Rabenbaby Handaufzucht

Diskutiere Rabenbaby Handaufzucht im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo, habe nach 24-stündiger Beobachtung und Feststellung, dass die Mutter sich nicht kümmern wird, ein Rabenküken aufgenommen. Es war gestern...
Och Astrid, komm mal her :trost:

Ich denke, wenn die Mutter füttern wollte, dann würde sie auch füttern! Und zwar auch im Apfelbaum.

Was sollte am Waldrand denn anders sein?

Ich empfinde das Risiko zu hoch für Marlis. Im Garten kennt sie sich doch aus.:zwinker:
Mache doch eine schöne Futterstelle für alle Raben zurecht (Katzensicher) und schau mal wie sich alles entwickelt.

Kopf hoch:0-
 
Ich danke Euch für Eure Nachrichten und Unterstützung und die Wünsche für Marlis. Nein, das Katzennetz lässt ich nicht kurzfristig entfernen, aber zur Waldrandseite ist es nicht so hoch, sonst wären die Geschwister da bestimmt nicht drübergeschwebt. Ja, die Mutter kann in meinen Garten, habe ja nicht den Luftraum geschlossen :-). Wenn das möglich wäre, hätte ich ja die perfekte Voiliere für Marlis. Ich glaube, dass es ausgeschlossen ist, dass die Rabenmutter ihre Kinder in einen Garten führt, in dem Katzen sind und ich kann meine Tiere auch nur maximal 2 Tage zu Hause lassen, sonst bin ich ihnen gegenüber unfäir und die zwei reagieren sofort mit Krankheit, sie sind so extrem sensibel und wir drei sind sehr eng aufeinander bezogen. Jetzt grade hat sich Frieda neben (zum Glück nicht auf) die Tastatur gesetzt, weil sie merkt, wie aufgeregt ich bin.
Habe mich in der obigen Nachricht mit der Uhrzeit um 1 Std. vertan, um 11:30 war ich hier und gehe um spätestens 13 Uhr wieder weg.
An alle herzliche Grüße. astrid
 
Hallo Monika,
eine Futterstelle in meinem Garten für alle Raben ist ausgeschlossen, wie soll ich die katzensicher machen außer auch sie mit Katzenschutznetz einzuzäunen und dann habe ich alle Raben da drin hängen. Ich habe auch kein Netz mehr und es gibt seit einigen Jahren auch nicht mehr das mit einer Maschenweite von 5x5 cm zu kaufen sondern nur noch 3x3 cm und das ist für alle Vögel eine große Gefahr, das mache ich nicht. Diese Mutter wird ihre Kinder nicht in meinen Garten bringen nachdem sie denkt, ich habe ihr ein Kind für 14 Tage entführt.

Wichtig wäre für mich zu wissen, in welchen Rhythmus die Raben füttern, 2 Stunden ist ja noch keine lange Wartezeit und ich will nicht zu früh eingreifen. die Mutter hat ja auch mehrere Mäuler zu stopfen. Weiß jemand die ungefähre Fütterfrequenz???? astrid
 
Sorry Astrid,
wie oft die Rabenmütter füttern weiß ich leider nicht.
Die Idee mit diesem anderen Garten gefällt mir. Du könntest auch Marlis auf den gleichen Baum wie das Geschwisterchen setzen und schauen, was passiert. Sollte die Mutter sie nicht füttern, wird Marlis froh sein, wenn sie zu Dir kommen kann. Es könnte aber auch sein, daß die Mutter sie als fremd ansieht!
In den Wald wird sie - so denke ich - nicht fliegen. Der Instinkt rät ihr sicher, daß dort der Habicht etc. lauert.
Wenn Du jetzt das Gefühl hast, Marlis braucht noch ein paar Tage, mußt Du sie einsperren und füttern, einfach in der Hoffnung, daß sie dann noch besser fliegt und evtl. auch alleine klarkommt??? (bin mir selbst dabei sehr unsicher).
Drück Dir und Marlis fest die Daumen!
LG Drea
 
wie soll ich die katzensicher machen
Pflock in den Boden schlagen und Brett d'raufnageln. Mach' Dir bitte weder Sorgen noch Vorwürfe, es ist alles normal. Die Ausflugzeit ist für alle Jungvögel sehr gefährlich. In einem anderen Revier kann es der Jungkrähe aber passieren, daß sie von einem fremden Brutpaar attackiert wird. Jahrelang konnte ich meine Jungvögel daher erst im Juli 'rauslassen, nachdem die erste Brut durch war. Ein späteres Brutpaar hingegen hat sogar seinen flügge werdenden Nachwuchs bei mir am Futterplatz "abgeladen" und alle anderen in Ruhe gelassen.

Meine "Bruchpiloten" saßen manchmal den ganzen Tag fünf Meter hoch in der Birke und schrien. Am zweiten Tag hat's dann gedämmert, daß ich wohl tatsächlich nicht da hochkraxeln kann, und siehe da, sie fanden den Weg 'runter auf die Voliere zum Futterplatz, nachdem sie fast eineinhalb Tage nichts gegessen (und getrunken) hatten. Bei den ersten Malen waren meine Nerven noch sehr strapaziert, aber inzwischen weiß ich, daß sie auch das überleben.

Die beste Option scheint zu sein, die Mutter bei Dir anzufüttern. In einer Höhe, die Marlis erreichen kann und sicher schnell anfliegen lernt. Katzen gehen nicht so ohne weiteres an Krähen und werden ja auch vom Altvogel attackiert.
 
Hallo Astrid,

das was Vogelklappe geschrieben hat,hört sich doch gut an,einfach probieren.
Mach dir nicht zuviel Stress, du sollst bei der ganzen Aktion keinen Herzkasper kriegen,damit ist keinem gedient.
Ich drück dir und Marlis alles was ich hab, die Fütterungsabstände,ich denke das richtet sich auch ein bisschen danach was die Elterntiere erbeuten.
Ich denke in dem Stadium alle 4 Std. Ist aber auch nur geschätzt.

LG Gaby und auch von Drea
 
Hallo Drea, Vogelklappe und Gaby,
danke für die Ratschläge und das viele Daumen drücken für Marlis!
Als ich um 13.30 Uhr zum Garten zurückkam, habe ich Marlis zunächst gar nicht gefunden, das lag aber nur an der Aufregung, sie saß noch genau da, wo ich sie abgesetzt hatte im Apfelbaum des Nachbargrundstücks. Sie hat gegähnt, sich gekratzt und gehechelt. Dann kam ein weiterer Nachbar und hat mit einem sehr lauten Gerät Rasen gemäht und davor hat Marlis Angst. Obwohl ich versteckt war und nur mit dem Fernglas geschaut habe, hat Marlis begonnen, immer zu mir herüber zu schauen, dann ist sie im Apfelbaum höher geklettert. Ich habe noch 2 weitere Stunden gewartet und beobachtet, die Mutter ist nicht zu Marlis gekommen und dann habe ich es nicht mehr ausgehalten und habe sie zurückgeholt. Sie hat gierig getrunken und unheimlich reingehauen, aber keinen Kot abgesetzt (sonst macht sie beim Füttern 2 - 3 mal), also vermute ich, dass sie auch während meiner Abwesenheit nicht gefüttert worden ist. Insgesamt war sie 5 Stunden sich selbst überlassen. Da sie so einen anstrengenden Tag hatte, hat es ihr nichts ausgemacht, im Tagesnest zu sitzen, sie hat geruht und geschlafen.
Für Marlis Mutter habe ich 2 Brötchen kleingeschnitten und im Garten am Waldrand ausgelegt, sie hat das schimpfend und drohend kommentiert, weil ein Junges in der Nähe sitzt, hat sich aber nichts geholt – dafür aber eine große Zahl anderer Vögel.
Ich habe heute meinen Geräteschuppen ausgeräumt und für Marlis hergerichtet, nun muss sie nicht mehr in diesen völlig inadäquaten Vogelkäfig die Nacht verbringen. Sie kann auf mehreren Ästen und wenn sie will auf 2 Etagen sitzen, ich habe ein Körbchen mit Gras und Stroh gefüllt, falls sie ein Nest möchte, der Boden ist dick mit Stroh aufgefüllt, falls sie abstürzt und sie hat Klettermöglichkeiten zurück über Äste in die obere Etage, sollte sie wirklich fallen. Sie hat festgeschraubte Wasser- und Eßnäpfe. Zum Schluss habe ich noch Zweige vom Kirschbaum abgesägt und an die Äste gebunden, damit sie etwas Grünes hat und sich wie im Baum sitzend fühlen kann. Der Schuppen ist aber nur sehr klein, ca. 180 cm hoch, 130 cm breit und 160 cm lang und es gibt kein Fenster. Ich könnte die Tür durch eine Gittertür ersetzen, dann hätte Marlis Tageslicht. Der Schuppen kann also nur als Nachtstall dienen oder wenn ich mal weg muss und ich sie nicht im Tagesnest lassen will. Marlis hatte auch Angst vor dem unbekannte Raum und ich habe mit ihr ca. 45 Minuten darin verbracht, bevor ich sie alleine gelassen habe, dann habe ich sie nach 10 und dann noch mal nach 20 Minuten besucht, bevor wir nach Hause gefahren sind. Ich bin total stolz auf den Schuppen, er sieht wunderschön aus, schade, dass Ihr ihn nicht sehen könnt (ich bin nämlich handwerklich sehr unbegabt). Marlis hat heute wieder sehr gut Heimchen, die ich halbtot gemacht habe, gefangen und gefressen und erstmals auch einen Mehlwurm. Wenn ich ihr die Dose mit dem ganzen Gekrabbel hinhalte, guckt sie nur interessiert, aber den einzeln hingelegten Wurm, den hat sie sich geholt.
Ich habe in Erfahrung gebracht, dass die Vogelklinik der Tierärztlichen Hochschule eine Auswilderungsstation haben soll, dass es ein Artenschutzzentrum in Leiferde gibt (wo auch immer das ist) und will morgen dort mal anrufen und fragen, ob sie Marlis für zwei Wochen nehmen und ihr beibringen können, selber Nahrung zu finden. Vielleicht könnte ich sie ja zurückbekommen und dann in ihrem Revier aussetzen. Aber wenn ich lese, wie das Auswildern bei Dir geht, Vogelklappe, dann wird das wohl nicht gehen. Ist auch nur aus egoistischen Motiven, ich würde so gerne verfolgen können, ob es Marlis gut geht und sie nicht aus den Augen verlieren. Wichtiger ist aber natürlich, dass Marlis erfolgreich selbständig leben kann.
Ich war so froh und erleichtert, als ich Marlis wieder zu mir geholt hatte, ich habe sie richtig lieb gewonnen, obwohl ich das auf keinen Fall wollte. Sie macht immer so süße kleine Geräusche beim Füttern und „redet“ die ganze Zeit vor sich hin.
So das war heute ein sehr langer Bericht und ein sehr aufregender Tag für Marlis und mich. Für heute gute Nacht, astrid
 
Hallo an Alle,
Astrid, leg der Rabenmutter doch ein angekochtes Ei (würde es durchschneiden) hin. Auf Brötchen wird sie nicht so scharf sein (auch wenn Du die selbst backst, extra ohne Salz).
Hast Du schon was über diese Auswilderungsstation erfahren?
LG Drea
 
...

Hallo!

Ich kann gut verstehen, wie sehr Du an Marlis hängst.
Das mit dem Schuppen hört sich echt super an! :zustimm:
Ich hatte auch mal eine Taube gepflegt, die ich dann selbst freilassen konnte.
Das ist schon ein sehr schönes Gefühl, vor allem, wenn sie später noch freiwillig zurückkommen.

Ich musste gerade an Dich denken, als im Fernseh gesagt wurde, dass heute (in Köln, glaube ich?) ein Park kurzzeitig gesperrt werden musste, weil eine Krähe einen Mann verletzt hatte und andere angreifen wollte.
Grund dafür war ein Rabenküken, welches aus dem Nest gesprungen war und vor dem Baum saß.
Sie haben gesagt und gezeigt, dass ein "Vogelkundiger" dass Kleine eingefangen hat, den Baum rauf ist und es wieder ins Nest gesetzt hat.

Ich freue mich schon auf weitere Entwicklungsberichte von Marlies (und Familie?).

Viele Grüße,
Seriema
 
Hallo Drea, Hallo Seriema, Hallo allen, die an Marlis denken !

Heute muss ich mich kürzer fassen - MÜDE! War in der Vogelklinik der TiHo, die arbeiten mit den Stationen Leiferde-NaBu und Sachsenhagen gleichermaßen zusammen, eine Präferenz gibt es nicht, sollen beide gut sein. Mir gefällt Leiferde (nabuzentrum-leiferde.de) schon deshalb gut, weil auf der Homepage steht, dass man rund um die Uhr anrufen kann und dass es bestimmte Telefonzeiten gibt, zu denen man sich nach seinem Schützling erkundigen kann. Das hört sich doch schon sehr liebevoll an und dort scheinen die abgebenden Menschen nicht lästig zu sein. Morgen muss ich dort anrufen, habe heute erstmal ein Auto besorgt und mir bei Google die Fahrstrecke (65 km) angeguckt - bin nämlich völlig orientierungslos und könnte in Holland landen.
Für den kleinen Schatz wird es das Beste sein, sie braucht ja auch wieder Kontakt zu Artgenossen. Sie mag zwar den kleinen Stall, aber ich fühle und sie zeigt auch, dass sie eigentlich fliegen will und nicht so eingeengt sein möchte. Sie will raus und frei sein. Wir hatten heute einen schönen und ruhigen Tag (außer dass mir schon wieder etwas Schweres auf den Fuß gefallen ist, diesmal auf den anderen), Marlis hat tüchtig reingehauen, sie wiegt jetzt 360 Gramm. Sie hatte wohl etwas Verdauungsprobleme, es kam nur das Weiße heraus, aber sie hat weiter gedrückt und gedrückt (kennt man ja) und dann kam endlich der Kot raus. Ich habe ihn kontrolliert, er war gar nicht hart, wie ich befürchtet habe, sondern ganz weich. Weiß auch nicht, warum sie sich dafür so anstrengen musste.
Habe nach Euren Empfehlungen die Mehlwürmer und Heimchen heute mit Möhren gefüttert und auch eine Scheibe Möhre in Marlis Futterschale mit den Mehlwürmern getan. Es ist ja ekelhaft, was dann für ein Gekrabbel losgeht, wenn die Würmer sich auf die Möhre stürzen. Marlis hat das Gewusel beäugt, dann mit dem Schnabel die Würmer weggewischt und auf die Möhre eingehackt, der kleine süße Tolpatsch. Zu meiner Freude hat sie auch heute aus ihrem Wassernapf getrunken und ich habe ein paar Heimchen ins Wasser geworfen, die hat sie sich auch geschnappt.
Ich hatte Euch berichtet von den 10 cm langen Heuschrecken, die zu 15 Tieren in einer kleinen Schachtel im Zoogeschäft eingefercht waren - ich habe heute Nachschub für Marlis gekauft und diese Heuschrecken waren alle tot, 7 Schachteln voll. Als ich das an der Kasse gesagt habe war der Kommentar: "Morgen kommt eine neue Lieferung". Das ist doch Tierquälerei, die müssten eigentlich bis zum Verkauf in einem artgerecht eingerichteten Terrarium leben.
Von der Rabenmutter und Marlis Geschwistern habe ich heute nur kurz die Mutter gesehen, ich war bei einem netten Gartennachbarn und die Mutter hat uns 2x überflogen und wohl geguckt, ob ich Marlis dabeihabe. Von den Bruchpiloten kein Geflatter und auch kein Rufen heute.
Jetzt ist es doch ein langer Bericht geworden, bis morgen ! astrid
 
Hallo an Alle, hallo Astrid!
Es ist immer wieder eine Freude für mich, zu lesen, was Du alles für Marlis in Kauf nimmst! :beifall:
Hört sich wirklich toll an, diese Station. Schick mir doch mal per PN die eMail-Adresse, dann kann ich mir die anschauen.
Nette Nachbarn hast Du also auch, was für ein Glück.
Wär denn da keine Auswilderung möglich? Irgendwie gefällt es mir nicht so gut, daß Marlis jetzt noch mal weg soll.
Muß wieder ins Büro, wünsche Dir wirklich flinkere Füßchen!
LG Drea
 
Hallo Drea,
das Problem wäre bei dem Nachbarn doch das gleiche, da er mein Nachbar ist, ist er genauso wie ich umzingelt von den anderen.
Ich sehe, dass mein Schätzchen weg will, sie guckt in den weiten offenen Himmel, ich möchte sie auch behalten, aber allein Marlis Wohl zählt hier.

Ein Ei für die Rabenmutter kommt gar nicht in Frage, das Bioei das wir noch hatten, haben Marlis und ich uns heute geteilt. Ich glaube, die Rabenmutter hat ihre Verwandtschaft auf mich angesetzt, ich bin heute nach dem Frühstück mit Marlis zur Tante Doktor geradelt durch den Stadtwald, wo ich auftauchte ging plötzlich krah-krah ! los. Ich glaube, ich habe eine Feindin fürs Leben. Dabei könnte es sein, dass Marlis Mutter der Rabe ist, den ich schon das ganze Frühjahr gefüttert habe. Naja Undank ...

PN kommt. Gruße, astrid
 
Jetzt ist es passiert - habe grade mit den Artenschutzzentrum Leiferde telefoniert und werde Marlis morgen dorthin bringen. Die Frau mit der ich telefoniert habe war sehr sehr nett. Es ist richtig, aber ich bin schon wieder am Weinen ...
 
Ach Astrid,
weiß mal grad kaum, was ich Dir schreiben soll! :trost:
Du hast vor mehr als 2 Wochen einen Vogel gefunden und gerettet.
Nun ist Marlis fast soweit, daß sie alleine durch´s Leben kommt, doch leider ist Dein Umfeld für sie eine Gefahr!
Und wie es sich für eine gute Mutter gehört, handelst Du nun und läßt los.
Deiner Tränen brauchst Du Dich mit Sicherheit nicht zu schämen, heule gerade eine Runde mit!
Dein Ziel war von Anfang an die Auswilderung und so soll es sein. :beifall:
LG Drea
 
Da fällt mir ein Lied ein von Katja Ebstein: "Abschied ist ein bisschen wie sterben"

So ist es immer, aber Marlis schaut in eine wirklich gute Zukunft!
Du würdest es Dir nie verzeihen, wenn Sie in Deinem Umfeld zu Schaden käme.

Gut gemacht, Astrid, ich bin sehr stolz auf Dich!:zustimm:

PS. Ich sehe meine Mauersegler-Päppelkinder auch nie wieder, ich wünsche ihnen einen guten Flug und ein langes Leben und dann sind sie einfach auf und davon.:freude::(
Im Herzen hoffe ich immer, dass sie dann im nächsten Jahr wieder zurückkommen aus Afrika, aber Gewissheit habe ich nie. Es hört sich blöd an, aber man gewöhnt sich irgendwann an diese ganzen Abschiede und man kriegt sich schneller wieder ein. Heul nur, habe ich früher auch getan.....jetzt blinzel ich nur noch ein paar winzige Tränchen weg.;)
 
Hallo Drea, Hallo Monika,
danke für Eure lieben Worte, sie tun mir gut und ich weiß, dass sie ganz aufrichtig gemeint sind! Mir hilft das auch als Bestätigung, dass ich das Richtige tue.
Ich musste in den letzten Monaten so oft endgültigen Abschied nehmen, dieser jetzt bringt einfach alle bisher gut verdrängten Emotionen doch noch hoch. Dass man ein Vögelchen so lieb haben kann. Ich habe glaube ich noch nie dieses Wort benutzt, aber Marlis ist einfach bezaubernd ! Ich werde berichten, wie es in Leiferde war und schicke Euch herzliche Grüße, astrid
 
Liebe Astrid,
wir warten drauf! :)
Und denk dran, einige gehen lediglich vor ...
LG Drea
 
Hallo allen, die an Marlis Schicksal Anteil nehmen
Entschuldigt die Verzögerung in der Berichterstattung, ich musste mich erst einmal ein bisschen sammeln, nach allem.
Ich habe Marlis am Donnerstag nach Leiferde ins Nabu-Zentrum gebracht. Wir haben noch einmal im Garten zusammen gefrühstückt, dann ging es in der mit Gras gepolsterten Katzentransportbox auf große Fahrt. Marlis war recht ruhig, ich habe ihr die ganze Zeit etwas vorgepfiffen und 2x angehalten, um ihr Wasser zu geben.
Ich habe einen sehr guten Eindruck von Leiferde und ich vertraue den Leuten, die ich dort getroffen habe. Sie haben sich Marlis Entwicklung schildern lassen, obwohl ich einen schriftlichen Entwicklungsbericht mitgegeben habe, es fand eine kleine oberflächliche Eingangsuntersuchung statt, Marlis muss eine Woche in Quarantäne bis die Ergebnisse von Kot- und Blutuntersuchung da sind. Ich habe mich 2 Stunden auf dem Gelände umgesehen und sehr tolle Vögel gesehen, auch armselige Kreaturen die sichtbar geschunden aus schlechtester Haltung stammen, die Voilieren sind sehr großzügig gebaut, sauber, schön ausgestattet, das Umfeld ist ländlich/ dörflich schön. Es gibt derzeit 5 weitere Raben in Marlis Alter, mit denen sie zusammengeführt wird nach der Quarantäne und dann soll die Bande in 6-8 Wochen fertig zur Auswilderung sein. Ich hoffe so sehr, dass "meine" Kleine fleißig lernt, was man ihr in Leiferde mitgeben kann und es schafft.
An unseren letzten Tag durfte ich noch etwas Schönes beobachten: Beim ersten Snack vor dem Frühstück im Nachtstall sauste eine dicke Fliege um uns herum und Marlis hat sie mit Augen und Kopf verfolgt und schnapp-schnapp mit dem Schnabel gemacht, die Fliege aber nicht erwischt. Aber die Anlagen selbständig Futter zu fangen sind da!

Es gibt aber etwas sehr Schlechtes zu berichten: Marlis hatte weiße Stellen im Gefieder. Als ich sie fand mehr als jetzt, bei der Abgabe in Leiferde. Ich hatte gedacht, die werden verschwinden, sobald das adulte Gefieder durchgeschoben ist, aber der Tierpfleger sagte mir, dass ist ein Zeichen für eine Schwermetallvergiftung, die Marlis wohl schon im Ei, von den Eltern mitbekommen hat. Abhängig davon, welche Organe oder ob schon Organe geschädigt sind, sind ihre Lebenschancen oder ihre Lebenserwartung. Hätte ich das gewußt, hatte ich eine Entgiftung mit ihr durchgeführt.
Das hat mich recht stark erschüttert, mir ist nämlich seit etwa 2-3 Jahren eine Zunahme von Vögeln, besonders Raben und Amseln und Drosseln aufgefallen, die weiße Stellen im Gefieder haben, ich hielt das für eine ungefährliche Genmutation oder Pigmentstörung. Die Tiere hier fressen eben Blüten, Früchte, Insekten etc von Straßenbäumen, die alle abgasverpestet sind.

Der Tierpfleger hat meinen Bericht kurz überflogen und zu der Ernährung gesagt, dass alles ganz toll und richtig war, außer Bananen, die dürfen Rabenvögel oder ich glaube überhaupt Vögel nicht, denn der hohe Calciumgehalt greift das Skelett an. Banane war Bestandteil ihres Frühstücksbreies, Marlis hat Banane auch nicht gerne gefressen - man sollte sich doch daran halten, was die Tiere einem zeigen. Und Nacktschnecken dürfen sie nicht essen, da die Krankheiten übertragen. Nacktschnecken hat Marlis zum Glück höchstens 5 gegessen, die haben nämlich so an der Pinzette geklebt, dass wir darauf verzichtet haben. Über Beo-Perlen hat der Tierpfleger gesagt, die seien das gleiche wie Fruit-Loops von Kellokgs - ich kenne das nicht, aber es war negativ gemeint.

Ich danke Euch allen für Rat, Zuspruch und Humor, das alles hat mir sehr geholfen, die anstrengende und aufregende Zeit durchzuhalten.

Am Mittwoch kann ich in Leiferde anrufen und mich nach Marlis Befinden erkundigen, die Wartezeit kann ich kaum aushalten. Ich glaube, ruhig werde ich erst, wenn ich die Nachricht erhalte, dass Marlis frei lebt und nur noch auf Stippvisite in Leiferde vorbeischaut. Weiß jemand, ob Raben vielleicht zum Brüten an ihren Geburtsort zurückkehren :-) ?

Viele liebe Grüße, astrid
 
Hallo Astrid,
du bist eine tolle Rabenmutter und ich habe mit Spannung deine Geshichte von deiner Marlies verfolgt, alle Achtung! Habe mir alles durchgelesen was du und alle anderen über rabenvögel geschrieben habt und hab mich nun extra angemeldet da ich heute eine Elster aufgenommen habe die wohl ein Ästling sein muß (habe keine Ahnung), hat ein vollständiges Gefieder, aber kann halt nicht fliegen. Sie saß vor unserem Garten und hüpfte total verängstigt auf und nieder. Da bei uns in den Gärten unheimlich viele Katzen sind (auch unsere eigene)hätte sie oder er, ich nenne "ihn" Jakob nicht lange überlebt. Nun ist er erst mal in einem Vogelkäfig im Garten und ich sitze vorm Internet und belese mich. Habe gelesen man kann eingeweichtes Brot geben und das habe ich dann auch gleich getan und er hat es wirklich genommen. Jetzt bin ich für alle Hinweise dankbar, da ich keine Ahnung habe, möchte aber unbedingt das er überlebt!!! Wie oft muß er gefüttert werden? Was, Wieviel, usw., usw.! Warte auf eure Antworten, danke, danke! :idee:
 
Erst einmal zu Alaska:
Bitte setze das Elsterchen auf einen Baum zurück (ausser Katzenreichweite) und Beobachte. Sie hat sicher noch Vogeleltern, die sie suchen.
So ist es am besten für sie.

Auch bitte kein eingeweichtes Brot mehr. Die Artikelschreiberin der Wildvogelhilfe macht das selbst schon nicht mehr, müsste da noch Veränderungen reinschreiben, hat aber momentan durch die Päppelei keine Zeit!.

So, und jetzt bitte raus mit ihr!
 
Thema: Rabenbaby Handaufzucht

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