noch mal zum Thema nicht artgerecht gehaltene Wildvögel.
Wie ich ja schon gesagt habe,habe ich schon des öfteren Wildvögel großgezogen.
Der erste Vogel, den ich aufgeogen habe war auch ein Spatz und ich war damals 11 Jahre alt.
Der Spatz lebte in einem Vogelbauer auf dem Balkon, der Vogelbauer war aber immer offen, der Vogel konnte immer rein und raus, ganz wie er wollte. Er machte auf diesem Balkon die ersten Flugversuche und flog auf dem Hof und gesellte sich den anderen Spatzen zu. Zum Schlafen kam er aber
immer nach Hause in sein Bauer.
Am Wochenende sind wir immer zu unserem Wochenendgrundstück gefahren. Den Spatz haben wir in seinem Bauer mitgenommen und ließen ihn dort fliegen. Dort kam er über Nacht nicht zum Schlafen in sein Bauer und wir haben ihn von Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend nicht zu Gesicht bekommen. Sind wir Sonntags Abends wieder nach Hause gefahren, hab ich gerufen und mit dem Bauer geklappert. Dann kam er angeflogen, rein ins Bauer und ab gings wieder nach Hause.
Später hat er dann schon ander Spatzen mit auf den Balkon gebracht. Manchmal hat auch einer im Bauer mit übernachtet.
Später war er oft tagelang nicht da. Er kam aber immer wieder - oft mit Spatzenkumpeln ( die natürlich das weite suchten, wenn sie uns sahen) - und begrüßte uns dann mit freudigen gepipse.
Nach 2 Jahren haben wir ihn dann eines morgens tot vor unserer Balkontür gefunden. Die Trauer war natürlich groß.
War das auch ein nicht artgerechtes Leben?? Der Vogel konnte doch tun und lassen, was er wollte.
2003 habe ich eine Rauchschwalbe großgezogen. Das war zu Anfang ein ganz hilfloser Vogel, den ich alle 2 Stunden mit Tartar und gefangenen Fliegen gefüttert habe. Ich hatte ihr ein Nest in meinem Schlafzimmer gebaut, damit ich ihn immer füttern konnte. Da sie mich als Mama betrachtete, zog sie es aber vor, nachts auf meiner Schulter zu schlafen
. Es war nichts zu machen, setzte ich sie ins Nest und machte das Licht aus, flatterte sie auf's Bett und suchte so lange, bis er meine Schulter gefunden hat. Dann machte sie es sich dort gemütlich und gab ruhe.
Als sie flügge wurde, flog sie trepp aud und ab im Haus umher und ich entschloß mich sie auszuwildern.
Also ich mit der Schwalbe hinaus in den Garten. Dort flog sie auch gleich los und vervollkommnete bald ihre Flugkünste. Sie lies sich aber immer noch gerne von uns Füttern. Ist ja auch bequemer, als selbst Fliegen zu fangen
.
Tagsüber war sie draußen und flog mit anderen Schwalben um die Wette. Haben wir sie gerufen, kam sie immer gleich zu uns und setzte sich auf unsere Schultern. Und abends flog sie ins Haus, die Treppe hoch ins Schlafzimmer und wartete dort auf mich. Ging ich ins Bett, kam sie auf meine Schulter, um dort zu schlafen.
Im September schließlich schloß sie sich endgültig den Schwalben, die sich für den Flug in den Süden sammelten an. Sie kam nun nicht mehr zum Schlafen nach Hause. Wenn wir sie riefen, kam sie aber noch zu uns. Schließlich war sie weg und wir haben sie nicht mehr in unserem Garten gesehen. 2 Wochen später war in der Nähe der Schule meiner Tochter ein Schwalbenschwarm. Meine Tochter rief und eine Schwalbe löste sich aus dem Schwarm und flog meiner Tochter auf den Kopf. Das war die letzte Begegnung mit "Schwalbi". Danach haben wir sie nicht mehr gesehen.
Allerdigs brütet seitdem jedes Jahr ein Schwalbenpaar in unserem Schuppen. Ich bin mir sicher, dass es sich bei einem der Vögel um unsere "Schwalbi" handelt.