Wer hat Erfahrung mit Brutapparaten

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Helenchen

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Hallo,

ich habe mir einen Brutapparat aus England gekauft ( Bird Pavilion ). In den vergangenen Jahren ist es mir nicht gelungen, frisch geschlüpfte Küken ( Wildvögel, Fundtiere ) durchzubringen, daher die Anschaffung des Gerätes. Mir ist es nicht gelungen, die Temperatur konstant zu halten, auch mit der Luftfeuchtigkeit war es schwierig. Mir taten die Küken immer sehr leid, weil sie doch einige Stunden noch gelebt haben. Letztendlich kann die Todesursache natürlich auch eine Andere gewesen sein. Ich möchte es aber so gut machen wie es geht und bitte euch daher um Rat.

Wer hat Erfahrung mit (so ) einem Brutapparat, wie genau wendet man ihn an ? Ich habe versucht, mit dem engl. Hersteller die Fragen abzuklären, bin mir aber immer noch zu unsicher. Ein deutsches Gerät habe ich leider in der Form nicht finden können, daher der Import.

Wie oft und wieviel wird gefüttert in den ersten Stunden und Tagen. Ich habe gehört, dass frisch geschlüpfte in den ersten 24 Stunden vom Eidotter leben und nicht gefüttert werden dürfen ?

Lieben Dank,
Corinna
 

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Liebe Corinna,
das Ding sieht ja beeindruckend aus. Ich habe keine Erfahrung mit solchen Inkubatoren, baue sie mir selber, je nach Pflegling.

Du musst die Vögelchen behandeln wie rohe Eier, das stimmt, und höchste Ansprüche an die Qualität der Futtertiere und des Futters für Vegetarier sind zu stellen, da wir nur second best sind im Vergleich zu den Elternvögeln. Aber Du musst und kannst gar nicht exakt und 1:1 die Naturbrut nachstellen, auch mit einem solchen Apparat nicht, denn: In der Natur ist die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit nicht konstant, das Nest ist alles andere als steril und die Küken kommen damit zurecht.

Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Hygiene zu beachten nebensächlich wären, aber geringe Schwankungen toleriert ein Vögelchen, welches ansonsten stabil ist, durchaus.

Bei mir wird so ein Nackedei, 3 Tage alt
Sperling 3 Tage.jpg

so "verpackt"
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Pulswärmer aus Schurwolle mit Vögelchen drin liegt auf feuchtem Waschlappen, dieses Paket auf ca. 38 Grad warmer Wärmflasche, welche eingewickelt ist in eine Fleecedecke. Wärmflasche wird regelmäßig erneuert.

ist kuschelig
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So kann alle 20-30 Minuten gefüttert werden, ohne den Vogel groß zu händeln, Kot wird hinten raus entfernt. Nachts kommt das Gesamtpaket in eine mit Handtuch abgedeckte Box.
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dann wird daraus in 26 Lebenstagen dieser hier
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der am Folgetag sein Leben in der Natur angetreten hat.


Ich vermute, dass die Sterblichkeitsrate bei Dir andere Gründe hatte. Entscheidend ist meist, wie lange ein Vogel, den Du bekommst, schon unterkühlt ist. Ist die Zeit zu lang, sind meist die wichtigsten Funktionen schon untergegangen. Auch darf ein unterkühltes Tier niemals gefüttert werden, da es nicht in der Lage ist, zu schlucken und so an Brei oder einem Futtertier erstickt. Erst nach ganz langsamem, sanften Aufwärmen, am Besten durch die eigene Körperwärme (also Vögelchen auf den eigenen Körper legen und mit Fleece bedecken oder in der Handhöhle wärmen), danach auf eine Wärmflasche legen, danach erstes Tröpfchen Brei anbieten. Ist das Küken bereit, öffnet es das Schnäbelchen. Verträgt es den ersten Tropfen, nach 20 Min. weiteres Tröpfchen Brei geben und noch eines nach 20 Minuten und dann auf den ersten Kotabsatz warten. Sieht der Kot schon gut aus, also Kot in einem festen weißen Säckchen, kann mit der Fütterungsroutine begonnen werden.

Wie oft und wieviel wird gefüttert in den ersten Stunden und Tagen. Ich habe gehört, dass frisch geschlüpfte in den ersten 24 Stunden vom Eidotter leben und nicht gefüttert werden dürfen ?

Stimmt, die ersten 24 Std. ist ein Küken versorgt. Die Fütterung in den ersten Stunden ist oben geschildert, aber ist auch kein starres Schema, sondern Du musst eben von Fall zu Fall ganz individuell schauen, ob ein Küken z. B. mit 20 oder 30 Minuten Futterintervall zurechtkommt, ob es nach 1 oder 2 Tröpfchen Brei oder 1 Grille die Futterluke schließt etc etc. jedes Tier ist eine eigene Persönlichkeit und unsere Flexibilität muss hoch sein.
In den Folgetagen erweitert sich das Nahrungsspektrum sowie die Abstände zwischen den Fütterungen.

LG astrid
 
Dafür das du dir schon einen Wärmekasten gekauft hast, hast du aber noch reichlich Defizite.
Zum Beispiel dieser Unsinn:

"Ich habe gehört, dass frisch geschlüpfte in den ersten 24 Stunden vom Eidotter leben und nicht gefüttert werden dürfen?"

Da alle meine gezüchten Vögel schon am 1. Tag gefüttert werden, stellt sich jemandem aus der Praxis solch eine Vermutung überhaupt nicht.
Wenn Jv sperren, wollen sie gefüttert werden, sonst würden sie nicht sperren, oder?
Bei der Vogelzucht ist es nicht anders als bei der Vogelaufzucht, der gesunde Menschenverstand und fundiertes Basiswissen gibt die Haltungsweise vor.
Ich wundere mich nicht über deine bisherigen Mißerfolge, denn sie sind sicher eine Folge des mangelnden Wissenstandes!
Laß das besser andere Leute machen, die mehr Basiswissen haben! Zudem kann man davon ausgehen, das 90% aller JV die der HZ zugeführt werden, Naturentnahmen sind und keine Notfälle!
90% von denen werden dann wiederum eine Auswilderung um kaum eine Woche überleben!
Die meisten überleben nicht mal die die erste Woche der Päppelversuche.
Ivan
 
Wenn Jv sperren, wollen sie gefüttert werden, sonst würden sie nicht sperren, oder?

Dennoch zehren frisch geschlüpfte Küken vom Dottersack in ihrer Bauchhöhle. Sperren sie, kann man natürlich füttern. Sperren sie am ersten Tag nach Schlupf nicht oder nehmen kaum etwas auf, ist das aber kein Grund in Panik zu geraten und womöglich Versuche zu unternehmen, dem Küken mit Zwang Nahrung zuzuführen.

LG astrid
 
Hallo zusammen,

das sind tolle Erfolge und hinreissende Bilder ! Klasse....

Die gleichmässige Temperatur halten habe ich mit Wärmeflasche oder Heizkissen nicht hinbekommen, auch wenn ich die Nacht über auf blieb. Die Fütterung war immer mit Handaufzuchtbrei und sehr vorsichtig. Meine Frage geht wirklich in die technische Bedienung eines solchen Gerätes. Auch kann man Sauerstoff zuführen ( ja / nein ? ).

Ich hatte bisher keine einzige " Naturentnahme " und kann das Geschilderte nicht auf mich übertragen. Es waren Fundtiere, die beispielsweise auf der Strasse lagen. Man kann nur mutmaßen, dass sie einem Räuber aus dem Schnabel gefallen sind, oder die Eltern sie eben raustransportiert haben. Astrid, ich gebe dir sehr recht mit dem Problem der Unterkühlung, denn immer waren sie kalt, auch wenn die Finder sie bis zum Herbringen in Händen hielten, oder eingepackt hatten.

Ich halte mich weder für zu blöde noch für zu unfähig.

Liebe Grüße
Corinna
 
Alle JV sperren wenige Stunden nach dem Schlupf, ob Sittich, PF, Ammer, Carduelide oder Weichfresser.
Also stellt sich eine Frage, ob sie sperren, überhaupt nicht, denn sie sperren.
Und wenn sie sperren, wollen sie gefüttert werden und sperren nicht aus Langeweile, also wissen sie wohl alle nicht, das sie 24 Std Zeit haben!!???
Wenn man andererseits JV die tatsächlich 24 Std. nicht gefüttert wurden, mit denen vergleicht, die dann noch geschlüpft sind, so stellt man fest, das die 24Std. nicht gefütterten JV bedeutend an Volumen verloren haben, verglichen mit den gerade erst geschlüften Geschwistern.
Das ist die Praxis und wird von jedem Züchter immer wieder beobachtet.
Also würde ich niemals, weil es denn so rumerzählt wird, so etwas praktisch bei Päppelversuchen durchführen!
Außerdem handelt es sich bei den hier "geretteten JV" sicher nicht um Nestflüchter.
Und wer erhält schon 6Std. alte Nestlinge, wenn sie denn nicht aus dem Nest entnommen wurden und wer von den Päpplern kann bestimmen, ob ein Jv dann 6 oder 48Std alt ist???
Ivan
 
Grüß Dich Corinna ,

den würde ich mir am liebsten auch kaufen , leider echt zu teuer bei.....
Was hast Du bezahlt in England und hast Du ihn dort selber gekauft oder hast Du den schicken lassen ?????

Ich kann Dich gut verstehen , habe letztes Jahr das selbe Problem gehabt .
Wärmedecke drunter ...ZU HEIß , Decken dazwischen ...ZU KALT 1 Decke weg ...ZU HEIß // ständig schaut man nach ......

Ist mir einfach zu unsicher , ich brauche auch etwas was die Wärme und Luftfeuchtigkeit so hält wie das Küken es braucht , ohne das ich immer kontrollieren muß!!!!!!!

Das Ding ist toll , O2 kommt genug rein , keine Sorge.

Ich wollte mir das http://www.ebay.de/itm/Hagen-Exo-Te...rten_tierbedarf_reptilien&hash=item5ae3930fa4

kaufen , über einen Erfahrungsaustausch mit Dir wie es unterm Strich ist ( beide Teile ) würde ich mich freuen !!!!!!

Klick mal da , vielleicht hilft das bei Deinem Problem
http://www.ebay.de/itm/Inkubator-Br...rten_tierbedarf_reptilien&hash=item3a726a0b4a

und sie haben für Dich eine Gebrauchsanleitung.

Grüße Conny
 
Hallo Conny,

ursp. wollte ich das Gerät einmal benutzt über Ebay kaufen. Dort wurde es über den grünen Klee gelobt, wurde aber nicht mehr gebraucht ( war für einen Papageien ). Danach habe ich lange gesucht und nie mehr gefunden, da rar. Deshalb habe ich es über den Hersteller direkt bezogen und per Paypal bezahlt www.rcomincubators.com Du musst den Preis ( Pfund ) in Euro umrechnen. Ich zahlte mit Versand 517, das war etwas billiger, das es letztes Jahr in Deutschland zu kaufen gab. Dein Angebot passt also, ist aber glaube ich die Standardvariante ohne Vernebler, meins hat das mit drin.

Zu dem günstigererem Brutapparat kann ich leider nichts sagen. Gut möglich, dass so eine Ausführung auch ausreichend ist, frag den VK doch mal nach Erfahrungswerten.

LG
Corinna
 
Sorry , falsch ausgedrückt .

Mit Erfahrungsaustausch war gemeint das Du mal berichtest wie Dein Bird Pavilion unterm Strich ist // ich berichte über meinen Incubator.
Gerne auch per pin!!!

Reizt mich schon auch der Bird Pavilion , aber der Preis.........

Grüße
 
Wenn es soweit ist, gerne. Nicht jedes Jahr kommt so ein Küken. Ich wollte mich nur vorbereiten. Ja, der Preis ist echt heftig.

LG
Corinna
 
Hallo Corinna,

ich selber habe keinen Brutaparat, habe jedoch mit Menschenbabys in Inkubatoren gearbeitet.

Nicht alle von ihnen benötigten Sauersoff. Die Geräte hatten Lüftungsöffnungen für Raumluft. Es gab einen Behälter in das Wasser eingefüllt wurde (steriles Aqua). Diesen konnte man nach Bedarf der gefordertete Luftfeuchtigkeit regeln, z.B. 20% oder 60%. Ebenso konnte man die Temperatur regeln. Für menschliche Frühchen benötigte man noch eine Regelung des Druckes, das brauchen Vögel aber sicher nicht.

Das wird bei Deinem Gerät nicht anders sein. Probiere es mal aus und lege ein Hygrometer und ein Thermometer rein. Kontrolliere, dann wirst Du sicherer für den Ernstfall.

Jeden Tag reinigen, damit sich keine Bakterien und Schimmel vermehren.

Ich selber mache es allerdings mit den Vögelchen so:

Unterbringung unbefiederte Nestlinge Butz2.jpg

Besonders für Minis

Minipiepsi.jpg

noch ein bisschen kuscheliger zum gedeihen

Minipiepsi 6 Tage.jpg

Minipiepsie 16 Tage.jpg

dann wird sowas draus

Miniepiepsi 18.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
öhem.... bei näherer Betrachtung sind nicht nur Rechtschreibfehler sondern auch dramatische Grammatikeffekte eingebaut :grin2:
 
Hallo liebe Monika,

Gratulation zu soviel Glück und Erfolg, echt herzig. Küken in dieser Größe habe ich auch schon durchbekommen, aber die wirklich frisch Geschlüpften wie hier auf dem Bild eben noch nicht. Vor Allem fand ich es unheimlich problematisch, die Wärmeflasche konstant warm zu halten. Wie mein Vorredner auch hatte ich immer das Gefühl, zu heiss, zu kühl, ich wurde ganz kirre.....

Super schön beschrieben von dir, ich werde den Kasten mal ankurbeln und schauen, wie er läuft. Bei allen Elektrogeräten ziere ich mich immer ein wenig am Anfang...typisch Frau eben.

Ganz liebe Grüße
Corinna
 

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