Amselnest mit Gelege entdeckt, wichtige Frage!

Hallo,

habe heute in der werkstatt ein Amselnest mit Gelege entdeckt und hätte da eine Frage.
Schaut euch aber erstmal das Video an, um zu verstehen, worum es geht.

[video=youtube;zxnKctXqJRQ]http://www.youtube.com/watch?v=zxnKctXqJRQ[/video]

Ich möchte das Amselpaar und den kommenden Nachwuchs natürlich so wenig wie möglich stören, was sollte ich allerdings tun, wenn die kommenden jungen ihre ersten flugversuche unternehmen und in die gitterbox fallen?
Meines Wissens versorgen die Eltern den Nachwuchs nicht mehr, wenn er menschlichen geruch an sich hat, wie also ein junges, dass in der Gitterbox liegt wieder ins Nest bekommen?
Da das Nest in der Gitterbox ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass die Jungen da aus dem nest kommen, ohne in die gitterbox zu fallen und dort liegen zu bleiben.
Ich werde nach dem schlüpfen natürlich täglich das nest und die box kontrollieren, aber was ist zu tun, wenn nun ein Junges ausserhalb des Nestes liegt?

Hallo Thor,
wenn sich die Amselfrau bis jetzt nicht gestört hat an dem Werkstatt-Tumult dann ist die Chance groß, dass auch was schlüpft innerhalb der nächsten 2 Wochen. Die Jungvögel bleiben ebenfalls ca. 2 Wochen im Nest, werden dort gehudert und gefüttert und springen dann ca. 13 tägig noch flugunfähig aus dem Nest heraus. Das ist auf diesem Gelände eine gefährliche Zeit. Ich denke allerdings, dass sie klein genug sind, durch die Maschen des Gitters zu schlüpfen und werden dann auf dem Boden herum hüpfen.

Dann ist menschliches Eingreifen nötig. Gibt es in der näheren Werkstattumgebung Büsche? Dorthinein sollten Ästlinge gebracht werden. Sie werden von beiden Eltern ausserhalb des Nestes versorgt und lernen in den nächsten Tagen fliegen und alles was eine Amsel wissen muss. Laut piepsend machen sie auf sich aufmerksam.
Küken kann man ruhig mit den Händen anfassen. Die Eltern stören sich, anders als Säugetiere, nicht an dem menschlichen Geruch.

Nachdem ich hier etwas gelesen habe, kam mir die Idee, die Gitterbox unterhalb des Nestes mit Karton zu verkleiden, sodass die Jungen nicht in die gitterbox reinfallen können und neben dem Nest liegen bleiben.

Groß Betrieb ist da eigentlich nicht, ist ausserhalb der Halle unter einem Vordachanbau, wenn nicht gerade der Gastank befüllt wird oder ich etwas lackieren muss, treibt sich da niemand rum.
Gebüsch gibt es schon unmittelbar neben der Halle, der Wald fängt quasi 3m neben dem Vordach an, was ich aber am gefährlichsten finde ist, dass sich da auch immer 2-3 Nachbarskatzen rumtreiben und eine hat heute wohl schon die Lage abgecheckt.
habe sie gleich vertrieben, wenn die Jungen aber am Boden oder im Gestrüpp unterwegs sind, sind die wohl alle schnell wieder zur Stelle.

Sicherheit gibt es im Leben eines Vogelkükens leider nicht. Die Eier werden von Eichhörnchen, Rabenvögeln oder Mardern gefressen, ebenso die geschlüpften Küken. Die flugunfähige Ästlingszeit ist noch gefährlicher, da kommen dann auch noch Katze, Fuchs, Verkehr... dazu.

Die Sterblichleit ist hoch, aber die Amsel brütet bis zu viermal im Jahr, d.h. es wird für genug Nachwuchs gesorgt. Für diese Vögelchen jetzt in ihren Eiern ist das zwar ein schwacher Trost, aber einige kommen durch von ihnen, zumindest statistisch.

Wenn ein Brutplatz nicht mit Erfolg gekrönt war, suchen sich die Amseln einen besseren für die nächste Brut. Beobachte mit Abstand, wíe es sich dort bei Dir verhält. Aber mehr als die Küken bei Bedarf in die Büsche setzen solltest Du nicht machen. Zu viel Eingreifen ist kontraproduktiv.

Thoor555, auch wenn es schwer fallen würde nichts zu tun... lass die Vögel einfach machen ohne abenteuerliche Bauten oder Aktionen zu planen etc. Die Tiere kommen allein am besten zurecht, begnüge Dich mit der Beobachtung der Aufzucht. Aus meiner Erinnerug: In 20 Jahren Bruten von Sperlingen, Rotschwänzen, Amseln, Tauben und Bachstelzen sind diese bislang alle noch alle bestens aus einer Werkstatt gekommen unabhängig der Lage oder Höhe des Nestes oder das man daran gezerrt hätte.
Klumpki, die Altvögel locken die Jungen bei Zeiten aus dem Gebäude. Sie früher in einen Busch zu setzen sehe ich als die größere Gefährung der Jungen an, da sie dort Prädatoren und Witterungseinflüssen eher ausgesetzt werden als wenn man die Altvögel entscheiden läßt was sie die Jungen nach draußen locken. Auch hier muss man nicht immer unbedingt eingreifen wollen sondern sich einfach mal zurückhalten.

Halte ich für ein Märchen, das Jungvögel nicht mehr angenommen werden, wenn man sie in der Hand gehabt hat.
Hab ich noch nie erlebt.

Ist aber angebracht Kindern das trotzdem zu vermitteln, auch wenn es nicht stimmt.
Sonst werden im Moment noch mehr JV angeschleppt, die man raußen gefangen hat.
Ivan

Hallo,

@ Ivan..... Kinder belügen?

Kinder sind Kinder und nicht doof!

Man kann ihnen sehrwohl vermitteln, was Ästlinge sind und warum man sie besser sitzen lassen sollte und das kostet in der Regel auch nicht mehr Mühe, als wenn man sie belügt!

Echt!

Grüße
Elke

Uns hat man es so vermittelt und es hat viele davon abgehalten sich an einem gefundenem Vogelnest zu vergreifen.
Als Gegenteil kann ich zu deinen Ausführungen sagen, das es deshalb wohl heute viel häufiger vorkommt, das Nestlinge mitgenommen werden, weil man ja weiß, das man es kann. Schließlich wird den Kindern ja auch die "Story" vom Klapperstorch verkauft und da bestehen wohl weniger Skrupel die Kinder zu belügen, oder macht das einen Unterschied?
Ivan

Als Gegenteil kann ich zu deinen Ausführungen sagen, das es deshalb wohl heute viel häufiger vorkommt, das Nestlinge mitgenommen werden, weil man ja weiß, das man es kann.

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.... oder aber auch, weil man sie von der Strasse wegsetzen wollte und weil man ja als Kind eingetrichtert bekommen hat, dass sie dann nicht mehr von den Eltern angenommen werden und man sie deshalb selber aufziehen muss!

Das ist doch totaler Quatsch!..... Nestlinge werden in der Regel deshalb mitgenommen, weil die Finder schlicht unwissend sind und helfen möchten!....sie sehen die tollpatschigen Zwerge und denken schlicht, sie seien aus dem nest gefallen!

Ich habe meinen Kindern weder den Klapperstorch noch sonstige Ammenmärchen verkauft, ich wollte nämlich nicht, dass sie im Kindergarten ausgelacht werden!.... ausserdem traue ich den meisten Kindern zu, dass Voraussetzung es ist vernünftig und kindgerecht erklärt, sie so auch auf andere Kinder positiv einwirken können, die vielleicht ne andere Geschichte erklärt bekommen haben!

Bei meiner Tochter konnte ich es jedenfalls schon mehrfach erleben, dass sie andere Kids davon abgehalten hat an Ästlinge zu gehen....... weil sie erklären konnte, warum man das nicht muss und sie dann als Gruppe zugeschaut haben, wenn schlussendlich die Alttiere zum Füttern gekommen sind!

Elke

Na, ich spreche nur für mich selbst, denn soviel Vögel wie in den letzten Jahren angeschleppt wurden, hatte ich zuvor noch nie und das bei abnehmenden Beständen. Ich meine hier speziell Kinder und Jugendliche! Letztere nicht in abenehmenden Beständen.
Scheinbar wohne ich in einem Bereich, wo die Lüge nicht angewendet wird, oder es den Kinder schlicht und einfach und ergreifend egal ist.
Aber der Quatsch hat sicher ein System. Aber in diesem jahr ist Schluß damit, alle Vögel müssen zurückgebracht werden.
Habe schließlich keine Lust Sperber und Co. mit Nahrung zu versorgen.
Ivan

Bitte nicht in jedem Thema eine Endlos- Diskussion beginnen!
Zügig auf Fragen antworten und basta.

leider kam´s, wie´s wohl kommen musste.
am samstag vormittag, mutter nicht im nest (klar kann nicht immer da sein).
am samstag abend auch nicht, also mal das nest gecheckt, ein geschlüpftes kücken und drei eier im nest, mutter kam sofort angeflogen, also schnell wieder weg und in ruhe gelassen.
am sonntag nachmittag nochmal durchs hallentor geschaut und die mutter im nest gesehen, in soweit war da also wohl noch alles in ordnung.
am montag morgen war das nest verrückt, ein kücken lag ausserhalb des nestes in der gitterbox und zwei weitere im nest. alle tot und das 4. ei bzw. kücken fehlte.
muss wohl doch ne katze oder marder, zwischen sonntag und montag, an das nest gekommen sein.