Kleiner Vogel... vermutlich ein Spatz

Diskutiere Kleiner Vogel... vermutlich ein Spatz im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, ich habe gestern einen kleinen Vogel vor meiner Katze gerettet. Er ist jetzt putzmunter und aufgrund des Zielps, das er hin...
Lebend- und Rückmeldung!

Was noch zu sagen wär ...
Dass der Spatz nicht fehlernährt wurde, kann ich natürlich nicht mit Sicherheit behaupten, aber es scheint mir unwahrscheinlich, weil schon im Eröffnungspost Katja schrieb, der Vogel verschmähe Haferflocken und Körner, Raupen und Ei nehme er aber.
Ich bin überzeugt, dass der kleine Spatz ursprünglich - wie viele Jungvögel - aus dem Nest geworfen wurde, weil seine Eltern "wussten", dass er nicht gesund ist. Schon mehrmals hab ich erlebt, dass ich bei aus dem Nest "gefallenen" Jungvögel erst nach Tagen oder Wochen merkte, dass sie z. B. einen Hirntumor entwickelten oder
andere Krankheiten oder Behinderungen haben. Die Vogeleltern scheinen das schon früher zu bemerken und weil sie sich nicht erlauben können, Zeit und Energie zu verschwenden, indem sie einen "unnützen" Schnabel zu stopfen, wird er kurzerhand aus dem Nest geschmissen und dient z. B. Aasfressern noch als Futter im Kreislauf der Natur.
So wie der kleine tote Spatz auf dem Bild unten, den ich vor eine halben Stunde unter dem Spatzennest in unserem Dachvorsprung fand ... Auch er ging den Weg allen Fleisches - durch den Schnabel meines flügelamputierten Raben Philipp.
Und selbst wenn Katja die weißen Federn ausrupfen würde, ihr Spatz kann mit ziemlicher Sicherheit überhaupt nicht ausgewildert werden.
Nachdem ich mit Katja gesprochen habe, weiß ich nun, dass er sich genau wie mein jämmerlicher Stups - der inzwischen ein Jahr alt ist - verhält - und Katja muss die Fehler, die beim Päppeln des Spatzes gemacht wurden, jetzt ausbaden. Ich hänge der Einfachheit halber die Stups-Geschichte und ein Bild von Stups an ...

STUPS

Da hab ich dann noch so einen "Ladenhüter" übrig, den Stups.
Er ist nicht bloß handzahm, sondern penetrant aufdringlich.
Wenn man an der Voliere vorbeigeht, schreit er einen vorwurfsvoll tschilpend an und wenn man die Tür öffnet, fliegt er nicht - nein, er schraubt sich wie ein kleiner Hubschrauber in die Höhe, bis er genau auf dem Haargummi meiner zusammengebundenen Haare (oder dem meiner Tochter) landen kann. Zur Not tuts aber auch die graue Haarpracht meines Mannes.
Dort bleibt er dann normalerweise – auch zur Notdurft 8( ...
Da der Spatz eigentlich ausgewachsen war und ich nicht ganz verstand, warum er mir gebracht wurde, sperrte ich ihn erst gar nicht ein. Doch war er wohl nicht zufrieden mit dem schlechten Service hier bei mir, flog gleich davon und landete bei einem jungen Nachbarn auf dem Kopf. Der konnte ihn aber beim Hausbau nicht brauchen und als er ihm lästig wurde, brachte er das aufdringliche Kerlchen zu uns - weil "wirs doch so mit Vögeln hätten" ...
Einige Wochen später, als ich wiedermal nicht so tat, wie Stups wollte, riss er wieder aus. Dieses Mal belästigte er zwei tratschende, ähh… sich unterhaltende Nachbarinnen, indem er einer von ihnen immer wieder kräftig ins Ohr biss, weil sie sich nicht gebührend um ihn kümmerte und ihn nicht verpflegte.
Auf den Gedanken, selbstständig zu fressen, kommt der Spatz nämlich auch erst, wenn der Hunger schon arg quält. Lieber schreit er, bis sich jemand erbarmt.
Erbarmungslos besteht der kleine Tyrann auf seinen wohl bei den Päpplern erworbenen Rechten. Den Päpplern ist das vermutlich irgendwann zu dumm geworden, und so haben sie den lästigen Vogel ins Tierheim abgeschoben.
Als die Tierpflegerin ihn mir brachte und meinte "oh guck, wie süß", ahnte ich schon, was mir blüht und ich sagte "ach, möchtest Du ihn nicht gern behalten?" ...
Es bleibt mir gar nichts anderes übrig, als den armen Stups einzusperren - man kann ja nicht überall mit einem bissigen Vogel erscheinen …
Der Stups ist das jämmerlichste Lebewesen, das ich je in Pflege hatte.
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Liebe Grüße
Gerlinde

NT
Ivan, der Spatz hat nicht nur Hungerstreifen, er hat auch ein völlig struppiges Kleingefieder. Genau so sehen meine Raben aus, die schon geschädigt geschlüpft sind und gar nicht durch Menschenhand gegangen sind, bevor sie mir gebracht wurden.
 

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Ich habe schon mehrmals erlebt, wo JV (Spatzen) beim Sitzen am Einflug, wo sie auf die Fütterung warteten und von hinten von nachrückenden, drückenden Nestgeschwistern aus dem Nest geschoben wurden, so auch im letzten Jahr.
So auch im letzten jahr, wo ein Jungsperling von mir im Hof gefunden wurde.
Ich zog ihn ohne Probleme auf. Einem Zweiten in der nächsten Brut wiederfuhr das gleiche Schicksal. Der war aber schon gut befiedert.
Ich setze ihn in die Hecke, wo er 3 Tage zubrachte und weiter gefüttert wurde.
Auch in der Natur passieren Unfälle!!
Ivan
 
Stimmt natürlich, hab ich ja auch schon - solche aufgezogen! Bloß bin ich überzeugt, dass viele Gefiederdefekte auf Fehlernährung durch Päppler geschoben werden, die jedoch schon aus dem Ei mitgeliefert wurden.
Besonders böse wurden halt immer die User des Rabenforums behandelt, wenn sie solch weißgefiederte Rabenvögel vorwiesen. Und damals wurde ich schon misstrauisch und inzwischen bin ich sicher, dass viele Päppler ungerecht der falschen Ernährung beschuldigt wurden und werden.

Grüßle
Gerlinde
 
Daran glaube ich allerdings nicht.
Wenn einem die Ursachen bekannt sind, gibt es keinen genetischen Defekt, und in 99,99% der Fälle auch keine Mutation.
Da so etwas auch in der praktischen Zucht vorkommt (Halterfehler) kann man das nicht nur bei freilebenden Vögeln beobachten.
Sicher können JV im Nest erkranken, sowie die ganze Palette von Trichomonaden bis zur Kokzidiose vorkommt.
Parasiten nicht zu vergessen.
Solche Jv überleben auch bei Päpplern, wenn sie gefunden werden, selten die nächsten 2-3 Tage.
Ich selbst kann aber aus der Praxis etliche Erkrankunge erkennen und entscheide dann, je nach Zustand des Findlings....überleben möglich, oder Todeskandidat.
Habe hier auch schon einige Fotos gesehen und konkret meine Meinung dazu geäußert.
Ivan
 
Lieber grässlicher Ivan, da mach ich doch in den nächsten Tagen einen Fred extra für Dich auf. Dann darfst Du meine weißgefiederten Vögel beurteilen.

Grüßle
Gerlinde
 
Er ist nach wie vor bei mir und ich wäre immer noch sehr froh, wenn ich ihn in einer Voliere draußen unterbringen könnte - am besten mit Artgenossen und zumindest dem Versuch, daß er wieder scheu wird. In einer Wohnung wird er das sicherlich nicht und ich möchte ihn eigentlich auch nicht für längere Zeit in einem Vogelkäfig (selbst mit Option auf Freiflug im Zimmer) wissen. Wenn ich keinen geeigneten Platz für ihn finde, könnte er auch bei mir in einem großen Raum mit riesen Fenster zum Garten leben, aber es wäre deutlich besser für den kleinen, wenn er ne Chance auf Auswilderung bekommt oder zumindest einen Platz in einer Voliere mit anderen Spatzen/Vögeln.
 
Ich schicke Dir eine Adresse per PN, dort frag bitte mal an, ob der Sperling aufgenommen werden kann. Die Pflegestelle ist ca. 2 Autostunden von Dir entfernt, wenn der Vogel kommen darf, Du aber nicht bringen kannst, musst Du ihn per Mitfahrzentrale schicken, das geht recht unkompliziert.

LG astrid
 
Ich schicke Dir eine Adresse per PN, dort frag bitte mal an, ob der Sperling aufgenommen werden kann.

Hallo Astrid,

ich habe mehrfach versucht da anzurufen und dabei immer nur einen AB dran gehabt, und dann habe ich heute durch jemanden, der Kontakt dorthin hat, erfahren, daß dort gerade keine Vögel mehr aufgenommen werden und da mein Spatz ja nun nicht gerade ein Notfall ist, wird das wohl auch nicht so einfach. Trotzdem danke für den Kontakt.

Viele Grüße,
Katja
 
Thema: Kleiner Vogel... vermutlich ein Spatz

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