Dohlen-Aufzuchtsproblem

Diskutiere Dohlen-Aufzuchtsproblem im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo! Wir haben auf Arbeit sehr vielen Dohlen, die unter einem Kohelförderband brüten. Vor einigen Wochen saß bei mir in der Werkanlage eine...
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Dorle2011

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Hallo!

Wir haben auf Arbeit sehr vielen Dohlen, die unter einem Kohelförderband brüten. Vor einigen Wochen saß bei mir in der Werkanlage eine kleine Dohle. Keine Ahnung wir die dahin gekommen ist, die Halle ist eigentlich fast immer zu, die Tür zur Halle ist nur offen, wenn jemand die Halle betritt.

Ich nahm sie mit nach Hause, da ich sie draußen nichts absetzen konnten, da dort nur Straße ist. Hätte ich sie der GEfahr des Überfahrens aussetzen sollen?
Es war kein Ästling zu der Zeit. Der REst saß noch im Nest und wurde dort gefüttert. Zurücksetzen war leider nicht möglich, da man auf eine Kohleförderband nicht raufklettern kann.

Wir setzen sie in einen Karton. Sie bekam Hüttenkäse, Obst, Gemüse, wenige Mehlwürmer, später auch Mäuse, Beoperlen und ganz wichtig ja Korwimin um einer Rachitis vorzubeugen. Ich rief sofort in der Vogelklinik an. Sie meinten, dass es wohl das beste war, da ja eben überall nur Straße ist.
Wir haben sie isoliert aufgezogen, damit eben keine Fehlprägung stattfindet. Aber irgendwie ist es wohl schief gelaufen.

Sie kam dann, als sie mit fliegen anfing in eine selbst gebaute Voliere in den Garten. Wir haben dann das Futter abgestellt, aber sie fraß noch nicht selber. Das ist jetzt schon wieder 2 Wochen her. Auch schon vor zwei Wochen ist sie ständig auf mir gelandet, wenn sie futter wollte.
Sie fliegt jetzt seit drei Tagen frei herum, kommt aber immer wieder her und will Futter.

Ich weiß nun überhaupt nicht, was ich tun soll. Wenn wir ins Haus gehen, will sie mit und verfolgt einen, bis wir drin sind und sitzt dann draußen und ruft.

Soll ich sie jetzt gar nicht mehr füttern? Aber scheinbar sucht sie sich selber auch nicht wirklich Futter. Gestern saß sie in der Kirsche und hatt da ein wenig an den Kirschen gefressen. Ich weiß nicht, wies weiter gehn soll. Sie hat aber auch wahnsinnigen Hunger. Sie fliegt aber nie selber zu dem abgestellten Futter, erst wenn man dort steht. Sie frisst es eigentlich selber, möchte aber lieber gefüttert werden.

Wir wollen jetzt einfach nur noch abends und morgens füttern, damit sie sich tagsüber selber Futter suchen muss. Aber woher weiß ich, dass sie sich auch selber was sucht. Die meiste Zeit hockt sie einfach im Garten.

Was kann ich tun?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dorle
Die Art der Aufzucht (Distanz halten, Gartenvoliere) klingt soweit gut. Die Auswilderung erscheint mir verfrüht, wenn die Dohle nach wie vor nach Futter bettelt.

Um draußen unabhängig von Deinen Futtergaben überleben zu können, muss die Dohle das Futter, welches sie draußen suchen muss kennen. Sie muss also von Dir in der Voliere artgerechte Futtertiere gezeigt und gefüttert bekommen sowie die Möglichkeit haben, lebende Grillen, Heimchen, Fliegen, die Du fluchtunfähig gemacht hast, zu erjagen und Beutetiere z.B. unter Geäst und Steinen versteckt zu finden. Diese Lern- und Entwicklungsphase hast Du offenbar ausgelassen.

Für jeden Entwicklungsschritt, den Mensch und Tier machen müssen um zu Lernen, gibt es gewisse Zeitfenster, die sich öffnen, erst dann ist eine Entwicklung möglich, sie lässt sich selten forcierern, aber auch selten nachholen, wenn sich das Fenster wieder geschlossen hat.

Ich würde die Dohle also wieder reinholen in die Voli und ihr artgerechtes Futter anbieten:

Viele unterschiedliche Insekten, Larven, Schnecken, Raupen, die selbst gefangen werden können.
Achtung: Insekten mit auffallenden, leuchtend bunten Warnfarben, z. B. Wespen, einige Raupenarten und Käfer, können giftig oder unbekömmlich sein.

Achtung: Nicht selber Würmer ausgraben, diese sind Zwischenwirte für Luftröhrenwürmer, ebenso Nacktschnecken. Im Angelladen gibt es gezüchtete Rotwürmer, die in Maßen verfüttert werden können.

Heimchen, Steppengrillen, Buffalos, Pinkies, Zophobas (alles auch online, googlen nach "Futterinsekten"); diese müssen erst gefüttert werden z. B. mit Löwenzahnblüten, Äpfeln und Möhren, da sie im Laden oft nichts bekommen.

Mehlwürmer ebenfalls erst füttern mit z.B. Haferflocken, Möhren, damit sie gehaltvoll sind. Mehlwürmer nur in Maßen füttern, die weißen, frisch gehäuteten, sind die Besten.

Mäuse, Eintagsküken, Eier, heimische Beeren und Obst, wenig Getreide (6-Kornmischung, Sonnenlbumenkerne geschält), Sämereien. Gewölle bildende Stoffe wie z.B. zerkleinerte Federn oder Fell als Verdauungshilfe.

Erst wenn die Dohle wirklich selbständig Nahrung erwerben kann, ist sie auswilderungsfähig. Als Schwarmvogel sollte sie in der Nähe ihrer Kolonie ausgewildert werden, damit sie Anschluss findet.

Keine Milchprodukte wie Hüttenkäse

Stell doch bitte ein Foto der Dohle ein, damit wir den Enwicklungstand besser beurteilen können.

LG astrid
 
Ich dachte ja eher, dass sie es ausnutzt, dass wir sie noch füttern. Denn eigentlich frisst sie auch selber, wenn man den Teller hinhält. Jetzt wurde mir grad berichtet, dass sie auch allein am Teller war und gefressen hat.

Die in der Vogelklinik meinten, ich solle sie hier auswildern, damit sie noch fressen kann, wenn sie hunger hat. Im anderen Forum wurde gesagt, ich soll jetzt weniger Futter hinstellen, damit sie sich selbst was sucht. Andere meinten Auffangstation.
Würmer und Schnecken haben wir leider am Anfang schon gefüttert. Kann man sie entwurmen, sie atmet stark nach dem Fliegen und ich kenne das vom Igel her, den man wegen Lungenwürmern auch entwurmen muss. Aber in der Natur müssen sie ja eigentlich auch damit zurecht kommen. Was weiß ich :-( Jeder erzählt was anderes.

Die in der Schale befindlichen Mehlwürmer frisst sie selbst und wenn sie draußen einen Käfer sieht, dann frisst sie den auch. Sie weiß also scheinabr, was sie fressen muss. Aber ich weiß eben nicht, ob sie sich selbst was sucht. Aber wenn der Hunger groß genu ist, sicher, oder?
Aber was ist, wenn sie andere Menschen anfliegt. Deswegen wurde mir empfohlen sie abzugeben, damit sie andere Dohlen kennenlernt.
 
Deine Dohle hat ein natürliches Recht darauf, noch wesentlich länger von Eltern - in diesem Fall vom Elternersatz - versorgt und erzogen zu werden.
Manche jungen Rabenvögel werden bei aller Vorsicht anhänglich - und dann auch aufdringlich, wenn sie um ihr Recht kämpfen. Rabenvögel sind in ihrem Wesen so unterschiedlich wie Menschen auch.

Ich persönlich find die schonende Auswilderung - also frei im Garten lassen - auch besser. Hat halt eben den Nachteil, wenn es ein anhänglicher Vogel ist, kann er schon aufdringlich werden und versucht, ins Haus zu kommen. Artgenossen wären da nicht schlecht. Da die Dohle sich schon im Herbst des ersten Jahres ihren Partner fürs Leben sucht, nabelt sie sich so auch leicht vom Menschen ab.
Ich würde ausreichend Futter hinstellen, sie sucht dann auch schon selbst, wenn sie reif dafür ist - und wenns aus Langeweile ist...
...oder sie abgeben, wo sie mit Artgenossen ausgewildert wird...

Ich würde sie ja übenehmen, aber - hm, Kohle...? Das hört sich nach Ruhrpott, also weit weg, oder so an?


Grüßle
Gerlinde
 
Ach ja... Entwurmen wär nach Sicherstellung durch eine Kotuntersuchung vermutlich nötig, wenn die Dohle nach Anstrengung keucht.

Grüßle
Gerlinde

PS
OHHH, SCHÖN!
WGT, seufz....
Leider aber auch arg weit!
 
Ja, sie keucht recht stark. Ich versuche eine Station ausfindig zu machen, die anderen Dohlen hat, ansonsten weiß ich dann auch nicht weiter
 
Thema: Dohlen-Aufzuchtsproblem

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