Stieglitz-Jungvogel gefunden

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samciaoping

Guest
Die Registrierung hier im Forum hat so lange gedauert, dass sich die Frage eigentlich erledigt hat. Gestern haben wir drei Stieglitz-Ästlinge auf der Straße gefunden. Wir setzten sie in Gebüsch und beobachteten zwei Stunden lang das Geschehen. Es waren keine Eltern sichtbar. Daher und aufgrund des geschwächten Zustands besonders eines Jungvogels brachten wir sie in ein Wildtierauffang-Gehege. Dort wurden sie ein bisschen aufgepäppelt und da die Tiere nichts vom Menschen annahmen, empfahl man uns sie doch noch einmal nahe der Fundstelle auszusetzen. Das taten wir. Tatsächlich kamen die Eltern zurück. Zwei der Stieglitze konnten ihnen folgen. Das Schwächste allerdings nicht. Daher nahmen wir "Paulchen" über Nacht zu uns rein und gaben ihm morgens eine Traubenzucker-Lösung, die er gut aufnahm. Dann bauten wir ihm ein offenes Pappkarton-Häuschen, das aufgehängt werden konnte (Katzenschutz) und hingen das Ganze in einen Kirschbaum. Ohne Erfolg. Auch nach mehreren Stunden ließ sich kein Elternteil blicken. Wir fütterten Paulchen noch einmal, wobei er nur Flüssiges zu sich nahm mit Ausnahme von zwei Ameisen. Auf einer Fliege kaute er rum und spuckte sie dann wieder aus. Das war der Moment, in dem ich mich hier registrierte um zu fragen, was man dem kleinen Stieglitz anbieten sollte. Nach der Stärkung setzen wir den Kleinen wieder in sein Häuschen nach draussen. Nach weiteren zwei Stunden kam tatsächlich doch noch ein Elternteil. Es motivierte ihn zum Fliegen, was nicht klappte, so dass er auf den Boden fiel. Dann lockte ihn der Eltenvogel zu in der Nähe liegenden Büschen, wo wir beide aus den Augen verloren.

Was der Kleine hätte essen können würde mich immer noch interessieren. Außerdem wisst ihr bestimmt, was wir alles falsch gemacht haben - oder?
 
hi,

soviel wurde nicht falsch gemacht, ausser dem wesentlichen punkt, dass jungvögel so gut wie nie verlassen sind und sie am besten da bleiben, wo sie waren.
für informationen kannst du ja mal hier lesen:wildvogelhilfe
in diesem fall ist es ja glimpflich abgegangen und der kleine konnte zurück in die natur
 
Hallo,

leider tragen Stieglitze bereits nach einem Tag hungern Gefiederschäden dergestalt davon, daß spätestens im Winter die Langfedern brechen. Der kleinste hat daher wohl keine guten Chancen, aber mit den Eltern immer noch die besseren Aussichten, denn es sind schwierige Aufzuchtkandidaten.

Die Ästlinge bekommen neben frischen Insekten (gefütterte kleine Heimchen, Grillen, Ameiseneier, Drohnenbrut) diverse Sämereien zu Brei verarbeitet. Neben Naschsamen für Finken muß man ihr späteres Futter frisch anbieten, damit sie es erkennen und spelzen lernen. Das bekommt man leider nicht so im Handel; eine ältere Dame sammelt immer Wegwarte, Nachtkerze und Distelstände für uns. Hinaus dürfen die Stieglitze erst, wenn sie die Kerne einer frischen Sonneblume knacken gelernt haben.

Auf die Schnelle habe ich nur diese Seite zur Stieglitz-Ernährung gefunden. http://www.vogelzucht-hoerrlein.de/Meine_Vogelzucht/Stieglitz/stieglitz.html Endlich 'mal einer, der schreibt, daß man Futterinsekten - auch füttern muß.-
Wenn der kleine Vogel auch in der Wildtierstation nicht annahm, wäre die Frage, was dort angeboten wurde. Eigentlich überschlagen sich Stieglitze fast, wenn sie Hunger haben und merken, daß es etwas gibt. Oft haben sie Kokzidien und deshalb keinen Appetit.
 
Grüß Dich, „Samciaoping“ :0-

:freude: Schön, daß du die Augen aufgehalten hast,...
und dir auch mit Paulchen so viel Mühe gegeben hast.

Hätte nicht gedacht, daß doch nochmal ein Elternteil nach dem bereits "abgeschriebenen" Paulchen schaut.

LG,
Liesl
 
Thema: Stieglitz-Jungvogel gefunden
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