Brauche Tipps zur Auswilderung (Mehlschwalbe)

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Carnage

Guest
Wie der Threadtitel schon sagt brauche ich dringend Tipps zur Auswilderung einer Mehlschwalbe.
Ich habe diesen Jungvogel inzwischen bereits seit etwas mehr als einer Woche bei mir, nachdem dieser aus seinem Nest gepurzelt war (wir nehmen an, es war zu voll, da vor ihm zwei weitere herausgefallen sind, was wir aber erst später erfahren haben). Das Nest befand sich leider in für uns selbst mit einer Leiter unerreichbarer Lage und auf dem Boden wollten die Eltern ihn auch nicht mehr füttern. Also haben wir uns entschieden der kleinen Schwalbe eine zweite Chance zu geben und ihn mitgenommen anstatt ihn seinem sicheren Ende zu überlassen.
Anfangs habe ich den Kleinen mit hurtig besorgten Mehlwürmern und gelegentlichen Fliegen gefüttert, nachdem ich allerdings gelesen habe, dass diese zumindest nach Meinung einiger Leute nicht gerade optimal sind bin ich auf Heimchen umgestiegen, die ich teils lebend (ohne Hinterbeine oder in zwei Hälften, sonst entwischen sie) und teils frisch aufgetaut füttere. Offenbar war diese Entscheidung richtig, denn kaum kannte der Knirps etwas anderes als Mehlwürmer wollte er diese partout nicht mehr in den Schnabel nehmen.
Wann immer ich sie erwische füttere ich Fliegen hinzu, die der Kleine auch mit gleicher Begeisterung frisst. Er entwickelt sich alles in allem prächtig, hat keine Probleme mit dem Gefieder, fliegt mit großer Begeisterung und schimpft fröhlich vor sich hin, allerdings habe ich ein Problem.
Der Knirps will einfach nicht bei den anderen Schwalben bleiben, zu denen ich ihn so oft ich kann bringe (ca. 10 min mit dem Auto entfernt) sondern fliegt viel lieber wenn er genug von den anderen hat jeden X-beliebigen Menschen an. Ich würde ihn am liebsten einfach dort lassen und darauf vertrauen, dass sich die Altvögel seiner annehmen (die reges Interesse zeigen und scheinbar durchaus geneigt wären ihn anzunehmen), allerdings hällt er davon wenig und würde sich wohl an den erstbesten Menschen hängen, der sich dort aufhällt. Dazu gesagt werden muss, dass es sich bei dem Standort des Schwarms um einen Stall handelt, dh. es gehen regelmäßig Menschen ein und aus, denen ich nicht allen erklären kann, dass sie den Vogel ignorieren und wegschicken sollen.
Die Gefahr, dass die Auswilderung darin endet, dass er sich einen anderen Menschen sucht, ist also leider ziemlich groß.

Ich habe darüber hinaus versucht ihm sein Futter nur noch hinzulegen und ihn nicht mehr mit der Hand zu füttern in der Hoffnung, dass sich die Bindung zum Menschen wenigstens lockert, allerdings glaubt er deshalb inzwischen, seine Nahrung würde am Boden leben, weswegen er mit wachsender Vorliebe auf dem Boden landet und dort herumstakst und alles was sich dunkel vom Hintergrund abhebt ersteinmal probiert. Was ihn bezüglich Raubtieren in Lebensgefahr bringt, weswegen ich damit wieder aufgehört habe um dieses Fehlverhalten nicht noch weiter zu bekräftigen.
Auch der Versuch ihn hungern zu lassen während Insekten um ihn herum schwirren, die er jagen könnte zeigt keinerlei nennenswerten Erfolg.
Ich stehe also vor dem Problem, dass ich ihm beibringen muss zu jagen und ihn gleichzeitig vom Menschen entfremden muss, was er beides in keiner Weise einsehen will und mit lautem Schimpfen quittiert.
Gleich vorweg: Abgeben an jemanden mit Erfahrung kann ich ihn nicht, die einzige Aufzuchtstation für Wildvögel in der Nähe hat genauso wenig Erfahrung mit Schwalben und ist weit entfernt von seinem ursprünglichen Schwarm (der ihn ja annehmen würde, wenn der Kleine nur dableiben würde).

Ich wäre also für jeden Tipp dankbar, je eher desto besser. Noch mag ich die Hoffnung nicht aufgeben, dass er das Jagen bald lernt, da er jedem Insekt nachstarrt und mit einem lauten 'Klapp' des Schnabels nach allem pickt, was so aussieht als könne es bald in seine Reichweite krabbeln (meist allerdings ohne jeden Erfolg und vor allem nicht im Flug).
 
Hallo,

hatte letztes Jahr das gleiche Problem mit einer zahmen jungen Rauchschwalbe, die mir gebracht wurde, weil sie in der Stadt Menschen anflog. Sie hatte ihre Sitzplätze auf den Küchenschränken und fraß dort Heimchen, Pinkies, etc. irgendwann von selbst. Lebende Fliegen nahm sie auch, fing sie aber nicht. Habe viele Reitställe angerufen, ob es Rauchschwalben und jemanden gibt, der die Schwalbe langsam entwöhnen kann, ohne Erfolg.

Das Problem mit dem Anfliegen gab sich schlagartig, als zwei jüngere Schwalben hinzukamen. Die ältere begann, diese zu füttern. Um sie aber begleitet in die Freiheit zu entlassen, habe ich schließlich jemanden gefunden, der alle Schwalben mit auf einen Bauernhof in Brandenburg nahm.

Vielleicht fragst Du noch im Forum von www.wildvogelhilfe.org, ob sich dort eine solche Möglichkeit finden läßt. Solange immer möglichst weit oben Futter anbieten, nicht auf dem Boden.
 
Thema: Brauche Tipps zur Auswilderung (Mehlschwalbe)
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