Rotschwänzchen incl. Nest abgstürzt, was tun

Guten Morgen,
unser kleines Rotschwänzchen hat nun die 3. Nacht bei uns überlebt. Der Piepmatz hat regen Hunger und ist gar nicht mehr so einfach satt zu kriegen. Inzwischen fängt er auch ab und dann an zu flattern so zwei Flügelschläge. Momentan ist er natürlich noch im Nestchen (2 Geschirrtücher) eins unten, das andere eingerollt und als Nestrand geformt. Demnächst werden wir ihn dann in einen Vogelkäfig "verbannen". Kann mir noch jemand Tipps geben. Haben leider nur einen Käfig mit großen Gitterabständen (Papageien) - was kann oder muss ich noch machen? Ast rein - mit oder ohne Blätter????usw.

Ihr könnt den Papageienkäfig mit Fliegengitter rundherum (straff ziehen) ausbruchsicher machen.

So lange er im Nest sitzt, lass ihn sitzen, er weiss genau wann seine Zeit kommt, ein Ästling zu sein

Zweige mit Blättern dran sind gut, nehme ungiftige. Er will sich instinktiv in Büsche verkriechen, das ist sein Sicherheitsbedürfnis als noch nicht ganz flügger Ästling.

Hallo Monika,
der Piepmatz hat heute schon mehrmals sein Nest (das in einem Korb liegt) verlassen und wenn er gefüttert wird flattert er nun schon immer anfangs mit den Flügeln. Wir werden nun dann den Käfig präparieren. Welche Zweige sind den ungiftig? Ich habe draussen einen Hartriegel oder Birke. Geht das? Zwitschern tut er auch immer mehr und Hunger hat er - ein richtiger Vielfraß.
Danke nochmals für deine Tipps - ich denke jetzt ist er übern Berg und wird sich zu einem netten Rotschwänzchen entwickeln.
Ich berichte weiter....
Bis demnächst

Karin

Hallo Karin

ich ziehe die Kleinen ohne Käfig auf, auf der Terasse z.B. und somit entscheiden sie selber wann sie gehen wollen. Sie lernen schon früh in den Bäumen oder Sträuchern zu schlafen.

Wohnt ihr vielleicht auf dem Land?
Wäre es möglich das Nest neben das Fenster, dann kann der Kleine drausen rumfliegen udn zum essen immer wieder ein kommen. Natürlich muss dieses Fenster dann immer offen bleiben.

lg

Penelope

oder das Nest tagsüber auf seinen Baum und abends reinholen...wenn es dann nicht mehr im Nest schläft, wird es dich immer rufen wenn es hunger hat

Hallo Penelope, bei dieser Methode muss schon klar gestellt sein, dass Fressfeinde leichte Chancen haben und kein Altvogel warnen kann.

Auch muss man in der Bettelflugphase ständig zu Hause sein, um dem Füttern gerecht zu werden, mit an die Arbeit nehmen ist da nicht.

Auch verlieren sie so nicht die Scheu vor dem Menschen, was für ein Überleben in freier Wildbahn schon wichtig ist.

Das gute ist, das die Flugmuskulatur gut entwickelt wird, ansonsten muss er in der Wohnung üben können.

Man muss abwägen, welche Bedingungen herrschen, was man leisten kann und mit wieviel Risiko man leben möchte.

(Ich lasse sie so lange drin, bis Bettelflug vorbei ist, dann noch ein paar Tage in der Gartenvoliere das natürliche Leben erfahren, abnabeln und scheu vor Menschen werden und tschüß)

Also ich stell mir das so vor: Erstmal muss der Kleine richtig flattern lernen momentan hüpft er nur zeitweise mal aus dem Nest 5cm nebendran im Korb. Wenn er soweit ist, dass er mehr flattert, dann kommt er in den Käfig, allein schon zur Sicherheit wegen der Hunde. Natürlich werden wir ihm das Nest in den Ast mit Blattwerk tun. Wenn wir sehen, dass es mit dem Flattern ins Fliegen übergeht, kommt er in eines unserer Zimmer, die seltener begangen werden. Mit Käfig, Nest usw. Hier kann er dann fliegen lernen und auf Insektenjagd gehen. Denn auch Selbstversorgung will gelernt sein. Wenn dann beides gut funktioniert, dann darf er in die Freiheit mit offenem Käfig, so dass er selbst entscheiden kann, wann er raus will oder rein. Nachts, sollte er im Käfig sein, werde ich ihn mit reinholen - wenn nicht muss ich mal sehen, ob wir den dann noch Katzensicher wo hinhängen können. Irgendwann wird er sich dann auch abnabeln und nicht mehr zurückkehren oder nur zu Besuch.
Von einer sofortigen Haltung draussen muss ich Abstand nehmen, dann hätte ich ihn nicht aufpäpeln brauchen. Wir haben hier zu viele Katzen, selbst beim Nest bin ich mir nicht mehr ganz sicher, ob es wirklich abgerutscht ist. Am Sonntag morgen haben meine Jungs ca. 5m vom Nest entfernt ein ganzes Ei und mehrere Eierschalen (nicht unter einer Nistgelegenheit) gefunden - was auf Nesträuber hindeutet. Meine Hunde können zwar auch nachts raus, aber alles bekommen die ja auch nicht mit. Katzen hinterlassen aber immer wieder mal die Häufchen und tagsüber würden sie meine Hunde verscheuchen.

Aber es kommt ja oft anders als man denkt - wir werden sehen, wie´s weitergeht. Ich werde von Fall zu Fall entscheiden.
Grüße
Karin

...der Bericht für heute. Fressen, rumhüpfen im Korb, heute weniger piepsen, auch etwas weniger Hunger. Dafür wenn man etwas in Augenhöhe hinlegt und mit der Pinzette dahinter ein Picken nachahmt, frißt er so manches Kleinzeug (mittlere Heimchen sind noch etwas zu groß) kleine Heimchen, getrocknete Maden? aus Claus-Futter aussortiert usw. tatsächlich schon alleine. Werden weiter üben und irgendwann auch lebendes Getier präsentieren. Morgen werden wir dann den Käfig mit Zweigen und Ästen beziehen, denn das Rumhüpfen und festhalten soll er ja üben.
So dann bis morgen
Karin

schön!
Achtet darauf, dass er jetzt, wo er nicht mehr so viel bettelt genug Futter zum picken angeboten bekommt!
und auch ein winziges flaches Schälchen mit Wasser (vorsicht, dass er nicht ertrinken kann)

Hallo,

schön, dass wenigstens der Kleine es geschafft hat

Wenn Du ihn in ein Zimmer stellst zum Fliegen lernen usw., denk bitte dran, das Fenster zuuzuhängen mit einem dünnen Bettlaken oder so, damit er sich nicht noch im allerletzten Moment das Genick bei Euch bricht.

An das hätte ich jetzt nicht gedacht, mit dem Fenster abdecken - danke für den Tipp.
Fliegen frißt er jetzt schon so, aber nicht immer. Wie lange muss ihn dann noch mit Pinzette füttern? Frisst er dann alles alleine, oder bettelt er noch eine gewisse Zeit, d.h. wie lange muss man dann zweigleisig füttern? Habe von den Jungs von den Powerade-Flaschen die kleinen Deckel, sind so groß wie etwa ein Fingerhut - fürs Wasser. Trinkt er dann auch genug? oder soll ich weiter mit Pipette bzw. eingeweichtes Futter geben?
Das mit dem Wasser versuch ich heute noch.
Was wären wir heute ohne Internet. Der Vogel würde nicht mehr leben, wenn ich von Euch nicht diese ganzen Infos bekommen hätte - herzlichen Dank auch im Namen des Piepmatzes.
Grüße Karin

Bitte zusätzlich zu dem Deckel auch mal eine größere und breitere Schale mit gaaaaaanz flachem Wasser füllen: er ist bereit für ein Bad hinterher wegräumen.

Nur wenn er nach dem Bad immer schön die Federn putzt, fettet er das Gefieder ein, das braucht er als Regen und Kälteschutz für draussen.

Zweigleisig fahren: das gibt das Vögelchen vor, nennt man Bettelflugphase. Dabei wird er immer selbstständiger und braucht irgendwann keine Fütterung mehr. So lange er bettelt: rein damit, zusätzlich immer Insekten anbieten: an Blättern, auf dem Boden, versteckt in Grasbüscheln.... eben Training.

Buffalos eigenen sich toll dafür: sie bewegen sich und er muss sie fangen. Heimchen sind noch zu schnell, die muss man erst behindert machen (Beine raus, die Armen:(). Auf jeden Fall muss er Insekten fangen lernen.

Der Kleine macht mobil. Schüssel mit Wasser - gebadet. Fliegen fressen. Flattern, rumhüpfen - viel piepsen usw. Ist jetzt im Käfig mit Birkenzweigen. Gestern hat er sein Nest verlassen - haben dann das Geschirrtuch zu einer Höhle geformt und da hat er dann drin geschlafen - ist schon toll, wie man die Entwicklung beobachten kann und das geht ja rasant. Heute gibts auch wieder mehr Fliegen, ideal zum Üben. Teilweise sind die ja noch nicht ganz hinüber und dann krabbeln die auch noch. Morgen oder übermorgen gehts dann ab in ein Zimmer mit offenem Käfig zum Fliegen üben.

Grüße Karin

so muss dat schön das es bei dir so gut läuft

Hatte gestern abend noch ein tolles Erlebnis. Ich habe mit dem Kleinen gepiepst und er ist jetzt schon ganz schön laut. Er steht mit Käfig am Küchenfenster. Während dem Gepiepse flattert doch auf einmal vor dem Küchenfenster ein Rotschwänzchen, so richtig auf der Stelle und guckt rein beim Fenster. Dann ist der Vogel wieder davon. Kurz darauf saß der Vogel 2 m weg auf dem Carportdach und dann nochmal auf der Telefonleitung gegenüber.
Heute werde ich am Nachmittag den Käfig mal raus auf die Terasse stellen. Mal sehen, was dann passiert. Wäre ja schön, wenn das die Mutter wäre und wenn ich den Kleinen freilasse, er dann doch noch etwas unter ihrem Schutz steht.

Grüße
Karin

So nun hier ein Bild von dem geretteten Rotschwänzchen


Grüße

Karin

Der Kleine ist schon schön weit, ich freue mich!

Morgen gehts los mit Flugtraining. Fliegen wollte er heute nicht picken,also noch mit Pinzette. Jetzt abends wäre er wieder richtig munter geworden und wollte aus dem Käfig. Wir haben gestern noch von meiner Schwägerin einen anderen Käfig bekommen, so dass er nun freie Sicht ohne Fliegengitter hat. Heute nachmittag habe ich den Käfig für 1 Stunde nach draussen gestellt und er war ruhig auf der Stange gesessen. Morgen und übermorgen mach ich das auch wieder. Natürlich ist er da immer unter meiner Beobachtung. Die Grasmücken scheinen ihm nicht so zu schmecken und auch der Kot ist etwas weniger und dünner. Morgen gibts dann wieder Heimchen und Fliegen.
Ich werde weiter berichten.
Grüße
Karin

Hallo,
Vögelchen ist nun im Zimmer zum Fliegen. Funktioniert schon gut. Leider haben wir das Fressen immer noch nicht gelernt. Ab und zu pickt er zwar mal das Trockenfutter, aber nicht wirklich zum Satt werden, eher so aus Langeweile. Wir müssen sehen, wo wir Buffalos herbekommen - Zooladen hat sie nicht und nach Angelgeschäft müssen wir erst suchen. Mit den Heimchen funktionierts nicht - auch mit ausgerissenen Beinen - interessieren ihn nicht.

Karin

Nur Geduld, wenn er in der entsprechenden Entwicklungsphase ist, dann wird er sich für die Insekten interessieren, das ist sozusagen vorprogrammiert