War das damals die richtige Entscheidung?

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Eifler

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Im Sommer letzten Jahres hatte eine Krähe eine Bruchlandung auf unserer Veranda hingelegt. Wir haben sie mit rein genommen und untersucht. Sie hatte einen gebrochenen Flügel. Wir versuchten dann, die Wildvogelstation hier zu erreichen, leider vergeblich. Dann sind wir mit der Krähe in die Tierklinik gefahren. Da sagte man uns, dass es ein offener Gelenkbruch sei, der nicht mehr heilen würde. Die Krähe wurde gleich eingeschläfert. Ich frage mich heute noch, ob das die richtige Entscheidung war. Stimmt das denn, dass offene Brüche nicht mehr heilen?
 
Offene Brüche sind nicht gerade unkompliziert. Ein offener Gelenkbruch dürfte kaum so hinzubekommen sein, daß der Vogel wieder fliegen kann. Sicherlich hätte man die Krähe am Leben halten können, aber mit fraglichem Ausgang.

Aus meiner Sicht hat die Tierklinik völlig richtig gehandelt.

VG
Pere ;)
 
Danke für die Antwort. Ich hatte auch deswegen gefragt, weil die Klinik mir manchmal den Eindruck macht, als würde sie vorschnell einschläfern. Ich bekomme öfters kranke Katzen, Reptilien oder Hunde gebracht (oder sie werden bei mir ausgesetzt...) und im letzten Jahr wurden 3 der Findlingsmiezen erlöst. Da konnte ich aufgrund meines Wissens ganz gut beurteilen, dass es die richtige Entscheidung war, aber bei Vögeln kenn ich mich nicht so gut aus.
 
Nun, da bin ich jetzt wesentlich beruhigter, dass es die richtige Entscheidung war. Die arme Krähe hatte dann wenigstens einen schnellen, schmerzfreien Tod. Sie hieß übrigens Tante Fienchen (benannt nach meiner Tante, die wie die Krähe mir ständig in die Backen gepetzt hatte).
 
Hallo!

Ich glaube man muss so etwas immer individuell beurteilen und kann es nicht ganz verallgemeinern. Die Tierklinik hätte bestimmt mehr Geld mit dir gemacht, wenn sie die Krähe "gesund gepflegt" hätten. Da hättest du öfter kommen müssen, Medikamente kaufen und so.

Mir ging es mal ähnlich mit einer Amsel mit offenem Flügelbruch. Ich fuhr in die Klinik und kurze Zeit später musste sie erlöst werden, obwohl ich deutlich darauf hingewiesen hatte, dass sie alles probieren sollen, damit sie am Leben bleibt.
Er war frischer Vater und Mutter und Küken im Nest, deshalb wollte ich unbedingt, dass er es schafft. Doch es ging nicht. Sowas ist dann immer sehr traurig, aber wohl das Beste für das Tier, niemand quält sich gerne rum um dann letztendlich qualvoll sterben zu müssen.
 
Und - was nützt ein "geheilter" Flügel wenn der Vogel evtl. hinterher in Gefangenschaft leben muss?
 
Und - was nützt ein "geheilter" Flügel wenn der Vogel evtl. hinterher in Gefangenschaft leben muss?
Das war nicht unsere Intention. Wir hatten vor, die Krähe wieder auszuwildern, bzw. sie doch noch der Wildvogelstation zu übergeben.
 
Man hätte erst mal versuchen können, den Vogel zu heilen! :)
Bei einem Hund würde man das Bein amputieren und er dürfte sein Leben behalten.
Woher nehmt Ihr denn die Gewißheit, daß das Leben der Krähe besser beendet wird, als sie in Gefangenschaft und evtl. flugunfähig weiterleben zu lassen?
LG Drea
 
Weil die Wahrscheinlichkeit bei einem offenen Bruch derart gering ist, daß auch in meiner zehnjährigen Erfahrung mit Wildvögeln alle mit offenen Brüchen ausnahmslos eingeschläfert wurden, teilweise nach Einholen mehrerer Meinungen von Vogelexperten. Es steht auch oben bereits, die Heilungschancen sind zu gering, u.a., weil man aus offenem Knochen fast keine Infektionen 'raushalten kann und Antibiotika wegen der fehlenden direkten Blutversorgung über das System nicht hinkommen. Panische Altvögel gewöhnen sich auch nicht mehr gut an Volierenhaltung; sie haben ihr Leben lang Stress bei jeder Fütterung, Säuberung, etc. Die Dauerplätze für solche Vögel mit den entsprechenden Genehmigungen sind auch rar. Wenn Du welche weißt, die tatsächlich noch Platz haben, dann teile sie mir doch bitte per PN mit, denn bei mir sitzen noch einige behinderte Kandidaten, auf meine privaten Kosten natürlich.
 
Danke für die ausführliche Antwort :).
Weiß von einigen Raben, die nach Flügelbrüchen doch noch ein augenscheinlich schönes Leben führen. Es waren dann bestimmt keine offenen Brüche. Wenn ein älterer Wildvogel schwer verletzt ist, würde man ihm ja wirklich keinen Gefallen tun, ihn dann den Rest seines Lebens einzusperren. Bin froh, daß ich eine solche Entscheidung nicht treffen muß!
Was die Altenheimplätze für Elstern, Raben- und Krähenvögel angeht, so arbeite ich daran. Am 10.01. ist hier bei mir Termin zwecks Besichtigung meiner Elstern und ihrem Gehege sowie den Örtlichkeiten mit Vertretern der Behörden. Hoffe sehr, daß mir dann die Haltegenehmigung erteilt wird.
Nehme nach Fertigstellung der Rabenvoliere dann gerne nicht mehr auswilderbare Vögel auf.
LG Drea
 
Thema: War das damals die richtige Entscheidung?

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