Zecken an Meisen?

Diskutiere Zecken an Meisen? im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, in den letzten Jahren beobachte ich auf meiner Terrasse immer wieder Blau- und Kohlmeisen die Zecken am Körper haben. Sie sind...
Hukke1

Hukke1

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Hallo zusammen,

in den letzten Jahren beobachte ich auf meiner Terrasse immer wieder Blau- und Kohlmeisen die Zecken am Körper haben. Sie sind dann ganz apathisch und schlafen oft ein. Manchmal kann ich Sie rechtzeit mit einem Käfig (Lockmittel: innen liegende Mehlwürmer) einfangen und von den Zecken befreien. Danach bekommen sie immer ein Stärkungsmittel vom TA und werden nach einiger Beobachtungszeit wieder frei gelassen. Trotzdem möchte ich nicht wissen, wieviele jedes Jahr daran sterben, schließlich landet nicht jede rechtzeitig auf meiner Terrasse. Nun die Frage: Hat jemand Erfahrung mit so was? Immer Sommer soll eine riesige Zeckenplage kommen und ich möchte meinen Meisis irgendwie helfen... Vieleicht mit "Frontline" oder "Export" (niedrig dosiert?)

Vielen Dank im voraus
 
was es alles für komisch viehcher gibt......seglerlausfliege, schwalbenlausfliegen, hier bleibt auch kein tier verschont.....:k

LG
Mauer--segler
 
Ich bin mir eigentlich sicher, dass es Zecken sind. Ich kenne die Viecher von unserem Hund. Erst sind sie nur ganz klein, später dann – vollgesaugt, erreichen sie Rosinen- bis Traubenformat. Wenn ich sie mit der Pinzette entfernt habe, liegen sie fett und bewegungsunfähig rum. Und das scheint es auch zu sein, was die Vögel so fertig macht: Erst bekommen sie den Gerinnungshemmer von den Viechern eingespritzt und dann muss man sich die Relation mal vorstellen – wenn die Zecke vollgesaugt ist, ist die Meise so gut wie blutleer...
Eine Frau von der Wildvogelhilfe hat mir erzählt, dass man das Zeckenmittel "Frontline" ganz niedrig dosiert mit einem Q-Tipp auf eine Hautstelle auftragen kann. Trotzdem scheint niemand Erfahrungswerte zu haben, ob es nicht doch mehr schadet als nützt.

Lieben Gruß
Hukkebein
 
Hallo Hukkebein,

Ich kenne die Viecher von unserem Hund.
hast du denn bis jetzt ein Mittel gefunden, das den Hund von Zecken frei hält? Behandelt man den Hund mit einem Spot-on Präparat, bleibt dieser trotzdem nicht frei von Zecken. Aus diesem Grunde kann ich mir nicht vorstellen, dass es da was geben würde... Es wäre schön, wenn mir jemand widersprechen könnte und ein Mittelchen wüsste.:zwinker:
 
Hallo Sybille,

Frontline funktioniert beim Hund gut. Die Dame von der Wildvogelhilfe benutzt es für Falken und Bussarde (das scheint auch gegen Federlinge zu helfen). Allerdings kann man natürlich bei einem zahmen Greif das Gewicht gut ermitteln. Wie ich eine wilde Meise dazu bringen soll, auf der Briefwaage ruhig sitzen zu bleiben, ist mir rätselhaft...

Vielleicht finden wir ja wirklich noch jemanden im Forum, der die Frontline-These stützt und uns ein paar hilfreiche Tipps geben kann.

Viele Grüße
Hukkebein
 
Hallo Sybille,


Vielleicht finden wir ja wirklich noch jemanden im Forum, der die Frontline-These stützt und uns ein paar hilfreiche Tipps geben kann.

Viele Grüße
Hukkebein

hallo,

und was soll das bringen ? nach einer gewissen zeit ist die wirkung verflogen.

oder willst du alle paar monate sämtliche meisen und andere vögel einfangen und mit frontline behandeln ?

da würden sicher mehr vögel an diesem frontline sterben.


so bitter es für manchen ist, das ist natürlicher schwund.
alles von der natur einkalkuliert.
 
Aber man könnte wenigsten die, die man eh wegen einer Zecke behandeln muss, mit Frontline für ca. 3 Monate schützen. Immerhin soll es diesen Sommer sehr schlimm werden mit der Zeckenplage. Und nach dem letzten verregneten Frühjahr sind viele Bruten den Bach runter gegangen. Also wäre es jetzt sinnvoll das nächste Desaster zu verhindern. Vor allem wenn man einmal erlebt hat, wie die Meisen an diesen Zeckenviechern zugrunde gehen, das ist wirklich qualvoll...
 
Wir müssen helfen wo es nur geht

Übrigens fällt mir da noch etwas auf: Was heisst hier "Schwund" und "von der Natur einkalkuliert"? Hat die Natur denn auch einkalkuliert, dass wir Menschen den Vögeln Lebens- und Nahrungsgrundlagen entziehen? Wohl eher nicht...Da die Evolution leider keine Ahnung von Autos hat, kann sie auch nicht die täglichen Verluste an überfahrenen Vögeln einkalkulieren. Wir Menschen haben das natürliche Gleichgewicht so sehr gestört, dass es jetzt eine moralische Verpflichtung ist, der Natur möglichst viel zurück zu geben. England beispielsweise ist da viel weiter als wir. Dort wird die Ganzjahresfütterung unterstützt und 15 mal so viel für Wildvogelfutter ausgeben wie hier. Und der Nutzen ist inzwischen erwiesen. All diese Ammenmärchen "die Vögel verlernen natürliche Futtersuche" und "Füttern ihre Jungen falsch", das ist alles längst widerlegt. (siehe Peter Berthold, Vogelwarte Radolfzell "Vögel füttern, aber richtig")
Zurück zum Thema: Eine erwachsene Meise, die wegen einer Zecke als Brutvogel ausscheidet, also stirbt, ist ein herber Verlust. Jungvogelverluste sind tatsächlich von der Natur einkalkuliert und durch Nachbruten auszugleichen, aber Altvögel, die das erste kritische Jahr überstanden haben, müssen mit allen Mitteln geschützt werden. ENTSCHULDIGUNG, ich hoffe das hat jetzt alles nicht zu böse oder moral-apostelich geklungen und ist auch nicht so gemeint, aber wir müssen endlich umdenken.


viele Grüße
Hukkebein
 
Lothar hat ja auch vom natürlichen Schwund gesprochen, du vom unnatürlichen.
Tausende von Brutvögeln fallen im Winter und Frühjahr durch Kokzidiose aus. Wollen wir dann alle Vogeltränken mit Baycoc versehen?
Ein Vogel der sich eine Zecke nicht vom Leib halten kann, war vorher schon krank und fällt damit sowieso als Brutvogel aus!!
 
Nein, das stimmt so nicht, denn wenn die Zecke rechtzeitig entfernt wird, erholen sich die Meisen auch wieder. Zecken reagieren nur auf Körperwärme und nicht darauf, ob ihr Opfer schon vorher krank ist. Und verkraften können die Vögel sie nicht, weil sie einfach nicht genug Blut haben um einen solchen Angriff zu überstehen. Größere Wirtstiere überleben einen Zeckenbiss problemlos.
 
Lothar hat ja auch vom natürlichen Schwund gesprochen, du vom unnatürlichen.
Tausende von Brutvögeln fallen im Winter und Frühjahr durch Kokzidiose aus. Wollen wir dann alle Vogeltränken mit Baycoc versehen?
Ein Vogel der sich eine Zecke nicht vom Leib halten kann, war vorher schon krank und fällt damit sowieso als Brutvogel aus!!

hallo,

kann ich nur zustimmen. mehr ist dazu nicht zu sagen.
 
Gut, über natürlichen und unnatürlichen Schwund können wir lange streiten. Aber die Zeckentheorie mit dem eh schwachen Vogel akzeptiere ich nicht. Das würde ja heissen, wenn ich morgen durch eine Zecke eine Hirnhautentzündung bekomme, sagt der Arzt: "Ach, ja, die war ja schon vorher etwas schwach... und blond ...und überhaupt. Hol den Schußapperat, das lohnt sich nicht mehr!"
Zecken interessieren sich nicht für den Gesundheitszustand ihrer Opfer, sie fallen wahllos an, was eine Körpertemperatur von über 37 Grad hat.
 
Gut, über natürlichen und unnatürlichen Schwund können wir lange streiten. Aber die Zeckentheorie mit dem eh schwachen Vogel akzeptiere ich nicht. Das würde ja heissen, wenn ich morgen durch eine Zecke eine Hirnhautentzündung bekomme, sagt der Arzt: "Ach, ja, die war ja schon vorher etwas schwach... und blond ...und überhaupt. Hol den Schußapperat, das lohnt sich nicht mehr!"
Zecken interessieren sich nicht für den Gesundheitszustand ihrer Opfer, sie fallen wahllos an, was eine Körpertemperatur von über 37 Grad hat.

hallo,

ich hatte gefragt, was es bringt, dass e i n vogel mit frontline behandelt wird ?

der schutz ist nach spätestens 3 monaten weg (sollte er es überleben, da kein mensch weis wie dieses mittel auf einen so kleinen vogelkörper wirkt))... und dann ?

ich hoffe ja nicht, dass jetzt auch noch jeder gefundene vogel vorsorglich mit frontline gegen zecken behandelt wird.

dein engagement in allen ehren, aber irgendwann sollte man die kirche doch im dorf lassen.
 
Drum habe ich die Frage ja mal hier rein gestellt...
Das war der Grund des ganzen Übels. Hat jemand Erfahrung damit? Oder kennt jemand andere Mittel? Warum taucht dieses Problem nur hier auf dem Land auf? Wir kümmern uns seit Jahrzehnten um junge, verletzte und kranke Vögel, aber Meisen (und neuerdings auch Grünfinken) mit Zecken habe ich noch nie gesehen. Und jeder, den ich drauf anspreche, reagiert genauso verdutzt – selbst unser Tierarzt und Mitarbeiter von der Wildvogelhilfe haben so etwas noch nie gesehen.
Lass uns Frieden schließen. Vielleicht weiß ja doch noch jemand was zu dem Thema oder kann mir sagen, dass das auch woanders beobachtet wird. Wer weiss, die Natur ändert sich, vielleicht habe ich hier gerade an einer evolutionären Verhaltensänderung der Zecke teil und die Gruselviecher entdecken Kleinvögel als Wirtstiere...
 
Was mir aufgefallen ist: viele Zecken siedeln sich gerne an Augenlidern und Schnabelwinkeln an, dort kommt ein Vogel so gut wie gar nicht dran. Bei meinen Volierenvögeln muß ich immer wieder die Zecken von diesen Stellen abmachen, aber auch bei Wildvögeln konnte ich den Befall an diesen Stellen feststellen.
Es ist aber schon Natur, auch andere Lästlinge wie Milben, Lausfliegen u.a. können einem kleinen Vogel arg zusetzen - bishin zu Tod.
Ich hatte mal Gartengrasmückenküken gebracht bekommen, aus einer habe ich 16 Lausfliegen rausgeholt, mich schüttelt es jetzt noch.....(die Biester haben auch mich angeflogen - brrrr)
Ich meine, wenn man einem Vogel helfen kann, dann soll am es, nur wie das mit dem Zeckenmittel bei so kleinen Vogelkörpern ist - ich wäre da vorsichtig. Eine Kohlmeise wiegt etwa 16-20gr, eine Blaumeise sogar nur 10-12 gr. Eine Dosierung eines Medikamentes oder eines Insektenmittels ist da sehr schwierig und muß übergenau berechnet und abgemessen werden, schon geringe Überdosierungen können das Vögelchen schwer schädigen.
Viele Grüße
Angie
 
Noch einmal! Eine Zecke, die unbemerkt einen Vogel, wie eine Kohlmeise, oder was auch immer, erklettern kann, denn auch bis die Zecke eine geeignete Stelle zum Saugen gefunden dauert es ja eine Weile, war der Vogel schon vorher krank.
Andernfalls hätte er genügend Zeit, die Zecke mit einem Schnabelwisch zu entfernen.
Was hilft es also auch einen Vogel mit Frontline zu tracktieren, der 2 Tage später an Kokzidiose stirbt.
Die Dosierung ist ein Klacks, denn sie beträgt 0,12% Ivermectin und ist in dieser Dosierung absolut ungefährlich!
 
Vielen Dank für so viel "Einsicht". Habe gerade von der Wildvogelhilfe einen Rat bekommen: "Exner Petguard" enthält nur Milchsäure und funktioniert bei Wildvögeln gegen Parasiten.
Und noch etwas – jetzt vom TA und Vogelwarte bestätigt:
Da die Zecken sich augenscheinlich im Schlaf über die Vögel hermachen und meistens im Nackenbereich sitzen, können sich die Vögel gar nicht wehren.
Aber das weisst du sicher auch besser als der TA oder Leute von der Vogelwarte, denn die und wir haben ja alle keine Ahnung....
 
und noch was: Ivermectin (egal in welcher Dosierung) ist absolut tödlich für Grünfinken und andere Kleinvögel. Nachzulesen auf Wildvogelhile.org
 
Stimmt aber so tatsächlich nicht.. da gibt es im Carduelidenforum gerade aktuelle eine Diskussion.
 
Thema: Zecken an Meisen?

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