Junge Rabenkrähe gefunden

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Hallo liebe Vogelexperten

Ich habe vor ungefähr einer Stunde eine junge Krähe gefunden, die nicht fliegen kann. Zumindest glaube ich, dass es eine Krähe ist: Sie ist schwarz, 15 cm lang und hat einen dunkelgrauen Schnabel.

Hier die Geschichte:
Die Krähe wurde gerade als ich vorbeigefahren bin von einem Mopedfahrer an den Strassenrand gekickt :-(. Ich bin gleich hin und hab gemerkt, dass sie noch lebt. Ich dachte zuerst, dass sie verletzt ist, da sie auf dem Rücken lag und nur in der Luft rumgefuchtelt hat. Ich hab sie dann unter ein Gebüsch in der Nähe gesetzt (auf den Beinen (?) stehen konnte sie dann), bin schnell heim und habe meinen Tierarzt angerufen. Der hat mir gesagt, dass sie womöglich gegen eine Scheibe oder so geflogen ist, ich solle sie in eine Kartonschachtel mit Luftlöchern packen, ihr Wasser und Vogelfutter (zur Not auch Haferflocken und Hirse) geben und bis morgen warten. Nun gut, ich habe fast eine Stunde gebraucht um sie einzufangen, da sie sich schon recht gut erholt hatte und rumgehopst ist, und ich keine Erfahrung mit Krähen habe und somit auch sehr ungeschickt vorgegangen bin. Sie ist wahrscheinlich einfach aus dem Nest gefallen (ganz in der Nähe gibt es eine grosse Platane mit einem grossen Nest). Ich war mir unsicher, ob ich sie unter diesen Umständen überhaupt noch einfangen soll. Aber an der Stelle hätte sie die Nacht wohl nicht überlebt, die erste Katze / der erste Marder hätte sie wohl gleich erledigt :-(

Meine Frage:
Im Moment sitzt der Vogel bei mir in der Küche in einer Kartonschachtel. Ich glaube, er ist eigentlich recht fit, kann aber schlicht noch nicht fliegen. Was soll ich machen? An den Fundort zurück? Oder erst mal behalten und wie vom Tierarzt empfohlen füttern? Und wieviele Luftlöcher müssen in den Karton? Falls es wichtig ist: Der Fundort ist mitten in der Stadt an einer grossen Strasse. Im Moment sitzt die Krähe ruhig im Karton bei mir in der Küche.

Ich hoffe, ich hab alles wichtige erzählt. Ich bin gerade ziemlich durch den Wind.

Schon mal vielen Dank für jede Hilfe!
 
Hallo -

eine schwierige Entscheidung. Gut möglich, dass die Krähe heute erst flügge wurde. Sie werden dann noch ein paar Tage von den Eltern gefüttert, sind noch nicht vollkommen selbstständig. Vielleicht hast du die Möglichkeit sie zurückzubringen und das Ganze zu beobachten, evtl. Räuber abzuhalten. Weiss auch nicht, was hier besser ist. Ansonsten musst du sie füttern, alle paar Stunden, bis sie alleine fressen kann. Und je nachdem gewöhnt sich der Vogel so sehr an dich, dass du die Elternrolle übernimmst. Krähen sind ja alles andere als dumm...

Muss sagen, ich kann dir so aus dem Stehgreif auch nicht sagen, wie ich entscheiden würde.
 
Wenn du die Krähe nicht ins Nest zurücksetzen kannst, würde ich sie an deiner Stelle in eine Wildvogelauffangstation bringen. Die findest du bei wildvogelhilfe.org - eine geniale Seite für alle Wildvogelfinder - dort gibt's auch alle Tipps zur Fütterung und Pflege, falls du sie ein paar Tage selbst versorgen musst. Das Füttern wird nicht so das Problem sein - aber die Auswilderung später, denn leider mögen viele Menschen Krähen und Elstern nicht und werden später so zur Gefahr für das zahm gewordene Tier.
Zudem würde ich das Kleine zu einem vogelkundigen Tierarzt bringen, um zu schauen, ob es vielleicht eine Verletzung davongetragen hat. Die Untersuchung eines Wildtieres kostet bei den meisten Tierärzten nichts.
Wünsche dir ganz viel Glück mit dem Pieper!
LG Evy
 
15 cm lang und flugfähig-eine Krähe kann das nicht sein.
 
Danke für die Antworten!
sbienez1, Räuber abhalten könnte ich vielleicht noch ein paar Stunden, aber ich möchte eigentlich nicht die Nacht am Strassenrand verbringen. Wenn die Krähe heute flügge geworden wäre, wäre sie dann nicht von mir weggeflogen (wenigstens versuchsweise)? Geflogen ist sie eben wirklich kein bisschen. Oder verlassen sie das Nest, bevor sie fliegen können? Oh je, ich bin da so unbedarft.
Evy, das Nest ist ungefähr 10 Meter hoch auf einer Platane. Zurücksetzten geht auf keinen Fall. Ich hätte vielleicht noch erwähnen sollen, dass ich in der Schweiz (in Basel) wohne, auf der Seite der Wildvogelhilfe sind aber nur deutsche Adressen angegeben. Morgen ist ja ausserdem noch Feiertag, was alles nicht gerade leichter macht :-( Trotzdem danke für den Link, ich lese mich gleich mal ein!
 
Das wusste der TA dann wohl auch nicht ;). Aber mit 15 cm wäre eine Krähe doch auch noch gar nicht voll befiedert.
 
Sorry Leute, ich bin dermassen durch den Wind, ich erzähle (fast) nur noch Quark. Hab auf der Wildvogelhilfe eine Adresse hier in der Nähe gefunden, ich versuche es mal dort.

Ausserdem hab ich gerade zum Thema "Ästlinge" gelesen. Ich hätte den Vogel also besser dort gelassen?
 
Das wusste der TA dann wohl auch nicht ;). Aber mit 15 cm wäre eine Krähe doch auch noch gar nicht voll befiedert.
ok, dann doch keine Krähe. Und nein, das wusste ich ja selber noch nicht. Der Vogel lag ja im Strassegraben auf dem Rücken und hat nur noch mit den Beinchen gewedelt. Ich dachte halt, der ist wahrscheinlich durch den Sturz / Unfall lediert. Soll ich ihn an den Fundort zurückbringen?
 
Hallo Fragende,

hast du mal hier die Bilder durchgesehen? So wäre es dir eventuell einfacher, die Vogelart zu bestimmen.
Deiner Beschreibung nach könnte es sich aber schon um einen Ästling handeln, eventuell eine Amsel?

Wenn der Vogel fit ist/erscheint, könntest du ihn wieder an die Stelle zurück bringen, sodass die Eltern weiter versorgen können. Leider ist es aber nun bald dunkel.
Du müsstest in gewisser Entfernung dann beobachten, ob Eltern kommen und ob der Kleine nach ihnen ruft...

Ich verschiebe dein Thema mal ins entsprechende Unterforum.

PS: Die Eltern stört es nicht, wenn der Vogel angefasst wurde.
 
Auf der Seite der Wildvogelhilfe.org findest Du Bilder von Jungvögeln. Wichtig wäre, daß Du die Art bestimmst oder beim Tierarzt bestimmen läßt. Danach füttert es sich viel besser.
Sollte der kleine Piepmatz ein Anflugtrauma haben, gibst Du ihm besser kein Futter. Es könnte daran ersticken.
LG Drea
 
Ich würde sagen, die Rabenkrähe passt am besten. Ich muss allerdings sagen, dass ich mich bei der Grösse ziemlich verschätzt habe, es müssen wohl an die 20 cm sein. Ich habe den Karton nämlich nochmal geöffnet und den Vogel fotografiert (s. Anhang).
 

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Ich tendiere im Moment dazu, ihn / sie morgen früh an den Fundort zurückzubringen. Oder sind 12 Stunden schon so lange, dass die Eltern dann sowieso nicht mehr kommen? Vorteil wäre halt, dass ich die Situation beobachten könnte.
Sorry für die Fragerei, mir geht es wirklich nur um den Vogel.
 
Krähen sind heikle Genossen, nicht immer nehmen die Eltern ihre Küken wieder an. Einen Versuch ist es natürlich immer wert.
Wichtiger wäre es jedoch, ob der Vogel seinen Unfall unbeschadet überstanden hat. So wie er da hockt, sieht er ziemlich belämmert aus.
Rufe doch bitte in einer der Stationen an und frage nach einem geeigneten Tierarzt, ich weiß, dass es in der Schweiz in Sachen Wildvögel auch nicht so dolle aussieht.

Erst wenn klar ist, dass das Vogel unbeschadet ist, kann eine Rückführung versucht werden.

PS: diese Krähe ist sicher größer als 15 cm ;)
 
Ich hab jetzt recht ausführlich mit einer Wildstation telefoniert. Es wurde mir geraten, bis morgen abzuwarten und die Krähe dann an den Fundort zurückzubringen, wenn sie eine fitten Eindruck macht. Ich hoffe sehr, dass sie sich erholt.
 
Ich drücke die Daumen, dass das Tier alles gut übersteht und seine Eltern es zurücknehmen.
 
- und - was ist aus der jungen Krähe geworden?

hoffe, die junge Krähne hat vor allem die Nacht gut überstanden. Junge Wildvögel aufzuziehen ist eine Sache für sich - oftmals wird einfach ein junger Vogel eingesammelt, obwohl die Elterntiere in der Nähe sind. Sie wirken immer hilfsbedürftig... das sind sie nun ja auch. Noch nicht überlebensfähig. Aber hier weiß man ja nicht, was passiert ist - nur aus dem Nest gefallen, evtl. schon angefahren, zumindest mal weggekickt. Ganz wichtig ist immer, dass die Vögel noch zur Nahrungsaufnahme bereit sind und sperren.

Zog in meiner Jugend schon eine Drossel auf - ernährte sie damals vorwiegend mit Mehlwürmern und Johannisbeeren. Und es dauerte einige Tage bis zur wirklichen Auswilderung - sie kam anfangs immer zurück und forderte ihr Futter. Das wurde dann so langsam weniger. Ob sie es wirklich schaffte, weiß ich nicht.
 
Ich hab gute Nachrichten :)
Die Krähe hat heute morgen einen recht fitten Eindruck gemacht (ist im Karton rumgehoppst) und hat die Nacht wohl gut überstanden. Ich hab sie ausserdem bei der Storchenstation Möhlin abgeben können. Dort darf sie in einer grossen Voliere leben bis sie erwachsen ist und wird dann freigelassen. Als sie in Möhlin aus dem Karton rausdurfte hat sie gleich kräftig "gesungen". Der zuständige Herr meinte, es ist wirklich noch ein Jungtier, aber wohl alt genug, um schon selber zu fressen.
Ich bin gerade sehr erleichtert :)

Liebe Grüsse!
 
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