigen möchte (Farbe z.B. oder Fellzeichnung), aber man nimmt damit in Kauf, dass sich auch korrelierende negative oder auch einfach nur negative Merkmale festigen, z.B. eine Anfälligkeit für Nierenversagen (z.B. Berner Sennen) oder seltene Erbkrankheiten oder Taubheit bei bestimmten Fellfarben. Dann sinkt die Lebenserwartung massiv und die Anfälligkeit für Erkrankungen steigt. Treibe ich das dennoch immer weiter, habe ich irgendwann eine Vielzahl von Todesfällen und die Überlebenden sind durch einen genetischen Flaschenhals gegangen. Bei ihnen kann man dann z.B. Gewebe von einem auf den andere übertragen, ohne dass es zu Abstossungsreaktionen kommt, so ähnlich sind sie die Genome (Gepard z.B.).

Solcherlei Zuchtpraktiken sind über kurz oder lang immer mit sehr viel Leid für das einzelne Individuum verbunden und sie schwächen auch die Population deutlich. In der Natur kommen genetische Flaschenhälse daher nur selten vor.

Zoos auf der ganzen Welt, die sich im Artenerhalt kümmern, setzen daher auf eine möglichst breite genetische Vielfalt und unterhalten Austauschprogramme. Die Lebensfähigkeit der Individuen ist deutlich besser. Und auch dort, wo hohe Leistung von Tieren erwartet wird (Rennpferde z.B.) ist Inzucht verpönt.

Für mich gibt es daher keinen Grund, der Inzucht rechtfertigt, schon gar nicht, um eine bestimmte Farbe zu bekommen. Mein Ziel (ich züchte nicht) wären gesunde, leistungsfähige, robuste Tiere - meinetwegen lila-kariert, aber gerne auch als graue Maus :zwinker: Und alle potenziellen Zuchttiere müssten Leistungstests absolvieren. Gut, ist bei Vögeln schwierig, gebe ich zu, aber prinzipiell. Es gäbe ganz schnell nur noch ein paar Hunderassen :)
 
Thema: Inzucht und Linienzucht

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